1. Einführung und Grundlagen Flashcards
Wie nennt sich der wahrnehmbare Ausschnitt der Realität, der den Hintergrund bzw. Ausgangspunkt des Erkenntnisstrebens darstellt?
Erfahrungsobjekt
Wie nennt sich die Beschreibung von Tatbeständen INNERHALB des Erfahrungsobjektes, über die Wissen gewonnen werden soll?
Erkenntnisobjekt
Woraus besteht das Erfahrungsobjekt der Wirtschaftswissenschaften abstrakt gesehen?
Abstrakt gesehen, besteht das Erfahrungsobjekt der Wirtschaftswissenschaften
im Tatbestand der Knappheit von Ressourcen und dem hieraus folgenden Erfordernis des Wirtschaftens.
Was ist gleich Wirtschaften?
Wirtschaften = Umgehen mit dem Knappheitsproblem
Woraus besteht das Erfahrungsobjekt der Wirtschaftswissenschaften pragmatisch gesehen?
Pragmatisch gesehen, besteht das Erfahrungsobjekt der
Wirtschaftswissenschaften im Marktprozess mit seinen Akteuren
(Wirtschaftssubjekten).
Auf welchen 3 Märkten finden zwischen Akteuren ökonomische Austauschprozesse statt?
- Gütermarkt
- Arbeitsmarkt
- Kapitalmarkt
Was ist ein anderes Wort für ökonomischer Tauschprozess?
Transaktion
Was ist ein Markt?
Der Markt ist der abstrakte Ort des Tauschs – der Ort,
an dem die Transaktionsbeziehungen stattfinden
Was sind Betriebe?
Betriebe sind planvolle, organisierte Wirtschaftseinheiten, in denen Sachgüter und Dienstleistungen erstellt und an Nachfrager abgesetzt
werden. Dies konstituiert den betrieblichen Transformationsprozess.
Welche 3 Charakteristika weisen Unternehmen auf?
- Autonomieprinzip
- Erwerbswirtschaftliches Prinzip
- Privateigentum
Definiere das Autonomieprinzip:
Eigentümer von Unternehmen sind in betrieblichen Entscheidungen weitgehend frei
und keiner staatlichen Lenkungsbehörde unterworfen. Vertragsfreiheit gehört zu
dieser Autonomie, ist aber durch gesetzliche Rahmenbedingungen eingeschränkt.
Definiere Erwerbswirtschaftliches Prinzip:
Das unternehmerische Bestreben ist, durch die Produktion und den Absatz
(Vermarktung) von Gütern Gewinne zu erzielen (Gewinnstreben/Gewinnmaximierung).
Definiere Privateigentum:
Die Verfügungsrechte an den Produktionsmitteln und am Gewinn stehen den Eigentümern zu (kein „Volksvermögen“). Gewinne und Verluste werden von ihnen
getragen (unternehmerisches Risiko).
Welches Betriebsprinzip zeichnet Non-Profit-Organisationen aus?
Kostendeckungsprinzip
Welches Prinzip zeichnet öffentliche Betriebe aus?
Zuschussprinzip
Nenne die 3 Erkenntnisziele der BWL.
- Beschreibungsziel
- Erklärungsziel
- Gestaltungsziel
Was konstituiert die Transaktion des Betriebes auf den Beschaffungs- bzw. Absatzmärkten?
Die Aufnahme des Inputs bzw. die Abgabe des Outputs konstituiert
die Transaktion des Betriebs auf den Beschaffungs- bzw.
Absatzmärkten.
Woraus bestehen betriebliche Produktionsfaktoren?
- Dispositive Arbeitsleistungen (originäre und derivative Entscheidungen)
- Elementarfaktoren
Nenne die 4 Elementarfaktoren der betrieblichen Produktionsfaktoren.
- objektbezogenen Arbeitsleistungen
- Betriebsmittel
- Betriebsstoffe
- Werkstoffe
Definiere Betriebsmittel:
Alle im Betrieb verwendeten Anlagen und Gegenstände, die nicht Bestandteil
des Outputs werden; der Kauf von Betriebsmitteln ist eine Investition.
