17 Magen-Darm-Pharmaka Flashcards

1
Q

Omeprazol

A

Antazida: Protonenpumpen-Inhibitoren

Wirkung: Im Dünndarm resorbiert → in Canaliculi der Parietalzellen angereichert und aktiviert → irreversible Bindung an H+/K-ATPase der Parietalzellen → pH im Magen ↑

Indikation: 
• Ulcus duodeni / Ulcus ventriculi
• Refluxösophagitis
• Säurebedingte Dyspepsie
• Zollinger-Ellison-Syndrom 

KI: Überempfindlichkeit gegenüber Omeprazol

UAW:
• Kopfschmerzen
• Gastrointestinale Beschwerden (Bauchschmerzen, Diarrhö, Obstiüation, Blähungen, Überlkeit)
• Exanthem
• Schwindelgefühl
• Malabsorptionen (B12, Fett, auch Hypomagnesiämie und daraus evtl resultierend akute oder chronische Nierenerkrankungen)

Interaktionen:
• +Arzneien die vom pH abhängig sind (bsp. Aktivierung durch Magensäure) → Absorption erhöht oder vermindert
• über CYP2C19 sowie CYP3A4 metabolisiert (Cave: Leberfunktionsstörungen, Medikamente die mit diesen Cytochromen interagieren sowie poor und rapid Metabolizer)
• zu 95% an Plasmaproteine gebunden (Cave: Interaktion mit anderen plasmaproteinbindenden Pharmaka)
• hemmt kompetitiv CYP2C19 (Cave: Medikamente die über dieses Cytochrom metabolisiert werden)

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2
Q

Ranitidin

A

H2-Rezeptorantagonisten

Wirkung: Kompetitive Hemmung der H2-Rezeptoren der Parietalzellen → Hemmung des Sekretionsvolumen sowie des Säure- und Pepsingehalts → hemmt basale (=nächtliche) und stimulierte (=nach Nahrungsaufnahme, Gastrin, Vagusrzeiz) Magensäuresekretion → Magen-pH ↑

Indikation:
• Gutartige Magenulcera
• Duodenalulcera
• Reflux-Ösophagitis
• Zollinger-Ellison-Syndrom 

KI: Überempfindlichkeit gegenüber Ranitidin

UAW:
• Gastrointestinale Beschwerden
• Kopfschmerzen

Metabolismus und Interaktion:
• Unverändert renal eliminiert (Filtration + Sekretion) → Cave: Interaktion mit Medikamenten die diese Prozesse beeinflussen sowie Nierenfunktionsstörungen
• +Arzneien die vom pH abhängig sind (bsp. Aktivierung durch Magensäure) → Absorption erhöht oder vermindert

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3
Q

Al-Mg-Hydroxid und Sucralfat

A

Andere Antazida

Wirkung:

  • Al-Mg-Hydroxid: Neutralisieren Magensäure, KEINE Senkung der Säuresekretion
  • Sucralfat: lokale Gabe. Bildet Komplex mit Gewebeproteinen und Magenschleim (keine Säureneutralisation)→ Resistenz gegen peptische Hydrolyse, schlecht permeabel für H+-Ionen, Stimulation der Mucosaproduktion

Indikation: Refluxösophagitis, Ulcus duodeni und ventriculi, etc.

KI:
Nierenfunktionsstörungen, Unverträglichkeit.
- Sucralfat: nicht i.v. –> Mikrothromben.

UAW: Verdauungsbeschwerden (Diarrhö, Obstipation).

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4
Q

Lactulose

A

Laxantien: osmotische, Disaccharid

Wirkart/Ort:

  • Osmotische Wirkung im Dünndarm → weiche Stuhlkonsistenz und vermehrtes Volumen → Peristaltik ↑
  • Passage bis Colon → Abbau zu Milchsäure und anderen Säuren durch saccharolytische Darmflora → Darm-pH↓ → Ammoniakabsorption ↓ + Blutammoniak wird resorbiert
  • Präbiotisch = fördert Wachstum gesundheitsfördernder Bakterien

Indikation: Obstipation, hepatische Enzephalopathie

KI: Galactosämie, éactopseintoleranz, GIT-Obstruktion/Perforation

UAW: Flatulenz, Diarrhoe, bei langer Einnahme und dünnen Stühlen –> Dehydratation, Elektrolytenstörungen

Metabolismus und Interaktion: Wirkungsabschwächung bei obstipierenden Medikamenten, mit proarrhythmischen Arzneien (Verstärkung des Effeks durch Hyperkaliämie)

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5
Q

(Bisacodyl)

A

Laxantien; motilitätsstimulierend

Wirkart/Ort: intestinal bakteriell hydrolysiert –> im Dpnndarm resorbiert –> in Leber konjugiert –> über Galle in Dickdarm, dort durch Esterasen hydrolysiert –> aktive Form –> Darmperistaltik nimmt zu, Wasser und Elektrolyte im Darm steigen –> weicher Stuhl und sinkende Transitzeit, Förderung der Defäkation

Indikation: Obstipation

KI: Überempfindlichkeit gegen Bisacodyl, Ileus oder Darmobstruktion, akute abdominelle Erkrankung, Dehydratation, Hypokaliämie

UAW: Bauchschmerzen, Diarrhoe

Metabolismus und Interaktionen: +Diuretika/Adrenokortikoide –> Elektrolytenstörungen

Besonderes: Wirkungseintritt erst nach 8-12h, da über Leber.

