1. Theoretische Grundlagen Systematischer Organisationsberatung Flashcards

1
Q
  1. Was ist der Unterschied von Prozessberatung zur Expertenberatung?
A
  • gehören beide zur strukturierten Unterstützung von Unternehmen
  • beide Systeme sollen Probleme des Unternehmens oder der Organisation lösen
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2
Q
  1. ein Expertenberater…
A
  • definiert die Aufgaben im Kundenauftrag selbst
  • macht spezifische, kausale Vorschläge
  • verhält sich objektiv, distanziert und ist rein sachlich orientiert
  • interessiert sich hauptsächlich für die fachliche Problemlösung
  • präsentiert und interpretiert die Ergebnisse seiner Untersuchungen selbst
  • macht sich unentbehrlich
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3
Q
  1. ein Prozessberater…
A
  • hilft dem Kunden, die Aufgaben zu erkennen und zu definieren
  • befähigt den Kunden, vernetzte und systemische Lösungen zu finden
  • unterstützt den Kunden bei der Entwicklung von Lösungen und zwar innerhalb des Kundensystems
  • ist persönlich engagiert und am Erfolg des Prozesses interessiert
  • interessiert sich für Menschen und ihre Fähigkeit, Probleme selbst zu erkennen und zu lösen
  • Beratung als Hilfe zur Selbsthilfe
  • macht sich entbehrlich
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4
Q
  1. Expertenberatung:
A
  • gibt einen Experten oder auch Berater, welcher vom Unternehmen dazu beauftragt wird, eine Lösung für entstandene Probleme zu finden
  • Berater nimmt oftmals Rolle eines Moderators innerhalb der Organisation ein und gibt zb bei Mitarbeiter Versammlungen seine Erkenntnisse dem Unternehmen weiter
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5
Q
  1. Prozessberatung:
A
  • zielt darauf ab, dass die Beteiligten selbstständig eine Lösung für ihre Probleme finden
  • geht nicht darum, dass ein externer Experte die Lösung für das Problem findet und dem Unternehmen präsentiert, sondern vielmehr darum, dass das Problem in einem Prozess gemeinsam vom Berater und den Mitarbeitern erarbeitet wird
  • Berater liefert entschiedende Denkanstöße und Blickwinkel
  • Aufgabe: Prozess begleiten und zu unterstützen
  • Prozessberatung = organisierte Hilfe für Entscheidungsprozesse und zielt auf die Erweiterung der Wissens- und Handlungskompetenz des Kunden ab
  • aber auch auf die Generierung neuer Informationen, Perspektiven, Beobachtungen und Erkenntnisse über die Zusammenhänge im System
  • Ziel: dass der Kunde seine Sicht auf die Situation klärt und sich Ziele setzt, um eine passenden Lösung zu finden
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6
Q
  1. Systemsiche Prganisationsberatung geht davon aus…
A
  • Kompetenz des Kundensystems übersteigt grundsätzlich die Kompetenz externer Experten, weil erst im System selbst über die Wirkungen bestimmter Maßnahmen entscheiden wird
  • systemische Beratung kann demzufolge NIE reine Expertenberatung sein, sondern ist zunächst einmal Prozessberatung
  • bei Bedarf kann Berater über Handlungsmöglichkeiten und deren aus anderen Situationen bekannte vor und Nachteile informieren
  • in dieser Form kann es Phasen der Experten Beratung einschließen, sie hat dann aber nicht die Zielsetzung, einen fertigen Lösungsvorschlag zu unterbreiten, sondern dient dazu, dem Gesprächspartner zusätzliche Informationen für seine eigene Entscheidung zur Verlegung zu stellen
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7
Q
  1. Welches sind die konkreten Anlässe, wann werden Maßnahmen zur systematischen Beratung angefragt?
A
  • an veränderte Unternehmensziele und Rahmenbedingungen anpassen
  • wenn Konkurrenz immer stärker wird
  • wenn es innerhalb des Unternehmens Probleme mit der Zusammenarbeit der Mitarbeiter gibt
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8
Q
  1. Warum systematische Beratung ?
A
  • Mitarbeiter innerhalb eines Systems haben oft nur eine sehr einseitige Sicht auf Das zu lösende Probleme oder die anstehende Veränderung, daher besteht Beratungsbedarf
  • durch anderen Blickwinkel auf die Situation und eine neutralere Sicht auf die Sachlage können bessere Fortschritte erzielt werden
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9
Q
  1. konkrete Maßnahmen sind:
A
  • wenn Firmen fusionieren
  • Ämter einer Stadtverwaltung zusammengelegt werden
  • ein Unternehmen dezentralisiert wird
  • eine Behörde privatisiert wird
  • aber auch wirtschaftliche oder Arbeitsorganisatotische Herausforderungen innerhalb der Organisation, zb. Wenn es gilt, neue Märkte zu gewinnen, eine verstärkte Konkurrenz Situation zu bewältigen oder Probleme zwischen MA zu meistern
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10
Q
  1. Systemische Beratung zielt auf Erkenntnis Gewinn beim Kunden ab:
A
  • systemische Beratung ist zielgerichtete Kommunikation
  • zielt auf Selbstreflexion und selbstaufklärung sozialer Systeme, Veränderung subjektiver Deutungen und Veränderung gewohnter handlungsmuster ab
  • Grundgedanke: Kunden Hilfe zur Selbsthilfe bieten
    —> dazu von großer Bedeutung, die Sichtweise des Kunden zu verstehen
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11
Q
  1. Was sind „Subjektive Deutungen“ und weshalb ist die „Wahrheit die Erfindung eine Lügners“ und von wem stammt die Aussage ?
A

