Werbewirkung (Teil 2) Flashcards
Was gibt es für inhaltliche Aspekte und Stilmittel von Werbung? (11)
- zweiseitige Argumentation
- explizite vs. implizite Argumente
- Störungen
- Quelleneffekte
- Modelle
- Wiederholung von Werbung
- Subliminale Werbung
- Aktivierung
- Sex Appeal
- Emotionen
- Humor
Was ist eine zweiseitige Argumentation?
nicht nur Vorzüge aufzählen, sondern auch Gegenargumente bringen und diese entschärfen
Was sind 3 Gründe/theoretische Hintergründe für die zweiseitige Argumentation?
- Theorie der Inokulation
- Attributionstheorie: Glaubwürdigkeit
- Optimal Arousal Theory
Was besagt die “Theorie der Inokulation” zur zweiseitigen Argumentation?
Stärke der Hauptargumente wird erhöht & gleichzeitig wird die Fähigkeit der Person, die Argumente zu widerlegen, verbessert (potenzielle Gegenargumente werden frühzeitig angesprochen & widerlegt)
Was besagt die “Optimal Arousal Theory” zur zweiseitigen Argumentation?
zweiseitige Argumentation ist interessanter & motiviert stärker zur Verarbeitung & Elaboration
Welchen Einfluss hat eine zweiseitige Argumentation auf die Glaubwürdigkeit der Quelle? (2)
- signifikant höher als bei einseitigen Argumentationen
- r = .28 (leicht bis mittel)
Welchen Einfluss hat eine zweiseitige Argumentation auf die wahrgenommene Neuartigkeit? (3)
- r = .52 (hoch)
- aber nur 4 Studien!
- spricht für optimal arousal theory
Welchen Einfluss hat eine zweiseitige Argumentation auf die Einstellung zur Marke?
leicht positiv (r= .13)
Welchen Einfluss hat eine zweiseitige Argumentation auf die Kaufabsicht?
leicht positiv (r= .14)
Welchen Einfluss hat eine zweiseitige Argumentation auf die Einstellung zur Werbung? (3)
- leicht negativ (r = -.06) (k=56)
- Werbung wirkt: man muss elaborieren -> zentrale Route der Einstellungsänderung: Motivation & Fähigkeit muss eingesetzt werden -> zentrale Einstellungsänderung
- aber Einstellung zur Werbung nicht relevant, sondern Argumente zählen
Wann hat zweiseitige Argumente die stärkste Wirkung auf die Einstellung der Marke? Kritik? (2)
- wenn der Anteil der negativen Informationen bei 40-50% liegen
- Kritik: Menge zählt nicht nur, sondern auch Qualität!
Was ist wichtig, wenn man zweiseitige Argumente als Stilmittel in der Werbung nutzt?
Argumente sollten widerlegbar sein!
z.B. “Biomöhren sind zwar teuer, aber …”
Was sind 6 Empfehlungen für zweiseitige Argumentationen?
- Situative Bedingungen günstig
- Persönliche Bedingungen gegeben
- Rezipienten sind zunächst anderer Meinung –> besser wenn man diese überzeugen will
- Negative Informationen sollten max. 40-50% aller Argumente ausmachen
- Sie sollten nicht als erste dargeboten werden
- Widerlegung negativer Informationen nur bei wichtigen Argumenten notwendig
Was beinhaltet die Empfehlung für zweiseitige Argumentationen, dass die situativen Bedingungen günstig seien sollten? (3)
- keine Störungen
- ausreichend Zeit
- Anregung zur Auseinandersetzung mit Botschaft
==> eher auf zentraler Route verarbeiten
Was beinhaltet die Empfehlung für zweiseitige Argumentationen, dass die persönlichen Bedingungen gegeben seien sollten? (3)
- Involvement
- kognitive Fähigkeiten (z.B. Zielgruppe muss Argumente aufnehmen & mit Wissen verstehen können; bei Printanzeige: Lesefähigkeit)
- Selbstvertrauen
Was gibt es für zwei Formen vom implizierten Argumentieren? Bsp.?
- Schlussfolgerung auslassen (z.B. wenn Geschäft seit 1899 existiert, kann man daraus selbst schlussfolgern, dass es schon lange eine gute Qualität bietet)
- Verhaltensempfehlungen sehr allgemein formulieren (z.B. Entscheiden Sie selbst ob Sie das schlechtere oder teurere Produkt kaufen wollen)
Was sind 4 Argumente warum Explizitheit (beim Argumentieren) ein Problem sein könnte?
