(13) Flugzeugkonzeptentwurf Flashcards

1
Q

Drachenkonfiguration

A
  • konventionelle und heute gebräuchliche Anordnung von Flügel, Rumpf und hinten liegenden Leitwerken (Höhen- und Seitenleitwerk)

Vorteile der Drachenkonfiguration:

  • sehr häufig verwendete und damit sehr gut erforschte Konfiguration mit sehr vielen bekannten Referenzdaten
  • hohe Akzeptanz bei Airlines und Passagieren
  • Flugmechanisch sehr vielfältig auslegbar durch entsprechende Positionierung von Flügel und Leitwerken; konventionell: statische Längsstabilität mit Neutralpunkt hinter Schwerpunkt
  • Flügelanströmung nicht durch Leitwerke beeinträchtigt, das HLW kann allerdings vom Nachlauf des Flügels beeinflusst werden
  • Seitenleitwerk (mit Seitenruder) dient i.W. zur Stabilisierung und Steuerung der Seitenbewegung
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2
Q

Entenkonfiguration (Canard)

A
  • Hauptflügel weiter hinten und das HLW befindet sich vorne
  • Für gutmütiges Überziehverhalten muss Strömungsabriss zuerst am Entenflügel erfolgen (Abnicken der Nase) –> in diesem Fall sind kleinere Hochauftriebssysteme realisierbar (Im Vergleich zur Drachenkonfiguration)

Vorteile der Canardkonfiguration:

  • Nutzlasten können besser in der Nähe des Schwerpunktes platziert werden

Nachteile:

  • selten verwendete Konfiguration, nur wenig Referenzflugzeuge oder statistische Methoden zur Vorauslegung; geringe Akzeptanz
  • Auftriebsverteilung des Hauptflügels kann durch Nachlauf des Entenflügels stark beeinträchtigt werden
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3
Q

Tandemkonfiguration (Boxwing)

A

Vorteile der “Box-Wing” Konfiguration:

  • Reduzierter induzierter Widerstand im Vergleich zu einem Flügel einer Drachenkonfiguration mit gleicher Streckung
  • Vertikale Verbindung der beiden Flügel nimmt zusätzliche Kräfte und Momente auf, dadurch grundsätzlich leichterer Flügel möglich (bei gleicher Grundfläche)

Nachteile:

  • Erhöhter Reibungs- und Wellenwiderstand v.a. aufgrund der großen “Winglets”
  • Erschwerte Fahrwerks- und Triebwerksintegration
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4
Q

Three -Surface Aircraft

A
  • drei tragende Flächen
  • Kombination der Vorteile aus Drachen- und Canard Konfiguration
  • Aufwendige Fertigung
  • Trimmung erfolgt über den Canardflügel
  • Flügel hinten ist weniger stark durch Auftriebs-/Abtriebskräfte belastet als beim konventionellen Layout und kann dadurch leichter gebaut werden
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5
Q

Deltaflügel

A
  • Auslegung mit stark gepfeiltem Flügel und niedriger Streckung ohne HLW
  • Klappen an der Flügelhinterkante (Elevons) übernehmen die Funktion von Höhen- und Querruder
  • Insbesondere für Überschallflugzeuge geeignet
  • Sehr kleine Streckung (–> Manövrierfähigkeit) und sehr große Pfeilung (–> sehr effektive Anströmgeschwindigkeit senkrecht zur Flügelvorderkante –> Stöße im Überschall sind so weniger stark ausgeprägt)
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6
Q

Eigenschaften des Nurflüglers

A
  • Alle Komponenten des Flugzeugs sind in den Tragflügel integriert
  • Flügel dient gleichzeitig zur Auftriebserzeugung, zur Aufnahme der Nutzlast (Aufgabe des Rumpfs) und zur Stabilisierung (Aufgabe LW) –> schwieriger Entwurf
  • keine LW dadurch Reduktion von Gewicht und Widerstand
  • Höhere Gleitzahlen möglich (ca. 25)
  • Flugmechanisch ungünstig: positives cm0 –> instabile Längbewegung –> große Trimmausschläge bzw. künstliche Stabilisierung notwendig; häufig geringe Nickdämpfung; geringe Richtungsstabilität
  • Überziehverhalten stark abhängig von Schwerpunktlage (meistens kritische Langsamflug-Eigenschafte mit Hochauftriebshilfen)
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7
Q