Subjektive Deutungen = Oberbegriff für die Gedanken und Empfindungen die eine Person zu einer Situation hat

—> jeder Mensch gibt dem, was er erfährt eine persönliche Bedeutung
—> er konstruiert sich diese immer wieder neu
—> er ist verantwortlich dafür, was er sich konstruiert und deshalb auf dafür, was er mit diesen Konstrukten macht

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12
Q
  1. Problem: subjektive Deutungen
A
  • durch subjektive Deutungen können in Organisationen Probleme bzw. Missverständnisse entstehen, da jeder seine ganz eigene Sichtweise auf eine Situation hat
  • für eine Organisationsberatung besteht die Aufgabe darin, diese Probleme zu lösen oder vorab erst gar nicht entlegenen zu lassen
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13
Q
  1. Möglichkeiten, Probleme bei subjektiven Deutungen zu lösen:
A
  1. Eigene Deutungen Überprüfen
    - sind meine Beschreibung und Erklärung der Situation angemessen ?
  2. Gefühl bewusst machen
    - welches Gefühl habe ich?
    - woher Rührt dieses Gefühl ?
    - ist das Gefühl berechtigt oder überzogen ?
  3. Subjektive Deutungen anderer klären
    - was erwartet die bereichsleiterin?
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14
Q
  1. “Die Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners”
A
  • „Wahrheit und Lüge bedingen sich gegenseitig: Wer von Wahrheit spricht, macht den anderen direkt
    oder indirekt zu einem Lügner.“
  • „Meine Auffassung ist, dass die Rede von der Wahrheit katastrophale Folgen hat und die Einheit der
    Menschen zerstört.“
  • „Man muss daran erinnern, wie viele Millionen von Menschen verstümmelt, gefoltert und verbannt
    worden sind, um die Wahrheitsidee gewalttätig durchzusetzen.“

–> Foerster geht dabei auf den Religionskrieg ein und betont, wie viele abgeschlachtet wurden, nur um
ihre „Wahrheit“ durchzusetzen

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15
Q
  1. Welche Aussagen macht das Handlungsmodell?
A
  • Menschen regieren nicht auf äußere Reize, sondern sind handelnde Subjekte
  • Verhalten ist abhängig von ihren Gedanken, ihren Zielen und Einstellungen und Empfindungen
  • Mensch handelt aktiv aufgrund seiner Gedanken und Annahmen
  • Modell ist durch 3 Thesen charakterisiert
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16
Q
  1. Die drei Thesen des Handlungsmodells
A
  1. Menschen machen sich ein Bild von ihrer Wirklichkeit
  2. Menschen handeln aufgrund der Bedeutung, die sie dieser Situation geben
  3. Probleme lassen sich lösen, wenn sich die Bedeutung der Situation ändert
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17
Q
  1. “Menschen machen sich ein Bild von ihrer Wirklichkeit”
A
  • Sie geben Gegenständen die sie wahrnehmen eine bestimmte Bedeutung
  • sie machen sich Gedanken über sich und über andere Personen
  • -> z.B. optische Täuschung: Junge vs. alte Frau
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18
Q
  1. “Menschen handeln aufgrund der Bedeutung, die sie dieser Situation geben”
A
  • Je nachdem, wie Menschen eine Situation einschätzen, oder welche Bedeutung sie ihr geben, handeln sie
  • z.B. National Bank: Black Wednesday
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19
Q
  1. “Probleme lassen sich lösen, wenn sich die Bedeutung der Situation ändert”
A
  • wenn du die Situation nicht ändern kannst, ändere deine Sicht- und Denkweise
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20
Q
  1. Verschiedene Richtungen des Handlungsmodells
A
  • Das Handlungsmodell in der Tradition der humanistischen Psychologie: Maslow/Rogers
  • Das Handlungsmodell in der Tradition der kognitiven Verhaltenstheorie: Bandura/ Albert Ellis
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21
Q