- Man bietet mehr Angriffsfläche (“disagreement space” größer; z.B. wenn man verspricht 1.730 km bis zum Tankstop fahren kann)
- Man beleidigt den Verstand der Rezipienten
- Man provoziert Ärger & Reaktanz
- Man lässt die Rezipienten nicht aktiv partizipieren
Welche Befunde hatte die Metaanalyse von O’Keefe at al. zum Zusammenhang von Explizitheit & Persuasivität? (2)
- explizite Argumente funktionieren leicht signifikant besser
- r = .11 (klein)
–> N= 700 (dann wird auch kleine Effektstärke signifikant)
Welche Befunde hatte die Metaanalyse von O’Keefe at al. zu spezifischen vs. allgemeinen Schlussfolgerungen? (2)
- spezifische Schlussfolgerungen leicht besser als allgemeine
- r = .10 (klein)
–> N= 700 (dann wird auch kleine Effektstärke signifikant)
Beispiele für allgemeine vs. konkrete Schlussfolgerung (bei AIDS-Prävention)
- allgemein: “AIDS fühlt man nicht. Also schütz dich.”
- konkreter: “Benutze Kondom.”
Was sagt das “Elaboration Likelihood Model” zum Effekt von Störungen in der Werbung? (3)
- Störung schränkt Gelegenheit zum Elaborieren ein
- verhindern kognitive Verarbeitung von Argumenten
- hochwertige Argumente erzielen keine Wirkung, schwache Argumente werden seltener widerlegt
Was sind 5 Bedingungen für die Unterstützung einer persuasiven Kommunikation durch Störungen?
- Rezipient ist in das Thema involviert
- widerspricht der ursprünglichen Einstellung des Rezipienten
- provoziert Gegenargumente
- Primäre Aufmerksamkeit des Rezipienten bleibt auf Nachricht (& nicht auf Störung)
- Quelle besitzt hohe Glaubwürdigkeit
Was sind Beispiele für Quelleneffekte?
- “Repräsentative Studien haben gezeigt…”
- bestimmte Institutionen (BZgA, Fairtrade Siegel, Stiftung Warentest)
Was sind 3 vermutete Prozesse & Determinanten von Quelleneffekten?
- Internalisierung: Glaubwürdigkeit (Vertrauen, Expertise, redliche Absichten)
- Identifikation: Attraktivität, Ähnlichkeit, Sympathie
- Compliance: Belohnungs-/ Bestrafungsmacht
Was fand die Meta-Analyse von Wilson & Sherell (1993) zu Quelleneffekten raus? Was ist ein Moderator? (3)
- Quellen können beeinflussen, v.a. Effekte bei Internalisierung & Identifikation auf Einstellungen,
Verhaltensabsichten, Verhalten etc. - R² = .20 (leicht!)
- Involvement als Moderator
Was meint der vermutete Prozess/Determinante “Internalisierung” von Quelleneffekten?
= Glaubwürdigkeit -> Wie glaubwürdig ist die Quelle?
- Vertrauen, Expertise, redliche Absichten
Was meint der vermutete Prozess/Determinante “Identifikation” von Quelleneffekten?
wenn Quelle für Selbstbild relevant ist, kann Quelle über Attraktivität, Ähnlichkeit o. Sympathie wirken (Theorie der sozialen Identität)
Was meint der vermutete Prozess/Determinante “Compliance” von Quelleneffekten? (3)
- Quelle hat Belohnungs-/Bestrafungsmacht
- etwas befolgen, aber man muss nicht selbst der Überzeugung sein, dass etwas gut ist
- z.B. Kreditkartenwerbung: “Nehmen Sie kein Bargeld, weil das geklaut werben könnte.”; “Schwarzfahren: Nein danke!”
Was bewirken/ermöglichen Modelle in der Werbung? (3)
- bewirken Aufmerksamkeit
- können Involvement steigern
- ermöglichen Modelllernen
Was sind 2 allgemeine Effekte von Modellen in der Werbung?
- Identifikation
- Internalisierung
=> funktionieren bei jedem Modell unabhängig davon wer das ist & für welches Produkt er/sie wirbt
Was ist ein spezifischer Effekt von Modellen in der Werbung? (spezifisch: geht um WER das genau bewirbt)
Bedeutungstransfer (z.B. Image)
z.B. kann Gottschalk für andere Dinge besser werben als George Clooney
Was sind 4 Typen von Modellen?
- Expert*innen
- Prominente
- Konsument*innen
- Models
Wann & wieso wirken Expert*innen als Modelle? (3)
- bei hohem Involvement
- Argumente zählen
- Glaubwürdigkeit