3 - Patient*innen Faktoren Flashcards

1
Q

Welche Patient*innenfaktoren beeinflussen die Behandlungsaufnahme negativ?

A
  • niedriger sozioökonomischer Status
  • ethnic minority status
  • höheres Lebensalter
  • männlich
  • Stigmatisierungsbefürchtung
  • externalisierende Probleme (bei geringer Problemeinsicht)

–> Gesundheitssystem beachten

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2
Q

Welche Patient*innenfaktoren begünstigen einen Behandlungsabbruch (bez. auf die diagnostizierte Psychopathologie)?

A
  • Persönlichkeitsstörung: niedrige “Ich-Stärke” (Vermeidung sich auf Behandlung einzulassen)
  • Essstörungen: Impulsivität, Feindseligkeit, niedriger Selbstwert
  • Sexualstraftäter & Psychopathie: niedrige Behandlungsmotivation, höherer Widerstand, Beziehungsvariablen
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3
Q

Welche Patient*innenfaktoren begünstigen einen Behandlungsabbruch (unabhängig von diagnostizierter Psychopathologie)?

A
  • Erwartungen, Glauben an Behandlungsstrategie
  • Äußere Faktoren: Anreise, Finanzierung, Terminprobleme, Kinderbetreuung etc.
  • Unklare Befunde zu sozioökonomichen Faktoren (Alter, Geschlecht, minority status)
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4
Q

? Alter –> Behandlungsoutcome ?

A
  • inkonsistente Zusammenhänge; höheres Alter ist ggf. mit etwas besserem Outcome bei Suchterkrankungen assoziiert

Probleme:
- Alter von anderen Faktoren trennen (Chronizität, Fragilität, somatische Komorbidität, Verlusterfahrungen)
- Psychotherapie bei hochaltrigen vergleichsweise junges Feld

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5
Q

? Gender / Gender Identity –> Behandlungsoutcome ?

A
  • bei binären Genderannahmen (männlich/weiblich) nur wenige und inkonsistente Befunde
  • Hinweise darauf, dass besondere Herausforderungen für Transgender-Menschen und Menschen außerhalb einer cis-/heteronormativen Gender Identity und Bedeutsamkeit einer besonders guten Arbeitsbeziehung
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6
Q

? “Race” / Ethnicity / Ethnic Minority –> Behandlungsoutcome ?

A

Racial ethnic minorities:
- weniger Zugang zu Behandlung
- höhere Abbruchrate

Matching Patientin <> Therapeutin
- Matching –> Therapien werden positiver eingeschätzt, aber nur sehr kleiner Effekt auf Behandlungsergebnis (d = .09)
- hohe Heterogenität der Studien; Therapeut*innen-Effekte beachten

Kulturadaptierte Behandlungen (CAT) wirksamer als nicht-adaptierte Behandlungen (d = .35 - .50)

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7
Q

? Sozioökonomischer Status –> Behandlugsoutcome ?

A
  • niedriger SES tendenziell mit schlechterem Outcome assoziiert
  • insbesondere Arbeitslosigkeit (d = -.22)
  • eher in Kohortenstudien als in RCTs
    –> ABER: Mess- & Definitionsprobleme
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8
Q

? Schweregrad der Problematik –> Behandlungsoutcome ?

A
  • “Functioning” eher negativ assoziiert
  • Chronizität eher negativ assoziiert (zudem langsamerer Veränderung)
  • gemischte Befunde für Schweregrad der Symptombelastung: wahrscheinlich gibt es Subgruppen von Pat. mit hohem Schweregrad und untersch. Outcome
  • gemischte Befunde für Komorbidität (eher konsistent für negative Effekte komorbider PS)
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9
Q

? Erwartungen –> Behandlungsoutcome ?

A
  • Erwartung eines Behandlungserfolges ist positiv mit Outcome assoziiert
  • Erwartungen an Behandlung selbst haben nur in manchen Studien einen Effekt
  • Glaubwürdigkeit des Behandlungsrationals / -modells: kleiner Effekt (d = .12) bei hoher Heterogenität der Studien
  • Behandlungspräferenz/Methodenpräferenz: wenn nicht erfüllt, dann höheres Dropout (1.79x so häufig) und schlechteres Ergebnis (d = .28)
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10
Q

Welche intrapsychischen Faktoren können das Behandlungsoutcome beeinflussen? (10 Stk.)

A
  • Locus of Control
  • Coping-Stile
  • Angstsensitivität
  • Alexithymie
  • Psychological Mindedness
  • Perfektionismus & Selbstkritik
  • Motivation
  • Problembewusstsein/ Assimilationslevel/ “Verarbeitungstiefe”
  • Einsicht
  • Reaktanz
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11
Q

Locus of Control –> Behandlungsoutcome

A

Locus of Control ~ “Ich bin es, der/die die Veränderungen hervorbringt vs. Glück/Andere etc.”

  • wenige Studien, eher positive Effekte
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12
Q

Coping-Stile –> Behandlungsoutcome

A
  • kein Haupteffekt
  • ggf. profitieren Pat. mit internalisierendem Coping mehr von einsichtsorientierten Behandlungen
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13
Q

Angstsensitivität –> Behandlungsoutcome

A
  • möglicherweise negativer Zusammenhang
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14
Q

Alexithymie –> Behandlungsoutcome

A

bedeutet übersetzt: “keine Worte für Gefühle”; Betroffene haben Probleme, ihre Emotionen differenziert wahrzunehmen oder in Worte zu fassen

  • negativer Zusammenhang mit Outcome
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15
Q

Psychological Mindedness –> Behandlungsoutcome

A

refers to a person’s capacity for self-examination, self-reflection, introspection and personal insight

  • positive Assoziation mit Outcome
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16
Q

Perfektionismus & Selbstkritik –> Behandlungsoutcome?

A
  • negativer Zusammenhang (r = -.20), insbes. bei affektiven Störungen und Essstörungen
17
Q

Motivation –> Behandlungsoutcome

A
  • inkonsistente Befunde
  • aber: Messprobleme (Biases & Überlappungen mit anderen Konstrukten und Erwünschtheit)
18
Q

Problembewusstsein / Assimilationslevel / “Verarbeitungstiefe” –> Behandlungsoutcome

A
  • positiver Effekt
19
Q

Einsicht –> Behandlungsoutcome

A
  • positiver Effekt
20
Q

Reaktanz –> Behandlungsoutcome

A
  • ggf. besserer Effekt von weniger direktiven Ansätzen bei hochreaktanten Pat.
21
Q

Weitere (eher zwischenmenschliche) Faktoren, die das Behandlungsoutcome beeinflussen

A

Interpersonelle Probleme:
- negativer Zusammenhang

Bindung:
- je mehr Bindungssicherheit, desto besser das Outcome

Soziale Unterstützung:
- gemischt, aber tendenziell eher pos. Effekt –> Moderatorvariablen

Emotional Expression (“emotionale Fähigkeiten”):
- tendenziell eher pos.

Widerstand:
- negativer Effekt