4.Handlungsmodell in Tradition der Humanistischen Psychologie

A
  • Rogers. Mensch besitzt die Fähigkeit, sich zu leiten, zu regulieren und zu kontrollieren, also sich selbst weiter zu entwickeln und nicht ein passives Wesen
  • eine im Menschen inne wohnende Tendenz zur Selbstaktualisierung (Selbstaktualisierungstendenz)
  • Prozess der Weiterentwicklung geschieht über die
    Auseinandersetzung und Abgleichung, die der Mensch vornimmt, zwischen dem wie er sich selbst
    wahrnimmt (Selbstkonzept) und den Erfahrungen die er mit anderen im sozialen Umgang macht
    (Fremdkonzept)
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22
Q
  1. Das Handlungsmodell in der Tradition der kognitiven Verhaltenstheorie
A
  • menschliches Handeln ist mehr als reagieren auf Reize
  • Bandura: “Modelllernen” sagt aus, dass das Handeln des Menschen kein
    automatisches Reagieren auf äußere Reize ist, sondern von eigenen Kognitionen, also der Deutung der
    Situation beeinflusst ist: „Ich lerne etwas von anderen oder übernehme das Verhalten, welches ich als
    positiv bewerte“
  • Ellis sieht ebenso die Bedeutung und die Bewertung, die der Mensch den
    Ereignissen zuschreibt, (die sogenannten Kognitionen des Menschen) für sein Empfinden als ursächlich
    an ( Erlebnis-Glauben-Gefühl )
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23
Q
  1. Konstruktive Handlungstheorien
A

–> menschliches Handeln
als Ergebnis unserer Deutungen der Wirklichkeit
–> Wir “konstruieren” uns ein Bild der Wirklichkeit, das
dann unser Handeln beeinflusst

  • Konzept der persönlichen Konstrukte
  • Der radikale Konstruktivismus
  • der soziale Konstruktivismus
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24
Q
  1. Konzept der persönlichen Konstrukte: Kelly, 50iger Jahre
A

-auf Basis eigener persönlicher Konstrukte stellt der Mensch Vorhersagen über die Zukunft und das
Verhalten von sich und anderen auf
- Er entwickelt eigene Strategien und reagiert daraufhin, er ist also
nicht passiv, sondern er handelt entsprechende seiner gedanklichen Konstrukte
- Modell ist eine
frühe Form des Konstruktivismus

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25
Q
  1. Der Radikale Konstruktivismus: Glaserfeld, Maturana, Förster
A
  • wendet sich gegen die „Korrespondenztheorie der Wahrheit“, der
    zufolge Wahrheit als „Übereinstimmung „mit einer als absolut unabhängig konzipierten objektiven
    Wirklichkeit“ (Glasersfeld1987) beschrieben wird
    –> gibt keine objektive
    Wirklichkeit, Wahrheit und Wirklichkeit korrespondieren also nicht
  • Demgegenüber wird die These vertreten, dass die Beschreibungen, Beobachtungen und Erkenntnisse
    immer abhängig sind vom Beobachter „Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt.“
    (Maturana, (1985).
  • Jede Beobachtung, Meinung, jedes Handeln ist eine subjektive Konstruktion des Beobachters und die
    Bedeutungsgebung und Bewertung läuft in ihm ab
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26
Q
  1. Der soziale Konstruktivismus: Kenneth J. Gergen 2002
A
  • betont die
    Bedeutung sozialen Handelns bei der Konstruktion von Wirklichkeiten
  • Denken und
    Handeln kein privates Ereignis
  • Begriffliche Unterscheidungen und Konstruktionen der Wirklichkeit
    sind keine individuellen Konstrukte sondern immer gemeinsame, die sich aus dem gemeinsamen
    Handeln und sozialen Miteinander ergeben
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27
Q
  1. Organisationsberatung im Handlungsmodell
A

