Weitere wichtige Themen Flashcards
Ursachen des Bullwhip-Effekts
- Nachfrageprognose: keine zentralen, sondern nur lokale Informationen verfügbar; Einsatz von Vergangenheitsdaten
- Falsche Wahrnehmung der Teilnehmer: Teilnehmer tendieren dazu, die bereits bestellte, aber noch ausstehende Menge unterzubewerten, also sicherheitshalber mehr zu bestellen
- Zeitverzug: Produktionszeiten, Materialflusszeiten, Informationsflusszeiten
- Bündelung von Aufträgen: Auftragsbearbeitungskosten, Lieferungskosten, Rabatte
- Preisschwankungen: Sonderangebote, Mengenrabatte, aufgrund derer der Preis der Produkte geringer als gewöhnlich ist Unternehmen kaufen dann mehr ein, als sie brauchen
- Engpasspoker: entsteht durch die Knappheit des Angebots
Verschiedene Möglichkeiten des Kommissionierens
- Pickliste: klassische Lösung, papierbehaftetste Version
- Pick-by-Light: Leuchteinheit bei zu entnehmender Ware leuchten
- Pick-by-Voice: sprachgesteuerte Entnahme der Ware über Kopfhörer
- Pick-by-Vision: baut auf augmented Reality auf
Vorteile von menschlichen Arbeitskräften und logistische Trends
- Kognitive und feinmotorische Fähigkeiten
- Kreativität, Erfahrung und Fähigkeit zur Problemlösung
- Schnelle Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen
- Arbeitsinhalte, Aufgaben und Arbeitsprozesse werden sich allerdings verändern!
Wirtschaftliche Herausforderungen bei der Nutzung künstlicher Intelligenz
- Mangelnde Nutzerakzeptanz
- Rechtliche Fragen bezüglich der Haftung im Schadensfall
- Ethische Dimensionen bei Personenschäden
- Qualifiziertes Personal notwendig
- Wirtschaftlicher Nutzen für Anwender häufig unklar
Systematisierung von Risiken nach der Ergebnisabweichung & Risikomanagementprozess
- Risiko im engeren Sinne: reines Risiko mit Schadensgefahr
- Risiko im weiteren Sinne: spekulatives Risiko mit Gewinn- oder Verlustmöglichkeit
- Risiko: zukünftige Auswirkungen mit Ungewissheit über Eintreten
- Chance: Risiko im weiteren Sinne; positive Ergebnisabweichen
- Unsicherheit: Fehlen vollständiger Informationen bei einer Unvorhersehbarkeit der umfeldbedingten Faktoren
- Sicherheit: Zustand der Gefahrlosigkeit (positive Faktoren)
- Risikomanagementprozess
o Risikoidentifikation
o Risikobewertung
o Risikosteuerung
o Risikoüberwachung
Begriff und Charakterisierung Transport- und Lagerrisiken
- Transportrisiken
o Alle Einzelrisiken, die im Zusammenhang mit dem physischen Transport der Waren stehen (z.B. Beschädigung, kompletter Verlust oder verspätete Zustellung der Waren) - Lagerrisiken
o Alle Einzelrisiken, die im Kontext mit der Lagerung der Waren stehen (z.B. Beschädigung, kompletter Verlust oder Überalterung der Waren)
Risikopolitische Maßnahmen – Risikoreduktionstreppe
- Vermeidung
- Verringerung
o Der Wahrscheinlichkeit des Schadeneintritts
o Des Schadenausmaßes - Überwälzung
- Selbsttragung
Verringerung des Schadensausmaßes
- Verringerung der Gesamttransport, beziehungsweise Gesamtlagermenge
- Selbsterstellung der Güter
- Produktion oder Einrichtung von einem Lager durch den Lieferanten im Werk des Abnehmers
- Verteilung der Lagermenge auf mehrere Lagerorte
- Wichtig: Kostensteigerung im Transport ist mit der durch die Risikostreuung erreichten Schadensverringerung zu vergleichen und die durch dezentrale Lagerung entstehende Erhöhung der Sicherheitsbestände führt zu einer Erhöhung der Kosten
Überwälzung von Risiken
- Auf andere Wirtschaftssubjekte (Lieferanten, Abnehmer, Versicherungen)
- Veranlassung des Lieferanten zum Transport der Güter
- Lieferant: möglichst später Ort des Gefahrenübergangs
- Abnehmer: möglichst früher Ort des Gefahrenübergangs
- Abschluss von Versicherungen
Selbsttragung von Risiken
- Ökonomisch nicht sinnvoll, Transport- und Lagerrisiken zu 100% zu vermeiden oder zu überwälzen
- Risikobereitschaft des jeweiligen Unternehmens beeinflusst inwieweit welche Risiken selbst getragen werden