Definiere Betriebsstoffe :
Gehen im betrieblichen Transformationsprozess „unter“, werden aber nicht Bestandteil des Outputs.
Definiere Werkstoffe:
Roh-, Halb- und Fertigfabrikate (Bauteile, Komponenten), die im
Produktionsprozess Bestandteil des Outputs werden; Werkstoffe von anderen
Betrieben = Zulieferteile.
Definiere Objektbezogene Arbeitsleistungen:
Befassen sich ausschließlich mit der unmittelbaren Durchführung
der betrieblichen Vorgänge.
Erfordern Weitblick und „Fingerspitzengefühl“ eines „dynamischen
Unternehmers“.
Sind nicht delegierbar und nicht im Vorhinein bewertbar… Erst der Markt
zeigt ihre Richtigkeit:
Originäre Führungsentscheidungen (Führungsentscheidung,
Top-Management).
Leiten sich aus den originären Führungsentscheidungen ab und können
an Spezialisten delegiert werden:
Derivative Führungsentscheidungen (operative Entscheidung,
Middle-Management)
Was sind dispositive Arbeitsleistungen?
Management = Tätigkeiten einer Person, die sich mit der Leitung und Lenkung
betrieblicher Vorgänge beschäftigen und im Vorbereiten und Treffen
von Entscheidungen bestehen.
Aus welchen 5 Punkten bestehen dispositive Arbeitsleistungen?
- Planung
- Organisation
- Kontrolle (Erweiterung zum Controlling)
- Dokumentation (z.B. Rechnungswesen)
- Mitarbeiterführung
Was ist die betriebliche Wertkette?
Die im betrieblichen Transformationsprozess
ablaufenden Aktivitäten bilden eine Wertkette = Summe aller physischen und technisch abgrenzbaren Aktivitäten in einem Betrieb, um Input in marktfähigen (vermarktungsfähigen) Output umzuwandeln.
Was ist die monetär bewertete Wertschöpfung?
Monetär bewertete Wertschöpfung = Differenz aus Kosten und Absatzpreis
Erläutere die Verteilung der Wertschöpfung - wer bekommt was?
- Arbeitnehmer = Lohn
- Kapitalgeber = Zinsen
- Staat = Steuern
- Unternehmer = Gewinn/Verlust (Residualgröße)
Welche 2 Prinzipien fallen unter das Wirtschaftlichkeitsprinzip?
- Minimumprinzip
- Maximumprinzip
Einen bestimmten Output mit geringstmöglichem
Input erzielen:
Minimumprinzip.
Mit einem gegeben Input einen größtmöglichen
Output erzielen:
Maximumprinzip
W = Wirtschaftlichkeitsmaß. Erläutere.
W liegt immer zwischen 0 und 1.
0: viel Verschwendung, geringe Wirtschaftlichkeit.
1: wenig Verschwendung, hohe Wirtschaftlichkeit.
Erläutere das Wirtschaftlichkeitsmaß bezüglich Max- und Minimumprinzip!
- Minimumprinzip: W = (Soll Kosten / Ist Kosten)
- Soll Kosten < Ist Kosten
- Maximumprinzip: W = (Ist Leistung / Soll Leistung)
- Soll Leistung > Ist Leistung)
Woraus besteht das erwerbswirtschaftliche Prinzip?
Oberstes Ziel unternehmerischer Tätigkeit ist die Erwirtschaftung von
Überschuss…
- Möglichst großer Gewinn (=Umsatz - Kosten)
- möglichst große Rentabilität (Eigenkapitalrentabilität, Gesamtkapitalrentabilität)
Was gibt die Rentabilität an?
Die Rentabilität gibt an, in welcher Höhe sich das eingesetzte Kapital
während einer bestimmten Zeitspanne verzinst hat.
Wie berechnet sich die Eigenkapitalrentabilität?
r(EK) = (Gewinn/Eigenkapital) x 100
Wie berechnet sich die Gesamtkapitalrentabilitä?
r(GK) = (Gewinn+Fremkapitalzinsen) / (Eigen-Fremdkapital) x 100
Was ist die Kapitalumschlagsgeschwindigkeit?
Der Quotient aus Umsatz zu Kapital.