Wenn unser Handeln von unserer „Konstruktion der Wirklichkeit“ bestimmt ist, besteht die Lösung von
Problemen in der Veränderung unseres Bildes von der Wirklichkeit. Hier setzt der systemische
Organisationsberater an, siehe oben Prozessberatung, indem er dem Kunden bei einer perspektivischen
Erweiterung seiner Wirklichkeitskonstruktionen unterstützt und ihn zu Perspektivenwechsel mit seinen
Interventionen anregt

28
Q
  1. Schwächen Handlungsmodell
A
  • individuelles Modell
  • Aufmerksamkeit ist auf die einzelne
    Person gerichtet
  • Dabei bleibt unberücksichtigt,
    dass das Handeln auch von anderen Personen, Organisationsstrukturen, dem Umfeld, von der
    Unternehmenskultur und so weiter beeinflusst ist
29
Q
  1. Weiterentwicklung Handlungsmodell
A
  • Probleme können nicht nur aus einer Ursache heraus erklärt werden, sondern nur im Zusammenwirken
    verschiedener Faktoren eines komplexen Systems
  • Überlegungen haben schließlich zu der
    Entwicklung eines weiteren Erklärungsmodells geführt, nämlich dem Systemmodell.
  • Nun gibt es nicht ein Systemmodell sondern mehrere verschiedene Systemtheorien, die aufeinander
    aufbauen, sich ergänzen, teilweise ähnlich sind aber auch teilweise unterscheiden
30
Q
  1. Schildern sie die verschiedenen systemtheorien und ihre Erkenntnisse
A
  • vorausgehend für Entstehung der systemtheorien sind die Schwächen bzw. Problematiken individuumzentrierter Modelle, wie das Handlungsmodell
    —> fokussieren sich zu stark nur auf die betroffene Person und lösen Probleme über lineare Kausalketten
    —> dabei bleibt die Komplexität des ganzen mit Umwelt und diverse Faktoren des Gefüges unbeachtet
  • dies führte zu Zweifeln an der Leistungsfähigkeit der Modelle und erhöhte das Bedürfnis nach einem Modell, dass das ganze System in Betracht zieht
    —> System Begriff leidet daran; dass er häufig unscharf verwendet wird und damit eine mehr vernebelnde als erklärende Begrifflichkeit darstellt
31
Q
  1. worauf ist die Unschärfe des Begriffs „systemisch“ zurückzuführen?
A
  • darauf; dass es keine einheitliche systemtheorie gibt, sondern nur unterschiedliche systemtheorietosche Konzepte, die sich an unterschiedlichen Systemen orientieren out
32
Q
  1. System Arten
A
  1. allgemeine systemtheorie und Modell technischer Systeme
  2. die Evolutionistische systemtheorie: das Modell lebender Systeme
  3. die soziologische Systemtheorie
  4. die personale systemtheorie nach Bateson
33
Q
  1. Teschnisches System
A
  • Grundlage und Ausgangspunkt für alle folgenden Systemtheorien
  • „wir definieren ein System als eine Anzahl von in Wechselwirkung stehender Elemente“
  • wiederkehrende regelhafte Vorgehen, mit dem sich die Elemente auseinander beziehen und aufeinander reagieren, nennen wir Regelkreise
  • zwischen den Elementen des Systems bestehen also Relationen/ Beziehungen
  • in der Regel von der äußeren System Umwelt abgegrenzt wird
34
Q
  1. Biologische Systeme
A
  • zunächst gleiche Merkmale, wie bei technischen Systemen: einzelne Elemente, Regelkreise/Rückkoppelungen, Offenheit des Systems
  • Weiterentwicklung erfolgt durch den Begriff „Entwicklung“ bzw „Evolution“
    —> d.h. Jeder einzelne Zustand eines biologischen Systems ist vom Lauf der Zeit abhängig
35
Q
  1. Entwicklung Biologische Systeme
A
  • am Anfang besteht jedes biologische System aus einem voran gegangenen System
  • im laufe der Zeit wird system verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt und ist auch fähig, sich an die Veränderung anzupassen
  • heißt nicht, dass Systeme komplett von Umwelt gesteuert werden, sondern jedes biologische System ist auch ein selbstorganisierendes System, dass sich durch innere Gestaltbarkeit und Flexibilität auszeichnet.
36
Q
  1. Selbstregulierungsvorgänge
A
  • ermöglichen dem Organismus die kompensation von bestimmten Umwelteinflüssen
  • das erlaubt den Strukturen ( Menge aller Beziehungen zwischen Elementen eines Systems ) und Funktion ( Menge aller ablaufenden Prozesse im System) des Systems sich gegenseitig zu beeinflussen
  • am Ende zerfällt jedes Biologische System zu einem bestimmten Zeitpunkt
37
Q
  1. Bei Veränderungen im ökologischen System sollten folgende Bedingungen mitbedacht werden:
A
  • ökologische Abläufe werden durch unterschiedliche Rückkopplungsprozesse bestimmt
  • ökologische Prozesse sind Entwicklungsprozesse für das System —> dadurch können Veränderungen einzelner Faktoren zum Kollaps des Systems führen
38
Q