Eigenschaften der Blended Wing Body - Konfiguration

A
  • Mischung aus Nurflügler und Standardkonfiguration mit konventionellem Rumpf
  • Um Nutzlast und Passagiere besser unterbringen zu können als im Nurflügler, gibt es einen ausgeprägten Rumpf, der in einen Flügel übergeht (Blend)
  • Rumpf erzeugt einen erheblichen Anteil des Auftriebs
  • Vorteil: Geringerer Widerstand durch reduzierte benetzte Oberfläche im Vergleich zur Drachenkonfiguration
  • Nachteil: Komforteinschränkungen für die Passagiere durch geringere Fensteranzahl, große Vertikalbeschleunigungen
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8
Q

Eigenschaften eines Hochdeckers

A
  • Ground Clearance bei Triebwerken am Flügel erhöht
  • Gut geeignet für Start und Landung auf unwegigem Gelände
  • Wartungsarbeiten am Triebwerk erschwert
  • Strömiung auf der Flügeloberseite nicht durch Rumpf gestört, dadurch höheres CA,max
  • Ohne Abstrebung aufwendige Rumpfstruktur zum Tragen des Flügels
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9
Q

Eigenschaften eines konventionellen Leitwerks

A
  • HLW + SLW am Heck, mit dem Rumpf verbunden
  • Direkte Einleitung der HLW-Lasten in den Rumpf
  • Durch die Montage des HLW’s am Rumpf kann es als Ganzes beweglich ausgeführt werden und so zur Trimmung genutzt werden
  • Gefahr des SLW’s-Abschattung durch HLW
  • Gängigste Konfiguration
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10
Q

Eigenschaften eines T-Leitwerks

A
  • HLW-Lasten werden durch SLW geführt –> schwereres SLW
  • Vermeidung einer Abschattung des SLW’s durch das HLW sowie einer Abschattung des HLW’s durch den Hauptflügel
  • Triebwerke können seitlich am Heck montiert werden
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11
Q

Eigenschaften des H-Tail

A
  • Höhrere Seitenstabilität
  • SLW’s wirken auf das HLW wie Endplatten (Winglets) –> Steigerung der HLW-Effizienz
  • Bei Ausschlag des Seitenruders wird ein geringeres Rollmoment erzeugt als bei einem großen SLW
  • Findet bei Spezialflugzeugen Anwendung
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12
Q

Eigenschaften Kreuzleitwerk

A
  • HLW befindet sich etwa auf halber Höhe des SLW
  • Kompromiss zwischen konventionellem und T-Leitwerk
  • Lasten müssen nicht durch ganzes SLW geführt werden
  • HLW liegt hoch genug, um SLW nicht abzuschatten
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13
Q

Eigenschaften des V-Tail

A
  • Verringerung des Reibungswiderstandes (2 Flächen anstatt 3 Flächen)
  • komplexe Ansteuerung der Ruder
  • Ruderwirksamkeit ist geringer als bei den konventionellen Layouts
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14
Q

Was sind die wichtigsten Anforderungen an das Fahrwerk?

A

Aufnahme und Übertragung der Lasten beim Landestoß, die Aufnahme der Bremsenergie bei einem Startabbruch, ein stabiles Rollverhalten sowie die Integration bezgl. der Gesamtkonfiguration

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15
Q

Bugradkonfiguration (allgemein)

A
  • in Verkehrsluftfahrt ausschließlich verwendet
  • Hauptfahrwerk hinter dem Schwerpunkt und ein Bugrad weit vor dem SP
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16
Q

Spornradkonfiguration (allgemein)

A
  • teilweise in GA
  • Hauptfahrwerk vor dem SP und kleines Spornrad am Heck des Flugzeugs
17
Q

Bugradkonfiguration (Vorteile)

