05 Pathologie Knochenmark Flashcards

1
Q

was sind Indikationen für eine Knochenmarksuntersuchung?

A
  • Nicht-regenerative Anämie
  • Neutropenie, Thrombozytopenie (oder andere Zelllinien reduziert)
  • Blasten (unreife Zellen) oder Zellen mit abnormer Morphologie im Blut
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Q

was charakterisiert eine Zytologie?

A
  • Minuten
  • Sedation (stark) oder Anästhesie
  • Praxistauglich
  • Einfache Wiederholung
  • Keine Entkalkung (im Labor)
  • Bewertung von: Zellmorphologie (Reifung, Dysplasie, Hämoparasiten)
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3
Q

was charakterisiert eine Biopsie?

A
  • Anästhesie
  • Invasiv
  • Untersuchungsdauer: Tage
  • Entkalkung (im Labor)
  • Aufwendig für Wiederholung
  • Bewertung von: Gesamtzellularität, Megakaryozytendichte, Myelofibrose, okulte Neoplasien, fokale Läsionen (z.B. metastatische Neoplasie, Granulom), Knochen, Gefässe
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4
Q

Welche Informationen benötigt die Patholog:in?

A
  • Signalement (Alter, Spezies, Rasse, Geschlecht)
  • Klinische Geschichte inkl. derzeitige Therapie, Reisen?
  • Veränderte Blutwerte (z.B. Hyperkalzämie)
  • Differentialblutbild und Blutausstrich max. 24 Stunden alt
  • Fragestellung
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5
Q

welche Funktion hat das Knochenmark?

A
  • Bildung von Blutzellen (Rote Blutkörperchen, Leukozyten (weisse Blutzellen), Thrombozyten
  • Myelopoese (Hämatopoese die nur im Knochenmark stattfindet)
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6
Q

was sind Beurteilungskriterien?

A
  • Zellularität
  • Zellreifung
  • Verhältnis von Myeolopoese : Erythropoese
  • Megakaryozyten
  • Eisen (vorhanden ab dem Alter v. ca. 4-6 Monaten)
  • Andere Zellen (Plasmazellen, Makrophagen, jeweils bis zu 2%; Lymphozyten, bis 15%)
  • Abnorme Zellen
  • Mikroorganismen (selten)
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7
Q

was ist das normale Verhältnis Myelopoese : Erythropoese?

A

Hund: 0.75 - 2.5
Katze: 1 - 3
vereinfacht: 1:1 bis 3:1

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8
Q

Megakaryozyten - was ist physiologisch?

A
  • Mehrheitlich ausgereifte Megakaryozyten
  • Unregelmässig verteilt
  • Keine genauen Angaben bezüglich normaler Zahl!
  • Bei schwacher Vergrösserung zytologisch bis zu 10 Megakaryozyten pro Feld möglicherweise normal
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9
Q

Eisen
- ab wann?
- bei welchem Tier speziell?
- Alter?
- Färbung?
- Scoringsystem?

A
  • vorhanden ab dem Alter v. ca. 4-6 Monaten
  • Nicht bei der Katze
  • Kann im Alter zunehmen (Hund, Pferd)
  • Spezialfärbung: Berliner-Blau-Reaktion
  • Kein etabliertes Scoringsystem
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10
Q

was wenn
1. Eisen erniedrigt?
2. Eisen erhöht?

A
  1. Eisenmangel
  2. hämolytische Anämie, Myelodysplasie bei der Katze
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11
Q

Plasmazellen
- wie viel ist normal?
- was wenn erhöht?

A
  • bis zu 2%
  • Neoplasie (multiples Myelom), Immunstimulation (z.B. Infektion Leishmanien, Ehrlichiose)
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12
Q

Lymphozyten
- wie viel ist normal?
- was wenn erhöht?

A
  • meist unter 10%
  • Neoplasie (chronische lymph. Leukämie), Erkrankung mit zell-mediiert Immunantwort
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13
Q

Makrophagen
- wie viel ist normal?
- was wenn erhöht?

