1. Methoden, Methodologie, Empirie Flashcards
Methode (1)
Beispiel? (1)
Mehr oder weniger genau beschreibbarer Weg: d.h. endliche Folge oder weniger konkrete Handlungsanweisungen oder strategische Maximen, zur Realisierung eines bestimmten Zieles bzw. zur Lösung einer bestimmten Aufgabe
Beispiel: Experiment
Wissenschaftliche Methode
Definition?
Regeln? (3)
Unterarten? (4)
gebunden an gewisse Regeln oder Systeme, welche die einzelnen Schritte festlegen
**sollen kommunizier- und **lehrbar
intersubjektiv kontrollierbar
normativ und präskriptiv
Unterarten:
- Erkenntnismethoden (die im engeren Sinne der Beschreibung, Erklärung und Vorhersage von Verhalten und Erleben dienen sollen)
- Interventionsmethoden (Prävention, Rehabilitation, Stabilisierung oder Veränderung von Verhalten und Erleben dienen sollen)
- Datengewinnung (verschiedener Formen und Erhebung, Registrierung und Kodierung von Verhaltensdaten)
- Datenanalyse (der systematischen Auswertung von Verhaltensdaten)
**Methodik **
Definition?(2)
die Lehre von den Methoden
methodisch vorgehen (eine oder mehrere Methoden ) anwenden
Modelle
Definition? (2)
Beispiel?
Modellrelation?
Abbilder ausgewählter Aspekte der Realitäten vereinfachter Form
in der Wissenschaft versch. Bedeutungen
z.B.Denkmodell: nicht ganz präzise und wenig überprüfte theoretische Vorstellung über einen Gegenstand
Modellrelation: Man kann von bestimmten Merkmalen des Modells auf bestimmte Merkmale des Urbildes schließen und umgekehrt (Isomorphierelation: umkehrbar eindeutige Abbildung bei der alle Relationen erhalten bleiben)
Methodologie
Definition?
betrifft? (2)
Aspekte der Untersuchungt? (2)
das Nachdenken über Methoden
betrifft:
allgemeine Methodologie: alle Wissenschaften
spezielle Methodologie: nur in Wissenschaften einer bestimmten Gruppe angewendet (statistische und experimentelle Methoden)
Aspekte der Untersuchung:
deskriptive Methodologie: beschreibt, klassifiziert und stellt Präferenz für bestimmte Methoden fest
wertende Methodologie: bewertet hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Vorraussetzungen, praktischen Durchführbarkeit, Kontrollierbarkeit (z.B. Reliabilität)
Empirie
empirisch?
Empirismus?
Erfahrung?
Empirischer Forschungsmethoden?
Datenerhebungsinstrumente (Datengewinnung)?
Datenauswertungsinstrumente?
empirisch: Auf Erfahrung gründend (griechisch)
Empirismus: philosophisch-erkenntnistheoretischer Standpunkt “Die einzige Quelle von Wissen und Erkenntnis ist die Erfahrung” (im Gegensatz zu Rationalismus)
Erfahrung: Informationsgewinnung mit Hilfe die Sinne erweiternder Apparaturen (z.B. Messinstrumente)
Empirische Forschungsmethoden: zur Datenbeschaffung und systematischen Auswertung über Ausschnitte der REalität eingesetzt werden (Erkenntnismethoden vs. Interventionsmethoden)
Datenerhebungsintrumente (Datengewinnung): empirische Forschungsmethoden konkretisieren sich hier, Experiment, Test, physiologische Messung, Beobachtung, Befragung, Interview, Inhaltsanalyse
Datenauswertungsinstrumente: bedienen sich der Methode der Statistik (Datenanalyse)
Datenauswertungsintrumente:
Empirische Daten und Variablen
Erhebungsverfahren? (4 Schritte)
definiere folgende Begriffe:
Objekt
Merkmal
Merkmalsunterschiede
Merkmalsausprägungen (Ausprägungen)
Variablen
Operationalisierung
Daten
Objekte empirischer Untersuchungen werden hinsichtlich ihrer Merkmalsunterschiede untersucht
diese werden mittels Variablen erfasst, Variable dient als Bezeichner (Symbol)für eine Menge von Ausprägungen
Merkmalsausprägungen entstehen, wenn qualitativen Merkmalen Zahlen zugeordnet werden (Operationalisierung, versch. Operationalisierungen für ein Merkmal, auch auf nicht direkt beobachtbare, latente Merkmale (Konstrukte) beziehen)
aus ihrer Menge entstehen Daten
**Variablen **
5 gegensätzliche Paare?
6 einzelne?
