12 Antiinfektiva - Antimykotika, Virostatika, Wachstumsfaktoren Flashcards

1
Q

(Nystatin, Amphotericin B)

A

Antimykotika, Polyene, Polyenantibiotika

Wirkart/Ort: Nystatin + Ergosterol (=Hauptbestandteil der Pilzmembran) bilden zusammen einen Komplex → Bildung von Poren in der Pilzmembran → Elektrolytstörung im Pilz → fungostatisch bis fungotoxisch.
Wirkt auf ruhende und proliferierende Keime.

Indikation. Candida-Infektion der Haut und Schleimhaut

KI: Nicht-Candida-Infektionen, Überempfindlichkeit gegen Nystatin

UAW: keine systemischen wegen geringer Bioverfügbarkeit.

Metabolismus und Interaktion: keine, da lokale Anwendung.

–> Amphotericin B lässt sich intravenös applizieren.

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2
Q

Fluconazol, (Voriconazol, Itracorazol)

A

Antimykotika; Azolantimykotika

Wirkart/Ort: Hemmt die Sterol-Demethylierung durch Interaktion mit Cytochrom P450 abhängigen Pilzenzymen → keine Ergosterolsynthese → Zellwandsyntheseproblem bei Pilzen und Mykoplasmen → fungostatisch

Indikation: Schleimhautcandidosen, Meningitis (da gut liquorgängig)
–> Voriconazol: bei schweren Pilzinfektionen, resistenten Candida-Infektionen, Spergillose, usw.

KI: Azol-Überempfindlichkeit, Voriconazol viele Arzneimittelinteraktionen.

UAW: hepatotoxisch, Kopfschmerzen, GIT-Beschwerden, Exanthem
–> Voriconazol: QT-verlängernd, phototoxisch, Sehveränderungen, Fieber zusätzlich.

Metabolismus und Interaktion: 80% unverändert renal eliminiert. Hemmt CYP3A4, CYP2C19 sowie CYP2C9. In kleinen Mengen durch CYP3A4 metabolisiert.

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3
Q

(Terbinafin)

A

Antimykotika; Squalenepoxidasehemmer, Allylamine

Wirkart/Ort: Hemmt die Squalenepoxidase in Pilzzellmembran → intrazelluläres Squalen ↑ sowie Ergosterol ↓ → fungotoxisch

Indikation: Dermatomykosen von Haut (lokal anwendbar), Haaren, Nägel

KI: Lebererkrankungen, Schwangerschaft und Stillzeit

UAW: hepatotoxisch, Appetitverlust, Hautausschlag, GIT-Beschwerden

Metabolismus und Interaktionen: 99% Plasmaprotein-gebunden. Über mind 7 CYP-Enzyme metabolisiert. Zu 70% renal, 22% fäkal eliminiert

Besonderes: sehr lipophil, mit fettreicher NAhrung Absorption verzögert und Bioverfügbarkeit erhöht. Lange HWZ.

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4
Q

(Flucytosin)

A

Antimykotika; weitere, Wirkung auf DNA-Synthese

Wirkart/Ort: vom empfindlichen Pilz anstelle von Cytosin in Zelle aufgenommen und zu Fluorouracil desaminiert –> wird in RNA eingebaut, Hemmung Nukleinsäuresynthese.

Indikation: generalisierte Kandidose, Kryptokokkose, Chromoblastomykose, Aspargillose

KI: Schwangerschaft

UAW: Blutbildveränderungen, GIT-Beschwerden, hepatotoxisch, Exanthem

Metabolismus und Interaktion: renal eliminiert.

Besonderes: liquorgängig, rasche Resistenzentwicklung.

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5
Q

Aciclovir, (Ganciclovir)

A

Virostatika; Antimetabolite

Wirkart/Ort:
–> Aciclovir wird durch viruscodierte Thymidinkinase in ein Guanosid-Triphosphat Analogon umgewandelt → Einbau ins Virusgenom→ virale DNS-Produktion ↓ da Kettenabbruch.
Hemmung virale DNA-polymerase, weniger virale DNA-Synthese, selektiv auf infizierte Zellen.
–> Ganciclovir wird durch virale Proteinkinasen und weitere Kinasen zu Gancilovir-Triphosphat phosphoryliert. Analoga-Einbau, Kettenabbruch.