A
  • meist unter 1%
  • Neoplasie (Histiozytose), Infektionen (z.B. Leishmanien), Immun-mediierte Anämie (Erythrophagozytose, Hämophagozytisches Syndrome
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14
Q

was sind 3 Pathomechanismen der Veränderung im Knochenmark?

A
  • Aktivierung, kontrollierte Zellproliferation, reaktiv (Antwort auf erhöhten Verbrauch / Verlust in der Peripherie)
  • Reduzierte Proliferation und / oder Zerstörung von hämatopoetischem Gewebe (Noxe wirkt direkt auf Knochenmark ein)
  • Abnorme, unkontrollierte Zellproliferation (Neoplasie)
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15
Q

mögliche Interpretationen wenn M:E erniedrigt = Erythropoese dominiert?

A
  • Hyperplasie der erythropoetischen Reihe (oder erythroide Leukämie)
  • Hypoplasie der myelopoetischen Reihe
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16
Q

Ursache für eine Aktivierung der Erythropoese (Hyperplasie)

A

Blutverlust, Hämolyse

  • ca. 4 Tage bis Retikulozyten im Blut
  • Vermehrung unreifer erythropoetischer Zellen innert 12h, aber es dauert Tage, bis M:E erkennbar erniedrigt
  • Pferd: selten Retikulozyten ausgeschüttet => Knochenmarksuntersuchung, um festzustellen, ob Erythropoese aktiviert
  • Aktivierung kann effektiv oder ineffektiv sein
17
Q

mögliche Interpretationen wenn M:E erhöht = Myelopoese dominiert?

A

– Hypoplasie der erythropoetischen Reihe
– Hyperplasie der myelopoetischen Reihe (oder myeloische Leukämie)

18
Q

Ursache für eine Aktivierung der Myelopoese (Neutrophile Hyperplasie)?

A

Meist als Antwort auf bakterielle Infektion

  • Andere Ursachen: Immun-mediierte Entzündungen, Nekrosen, Neoplasie (paraneoplastische Aktivierung der Granulozyten), chronische myeloische Leukämie
  • Aktivierung effektiv (Neutrophilie im Blut, mit/ohne Linksverschiebung) oder ineffektiv (Neutropenie im Blut): Ursachen für ineffektive Aktivierung: Myelodysplasie, akute myeloische Leukämie, Infektionen (z.B. FeLV, FIV)
19
Q

was ist ein Reifungsstop?

A
  • Unterbrechung der normalen Ausreifung der hämtopoetischen Zellen im Knochenmark
  • Man sieht vermehrt unreife Zellen im Knochenmark und eine verminderte Zahl an reifen Zellen

= Blastzellpool ist stark vermehrt, Proliferationspool stark vermindert bis fehlend

20
Q

was sind mögliche Ursachen für einen Reifungsstop?

A
  • Neoplasie (Leukämie)
  • Toxisch (Medikamente, Bakterientoxine)
  • Vorsicht: möglicherweise scheinbarer Reifungsstop: Beginnende Regeneration nach Knochenmarksschädigung, Entleerung des Neutrophilenpools bei bakt. Infektion
21
Q

was sind mögliche Ursachen für eine reduzierte Proliferation?

A
  • Mangelhafte Stimulation von Zelllinien (zB EPO-Mangel nach chronischer Nephritis => erniedrigte Erythropoese)
  • Unterernährung (alle Zelllinien erniedrigt), Mangelkrankheiten (Eisenmangel => Erythropoese erniedrigt)
  • Chronische Krankheiten (Interferon-γ, IL-1 und IL-2, Hepcidin)
  • Raumfordernde Prozesse im Knochenmark (Meist alle Zelllinien erniedrigt, Myelofibrose, Neoplasien)
22
Q

was kann zur Zerstörung von hämatopoetischem Gewebe führen?