  1. Soziologische Systemtheorie
A
  • zweite Weiterentwicklung der Systemtheorie
  • erster Entwurf durch Talcott Parson 1960er Jahre
  • geprägt durch die 1984 erschienene „Theorie sozialer Systeme“ von Luhmann
  • Luhmanns Ansatz wurde von wilke aufgegriffen und entwickelte sich im Hinblick auf interventions und Steuerungstheorie weiter, wodurch wilkes Theorie wichtig für die Organisationsberatung wurde
39
Q
  1. Differenz von System und Umwelt
A
  • Luhmann: soziale Systeme definieren sich nicht durch Elemente oder Reaktionen, sondern durch die Erzeugung und Erhaltung von Unterschieden zur Umwelt
  • Wilke: systemtheorien müssen System-Umwelt Theorien sein
    —> systengrenzen lassen sich nur daran erkennen, wenn der Bezugspunkt der Analyse außerhalb des Systems liegt: in der Relation zwischen Umwelt und System
40
Q
  1. Differenzierung
A
  • Systemdifferenzierung ist nichts anderes als die Wiederholung der System Bildung innerhalb eines Systems durch ausdifferenzierung weiterer System-Umwelt Unterschiede
  • Grenzen zwischen den Teilsystemen und Umwelt können wiederum nur durch die Sicht des Beobachters gezogen werden
41
Q
  1. Element und System
A
  • Klassische Ansätze: Personen die Elemente eines sozialen Systems
  • Luhmann: kleinste Einheit in einem System = Kommunikation
  • eine Organisation konstituiert sich also aus einzelnen sprachlichen un nicht sprachlichen Kommunikationsergebnissen
42
Q
  1. Autopoesie
A
  • Systeme sind autopoetisch, wenn die Elemente, aus denen sie bestehen, durch die Elemente, aus denen die bestehen, sich selbst produzieren und reproduzieren
  • ein solches System verhält sich also seiner Umwelt gegenüber vollkommen autonom, ist also in keiner Weise von der Umwelt bestimmt oder abhängig
43
Q
  1. Operative Geschlossenheit
A
  • wenn komplexe Systeme sich mit Hilfe eigener Elemente reproduzieren, führt das zur operativen Geschlossenheit des Systems
  • wenn ein System operativ geschlossen ist, findet kein Input oder Output des Systems statt
  • solche operational geschlossenen Systeme können von außen zwar angeregt werden, aber es kann nicht vorhergesagt werden, wie sie auf solche Irritationen reagieren
  • Reaktionen des Systems sind dabei völlig durch seine eigene Struktur determiniert
44
Q
  1. Komplexität
A
  • Luhmann: System ist dann komplex, wenn durch die „immanente Beschränkung der Verknüpfungskapazitäten ein Element nichtmehr mit jedem anderen verknüpft sein kann“
  • wilke: „Grad der Vielseitigkeit, Vernetzung, und Folgelstigkeit eines entscheidungsreifes“
  • beide meinen damit die Komplexität los die Gesamtheit der möglichen Ereignisse und Zustände
  • theoretisch wäre die Zahl der möglichen KommunikationEreignisse in jeder Situation unbegrenzt
45
Q
  1. Wilke: verschiedene Arten der Komplexität
A
  • sachliche Komplexität: Vielfalt der Einheiten
  • soziale Komplexität: Interaktion zwischen verschiedenen Personen
  • zeitliche Komplexität: unterschiedliche antizipation, Erwartungen, Hoffnungen, Befürchtungen
  • Opertive Komplexität: Vielzahl einander bedingender, verknüpfter, konkurrierender oder widersprüchlicher Zwecke, Ziele oder Sinngebungen, die das System kennzeichnen
  • kognitive Komplexität: unterschiedliche Möglichkeiten der Wahrnehmung einer Situation
46
Q
  1. Sinn
A
  • Erhaltung sozialer Systeme erfordert Reduzierung von Komplexität, d.h. Es sind nur bestimmte Verbindungen von Kommunikationsereignissen zugelassen
    —> begriff „Sinn“ wird auf das Problem der Komplexität bezogen
  • Sinn reduziert und strukturiert die Komplexität
  • Sinngebung basiert auf verschiedenen Formen, wie Weltbild, Sprache, recht oder auch Organisation
  • soziales System muss also die Komplexität möglicher Ereignisse selektieren, somit lässt es nur bestimmte Verbindungen von Kommunikationsereignissen zu
47
Q
  1. grundlegende InterventionRegeln nach Wilke
A
  • soziologische Systemtheorie ist allerdings eher ein Erklärungsmodell, als ein interventionsmodell, da die mehr Analyse als handlungsinstrumente liefert
    —> deshalb entwickelt wilke Leitlinien einer Methodologie der Intervention
  • je stärker du drückst, desto stärker schlägt das System zurück
  • das Systemverhalten wird besser, bevor es schlechter wird
  • langsam ist schneller
  • kleine Änderungen können große Wirkung erzielen, aber sensible Druckpunkte des Systems sind am schwersten zu erkennen
  • Schuldzuweisungen bringen nichts
48
Q
  1. Personale Systemtheorie nach Bateson
A

