13: Personalisierung Flashcards

1
Q

Personalisierung in der Psychotherapieforschung - Warum?

A
  • 80/90er: RCTs als Goldstandard
    –> nun: Wie lässt sich das individuelle Behandlungsergebnis verbessern?
    (da viele Patient*innen keine bedeutsame Verbesserung durch die Therapie erleben)
  • Therapeut*innen sind nicht besonders gut in der Vorhersage von Therapieverläufen
  • Relative Stagnation von Effektivität über die letzten
    Jahrzehnte
  • RCTs werden interindividuellen Unterschieden nicht gerecht (interindiv. Untersch. werden absichtlich ausgeschlossen)
  • Möglichkeiten von Big Data & Machine Learning –> neue Techniken ermöglichen verallgemeinernde Algorithmen, die auf Individuen angewendet werden können
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2
Q

Welche Ebenen der Personalisierung gibt es?

A

Woher stammen die Daten zur Personalisierung?
- Intuitive Modelle (Intuition und Anekdoten) –> idiosynchratic/artisanal
- Theoretische Modelle (Theorien und Konzepte) –> guideline
- Daten-informierte Modelle (evidenzbasiert) –> decision aid & decision rule
- Data-driven Modelle (basierend auf stat. Algorithmen) –> statistische Modelle
–> Alle Modelle können die menschliche Ebene beinhalten (clinician judgement, patient preference, shared decision-making)

Level der Intervention (Was & wie intensiv?)
- Selecting level of intensity or treatment
- Selecting treatment package
- Selecting treatment components or techniques
- Adapting delivery or interaction style

Time (Messen & Feedback):
- Before starting treatment
- During treatment
- After treatment

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3
Q

Methoden von Personalisierung

A
  • Genügend große Stichproben (meist 4-stellig)
  • Variablenauswahl (der interindiv. Untersch.), Outcome-Auswahl (psychopathologische Kriterien korrelieren meist; auch andere Kriterien möglich wie Beziehungsqualität, Behandlungsabbruch etc.)
  • Modelldefinition / KI-Training , Anwendung in anderen Datensätzen (Kreuzvalidierung)
  • Implementierung in klassische Psychotherapieforschung, Generalisierungsversuch
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4
Q

Fragen an Personalisierung

A
  • Methodische und stichprobenbezogene Voraussetzungen (Qualität, repräsentativ)
  • Welche Datensätze? (garbage in – garbage out)
  • Folgen Personalisierungsmodelle einem medical oder einem contextual model und was bedeutet das für Forschung und Praxis?
  • Was wären faire Tests zur Überlegenheit datenbasierter vs. kompetenzbasierter Personalisierung?
  • Annahmen über verwendete Pat.-Variablen sind nicht theorie- und voraussetzungsfrei und erschöpfend (siehe Varianzaufklärung - nicht alles wird aufgeklärt, siehe auch Responsiveness)
  • Akzeptanz von Pat. & Therap. (intuitiv vs. daten-basiert) / Meta-Modelle von
    Psychotherapie (Was ist Psychotherapie eigentlich?)
  • Bisher keine klaren Hinweise für Überlegenheit
    personalisierter Ansätze auf statistischer Ebene
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5
Q

Responsiveness

A

= Phänomen der Anpassung von Therap. an Anforderungen der Therapie, der Umstände und der/des Pat.

  • Methodisches Problem (konzeptuell,
    forschungstechnisch)
  • Allgemeines Phänomen der Ein- und Abstimmung in interpersonellen Situationen
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6
Q

Ist Responsiveness wirksam?

A
  • mal hilfreich, mal weniger
  • Es gibt Pat.-Variablen, die die Wahrscheinlichkeit für diese Phänomene erhöhen (-> interpersonelle Natur von Responsiveness)
  • Zielparameter: appropriate responsiveness
    –> Wie? –> Aufgabe für die Forschung

Beispiel des Flussdiagramms für Depressionen (Therapie und Behandlung mit Anti-Depressiver –> Was tun, wenn Verfahren nicht anschlägt? Wann muss das Verfahren geändert werde? Müssen nur Teile geändert werden? etc.)

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