06 Blutgruppenphysiolgie Flashcards

1
Q

was ist eine Hämagglutination?

A

Verklumpung der Ec
- Antikörper-Antigen-Reaktion

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Q

was sind Antigene?

A

für Organismus fremde Substanzen (v.a. Proteine, Polysaccharide), die im Blut und im Gewebe gegen sie gerichtete Abwehrmassnahmen hervorrufen

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3
Q

was sind Antigene der Erythrozyten?

A

Blutgruppensubstanzen, auf Membran (z.B. Adhäsionsmoleküle, Struktur-Proteine, etc.)
=> charakterisieren die verschiedenen Blutgruppen

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4
Q

wie sieht der chemische Aufbau der Blutgruppenantigene aus?

A
  • Glykolipide, Glykoproteine
  • Trägermolekül: Lipid, Protein
  • Determinante Gruppe: Antikörperbindung, Oligosaccharid [im AB0 System]
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5
Q

was sind Antikörper / Immunglobuline?

A

Plasmaproteine, die sich mit Antigenen vereinigen (γ-Globulinfraktion der Serumglobuline, IgM und IgG)
- von Plasmazellen gebildet (aus B-Lymphozyten)
- Ziel der Antikörper-Antigen-Reaktion: Inaktivierung des potentiell schädlichen Antigens (Viren, Bakterien)

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6
Q

was sind Isoagglutinine?

A

Antikörper, die mit den Antigenen körperfremder Erythrozytenmembran reagieren

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7
Q

wann kommen Isoagglutinine im Plasma vor?

A
  • natürlich (Beispiel Mensch: AB0-System, Ktz)
  • nach Immunisierung gegen ein bestimmtes Antigen (Beispiel Mensch: Rhesus-System, Hd)
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8
Q

was ist die Major-Reaktion?

A

(zB nach Ec Konzentration Transfusion)
Antigen: Blutgruppenfaktoren auf den Ec des Spenders
Antikörper: im Blutplasma des Empfängers

Agglutination der Erythrozyten des Spenders: Bildung von Brücken zwischen Erythrozyten durch die Antikörper des Empfängers
—> Verstopfung der Kapillaren, Organschäden (ev. Tod)

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9
Q

was ist die Minor Reaktion?

A

(zB nach Plasma Transfusion)
Antigen: Blutgruppenfaktoren auf den Ec des Empfängers
Antikörper: im Blutplasma des Spenders

oft abgeschwächte Reaktion (Verdünnung der Antikörper in der Blutbahn des Empfängers)

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10
Q

bei welchem Tier kann es schon zu schweren Problemen bei der ersten Transfusion kommen?

A

Katze
(natürliche Iso Antikörper im Plasma mit Hämolyse)

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11
Q
  • wie werden die Blutgruppen beim Hd definiert?
  • wie viele Blutgruppen gibts beim Hund?
  • welche vier Phänotypen gibt es (alt)?
A
  • über polyclonale Antikörper
  • mind. 9 Blutgruppen
  • DEA 1.1, 1.2, 1.3, null
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12
Q

welcher Phänotyp hat beim Hund die grösste Bedeutung bei Bluttransfusionen

A

DEA 1.1 (dominant gegenüber allen anderen)

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13
Q

wie ist die neue Klassifikation von Blutgruppen bei Hunden?

A

—> DEA 1 System mit zwei Typen (Acierno et al, 2014)
- DEA 1+
- DEA 1-
Klassifikation sollte auch Ausmass der Expression
enthalten (Kontinuum der Expression)

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14
Q

von welcher Blutgruppe sollten DEA 1- Hunde Blut bekommen?

A

von DEA 1- Hunden

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15
Q

wie laufen Bluttransfusionen beim Hund ab?

A
  • Transfusionszwischenfälle relativ selten
  • Spender: auf DEA 1 getestet
    => Blut von DEA 1+ Spender nur für DEA 1+ Empfänger
    => DEA 1- Hund sollte nur DEA 1- Blut bekommen
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16
Q

wann gibt es die Neonatale Isoerythrolyse beim Hund?

A

Mutter: DEA 1-, sensibilisiert
Hundewelpe: DEA 1+

Form der immunologisch bedingten Anämie, die sich als Folge einer Zerstörung der Ec durch kolostrale
Antikörper manifestiert

  • in Zusammenhang mit DEA 1
  • Mutter: neg.; sensibilisiert durch Bluttransfusion
  • Welpen: pos. (Vater war positiv)
    —> Antikörper der Mutter → Kolostrum
    —> Welpen → Ec- Zerstörung (hämolytische Anämie), ev. Tod.
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17
Q

welche Blutgruppen gibts bei der Katze?

A
  • 3 Blutgruppen: A, B, AB

Frequenz der Blutgruppentypen rassenabhängig:
- Siamkatze: 100% A
- Brit. Kurzhaar: 50% A, 50% B
- Perser/Abessiner: 80-90% A, 10-20% B
- Maine Coon: 98% A, 2% B

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18
Q

Klinische Bedeutung des AB-Blutgruppensystem
bei Katzen?