-> für Beratungsprozesse recht praktikable Sichtweise

  • Personen bilden die wesentlichen Elemente von sozialen Systemen
  • Personen aber reagieren nicht einfach, sondern machen sich ein Bild von der Wirklichkeit, sie geben ihr eine Bedeutung -> interpunktieren
  • von regeln bestimmt
  • auf Basis wechselseitiger Interpunktionen bzw Deutungen und auf der Basis sozialer Regeln entstehen dann Regelkreise
49
Q
  1. Zusammenfassung
A
  • systemische Organisationsberatung beruht auf dem systembegriff batesons, indem soziale Systeme als Systeme handelnder Personen definiert werden, wobei das Verhalten eines Systems von den Personen, dem Bild , dass diese sich von der Wirklichkeit machen, aber auch von den Regeln und den auf deren Basis entstehenden Regelkreisen abhängig ist
50
Q
  1. Soziale Systeme Eckpunkte
A
  1. Personen sozialer Systeme
    - soziale Systeme bestehen nicht an sich, sondern ergeben sich stets aus der Perspektive des beocbachters
  2. Subjektive Deutungen
    - Elemente sind Personen, die sich ihr eigenen Bild von der Situation machen und auf der Basis dieses Bildes handeln
  3. Soziale Regeln
    - bewusst/ unbewusst , Implizit / explizit
  4. Interaktionsstrukturen
    - Mitglieder beeinflussen sich wechselseitig
  5. Systemumwelt
    - Verhalten sozialer Systeme ist durch Umwelt bestimmt, sowohl durch die materielle, als auch durch die Personen und sozialen Systeme außerhalb des betreffenden Systems
  6. Systeme entwickeln sich
    - Personen, ihre subjektiven deutungen, aber auch die Regeln und interactionsstrukturen eines Sozialen Systems verändern sich im laufe der Zeit
51
Q
  1. Schildern sie die folgenden Vertreter der unterschiedlichen System Theorien und deren Hauptaussagen: Maturana/ Förster/ Lewin
A

-

52
Q
  1. Humberto Romesin Maturana
A

-> lebendige Systeme operieren autonom als dynamische Einheit (Zellteilung)

