2: Psychotherapieforschung Basics Flashcards

1
Q

Konsequenzen der Messung therapeutischer Veränderung anhand von DSM-IV/V Kriterien (Prä-Post Design)

A

Problem der Klassifizierung (Remission/Recovery) –> Datenverlust
Daten werden verzerrt –> künstliche Verminderung oder Vergrößerung des Effekts; Über-/Unterschätzung des Effekts
–> eingeschränkte Vergleichbarkeit von Studien

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2
Q

Problem bei reiner Verwendung von stat. Signifikanz

A

Jeder Unterschied kann stat. sig. werden, wenn die Stichprobe groß genug ist.

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3
Q

Wie kann ein tatsächlichen therapeutischen quantifiziert werden?

A

Effektstärke / Effektgröße:
Cohen’s d (unabhängig von Skalierung & Stichprobe –> Vergleiche möglich)

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4
Q

Cohen’s d Konventionen

A

d < 0.2: Effekt ohne praktische Bedeutsamkeit
0.2 < d < 0.5: kleiner Effekt
0.5 < d < 0.8: mittlerer Effekt
0.8 < d: großer Effekt

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5
Q

Was bedeutet ein Cohen’s d von 1?

A

Gruppe 1 weist einen Wert auf, der genau eine Standardabweichung über dem Wert von Gruppe 2 liegt.

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6
Q

Wie wird eine klinisch bedeutsame Veränderung festgestellt?

A

Frage nach Relevanz der Veränderung für Patient*in
Problem: stark normativ
manchmal: 2 SD

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7
Q

Reliable Change Index (RCI)

A

Kann ausgeschlossen werden, dass stat. sig, Differenz auf Messungenauigkeiten (Reliabilität) der Messinstrumente zurückgeführt werden kann?
–> realer Veränderungswert > RCI (meist 1.96)?

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8
Q

“Fallstricke” bei Messung therapeutischer Veränderung

A

Baseline Severity
Maßgeschneiderte Instrumente
Stichprobenselektion
Vergleich der Gesundheitssysteme

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9
Q

Baseline Severity

A

bei einer homogenen Gruppe (geringe Streuung) mit hoher baseline severity im Mittel, sind die Effekte schnell sehr groß

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10
Q

Maßgeschneiderte Instrumente

A

Messinstrumente spezialisiert auf den spezifischen Effekt des untersuchten Verfahrens
–> sollten auf spez. Effekte mehrerer Verfahren ausgelegt sein –> Vergleich möglich
–> Ausgleichen des Allegiance-Effekts

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11
Q

Allegiance Effekt

A

die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass sich das von den Untersuchern bevorzugte Therapieverfahren in einer Studie, die mehrere Verfahren vergleicht, als überlegen herausstellt

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12
Q

Stichprobenselektion

A

möglichst genaue Beschreibung der Selektionskriterien / des Selektionsprozesses
–> akkurate Interpretation

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13
Q

efficacy

A

Effektivität der Intervention unter möglichst kontrollierten Bedingungen

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14
Q

effectiveness

A

Effektivität der Intervention unter Normalbedingungen (im Alltag / Klinik)

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15
Q

Vergleich / Relevanz der Gesundheitssysteme

A

DE: Bei Diagnose, Recht auf einen durch die Krankenkasse finanzierten Therapieplatz
z.B., USA: Finanzierung der Therapie aus eigener Tasche
Teilnahme an Studie für manche möglicherweise einzige Chance auf Therapieplatz in USA
> Bedeutung eines Teilnahmeabbruchs
> Effekte von Dankbarkeit & kog. Dissonanz?

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16
Q

Es werden immer größere Effekte gefunden, wenn…

A
  • Therapeutinnen und nicht Patientinnen befragt werden
  • globale Fragen anstatt Symptom-Fragebögen
  • Fragen nach für Intervention spezifische Effekte
  • Nachbefragung zeitnah an Therapie
17
Q

Evidenzstufen nach Chambless & Hollon

A

wirksam:
Ia - Metaanalyse mehrerer RCTs
Ib - min 2 RCTs aus unabhängigen Gruppen

möglicherweise wirksam:
IIa: 1 RCT
IIb: Serie von gut angelegten quasi-exp. Studien

nicht ausreichend für Wirksamkeitseinstufung:
III: Nicht-exp. oder deskriptive Studien
IV: Unsystematische Einzelfallstudien, Kasuistiken, Experten, Konsensuskonferenzen, klinische Erfahrung

18
Q

RCTs - Pro

A
  • manualisierte, kontrollierte Therapie unter Laborbedingungen
  • Wirkung der Behandlung nur auf Variation der Behandlung zurückzuführen (Störvariablen)
  • “Kausalität” innerhalb eines “medizinischen Modells”
  • Berufspolitische Relevanz (Krankenkassen)
19
Q

RCTs - Kontra

A
  • Was bedeutet überhaupt Placebo in Therapie?
  • Wissen wir nicht schon, dass Psychotherapie wirksam ist?
  • Wirkfaktoren in einer psychotherap. Behandlung?
  • Efficacy vs. Effectiveness
20
Q

Erweiterung der RCTs

A

Kurztherapie für Patient*innen mit weniger schwerwiegender Psychopathologie –> RCT

Langtherapie für Patient*innen mit schwerer/komplexer Psychopathologie –> Kohortenstudien mit wiederholten Messungen & Vergleich zu eine Benchmark

Zur Analyse kausaler Verknüpfungen & therapeutischer Prinzipien & Veränderungsmechanismen in der Psychotherapie –> Prozessforschung mit stringenten Strategien