A

natürliche Isoagglutinine vorhanden (entspr. AB0 System Menschen)
—> Unverträglichkeitsreaktionen schon bei der 1. Transfusion

  • A: Anti-B: ca. 1/3 der Katzen oder mehr
    —> A Empfänger, B Spender → Ec schneller abgebaut
  • B: Anti-A: (fast) alle Katzen
    —> B Empfänger, A Spender → Tod ! (z.T. schon bei wenig Blut!)
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19
Q

wie läuft eine Bluttransfusion bei der Katze ab?

A
  • Blut wird getestet (Test-Kit vorhanden)
    —> Transfusion gruppengleichen Blutes
  • AB-Katze (selten) : mit AB- oder A-Blut transfundieren (wenige Anti-B Antikörper im A-Spenderblut scheinen unschädlich zu sein)
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20
Q

wann gibt es die Neonatale Isoerythrolyse bei der Katze?

A

Mutter: B
Katzenjunge: A oder AB

—> Antikörper (Anti-A) der Mutter → Kolostrum → Welpen
—> Ec- Zerstörung (hämolytische Anämie), evtl. Tod

21
Q

Blutgruppen beim Rind?

A
  • Mehr als 80 Blutgruppenfaktoren bekannt (12 Blutgruppensysteme)
  • Vorkommen von natürlichen Isoagglutininen: möglich
  • Transfusionsreaktionen bei der 1. Transfusion möglich (natürliche Isoagglutine können vorkommen), aber selten
  • Mischung inkompatibler Blutgruppen: keine sichtbare Agglutinationsreaktion auf Objektträger
    (Hämolyse)
22
Q

wie lauft eine Bluttransfusion beim Rind ab?

A
  • Spenderblut wird nicht getestet
  • schonende Übertragung, zuerst kleine Menge, Reaktion kontrollieren (Transfusionsreaktion): Nesselfieber [Bläschenbildung, Hautrötung],↑Atmung, ↑Puls
23
Q

Blutgruppen beim Pferd?

A
  • 30 Blutgruppenfaktoren (Bsp. Aa, Ca …) bekannt (8 Blutgruppensysteme)
  • Vererbung unabhängig voneinander
  • Vorkommen von natürlichen Isoagglutininen möglich (eher selten)
  • Transfusionsreaktion schon bei der 1. Transfusion möglich
  • aufgrund der antigenen Wirkung Probleme bei der 2. Transfusion möglich (Aa starke antigene Wirkung)
  • Mischung inkompatibler Blutgruppen => keine sichtbare Agglutinationsreaktion auf Objektträger (Hämolyse)
24
Q

wie läuft eine Bluttransfusion beim Pferd ab?

A
  • Spenderblut wird nicht getestet
  • schonende Übertragung, zuerst kleine Menge, Reaktion kontrollieren
  • bei Unverträglichkeit: u.a. Schwitzen, Unruhe
25
Q

wann gibt es die Neonatale Isoerythrolyse beim Pferd?

A
  • Inkompatibilität der Elterntiere zwischen den Gruppen Aa oder Qa
  • Sensibilisierung der Mutter (feto-maternaler Übertritt von Ec am Ende der Trächtigkeit (Mikroläsionen in der Plazenta durch Bewegung des Fetus) → Antikörper im Kolostrum)
  • gewöhnlich nicht bei der 1.Trächtigkeit da Antikörper-Titer nicht genügend hoch, Achtung bei Maultier
26
Q

wie sieht das Klinische Bild bei der Neonatalen Isoerythrolyse beim Pferd aus?

A
  • perakut: plötzliche Todesfälle
  • akut: Anämie, Festliegen, Tachykardie…
  • subakut: Schwächung der Kondition
27
Q

wie ist die Therapie bei der Neonatalen Isoerythrolyse beim Pferd?

A
  • Unterbrechung der Kolostrumaufnahme
  • Transfusion von Pferdeplasma
    (Blutspender: Pferd, in dessen Blutserum keine Antikörper gegenüber den Erythrozyten des Fohlens nachweisbar sind)
  • Verfütterung von Kolostrum einer anderen Stute oder von bovinem Kolostrum (bovines Kolostrum besser als kein Kolostrum, aber verkürzte Halbwertszeit der Ig)
28
Q

welches sind die wichtigsten Bestandteile im Blutplasma?

A
  • Protein
  • Glucose
29
Q

welche Organe können Gluconeogenese machen?

A
  • Leber
  • Niere
  • Darm
30
Q

welche organische Säuren sind wichtig?

A
  • langkettige Fettsäuren
  • kurzkettige Fettsäuren
  • Ketonkörper
  • Milchsäure / Laktat
  • Pyruvat
31
Q

was ist der Unterschied zwischen der interstitiellen Flüssigkeit und Blutplasma?