Indikation:

  • Aciclovir: Herpes simplex Virus und Varizella Zoster Virus
  • Ganciclovir: lebens- oder augenlichbedrohende Cytomegalovirusinfektion bei immungeschwöchten

KI: Allergie

UAW: Kopfschmerzen, GIT-Beschwerden, Schwindel. Pruritus, nephrotoxisch, Hautausschlag
- Ganciclovir auch kanzerogen und teratogen.

Metabolismus und Interaktionen: renal unverändert eliminiert

Besonderes: bei wiederholter Anwendung reduzierte Empfindlichkeit, parenteral anwendbar.
Nur bei Virusvermehrung, nicht bei altenten Viren wirksam.

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6
Q

Zidovudin, (Efavirenz)

A

Virostatika; reverse-Transkriptase-Inhibitoren

Wirkart/Ort:

  • -> Zidovudin: In Zelle durch humane Kinasen in Zidovudin-Triphosphat umgewandelt → wirkt als Inhibitor und Substrat der viralen Reverse-Transkriptase. Zidovudin-Monophosphat wird in DNS eingebaut –> Kettenabbruch, keine Virusreplikation
  • -> Efavirenz: Hemmt nicht kompetitiv die HIV-1-Reverse-Transkriptase: Efavirenz lagert sich in der Nähe des katalytischen Zentrums der Reverse Transkripase an und hemmt das Enzym somit allosterisch (→ führen NICHT zum Kettenabbruch)

Indikation: Kombinationstherapie HIV-infektion, in Schwangerschaft zur HIV-transmissionsverhinderung

KI:

  • -> Zidovudin: Granulozytopenie, Anämie, da Verschlimmerung. Monotherapie, da Resistenz.
  • -> Efavirenz: Einnahem Johanniskraut (CYP3A4), schwere Lebererkrankung, auch Resistenz

UAW: Kopfschmerzen, GIT-Beschwerden, myelotoxisch, erhöhte Leberwerte, mitochondriotoxisch.

Metabolismus und Interaktionen:

  • -> Zidovudin: Nukleosidanaloga und Proteaseinhibitor –> Synergismus bzw. Wirkungssteigerung. zu 90% renale Elimination. Etwas Abbau in Leber.
  • -> Efavirenz: 99% Plasmaproteinbindung, Lebermetabolisierung über CYPs, lange HWZ.
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7
Q

Ritonavir, (Indinavir)

A

Virostatika; Protease-inhibitoren

Wirkart/Ort: Peptidomimetisch → Hemmung der HIV1 + HIV2 Aspartylprotease → unreife HIV Partikel die keinen neuen Infektionskreislauf starten. Ausserdem Booster –> Hemmt Metabolisierung des in Kombination gegebenen Proteaseinhibitors .

Indikation: Boosterung.

KI: Leberfunktionsstörung, MEdikamente, die über CYP3A4 und andere CYPs metabolisiert werden.

UAW: viele UAW bei normaler Dosierung, deshalb meist nur Booster. GIT-Beschwerden, Asthenie, Parästhesien…

Metabolismus und Interaktionen: 99% Plasmaproteinbindung, in Leber durch CYPs metabolisiert.

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8
Q

(Oseltamivir)

A

Virostatika; Neuraminidase-Hemmer (Tamiflu)

Wirkart/Ort: Selektive Hemmung der Neuroaminidase des Influenzavirus → keine Freisetzung neuer Viruspartikel aus infizierter Zelle. Senkt Dauer und Schweregrad der Infektion. Wirkung nur bei Gebrauch innerhalb 1-2Tage nach Symptombeginn

Indikation: Influenza A oder B, Prophylaxe

KI: Überempfindlichkeit

UAW: Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen

Metabolismus und Interaktionen: In Leber durch Esterasen in aktiven Metaboliten umgewandelt (Interaktionen mit Esterasen unwahrscheinlich, beachte jedoch Leberfunktionsstörungen). Renal unverändert ausgeschieden.

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9
Q

(Amantadin)

A

Virostatika; Hemmer Nukleinsäurefreisetzung, ausserdem Parkinsontherapeutika

Wirkart/Ort: Antagonistisch auf Glutamat (NMDA) assoziierte Kanäle in Basalganglien (funktionell wie → Dopamin) → Hemmung der Acetylcholinwirkung. Gering anticholinerg. Verhindert Uncoating der Viren.