Funktionale Bedeutungen:
Abhängige (Mess- Kriteriumsvariable) vs. Unabhängige Variable (Einfluss-, Prädiktor-, Faktor-, Gruppierungsvariable)
**Stetige **(unendliche Ausprägungen) vs. diskrete Variablen (endliche Ausprägungen)
Dichotome (zweifach gestufte Ausprägung) vs. polytome Variablen (mehrfach gestufte Ausprägung)
Manifeste (beobachtbar) vs. latente Variablen (nicht beobachtbar)
Exogene (ohne direkten Einfluss durch andere Variablen) vs. endogene Variablen (mit direktem Einfluss durch andere Variablen) vergleichbar mit UV und AV
Moderatorvariable (Verändert den Einfluss von UV auf AV)
Mediatorvariable (wenn UV über Drittvariable auf AV wirkt, Effekt ohne Drittvariable nicht vorhanden)
Kontrollvariable, Kovariate (vorsorglich erhobene Moderatorvariable)
Störvariable (nicht-erhobene Kontroll- bzw. Moderatorvariable)
Indikatorvariable (zumeist spezifische manifeste Variablen, die distinkte Informationen an latente Variablen liefern)
Residualvariable (“Restvariable” zumeist nicht erklärter Varianzteile)
Hypothese
Definition? (3)
Kriterien? (3)
Definition:
- Aussage, die, ohne Sicherheit als wahr erkannt zu sein, für bestimmte Zwecke angenommen wird.
- Ist eine Annahme über einen realen Sachverhalt.
- muss empirisch gehaltvoll, generalisierbar und falsifizierbar sein
Kriterien:
- empirischer Gehalt = müssen sich empirisch untersuchen lassen,
- Generalisierbarkeit = über ein singuläres Ereignis hinausgehend formuliert,
- Konditionalsätze:“Wenn…dann” oder “je…desto” (Bedingungs (Antezendenz) UV- und Folge (Konsequenzteil) AV enthalten quantitativ bzw. kontinuierliche Variablen), falsifizierbar (keine “es gibt” oder “kann”-sätze (Tautologien, weder direkt beobachtbar noch indirekt mit Merkmalen in Verbindung zu bringen)
Hypothese Teil 2
Präzision der Formulierung? (3)
Funktion? (2)
Arten von Hypothesen? (2)
Falsifizierbarkeit?(2)
Kausalität? (Definition 2, Effekte 2)
Präzision der Formulierung:
- Punkthypothesen: am präzisesten (wenn x um 1% dann steigt y um 2%)
- Gerichtete Hypothesen: geben Richtung der vermuteten Beziehung an (wenn x größer, dann wird auch y größer)
- ungerichtete Hypothesen: (zwischen X und Y besteht ein Zusammenhang)
Funktion:
- induktive Funktion = wenn sie zur Hypothesenerkundung eingesetzt werden
- deduktive Funktion = wenn sie zur Hypothesenprüfung eingesetzt werden
Art von Hypothesen:
- wissenschaftliche Hypothesen: aus Theorien oder empirischn Gegebenheiten abgeleitete Vorannahmen in Form von Behauptungen (empirische Vorhersagen) über kausale oder nicht-kausale Beziehungen zwischen Variablen
- statistische Hypothesen: inhaltliche Hypothese wird damit quantifiziert, Annahmen über Populationsparameter postuliert, probabilistische Variablenbeziehungen (Wahrscheinlichkeitsaussagen) mit zugestandener Varianz
Falsifizierbarkeit:
nicht falsifizierbar durch konträre Einzelfälle - weil Hypothesen über Populationen aus Stichproben entstehen, auch nicht verifizierbar
Lösung: Festlegung von Prüfkriterien, statistische Signifikanz (Annahme oder Ablehnung)
Kausalität:
empirisch bestätigte Beziehung nicht per se Kausalbeziehung - ist von Untersuchungsdesign und inhaltlichen Erwägungen abhängig
Kausalhypothese: typisch, wenn sich Wenn und Dann nicht austauschen lassen
Monokausaler Effekt: durch die Ursache bedingt
multikausaler Effekt: durch mehrere Ursachen bedingt (Erklärungswert einzelner UVs ist geringer, unerklärte Varianz: auf Messfehler und Störvariablen zurückzuführen, nicht Moderator oder Kontroll)
Nonrejected Nullhypotese
Nicht-abgelehnte Nullhypothese, besitzt keinen Interpretationswert
Pseudo-Hypothese
Hypothese die im Nachhinein, nach der Datenanalyse generiert oder verändert wurde.
Analytisch-nomologische Position (kritischer Rationalismus)
Alle Aussagen einer empirischen Wissen müssen an der Erfahrung überprüfbar sein und sie müssen prinzipiell an der Erfahrung scheitern können. Aufgabe der Wissenschaft ist es Erklärungen für empirische Phänomene zu liefern
Hermeneutisch-dialektische Position
Charakterisiert Aussagen dialektisch, deren Gültigkeit diskursiv auszuhandeln ist. die Aufgabe besteht darin, bestimmte Zusammenhänge in ihrem Wesen zu verstehen
Die drei Konsequenzen für die praktisch empirische Arbeit
- Alle Begriffe die in einer Aussage vorkommen , die empirisch überprüft werden soll müssen sich auf die erfahrbare Realität beziehen, anders ausgedrückt:die Begriffe müssen einen empirischen Bezug haben 2. Aussagen die empirisch überprüft werden sollen, müssen sich auf Sachveerhalte beziehen, die prinzipiell erfahrbar sind, ands ausgedrückt:die Aussagen müssen insgesamt einen empirischen Bezug aufweisen 3. Aussagen die empirisch überprüft werden sollen, müssen so formuliert werden, dass sie prinzipiell widerlegbar sind