03.2 Schmelzschweißen/Lichtbogenschweißen - WIG Schweißen Flashcards

1
Q

WIG - Verfahrensprinzip

A
  • Dem Gasschmelzschweißen ähnlichstes Verfahren
  • Lichtbogen anstatt Gasflamme zur Erzeugung der Wärme
  • Lichtbogen brennt zwischen Grundwerkstoff und einer nicht abschmelzenden nadelförmigen Wolframelektrode in einer vom Schutzgas umströmten Atmosphäre
  • Energie wird durch eine Schweißstromquelle zur Verfügung gestellt
    -> + Pol über Kabel mit Werkstück verbunden
    -> Wolframnadel sitzt in einer Spannzange und ist über diese mit dem Minuspol verbunden
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

WIG - Schutzgasdüse

A
  • Sitzt konzentrisch um die Spannzange
  • Meist aus Keramik
  • Zusammen mit Gasverteiler umspült diese die Schweißstelle möglichst wirbelfrei mit Schutzgas
  • Schutzgas wird aus Flaschen mit Druckminderer entnommen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

WIG - Schweißbrenner: Bestandteile

A
  • Schutzgasdüse
  • Spannzange
  • Brennerschaft
  • Handstück (oder Montageflansch)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

WIG - Zusatzwerkstoff

A

Zusatzwerkstoff wird von außen in Form von Schweißstäben (oder Drahtzuführungen) zugegeben -> Wärmezufuhr und Zusatzwerkstoffzufuhr sind in weiten Bereichen von einander entkoppelt

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

WIG - Zusatzwerkstoff: Vorteil der Entkopplung

A

Wärmeeinbringung kann sehr variabel und gezielt erfolgen -> ideal für die Schweißung dünner Bleche, Wurzellagen, und Zwangslagen

  • Vermeidung von Anfangsbindefehlern (Lichtbogenwärme) und Zusatzdraht
  • Sehr hohe Nahtqualität einfacher zu erreichen (keine Spritzer, sicherer Einbrand)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

WIG - Zusatzwerkstoff: Nachteil der Entkopplung

A

Niedrige Abschmelzleistung (Zusatzwerkstoff wird mehr oder weniger tropfenweise eingebracht)
- ggü. produktiveren Verfahren oft unwirtschaftlich

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Hochfrequenzzündung

A
  • Kontaktzündung bei WIG-Schweißen nicht praktikabel (Elektrode würde beschädigt und Wolfram könnte in die Schweißverbindung geraten)
  • Bei WIG sind in den Schweißenergiequellen Hochfrequenzzündeinheiten verbaut
  • Generieren hochfrequente Pulse hoher Spannung
  • Aufgrund ihrer Spannung sind diese Pulse in der Lage, den Abstand zwischen Elektrodenende und Werkstoff zu überwinden und ionisieren mit ihrer Energie einen dünnen Plasmakanal
  • Der eigentliche Schweißstrom beginnt dann über den Plasmakanal zu fließen -> Heizt den anfänglichen Kanal weiter auf, bis sich ein stabiler Lichtbogen ausbildet
  • Danach kann die Hochfrequenzzündung abgeschaltet werden
  • Zündprozess dauert in der Realität ca. 0,5 bis 1 Sekunde
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Brenner

A

WIG-Schweißen wird meist manuell ausgeführt

Handbrenner:

  • Oft sehr leicht und filigran -> möglichst feine Führung
  • Taster auf Handgriff zum Starten des Prozesses
  • Manchmal kleines Stellrad auf Handgriff zum verändern des Schweißstroms

Maschinenbrenner

  • Kein Handgriff, stattdessen Aufnahme für Roboter oder Schweißeinrichtung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

WIG - Zufuhr von Zusatzwerkstoff

A

Manuell:
Handschweißer führt Zusatzwerkstoff in Form von Schweißstäben unter ständiger Beobachtung der Schweißstelle zu

Mechanisiert:
Drahtfördersystem führt den Draht von einer Spule durch ein Förderröhrchen direkt an den Rand des Lichtbogens

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Stromquelle und Elektrode - Werkstoffe: Alle Stähle (inkl. Kupfer und seinen Legierungen)