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6
Q

(Paraffinöl)

A

Laxantien, Gleitmittel

Wirkart/Ort: Vermengung mit Stuhl –> Gleitmittel, Stuhlaufweichung, geringe systemische Aufnahme

Indikation: Obstipation

KI: Überempfindlichkeit, akutes Abdomen

UAW: Fremdkörpergranulome, Resorptionsminderung der fettlöslichen Vitamine, Lipidpneumonien bei Aspiration

Metabolismus und Interaktionen: verminderte Resorption von fettlöslichen Arzneien.

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7
Q

(Quellstoffe; Ballaststoffe)

A

Laxantien

Wirkart/Ort: kaum verdaubar und nicht resorbierbar –> Quellstoff und Wasser –> Volumen nimmt zu, Darmwand gedehnt –> Defäkation. Ausserdem Stimulation der Darmbewegung, zurückhalten oder Sekretion von Wasser und Elektrolyten in Darm, SChmieren des Darminhalts, Auslösen Defäkation

Indikation: VErstopfung, erweichen des Stuhls bei Hämorrhoiden, Darmentleerung zu diagnostischen/chirurgischen Eingriffen

KI: ausgeprägte Herzinsuffizenz

UAW: Diarrhoe, Elektrolytenstörungen, Blöhungen

Metabolismus und Interaktionen: +Herzglykoside: Gefahr von Hypokaliämie
+Diuretika/Glukokortikoide: Kaliumverlust

Besonderes: Weizenkleie, Leinsamem, Flohsamen. Braucht genug Flüssigkeit, sonst Verstopfung! Wirkt erst nach Tagen.

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8
Q

Metoclopramid, (Domperidon)

A

Prokinetika; Antiemetika; 5-HT4-Agonist, D2-Antagonist

Wirkart/Ort:
• Aktiviert 5-HT4-Rezeptoren und stimuliert Acetylcholinfreisetzung aus Nerven des enterischen Nervensystems → Motilität im Gastrointestinaltrakt
• Blockiert Dopamin-D2-Rezeptoren → weniger Dopaminwirkung an chemorezeptiver Triggerzone in Area postrema (Brechzentrum) → Brechreiz + Erbrechen ↓
• Periphere antiserotonerge (indirekt cholinerge) Wirkung → Tonus im unteren Ösophagus sowie Mageneingang ↑ + Peristaltik oberer Mage-Darm-Kanal ↑ + Pylorustonus ↓→ fördert Magenentleerung

Indikation: Motilitätsstörungen, Prävention postoperative Nausea, Refluxösophagitis

KI: Überempfindlichkeit, +Neuroleptika, +L-DOPA (Antagonismus), Darmverschluss, prolaktinabhängige Tumore, M. Parkinson (antidopaminerge Wirkung), Epilepsie

UAW: Abhängig von Dosis und Behandlungsdauer –> Prolaktin-Anstieg, Schwindel, Müdigkeit, extrapyramidale Störungen

Metabolismus und Interaktionen: +Antiparkinsonpräparate, +Alkohol und sedierende Medis (Sedierung), +Neuroleptika (extrapyramidale Störungen), Metabolisierung über CYP2D6. +Opiate/Anticholinergika (Antagonismus)…

Besonderes: Domperidon hat weniger zentrale UAW.

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9
Q

Loperamid

A

Antidiarrhoika, Opioid

Wirkart/Ort:
• Bindung (agonistisch) an μ-Opiatrezeptor in Darmwand → Prostaglandin- und Acetylcholinfreisetzung ↓ → propulsive Peristaltik ↓ → verlängerte Transitzeit sowie erhöhter Sphinctertonus
• Bindung (agonistisch) an μ-Opiatrezeptor in Darmwand → Hemmt Sekretion von Wasser und Elektrolyten in Darm
• Erhöht Analsphinktertonus

Indikation: Diarrhoe, Stuhlinkontinenz

KI: Schwere Leberfunktionsstörung, Überempfidnlichkeit gegenüber Loperamid, schleimig-blutiger Stuhl und Fieber (Keim- und Toxin-Ausscheidung gehemmt), bakterielle Enterocholitis, Risikopatienten für Ileus

UAW: Verstopfung, Blähungen, Kopfschmerzen, Übelkeit

Metabolismus und Interaktionen: niedrige Bioverfgügbarkeit –> extrem nierdige Plasmaspiegel. Kein Übertritt ins ZNS, über CYP3A4 und CYP2C8 metabolisiert, biliär ausgeschieden, hohe Plasmaproteinbindung

Besonderes: rascher Wirkungseintritt, lange Wirkdauer, hoher first pass-Effect.

