03: Signaturen der Fertigungsprozesse Teil 1 Flashcards

1
Q

Fertigungsverfahren nach DIN 8580

A
  1. Urformen (Gießen, Extrudieren)
  2. Umformen (Walzen, Tiefziehen)
  3. Trennen (Fräsen, EDM)
  4. Fügen ( Schweißen, Löten)
  5. Beschichten (Lackieren, Galvanisieren)
  6. Stoffeigenschaften ändern ( Härten, Verfestigen)
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2
Q

Einteilung der Fertigungsverfahren im Sinne der Prozesssignatur

A

3 Hauptwirkungen:

  1. mechanisch (Walzen, Tiefziehen etc.)
  2. thermisch (EDM, Schweißen etc.)
  3. chemisch (ECM, LCM etc.)

-> verschiedene Fertigungsverfahren werden somit in einer Hauptwirkung zusammengefasst
-> Wirkungsdreieck und Modifikationsabbildung wichtig

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3
Q

Prozesssignatur: Definition

A

Die Prozesssignatur beschreibt den Zusammenhang zwischen der Werkstoffbeanspruchung und der
Werkstoffmodifikation und gibt (zusammen mit der Kenntnis des Eingangszustandes) Auskunft über die resultierenden Oberflächenintegrität

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4
Q

Prozesssignatur: Ziel und Hypothese

A

Ziel:
Die Vorhersage funktioneller Bauteileigenschaften
auf Basis erstellter Prozesssignaturen

Hypothese:
Kenntnis des resultierenden Ausgangszustandes
(Oberflächenintegrität) ermöglicht die Vorhersage der Bauteilfunktion

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5
Q

Wirkkette

A
  1. Systemgröße
  2. Stellgröße
  3. Prozessgröße
  4. Werkstoffbeanspruchung
  5. Werkstoffmodifikation
  6. Funktionseigenschaft

–> Die Prozesssignatur findet zwischen 4. und 5. statt

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6
Q

Systemgröße: Defintion

A

Beschreiben den momentanen Zustand eines Systems
innerhalb der betrachteten Systemgrenzen, nicht aber, wie er erzielt wurde.

Bsp.: Werkzeug, Werkstück, Hilfsmedien, etc.

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7
Q

Stellgröße: Definition

A

Größen, die an der jeweiligen Bearbeitungseinrichtung zur Steuerung des Bearbeitungsprozesses dienen.

Bsp.: Entladestrom / -spannung, Entladedauer, Pausendauer, etc.

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8
Q

Prozessgröße: Definition

A

Größen, die während des fertigungstechnischen Prozesses vorliegen. Sie bewirken in ihrer Abfolge und ggf. Überlagerung u.a. die Werkstoffbeanspruchung bzw. die Werkstoffmodifikation.

Bsp.: Wärmestrom, Kraft / Druck, chemisches Protenzial

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9
Q

Werkstoffbeanspruchung: Definition

A

Sie beschreibt die inneren Lastzustände im Werkstück
durch äußere Wirkungen in folge des Fertigungsprozesses.

Bsp.: Dehnungsfelder, Spannungsfelder, Temperaturfelder

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10
Q

Werkstoffmodifikation: Definition

A

Der aus der Werkstoffbeanspruchung resultierende
„Vorgang**“ und die damit einhergehende stoffliche
Veränderung.“ Als Folge des Vorgangs entsteht eine
modifizierte Oberfläche/Randzone (Oberflächenintegrität).

**Vorgänge:
* Gefügeveränderung,
* Eigenspannungsausbildung
* etc.

-> wichtig: Die Modifikation ist die Änderung, nicht der (neue) Endzustand

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11
Q

Phasenfeldmethode

A
  • Grenzfläche wird als Mische angesehen
  • Möglichkeiten zur Beschreibung, wie sich die Korngrenzen bewegen
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12
Q

Prozesssignaturkomponente: Definition

A

Die Prozesssignaturkomponente ist der
prozessspezifische Zusammenhang zwischen der Werkstoffbeanspruchung und einer Werkstoffmodifikation auf einer ausgewählten
Betrachtungsebene.

  • Beanspruchung auf der Abszisse
  • Modifikation auf der Ordinate

–> Ermöglicht die Vorhersage der Modifikation in Abhängigkeit von der Beanspruchung

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13
Q

Funktionseigenschaften: Definition

A

Physikalisch, chemisch oder technologisch beschreibbare Werkstoff- und Bauteileigenschaften. Werkstoffeigenschaften und mikrogeometrische Werkstückeigenschaften zählen dann zu den Funktionseigenschaften, wenn sie für die Bauteilfunktion relevant sind. Vor allem solche, die durch die Oberflächenintegrität bestimmt werden.

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14
Q

Möglichkeiten Druckeigenspannungen zu erhöhen

A

(Bsp. Randzone der Turbinenschaufeln)

  • Autofrettieren
  • Aufdornen
  • Hämmern
  • Kugelstrahlen
  • Wasserstrahlen
  • Laserschockverfestigen
  • Festwalzen
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15
Q

Kugelstrahlen: Funktionsweise

A
  • Strahlmittel wird unter hohem Druck auf die Bauteiloberfläche geschleudert
  • Kinematische Energie wird in mechanische Arbeit umgewandelt -> mechanische Beanspruchung
  • Auf Grund mechanischer Beanspruchung kommt es zu partieller Umformung und Verdichtung des Volumens
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16
Q

Kugelstrahlen: Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
* Relativ kostengünstiges Verfahren
* Für die Bearbeitung von großen Flächen

Nachteile:
* Geringere Eindringtiefe als beim Festwalzen oder Laserschockverfahren
* Verschlechterung / Beeinflussung der Oberflächenrauheit
* Nicht gut geeignet für dünne Bauteile

17
Q

Laserschockverfahren: Funktionsweise

A
  • Hochenergetischer, sehr kurzer Laserimpuls wird auf die Metalloberfläche geschossen
  • Metalloberfläche ist mit einer schwarzfarbigen Schicht bedeckt, welche durch die Energie verdampft und expandierendes Plasma bildet
  • Plasma erzeugt mechanische Beanspruchung (elastischplastische Schockwellen)
  • Schockwellenintensität wird durch die
    Wasserbeschichtung erhöht
18
Q

Laserschockverfahren: Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
* Nahezu keine geometrischen Einschränkungen
* Geringe Beeinfluss der Oberflächenrauheit

Nachteile:
* Hohe Investitionskosten
* Druckeigenspannungen geringer als nach dem Festwalzen

19
Q

Festwalzen (Walzkugel/Walzzange): Funktionsweise

A
  • Ein Werkzeug, das dem Anwendungsfall entsprechend geformt ist, wird mit einer definierten Kraft auf die Bauteiloberfläche gedrückt
  • Mechanische Beanspruchung führt zu elastisch-plastischen Verformung der Randzone
  • Verformung führt zu Druckeigenspannungen und Verfestigung der Randzone
20
Q

Festwalzen (Walzkugel/Walzzange): Vor- und Nachteile

A

Vorteile:
* Oberflächenrauheit wird oft verringert
* Gut automatisierbar
* Erzeugte höhere Druckeigenspannungen als LSV
* Sehr hohe Eindringtiefe im Vgl. zu Kugelstrahlen

Nachteile:
* Hohe Werkzeugkosten auf Grund von Werkzeugverschleiß
* Geometrische Einschränkungen bei der Bearbeitung