  • „alles was gesagt wird, wird durch einen Beobachter gesagt“
  • jede Art der kognition beruht auf einer Konstruktion eines Beobachters und kann somit nicht mit einer externen Wirklichkeit übereinstimmen
  • bei dieser Beobachterorientierung rückt der Beobachter in das Zentrum und bindet da erkannte steht an den erkennenden
  • das erkannte des Beobachters ist daher immer auch ein Teil des Systems, sieht kybernetik zweiter Ordnung
53
Q
  1. Konzept der Autopoesie
A
  • besagt, dass alle biologischen Systeme sich aus sich selbst heraus erschaffen, erzeugen, aufrechterhalten und selbstorganisieren
54
Q
  1. Kurt Lewin
A
  • Feldtheorie: vektorkräfte, welche Einfluss auf das Verhalten eines Individuums in bestimmten Situationen haben
  • Bedürfnis erzeugt Energie
  • diese Energie gewinnt an Wichtigkeit und steuert somit unser Verhalten in eine bestimmte Richtung (Vektor)
  • aktuelle Lage vor dem gezeigten Verhalten wird immer subjektiv bewertet
  • konkretes Verhalten ist das Ergebnis aus anziehenden, sowie abstoßenden feldkräften
55
Q
  1. Heinz von Förster
A
  • Begründet Kybergenetik 2. Ordnung
  • > die kybergenetik als Lehre von der Steuerung technischer Systeme beschäftigt sich mit der Frage, wie wir komplexe Systeme steuern können
56
Q
  1. Kybergenetik 1.Ordnung
A
  • Theorie besagt, dass Außenstehende Beobachter Systeme beschreiben und anschließend verändern oder regulieren können
  • Grenzen, regeln, subsysteme und Konflikte können anhand des Verhaltens erkannt und vom Beobachter direkt verändert werden, so wie der Eingriff und die Steuerung technischer Systeme
57
Q
  1. Kybergenetik 2. Ordnung
A
  • Weiterentwicklung, besagt, dass nun Beobachter selbst Teil des Systems wird
    „Wir werden als Beobachter selbst Teil der Beobachtung und des Systems, das wir beobachten“
  • Förster bezweifelt, dass Beobachter in der Lage sind, Systeme von außen zu erkennen und identifizieren zu können
  • Beobachter und sein Blickwinkel muss mit in die Interpretation eingebunden werden
  • muss Abschied von der Idee genommen werden, komplexe Systeme steuern zu können
58
Q
  1. Komplexe Systeme steuern
A

„ Vielmehr muss der Beobachter und seine Erkenntnissmöglichkeiten als Teil des Kontexts, den er beobachtet mitkonzeptualisiert werden. Das bedeutet, dass wir Abschied nehmen müssen von der Idee, ein komplexes System Steuer zu können. Ja noch mehr: es gibt nichts zu steuern“

—> die Kybergenetik 2. Ordnung findet in den Konzepten der Autopoesie und der selbst Referenz (Selbstbezpglichkeit) ihre Entsprechung

59
Q
  1. Schildern sie die Hauptaussagen des Wachstumsmodells von C.Rogers und den Gestalt Ansatz von F.Perls

Person Rogers:

A
  • hat sich mit der Entwicklung der klientenzentrierten Gesprächstherapie und dem Ausbau der Humanistischen Psychologie beschäftigt
  • sein Gesprächsansatz ist auch heute noch fester Bestandteil der Gesprächsführung in der alltäglichen beraterischen Arbeit mit Klienten und insbesondere auch in der Organisationspsychologie
  • entwickelte das Konzept des Encounter (d.h. Der Begegenung) und die Definition von „Gefühl“, die zu Empathie ( aktives zuhören ) führt
60
Q
  1. Wachstumsmodell nach Rogers
A
  • Charakteristikum der menschlichen Existenz ist nach Rogers Theorie zufolge, das Streben des Organismus nach ganzheitlichem Wachstum
  • stellt These auf, dass der Mensch die Fähigkeit besitzt sich zu leiten, zu regulieren, und zu kontrollieren, also sich selbst weiter zu entwickeln und nicht ein passives Wesen ist
  • im Menschen inne wohnende Tendenz zur selbstaktualisierung
  • Prozess der weiter Entwicklung geschieht über die auseindersetzung und Abgleichung, die der Mensch vornimmt, zwischen dem, wie er sich selbst wahrnimmt ( selbst Konzept ) und den Erfahrungen, die er mit anderen im sozialen Umgang macht (fremndkonzept)
61
Q
  1. Selbstakutalisierungstendenz
A
  • Prozess der Suche nach Selbstverwirklichung und Selbstaktualisierung
  • Individuum verfügt über Möglichkeiten, um sich selbst zu begreifen und seine selbstkonzepte, seine Grundeinstellungen und sein selbst gesteuertes Verhalten zu verändern
62
Q
  1. Perls