A
  • Toxische Substanzen (Oestrogene (endogen oder exogen), Chemotherapeutika)
  • Virusinfektionen (Parvovirus (oft Panzytopenie), FeLV (oft Panzytopenie))
  • Bakterielle Infektionen
  • Zirkulatorische Störungen / Traumata
23
Q

was sind Folgen von reduzierter Proliferation und Zerstörung des Knochenmarks?

A
  • Abhängig von betroffenen Zelllinien und Ausmass
  • Reduzierte Infektionsabwehr
  • Gerinnungsstörungen
  • Anämie
24
Q

was gibt es für Neoplasien im Knochenmark?

A
  • Leukämien (Myeloische Leukämien - akut, chronisch, Lymphatische Leukämien - akut, chronisch)
  • Multiples Myelom (Von Plasmazellen im Knochenmark ausgehend)
  • Metastasen (keine primäre Knochenmarksneoplasie)
25
Q

was ist eine Leukämie? welche Formen gibt es?

A
  • Neoplasie die von Blutzellen ausgeht, im Knochenmark
  • Akut (unreife Stadien, ALL oder AML), chronisch (ausgereifte oder ausreifende Stadien)
26
Q

welche Grundtypen gibt es von der Leukämie?

A
  • Myeloische Leukämie (Erythroleukämie, Leukämie ausgehend von Monozyten, Leukämie ausgehend von Granulozyten und Leukämien ausgehend von Megakaryozyten)
  • Lymphatische Leukämie
27
Q

was charakterisiert die chronische Leukämie?

A
  • Langsam progressiv, indolent
  • Hohe Zahl neoplastischer Zellen im Blut
  • Meist milde nicht regenerative Anämie (selten andere Zytopenie)
  • Zelllinie (Lymphozyten, Neutrophile …) meist einfach zu identifizieren
  • Aber: Unterscheidung Neoplasie und reaktive Vermehrung kann schwierig sein => oft Ausschlussdiagnose
28
Q

was charakterisiert die akute Leukämie?

A
  • Schneller und aggressiver klinischer Verlauf
  • > 20% Blasten im Knochenmark (oder Blut)
  • Zellzahl im Blut meist tiefer als bei chronischer Leukopenie (selten aleukämisch)
  • Oft Panzytopenie
  • Zelllinie oft morphologisch (ohne zusätzliche Färbungen) nicht eindeutig identifizierbar
29
Q

was ist die Definition von akuter myeloischer Leukämie?

A

Zytopenie und > 20% Blasten (Blut oder Knochenmark)

30
Q

was ist die Definition von Myeloproliferativer Neoplasie (= chronischer Leukämie)?

A

Zytose reifer Zellen im Blut, hyperzelluläres Knochenmark, < 5 % Blasten

31
Q

was ist die Definition vom Myelodysplastischen Syndrom?

A

Persistierende Anämie, Neutropenie oder Thrombozytopenie, 5-20% Blasten im Knochemmark, Dysplasie (Blut oder Knochenmark), Myelofibrose

32
Q

was ist das multiple Myelom?

A

selten
- Abnorme Proliferation von Plasmazellen im Knochenmark
- Produktion von Immunglobuline (Paraprotein) durch die neoplastischen Zellen (Komplette Immunglobuline oder Teile, am häufigsten IgG und IgA)

33
Q

welche Symptome hat ein multiples myelom

A

Pathologische Effekte verursacht durch Paraproteine und Organ/Knochenmarksdysfunktion ausgelöst durch das neoplastische Proliferat

  • Hyperviskositätssyndro
  • Osteolyse
  • Blutungen
  • Zytopenie
  • Hyperkalzämie
34
Q

Multiples Myelom Diagnose?

A

Mindestens 2 der folgenden Befunde erfüllt:
1. Monoklonale / biklonale Gammopathie
2. Osteolyse
3. Mehr als 10% Plasmazellen im Knochenmark
4. Bence-Jones-Proteinurie