1.4 - Spiegelneuronen Flashcards

1
Q

Was sind Spiegelneuronen?

A

Dies sind Nervenzellen im Stirn- bzw. Frontallappen der Hirnrinde, die reagieren, wenn die Handlung eines anderen beobachtet wird oder bestimmte Handlungen selbst ausgeführt werden.

Spiegelneuronen wurden erstmals von einer Forschergruppe der Universität in Parma in den 1990er-Jahren entdeckt. Bei Experimenten mit Makaken war ihnen aufgefallen, dass bestimmte Nervenzellen im Stirn- bzw. Frontallappen (engl. frontal lobe; motorischer Kortex) im Gehirn der Affen nicht nur dann aktiv waren, wenn sie selbst handelten, sondern auch dann, wenn sie lediglich die Forscher bei einer Handlung beobachteten. Aufgrund des Effekts, das Handeln eines anderen zu spiegeln, wurden sie als Spiegelneuronen bezeichnet.

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2
Q

Was ist der Fronatllappen und was steuert er?

A

So werden die vorderen Lappen der beiden Hälften des Großhirns bezeichnet, auch motorischer Kortex genannt. Er kontrolliert und steuert unsere Bewegung.

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3
Q

Was sind die vier Lappen der Hirnrinde?

A

Frontallappen (frontal lobe), Temporallappen (temporal lobe), Parietallappen (parietal lobe) und Okzipitallappen (occipital lobe).

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4
Q

Rizzolatti und Craighero betonen die immense Bedeutung, die Spiegelneuronen für Menschen haben. Welche Bedeutung ist das? Was hat die Theory of Mind damit zu tun?

A

Rizzolatti und Craighero betonen die immense Bedeutung, die Spiegelneuronen für Menschen haben. Spiegelneuronen führen dazu, dass wir die Handlungen anderer verstehen und sie stellen zudem die Grundlage für das Beobachtungslernen dar.
Empathie wird in dem Maß gefördert, in dem es uns gelingt, uns in einen anderen Menschen hineinzuversetzen.
Diese Fähigkeit wird auch als Theory of Mind bezeichnet, welche umschreibt, dass Kinder zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr eine Theorie darüber entwickeln, wie der Verstand funktioniert und wie er das Verhalten beeinflusst. Kinder verstehen zunehmend die Bedeutung und die Auswirkung von inneren Zuständen (Gefühle, Gedanken, Wünsche, Absichten und Überzeugungen) anderer Personen auf deren Verhalten.

Theory of Mind: Das ist die persönliche Theorie von Menschen, mit der sie sich mentale (geistige) Zustände anderer erklären.

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5
Q

Was ist eine authistische Störung? Was fehlt Jindern mit dieser Störung?

A

Autistische Störung: Betroffene sind im Hinblick auf Kommunikation und soziale Interaktion ebenso beeinträchtigt wie durch eingeschränkte Aktivitäten und Interessen.

Kindern, die von einer autistischen Störung betroffen sind, wird oft eine fehlende Theory
of Mind zugeschrieben, da aufgrund struktureller Veränderungen des Gehirns bei ihnen
Hirnareale ungenügend zusammenarbeiten, die es Personen ohne diese Störung ermöglichen, eine fremde Sichtweise einnehmen zu können.

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6
Q

Was ist die Kernaussage der sozial-kognitiven Lerntheorie (Lernen am Modell) von Albert Bandura?

A

Kinder können das aggressive Verhalten der Eltern als Vorbild nehmen und hierdurch lernen, Konflikte ebenfalls gewaltsam zu lösen.

Albert Bandura beschreibt diese Beobachtung in folgendem Zitat: „People are not born with preformed repertoires of aggressive behavior; they must learn them“.

In seiner sozial-kognitiven Lerntheorie ging er davon aus, dass prosoziales wie auch aggressives Verhalten sozial vermittelt ist. Kinder lernen durch die Beobachtung von Menschen ihrer näheren, sozialen Umgebung sowie durch Medien (TV, Internet, Filme etc.) und nehmen das vermittelte Verhalten als Modell für ihr eigenes Verhalten.

Prosozial: konstruktives und hilfsbereites Verhalten

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7
Q

Auf welchem Experiment basiert Banduras Theorie über das Beobachtungslernen?