A
  • Blutplasma hat hohe Proteinkonzentration i.F. eine sehr geringe
  • Blutplasma hat eine höhere Gesamtosmolarität —> damit Blutgefässe gefüllt und nicht durch Blutdruck alles nach draussen geht
    —> Mangel an Plasmaproteine = Ödeme, Flüssigkeit geht osmotisch nach draussen
32
Q

was sind 7 Funktionen von Plasmaproteinen?

A
  1. Transportfunktion
    - unspezifisch (z.B. Kationen [Ca2+]) ==> meist Albumin
    - spezifisch (Lipide; Hormone; Spurenelemente; Vitamine) —> oft Lösungsvermittler für lipophile Substanzen
  2. Pufferung
  3. Nährfunktion (rasch verfügbarer Eiweissspeicher)
  4. kolloidosmotischer (onkotischer) Druck
  5. Blutdruck über Blutviskosität
  6. Schutz vor Blutverlusten (Gerinnungsfaktoren)
  7. Abwehrstoffe
33
Q

wie ist die Zusammensetzung der Plasmaproteine?

A
  • Albumin
  • Globulin
  • Fibrinogen
34
Q

Physiologische und pathophysiologische Veränderungen der Plasma-Protein-Konzentration?

A
  • stark beeinflusst durch Wasserbilanz
  • physiologische Schwankungen
    —> altersabhängig (Jungtiere: Albumin und Globulin tiefer, ältere Tiere: Gesamtprotein erhöht, Albumin Globuline (alpha, gamma) erhöht)
    —> Trächtigkeit, Lactation: Protein oft tiefer
  • typische Veränderungen des Proteinmusters z.B. bei Entzündungen (siehe Akute-Phase-Proteine)
35
Q

von was hängt die Migration der Proteine in Elektrophorese ab?

A
  • Ladung des Proteins
  • Grösse des Proteins
  • Stärke des elektrischen Feldes
  • verwendetes Gel
36
Q

wo werden die Plasmaproteine synthetisiert?

A

bis auf gamma-Globuline (Immunglobuline) fast alle in Leber synthetisiert

37
Q

Indikationen für Durchführung einer Elektrophorese?

A
  • Hyper- oder Hypoglobulinämie unbekannter Genese
  • weitere Auftrennung u.U. über Immunelektrophorese
  • Einteilung in alpha-, beta- und gamma-Globulin rein aufgrund der Wanderungsgeschwindigkeit in Elektrophorese (Albumin peak am Anfang)
38
Q

Funktionen von Prä-Albumin?

A
  • Transport von Thyroxin
  • Spezies-abhängig z.T. Veränderung bei bestimmten
    Erkrankungen
39
Q

Funktion von Albumin?

A
  • quantitativ wichtigstes Plasmaprotein ( -50%)
  • Aminosäurenquelle, osmotischer Druck, Transportfunktion
  • Konzentration abhängig von Wasserbilanz
  • Evaluation durch Albumin : Globulin Verhältnis (A : G)
40
Q

was sind mgl Ursachen bei Hypoalb. und A:G erniedrigt

A
  • selektiver Verlust an A (Niere)
  • verminderte Produktion (Leber)
  • Malabsorption, Maldigestion
  • Akutphasen-Antwort (G erhöht): A ist negatives Akutphasen-Protein
41
Q

was sind mgl Ursachen bei Hypoalb. und A:G gleichgeblieben

A
  • Hyperhydration
  • Proteinverluste (Darm, Blutung)
42
Q

was sind Globuline (Akute-Phase-Proteine)?

A
  • pro-inflammatorische Cytokine => Beeinflussung der Plasmaproteine
  • sog. positive Akute-Phase-Proteine (Konzentration erhöht)
43
Q

Fibrinogen Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Teil der Blutgerinnungskaskade
  • Anstieg bei Vielzahl von Entzündungen (innerhalb weniger Tage)
  • guter Entzündungs-Indikator (Protein : Fibrinogen ratio)
  • auch erhöht bei akutem Stress (z.B. Geburt)
  • Hypo-Fibrinogenämie bei Disseminierter Intravasaler Coagulation DIC
44
Q

C-reaktives Protein Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Modulation der Immunantwort (Opsonierung, Leukocyten-Aktivität, Komplement-Aktivierung)
  • Anstieg bei Entzündungen innerhalb 1-2 Tagen
  • z.T. auch erhöht bei Stress
45
Q

Ceruloplasmin Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Cu-Transport
  • Fe-Metabolismus (Ferroxidase; Umwandlung zu Fe3+ => Fe-Transport)
  • Anstieg bei akuten Entzündungen (nach 3-4 Tagen)
46
Q

Serum Amyloid-A Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Immun-Regulation
  • starker Anstieg innerhalb 1 Tag bei Entzündunge
47
Q

Ferritin Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Fe-Speicher-Protein
  • Akutphasen-Protein (Entzündungen, Tumoren
48
Q

Transferrin Funktion und mgl Veränderungen?

A
  • Fe-Transport-Protein
  • negatives Akutphasen-Protein
  • Konzentration erniedrigt bei chronischen Entzündungen