A

Gleichstrom

  • Wolframelektroden mit Spitzenwinkel von 30 bis 45° angeschliffen
    -> Hohe Stromdichten -> leichteres Zünden
    -> Stabiler und gerichteter Lichtbogen
  • Empfehlung: Abplatten der ausgezogenen Spitze zu rund 10% des Elektrodendurchmessers -> Verbesserung der thermischen Stabilität
  • Zugeschliffene Elektroden sind empfindliche gegen Überhitzung  Werden bei Gleichstrom am negativen Pol der Energiequelle betrieben

Ergebnis:

  • Kegelförmige Lichtbogensäule mit einem Öffnungswinkel von etwa 45°
  • Weiche, etwa gaußförmige Energieverteilung
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Stromquelle und Elektrode - Werkstoffe: Aluminium- und Magnesiumwerkstoffe

A

Bilden eine sehr dichte, hochschmelzende Oxidhaut  muss beim Schweißen aufgebrochen werden

  • Unter Argon mit minusgepolter Elektrode nicht möglich
  • Pluspolung: Reinigungseffekt (hervorgerufen durch Aufprall der positiv geladenen Ionen auf die negativ geladene Werkstückoberfläche) -> zerstört die Oxidschicht
    -> Pluspolung würde zur baldigen Zerstörung der Elektrode führen

Lösung: Wechselstrom

  • Pluspolung zerstört Oxidschicht
  • Minuspolung führt zur „Abkühlung“ der Elektrodenspitze
  • Spitz zugeschliffene Elektrode übersteht diese thermische Belastung. Nicht -> Kugelige Spitze
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

WIG - Vorteile (4)

A
  • Entkopplung von Wärme- und Zusatzwerkstoffeinbringung
  • Gute Schmelzbeherrschbarkeit
  • Sehr gute Abdeckung des Schweißens
  • Hochflexibel
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

WIG - Nachteile (2)

A
  • Nur geringe Abschmelzleistung
  • Vergleichsweise teuer
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

WIG - Werkstoffe

A

Stähle

  • Un- und niedriglegierte Stähle
  • Hochlegierte Stähle

Nichteisenmetalle

  • Aluminium
  • Kupfer
  • Sondermetalle
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

WIG - Anwendung

A

Überall dort, wo die geringe Produktivität von den positiven Eigenschaften hinsichtlich Verarbeitung und Nahtqualität überwogen werden (Qualität > Effizienz)

  • Wurzelschweißen
  • Dünnblechbereich
  • Oxidationsempfindliche Werkstoffe
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

WIG - Anwendungsbereiche

A
  • Manuell und mechanisiert zum Verbindungsschweißen von Rohren und Blechen
  • Rohrleitungsbau
  • Chemischer Apparatebau
  • Lebensmittelanlagen
16
Q

WIG - Varianten

A
  • Mit Massivdraht- oder Massivstabzusatz
  • Ohne Schweißzusatz
  • Mit Fülldraht- oder Füllstabzusatz
  • Mit reduzierenden Gasanteilen im ansonsten inerten Schutzgas und Massivdraht- oder Massivstabzusatz
  • Mit aktiven Gasanteilen im ansonsten inerten Schutzgas
17
Q

Energiebilanz beim WIG-Schweißen mit Zusatzmaterial

A
  • Ca. 60% der Prozessenergie geht als Wärmeenergie in das Werkstück über
  • Bei reiner Erwärmung des Werkstücks (Prozess ohne Zusatzmaterial) ca. 70%
18
Q

Stromquellenkennlinien beim WIG-Schweißen

A
  • Beim WIG Schweißen (und allen rein manuellen Schweißverfahren) wird eine „stark fallende“ (d.h. konst. Strom) Kennlinie genutzt
  • Bei konstantem Strom verhalten sich Schweißspannung und Lichtbogenlänge linear zu einander
19
Q

Probleme beim WIG-Schweißen (5)

A
  • Zusatzmaterial muss extern zugeführt werden
  • Elektronenverschleiß erfordert Wechsel und Nachschweißen
  • Gas notwendig
  • Langsam
  • Sowohl für hohe Mobilität (Baustellen) als auch hohe Produktivität ist das Verfahren nur eingeschränkt nützlich