(Gewinn/Umsatz) x (Umsatz/Kapital) = (Gewinn/Kapital)
Beispiel: Eine Kapitalumschlagsgeschwindigkeit von 3 bedeutet, dass
das eingesetzte Kapital zum dreifachen Umsatz geführt hat.
Was sagt der ökonomische Darwinismus aus?
„Nur die Besten überleben am Markt, die Schlechten scheiden aus.“
Welche 3 Möglichkeiten hat ein Unternehmen, sein finanzielles Gleichgewicht (welches eine Nebenbedingung des erwerbw. Prinzips ist) wiederzuerlangen?
- Stundung der Zahlungsverpflichtung
- Aufbringung von Finanzmitteln
- Vermögensverkäufe
Was sind Stakeholder?
Anspruchs- und Interessengruppen, die
Anforderungen an das Unternehmen formulieren bzw. Beiträge von
ihm erwarten.
Welche Stakeholder gibt es?
- Kunden
- Investoren
- Arbeitnehmer
- Zulieferer
- Staat
- Gesellschaft
- Konkurrenten
Implikationen: Das Unternehmen muss Anreize setzen (Leistungen bieten), damit
es die von den Stakeholdern erwarteten Beiträge erhält.
- Es darf langfristig keine Überbetonung der Interessen einer einzelnen
Stakeholdergruppe erfolgen
Aus welchen 3 Dimensionen besteht die Corporate Sustainability?
1) ökonomische Dimension:
Sicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
2) ökologische Dimension:
schonender Umgang des Unternehmens mit der natürlichen Umwelt
3) Soziale Dimension:
Verantwortung von Unternehmen gegenüber ihren Mitarbeitern und der
Gesellschaft
Wofür stehen CSR und CC und auf welche Dimension von nachhaltiger Unternehmensführung konzentrieren sie sich?
CSR = Corporate Social Responsibility = Konzentration auf Ökologie und Soziales
CC = Corporate Citizenship = Konzentration auf soziale Probleme im Unternehmensumfeld
Ethische Aspekte: Schließen sich wirtschaftliches Handeln
(insbesondere die Prinzipien der Unternehmensführung) und ethisches Handeln aus?
„Wirtschaft und Moral“ sind bei Verteilungsproblemen ferner nicht im Konflikt, wenn beide zu den gleichen Entscheidungen führen.
- Problem: Es gibt keinen allgemein akzeptierten Wertekanon.
- Rationalprinzip: Einhaltung der gesetzlichen Regelungen vs. Vorteile eines Geseztesverstoßes.
Was für eine Perspektive erfordern unternehmerische Entscheidungen?
Unternehmerische Entscheidungen erfordern z.T. eine langfristige
Perspektive für ihre Beurteilung: z.B. Innovationen, die „heute“
Arbeitsplätze kosten, aber „morgen“ Arbeitsplätze durch eine höhere
Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Was ist die Aufgabe des Staates in der sozialen Marktwirtschaft?
Freie Hand für Akteure in Marktprozessen UND Schutz
schwächerer Akteure vor allzu großer Übervorteilung durch ein Macht- oder
Informationsungleichgewicht.
Woraus besteht der Schutz schwächerer Akteure in der sozialen Marktwirtschaft durch den Staat?
- Wettbewerbsverhalten
- Arbeitnehmerschutz
- Verbraucherschutz
- Soziale Sicherungssysteme
Definiere Globalisierung:
Globalisierung ist der weltweite Prozess der steigenden Integration und
Verflechtung der nationalen Volkswirtschaften und führt zum starken Anstieg der
grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeit von Unternehmen.
Nenne die 4 Ursachen von Globalisierung:
- Deregulierung nationaler Märkte: „Siegeszug der Marktwirtschaft“
- Integration von Ländermärkten (z.B. Europäische Gemeinschaft)
- Internationale Abkommen und Organisationen zur Liberalisierung der
Wirtschaftsbeziehungen (z.B. GATT – general agreement about tariffs and
trade) = Verringerung von Handelshemmnissen und Senkung von (Markteintritts-)Barrieren.
Technischer Fortschritt (insbesondere im Bereich des Kommunikations- und Transportwesens) und Ausbau von Infrastrukturen