Gestaltansatz (Gestalttherapie)

A
  • beschäftigt sich damit, wie wir die Wirklichkeit des Individuums durch die eigene Wahrnehmung hergestellt wird, denn Menschen organisieren ihre persönliche Wahrnehmung so, dass sie ein sinnvolle Ganzes ergibt
  • Ziel: bereits vorhandene (interne und externe) Ressourcen fördern, Potenziale entfalten und den einzelnen zu befähigen, den Kontakt zwischen sich und seinem Umfeld Sinnerfüllt, schöpferisch und zielführend zu gestalten
  • hilft dem Klienten, sich „selbst zu entdecken“ ohne eine konkrete leitposition einzunehmen
  • Gestalt Therapie befasst sich mit der Analyse und durcharbeiten der verschiedenen Widerstände, die Kontakt, Einsicht und Veränderung gegenüberstehen
63
Q
  1. Was ist zu verstehen unter dem „Sündenbock Phänomen“ von Minuchin oder dem „Symptomträger“? Was genau ist an der Betrachtung „systemisch“?
A
  • nach minuchin besteht jede Familie aus einer oder mehreren triaden
  • diese entwickeln sich nach eigenen Mustern und Regeln, welche wiederum abhängig vom Typ der triade sind
  • triaden immer dynamisch ( wenn Starr, dann dysfunctional)
64
Q
  1. Sündenbock
A
  • kommt bei der sogenannten „Konfliktumleitung“ zu tragen
  • dient der Vermeidung von Konflikten in der Zweierbeziehung durch die hinzu nahme eines Dritten als Problemlieferant
  • meist dysfunctionale Beziehung innerhalb einer dreieckskonstellation unter (hirarchisch) ungleichen gegen einen dritten
65
Q
  1. Zwei Arten Sündenbock Symptom
A
  1. Umwegsattacke:
    - bei der sich Eltern z.B. Gegen ein „böses“ Kind verbünden und dieses als „Sündenbock“ deklarieren
  2. Umwegsverteidigung:
    - zwei Personen ( Eltern) schließen sich durch eine gemeinsame Führsorge (krankes Kind) zusammen
66
Q
  1. Symptomträger
A
  • (z.B. Magersucht)
  • nicht nur Symptomträger wird behandelt, sondern vielmehr die wird die familiäre Bezihungsdynamik ins Auge gefasst
  • Mensch an sich wird nicht behandelt, sondern mejr als Teil des Systems Familie, in welches er eingebunden ist und Funktionen übernimmt gesehen und therapiert
  • seine Probleme sind Resultate aus Spannungen und Krisen innerhalb dieses Systems

—> beschreibt also eine Person, bei der stellvertretend für eine ganze Gruppe oder ein gestörtes psychosoziales System, erkennbar Symptome zu finden sind. (Stellvertreter Rolle)

67
Q
  1. wodurch entstehen die Symptome ?
A
  • meist dadurch, dass das Selbstregulierende System Familie ständig versucht, sich an die ihm umgebende Welt anzupassen und somit fortlaufend damit beschäftigt ist, einen Gleichgewichtszustand zu erzeugen
  • in besonderen Situationen, die außergewöhnliche Anpassingsleistungen und Neuorientierungen erfordern, kommt es bei falscher Anpassung nun zu einer Dysbalance welcher das Verhalten folgt
  • Symptomtröger handelt oft aus Liebe zur Familie (fehlenden Zusammenhang stärken)
  • Symptome, die ein Kind hervorbringt; bringen das Unterbewusste der Eltern und deren Beziehung zum Ausdruck

—> Therapie: man zielt weniger auf die Veränderung der Persönlichkeit ab, sondern auf die Veränderung der Internationsmuster der Familie