Zusammenfassung, Rückblick und Fragen Flashcards

1
Q

Was ist mit Treatment-Aptitude-Forschung gemeint?

A

Darunter werden Forschungsansätze verstanden, die sich mit der differenziellen Anpassung des therapeutischen Vorgehens an den spezifischen Patienten befassen
Sehr bekannt hier ist das STS-Modell (Systematic Treatment Selection Modell von Larry Beutler und John Clarkin)

„What treatment, by whom, is most effective for this individual with that specific problem and under which set of cirumstances?“

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Q

Was beinhaltet das Systematic Treatment Selection (STS)-Modell nach Beutler et al?

A
  • Systematic Treatment Selection (Beutler & Clarkin, 1990): Modell zur differentiellen Selektion von Interventionen auf der Basis von Patientenmerkmalen
  • Atheoretisch -> rein empirische Grundlage: bestimmte Interventionen wirken bei bestimmten Patienten besser (patient x treatment interaction)
  • patient x treatment - Interaktionen wurden bei Depressiven, Angst- und Suchtpatienten, sowie gemischten Stichproben ambulanter Patienten validiert
  • Präskriptive Therapie berücksichtigt die wichtigsten Patientenmerkmale, auf die sich ein Therapeut unbedingt differentiell einstellen sollte
  • Modell wurde 2002 von APA als « empirically supported » anerkannt (Norcross, 2002)

Schritte zur Entwicklung des STS-Modells:

  1. Systematische Review bezüglich Prädiktoren und Moderatoren des Behandlungsergebnisses
  2. Identifikation besonders vielversprechender Variablen
  3. Finden und Entwickeln vom Messmitteln und Indikatoren, mit welchen die relevanten Patientenvariablen gemessen werden können
  4. Evaluation der Annahmen in grossen Stichproben
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3
Q

Was ist mit dem Phasenmodell psychotherapeutischer Veränderungen nach Howard et al. (1986) gemeint?

A
  • Ausgangspunkt sind Arbeiten zur Aufwand-Wirkungsrelation von Psychotherapie nach Howard et al. (1986)
  • Diese Autoren konnten zeigen, dass viele Patienten schon in einer frühen Phase der Therapie relativ starke Verbesserungen erreichen und dass die Verbesserungsrate mit der Länge der Therapie abnimmt (=negativ beschleunigte Verbesserungskurve).
  • Howard et al. (1986): 14% vor der ersten Sitzung verbessert; 53% nach 8 Sitzungen; 75% nach 26 Sitzungen; 83% nach 52 Sitzungen
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4
Q

Inwiefern ist das Phasenmodell psychotherapeutischer Veränderungen nach Howard et al. (1986) relevant für die Messung von Therapieerfolg?

A
  • Schnelle Besserung in den ersten Sitzungen ist ein starker Indikator für ein positives Therapieergebnis
  • Kann in der Praxis mit Hilfe von Therapie-Feedbacksystemen verwendet werden
  • Interessant: bei antidepressiven Medikamenten eher umgekehrt; schnelle Responder haben höhere Rückfallwahrscheinlichkeit
  • Das Dose-Response-Modell in der Psychotherapie wurde anschliessend im Rahmen des Phasenmodells psychotherapeutischer Veränderungen differenziert.

Howard et al. (1993) unterscheiden drei unterschiedliche Phasen
in der Veränderung von Psychotherapiepatienten, in denen jeweils
unterschiedliche Problemdimensionen im Fokus stehen
.

  • 1. Remoralisierungsphase: Gemäss dem Modell verändert sich das subjektive Wohlbefinden zunächst relativ schnell (z.B. durch positive Erwartungen und Hoffnungen).
  • 2. Remediationsphase: In der zweiten Phase verringern sich die Symptome, auf die die Intervention abzielt
  • 3. Rehabilitationsphase: Wiederherstellung des allgemeinen Funktionsniveaus z.B. in Bezug auf interpersonale Verhaltensweisen. Eine Veränderung des allgemeinen Funktionsniveaus dauert nach dem Phasenmodell am „längsten“
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