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10
Q

Carbo medicinalis = Aktivkohle

A

Adsorbentien; Antidota

Wirkart/Ort: lokale Wirkung, nicht systemisch aufgenommen. Aufgrund der grossen Oberfläche grosse Adsorptionsleistung: Bindet reversibel organische und anorganische Stoffe, Bakterien, Bakterientoxine, und Giftstoffe → Absorption in den Blutkreislauf ↓ → toxischer Effekt ↓
Wird in Wasser aufgeschlämmt –> Antidiarrhoeisch.

Indikation: Durchfall, Blähungen, Vergiftungen (bei vielen Stoffen), Elimination von Stoffen, die dem enterohepatischen RKeislauf unterliegen, Entfernung von Zahnverfärbungen

KI: Durchfall mit Fieber, Darmverschluss, erhöhtes Aspirationsrisiko. Unwirksam bei: Säure- udn Laugenvergiftuingen (erschwert Endoskopie), Cyaniden, Ethanol. Ethylenglykol, Methanol. Eisensalzen, Lithiumsalzen

UAW: Schwarzfärbung Stuhl (ungefährlich), Erbrechen, Verstopfung bis Ileus

Metabolismus und Interaktionen: +Natriumsulfat –> beschleunigte Ausscheidung
Wirkungsabschwächung oral verabreichter Medikamente durch Bindung, Wirkungsabschwächung von Medis des enterohepatischen kreislaufs

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11
Q

Scopolamin

A

Parasympatholytika; Antiemetika

Wirkart/Ort: wie Atropin; auf Auge und Speicheldrüse, auf Herz und GIT
–> gegen Übelkeit auch.

Indikation: Mydriasis für Operationen oder Untersuchungen

KI: Glaukom

UAW: Brennen nach Einträufeln ins Auge, Photophobie, Akkomodationsschwäche, zentralnervöse Symptome, Tachykardie

Metabolismus und Interaktionen: topisch, Wirkung inenrt Minuten, hält für mehrere Stunden.

Besonderes: in CH nur als Mydriatikum zugelassen

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12
Q

Ondansetron

A

Antiemetika; Serotonin-Antagonisten

Wirkart/Ort: spezifischer Antagonist am 5HT3-Rezeptor in der Area postrema (Brechzentrum)

Indikation: Erbrechen durch Zytostatika, Chemotherapie, bei Mirgäne, Verhindern von postoperativem Erbrechen

KI: Schwangerschaft/Stillzeit

UAW: Kopfschmerzen, Wärmegefühl, GIT-Probleme, Bewegungsstörungen, Arrhythmien.

Metabolismus und Interaktionen: p.o., i.v.
Exzessiver hepatischer MEtabolismus, HWZ ca. 3h

Besonderes: in Kombi mit Glucocorticoiden (Dexamethason) kann Wirksamkeit gesteigert werden!

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13
Q

(Dimenhydrinat)

A

Antiemetika; H1-Rezeptorantagonisten

Wirkart/Ort:

  • H1-Rezeptor-Antagonist der 1. Generation mit zentraler antiemetischer Wirkomponente
  • passiert die Blut-Hirn-Schranke

Indikation: Schwangerschaftsübelkeit, Prophylaxe und Therapie von Reiseübelkeit, Seekrankheit, Schwindelzuständen

KI: Schwangerschaft (letzte Wochen)

UAW: Sedierung bei hohen Dosen

Metabolismus und INteraktionen: p.o. Wirkungseintritt nach 2-3 Minuten, Anhalt für 1-3h.

Besonderes: Vorsicht beim Lenken von Fahrzeugen/Maschinen. Gibt Kaugummis.

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14
Q

(Aprepitant)

A

Antiemetika; NK1-Antagonisten

Wirkart/Ort:

  • Antagonist am Substanz-P-Neurokinin 1 (NK1)-Rezeptor im Brechzentrum im ZNS
  • unterdrückt Erbrechen zentral

Indikation: Antiemese bei hoch-emetogener Chemotherapie

KI: -

UAW: GIT-BEschwerden, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Müdigkeit

Metabolismus und Interaktionen: p.o., Metabolismus über CYP 3A4 (Interaktionen)

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