Intermediäre und Dienstleister im internationalen Raum
- Intermediäre:
o Handelsintermediäre: Handelsmakler, Außenhandelsvertreter
o Transportintermediäre: Frachtagenten - Hybride Formen:
o Distributoren, Kommissionäre, Handelshäuser
o Internationale Speditionen - Dienstleister:
o Handelsdienstleister: Groß- und Einzelhändler
o Transportdienstleister: Frachtführer, Redereien
Make-or-Buy bei Wertschöpfungsprozessen
- relative Kompetenz hoch / strategische Bedeutung niedrig: anbieten
- relative Kompetenz hoch / strategische Bedeutung hoch: selbst machen
- relative Kompetenz niedrig / strategische Bedeutung niedrig: Aufgaben Outsourcing
Relative Kompetenz niedrig / strategische Bedeutung hoch: Hauptlieferanten
Supply Chain Controlling
- Daten und Kennzahlen für die Supply Chain:
o Lieferant - Werk
Lieferanten pro Werk
Standort Lieferant
o Werk
Produkte pro Werk
Stückliste pro Produkt
o Werk - Abnehmer
Abnehmer pro Werk
Produkte pro Abnehmer
Umsatz pro Produkt
Umsatz pro Kunde
SCOR-Modell
- Das SCOR-Modell (Supply Chain Operations Reference) ist ein Framework zur Analyse, Optimierung und standardi-sierten Beschreibung von Prozessen entlang der gesamten Lieferkette
- Es umfasst sechs zentrale Prozesse: Plan (Planen), Source (Beschaffen), Make (Herstellen), Deliver (Liefern), Return (Rückgabe) und Enable (Unterstützen).
- Hauptkennzahlen
o Lieferzuverlässigkeit: Wie pünktlich und vollständig erfolgen Lieferungen?
o Durchlaufzeit: Wie lange dauert es, bis ein Produkt von der Bestellung bis zur Auslieferung bereitsteht?
o Kosten: Welche direkten und indirekten Kosten fallen in der Lieferkette an? - Vorteile
o Flexibilität: Kann auf verschiedene Branchen und Geschäftsmodelle angewendet werden.
o Benchmarking: Ermöglicht den Vergleich von Leistungen innerhalb der Branche. - Nachteile
o Komplexität: Die detaillierte Analyse erfordert umfassende Daten und kann zeitaufwendig sein.
o Fokus auf Logistik: Andere wichtige Bereiche wie Marketing oder F&E werden nicht direkt berücksichtigt.
Charakteristische Merkmale von Kooperationen
- Zusammenarbeit in logistischen Netzwerken: Art und Grad der Partnerschaft zwischen Unternehmen im Netzwerk sowie Verpflichtung auf eine gemeinsame Netzwerkstrategie
- Koordination in logistischen Netzwerken: Art des täglichen Betriebs aufgrund gemeinsamer unternehmensübergrei-fender Prozesse und Methoden
- Zusammensetzung von logistischen Netzwerken: Modellierung bestehender Geschäftsbeziehung zwischen den Ein-heiten im Netzwerk
Ursachen für Out of Stock Situationen
- Handel
o Unstimmigkeiten zwischen Regalkapazität und Nachfüllhäufigkeit
o Unzureichende Daten
o Ungenaue Prognosen
o Unzureichendes Personal
o Überfülltes Warenlager - Zentrallager
o Unzureichende Daten
o Ungenaue Prognosen
o Bestellfehler
o Fehlerhafter Transport
o Ineffiziente Regalnachfüllung - Einzelhandelszentrale
o Ungenügender Datenaustausch und Kom-munikation
o Bestellfehler
o Ungenaue Prognosen
o Mangelnde Verfügbarkeit (Fehlbestand) - Lieferant / Hersteller
o Sortimentsplanung
o Fehlerhafte Bestandsführung
o Ungenaue Prognosen
Efficient Replenishment
- Ziele: effiziente Warenversorgung und Kooperation zwischen Hersteller und Handel
- Als Techniken werden zum Beispiel Vendor Managed Inventory (VMI) oder Computer Assigned Ordering (CAO) ver-wendet
- VMI: lieferantengesteuertes Bestandsmanagement für Normal und Aktionsware, welches den Vorteil hat, dass es einen besseren Informationstausch und eine verbesserte Prognosegenauigkeit gibt Reduzierung der Out-of-Stock Quote
- CAO: computergestütztes Bestellsystem für automatisierte Warennachbestellung und selbstständige Generierung von Bestellvorschlägen reduziert die Bestellvorlaufzeit und Lagerbestände und stellt die Warenverfügbarkeit sicher
–> Word-Datei beachten!