Indikation: Parkinson (schwach; nur bei akinetischer Krise), Bewusstseinsaufhellung bei Koma, 2. Wahl bei Influenza A

KI: Herzkrankheiten, QT-Vverlängernde Medis, Erregung und Verwirrtheitszustände, Engwinkelglaukom, Schwangerschaft

UAW: GIT-Beschwerden, neurotoxisch, orthostatische Dysregulation, Knöchelödeme, QT-Verlängerung

Metabolismus und Interaktionen: 67% Plasmaproteinbindung, unverändert renal eliminiert. Kombi mit Neuroleptika vermidnert Wirkung.

Besonderes: Blut-Hirn-Schranke kann überwunden werden. Wirkungsverlust nach einigen Monaten Therapie.

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10
Q

Ribavirin

A

Virostatika; andere, Nukleosid-Analogon

Wirkart/ort: unklar, Hemmung IMP-Dehydrogenase, immunstimulierend, virostatisch gegen einige RNA- und DNA-Viren, gegen Hep.C. nur in Kombitherapie

Indikation: Nur in Kombi bei Hep. C, Inhalationslösung bei schweren Infektionen der unteren Atemwege durch RS-Viren

KI: Schwangerschaft, Stillzeit, Hämoglobinpathologien, herzkrankheit, chronische Niereninsuffizienz

UAW: dosisabhängige hämolytische Anämie, GIT-Beschwerden, Kopfschmerzen

Metabolismus und Interaktionen: unverändert und metabolisiertrenal eliminiert.

Besonderes: Bioverfügbarkeit ca. 50%
Riesiges Verteilungsvolumen.

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11
Q

Interferon alpha/gamma

A

Virostatika; immunstimulantien, Zytokin

Wirkart/Ort: normalerweise eukaryotische Zellen bei Virusinfektion ausgeschüttet, antiproliferativ, immunmodulatorisch, antiviral, Sauerstoffradikalbildung steigt, Makrophagentoxizität steigt, verbessertes abtöten intrazelullärer Mikroorganismen, hemmt virale Replikation…

Indikation: chronische Granulomatose, einige Leukämien, Kaposi-Sarkom, chronische Hepatitis C

KI: schwere Herzkrankheit, Leberfunktionsstörung, Nierenfunktionsstörung, Schilddrüsenerkrankung, Funktionsstörungen KM, Suizidgefährdung

UAW: grippeähnliche Symptome

Metabolismus und Interaktionen: fäkal und renal eliminiert. oxidative Stoffwechselprozesse können beeinträchtigt werden.

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12
Q

(Molgramostin GM-CSF)

A

Wachstumsfaktor; Immunstimulantien

Wirkart/Ort:

  • granulocyte-macrophage colony-stimulating factor (GM-CSF)
  • wird physiologischerweise von Makrophagen, T-Zellen und Mastzellen sezerniert
  • fördert im Knochenmark die Differenzierung der Blutstammzellen zu Granulozyten und Monozyten/Makrophagen

Indikation: Stimulation der weissen Blutreihe nach Chemotherapie

KI: myeloische Leukämie

UAW: Knochenschmerzen, Fieber, Blutdruckabfall

Besonderes: noch nicht zugelassen

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13
Q

(Filgrastim G-CSF)

A

Wachstumsfaktor, Immunstimulantien

Wirkart/Ort:
• Granulozyten-Kolonien Stimulierender Faktor → bei Gabe innerhalb von 24h deutliche Erhöhung der neutrophilen Granulozyten im Blut + geringe Erhöhung der Monozyten
• Freisetzung von hämatopoetischen Vorläuferzellen ins Blut (jene können gewonnen und an einem andern Zeitpunkt reinfundiert werden)
• Verstärkt Proliferation, Differenzierung und Aktivierung von Progenitorzellen der Granulopoese

Indikation: Neutropenie bei Chemotherapie –> Reduktion des Infektionsrisikos

KI:
• Schwere kongenitale Neutropenie mit abnormer Zytogenetik
• Chronische myeloische Leukäme (G-CSF kann das Wachstum maligner myeloischer Zellen fördern)
• Myelodysplastisches Syndrom (G-CSF kann das Wachstum maligner myeloischer Zellen fördern)

UAW: Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Splenomegalie, Thrombozytopenie

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