A
  • Roll- und Bremsverhalten stabil
  • Am Boden ist Kabinenboden waagerecht
  • Die Sicht des Piloten nach vorne ist gut
  • Bugrad schützt den Propeller vor Bodenkontakt
  • Beim Aufsetzen auf dem Hauptfahrwerk erfährt des Flugzeug ein kopflastiges Moment, dadurch reduziert sich der Auftrieb
18
Q

Bugradkonfiguration (Nachteile)

A
  • Tail Strike
    • Gefahr, dass der Rumpf während des Starts den Boden berührt
    • Vermeidung durch ausreichenden Bodenabstand
  • Beladung
    • Bei ungünstiger SP Lage steht das Flugzeug nicht mehr stabil und kann nach hinten kippen
    • Vermeidung durch computergestütze Überwachung der Schwerpunktlage
19
Q

Spornradkonfiguration (Vorteile)

A
  • Sehr einfacher Aufbau; Spornrad sehr klein und leicht
  • Bei einer Dreipunktlandung kann das Flugzeug im Stall gelandet werden; dadurch wird ein hoher Widerstand erzielt, der das Flugzeug unabhängig von der Bodenbeschaffenheit stark abbremst
  • Der Bug des Flugzeugs ist relativ hoch gelegen –> großer Propeller möglich
20
Q

Spornrad vs Bugrad (Stabilität)

A
21
Q

Tandemkonfiguration

A

Wird eingesetzt, wenn es nicht möglich ist, das Hauptahrwerk in der Nähe des Schwerpunktes zu integrieren

22
Q

Vorteile der Triebwerksintegration unter dem Flügel

A
  • Triebwerke beeinflussen die Strömung auf der Flügeloberseite nicht
  • Triebwerke wirken entlastend um Flug –> kleinere Biegemomente um die Flügelwurzel
  • Bessere Zugänglichkeit des Triebwerks für Wartungsarbeiten
23
Q

Heckanordnung (Vorteile)

A
24
Q

Heckanordnung (Nachteile)

A
  • Bei Propellerantrieb Wechselbelastung der Rotorblätter im Nachlauf –> Ermüdung
  • Hoher Kabinenlärm
  • Beschädigung der Triebewerke durch vom Fahrwerk aufgewirbelte Teile möglich
  • Hoher Interferenzwiderstand
  • Weit hinten liegender SP
  • Keine Entlastung des Flügels
  • Keine großen Triebwerke möglich (Hoch-Bypass)
25
Q

Vor- und Nachteile der Triebwerksanordnung mittig am Flügel

A

Vorteile:

  • Anwendung bei STOL
  • Anströmung der Oberseite des Flügels und der Klappen durch den Triebwerksstrom –> Anliegen der Strömung an den Klappen –> höherer Auftrieb
  • Schutz der Triebwerke vor aufgewirbeltem Schmutz
  • Abschirmung des Schubstrahls

Nachteil

  • Hoher Interferenzwiderstand
  • Wartung
26
Q

Vor- und Nachteile der Triebwerksanordnung der Flügel über dem Rumpf

A

Vorteile:

  • Schutz der Triebwerke vor aufgewirbeltem Schmutz
  • Abschirmung des gesamten Triebwerks Richtung Boden
  • Lärmreduzierung des rotierenden Fans

Nachteile:

  • Aufwendigere Installation
  • Zusätzliche Verstärkung der Gondel notwendig
  • Wartung aufwändiger
27
Q

Vor- und Nachteile des Druckpropellers

A

Vorteile:

  • Ungestörte Anströmung des Flügels

Nachteile:

  • Propeller dreht sich im Nachlauf des Flügels oder Rumpfes
    • Wechselbelastung der Rotorblätter
    • Hohe Lärmentwicklung
28
Q

Entwicklungsphasen und Milestones

A
29
Q

Womit würde bei einem BWB die Längsstabilität gewährleistet?

A

Durch Verwindung der Flügel bzw. durch eine Änderung des Profils über die Flügellänge.

Das eine Profil hat bspw. ein Moment in positive Richtung, das ander in negative Richtung. Beide Momente gleichen sich näherungsweise aus.