A

Seine Theorie über das Beobachtungslernen basiert auf einem berühmten Experiment, bei dem Vorschulkinder einen Erwachsenen dabei beobachteten, wie er eine Puppe (Bobo-Puppe) misshandelte und beschimpfte. Als die Kinder mit der Bobo-Puppe alleine waren, imitierten sie das aggressive Verhalten des erwachsenen Modells und verwendeten auch die gleichen Schimpfwörter.

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8
Q

Von welchen vier Prozessen hängt das Modellernen nach Bandura ab?

A

Nach Bandura hängt das Modelllernen von den folgenden vier Prozessen ab:
1. Aufmerksamkeit, die der Beobachter dem Modell und dessen Verhalten zuwendet.
2. Speicherung des Modellverhaltens im Gedächtnis.
3. Reproduktionskompetenz, die voraussetzt, dass es dem Beobachter möglich ist, das Verhalten nachzuahmen.
4. Verstärkung und Motivation, die in dem Beobachter das Bedürfnis wecken, das beobachtete Verhalten umsetzen zu wollen.

Während die ersten beiden Punkte für das Erlernen des Verhaltens notwendig sind, beziehen sich die letzten beiden auf dessen Ausführung

Reproduktionskompetenz: Das ist die Fähigkeit, ein Verhalten zu kopieren und auszuführen.

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9
Q

Wovon hängt die Aufmerksamkeit ab, die ein Beobachter seinem Modell zuwendet?

A

Die Aufmerksamkeit, die ein Beobachter einem Modell zuwendet, geht laut Bandura mit der Bereitschaft einher, ein bestimmtes Verhalten bevorzugt zu imitieren. Basis hierfür kann u. a. die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe sein, der das Modell und der Beobachter angehören. So ist die Imitation aggressiven Verhaltens in bestimmten Gruppen wahrscheinlicher als in anderen.

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10
Q

Was passier bei der bildlichen Repräsentation?

A

Damit das Verhaltensmuster das zukünftige Handeln des Beobachters leiten kann, wird es in symbolischer Form im Gedächtnis bildlich und sprachlich repräsentiert.

Bei der bildlichen Repräsentation wird laut Bauer ein Abbild des Verhaltensmusters erzeugt, während die sprachliche Repräsentation in Form von Begriffen erfolgt. Der Behaltensprozess wird besonders dann deutlich, wenn – wie bereits beim latenten Lernen erörtert – das Verhalten erst zu einem späteren Zeitpunkt gezeigt wird.

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11
Q

Welche Faktoren nehmen noch Einfluss auf das Lernen am Modell?

A

Durch Wiederholung und Übung wird das Modellverhalten zunehmend stabilisiert und damit Teil des eigenen Verhaltensrepertoires.
Die Reproduktionskompetenz verweist darauf, dass zuerst die körperlichen Voraussetzungen gegeben sein müssen, um bestimmte Bewegungsabläufe nachahmen zu können.
Für die Handlungsmotivation, das Verhalten auszuführen oder es zu unterlassen, ist neben äußerer Verstärkung – durch die beobachtete Belohnung oder Bestrafung des Verhaltens – außerdem die Selbstverstärkung bei persönlich wahrgenommenen Fortschritten entscheidend.
Wie oben erwähnt, imitieren wir bevorzugt Menschen, die uns ähnlich sind, aber auch solche, die wir für erfolgreich
bewundernswert
und erfolgreich
bewundernswert
halten. Beispiels weise zeigen fMRT-Aufnahmen von Menschen, die andere Personen dabei beobachteten, wie sie belohnt wurden, eine Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn, als wären sie selbst belohnt worden, wenn sie diese als ähnlich wahrnahmen oder sympathisch fanden.

Dieses Imitationsverhalten sowie dessen besondere Bedeutung zeigen sich laut Lohaus bei Kindern bereits sehr früh, da bereits wenige Tage alte Säuglinge die Zunge herausstrecken, wenn ihre Eltern dies tun. Diese frühkindliche Imitationsleistung werten diese als Kontaktaufnahme, wodurch ihr Fürsorgeverhalten und die Bindung an das Kind verstärkt werden

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