Kapitel 4 Flashcards
1
Q
Erläutern Sie, was unter Materialdisposition zu verstehen ist sowie grundlegende Aspekte der Bedarfsermittlung
A
- Materialdisposition:
o Sicherstellung der Verfügbarkeit von Materialien zur richtigen Zeit, in der richtigen Art und Menge.
o Abgleich von Fertigungsaufträgen und Stücklisten mit dem aktuellen Materialbestand. - Bedarfsermittlung:
o Bestimmung der Materialmengen für zukünftige Produktions- und Absatzpläne.
o Berücksichtigung artmäßiger, mengenmäßiger und zeitlicher Anforderungen. - Bestand:
o Übersicht über vorhandene Materialien:
o Verfügbarer Lagerbestand, reservierter Lagerbestand, Bestellbestand, Meldebestand, Sicherheitsbestand. - Menge:
o Materialien, die disponiert werden:
o Bestellmenge, bestellte Menge, optimale Bestellmenge, reservierte Menge. - Bedarf:
o Ermittlung benötigter Materialien, Unterscheidung nach Bedarfsarten:
o Primärbedarf, Sekundärbedarf, Tertiärbedarf, Zusatzbedarf, Bruttobedarf, Nettobedarf.
2
Q
Unterscheiden Sie Bedarfsarten nach Ursprung und Erzeugnisebene sowie unter Berücksichtigung der Lager-bestände
A
- Ermittlung nach Ursprung und Erzeugnisebene
o Primärbedarf: Verkaufsfähige Erzeugnisse
o Sekundärbedarf: Rohstoffe, Teile und Gruppen zur Fertigung des Primärbedarfs
o Tertiärbedarf: Bedarf an Betriebs- und Hilfsstoffen - Ermittlung unter Berücksichtigung der Lagerbestände
o Bruttobedarf: Bedarf vor Berücksichtigung von Lagerbeständen, bereits eingegangenen Lieferverpflichtungen und bereits erhaltenen Lieferzusagen
o Nettobedarf: Bruttobedarf unter Berücksichtigung von Lagerbeständen, bereits eingegangenen Lieferver-pflichtungen und bereits erhaltenen Lieferzusagen der eigentliche Beschaffungsbedarf
3
Q
Erläutern Sie die ABC-Analyse
A
- Definition: Verfahren zur Klassifizierung von Gütern oder Prozessen basierend auf deren Bedeutung (Wert oder Men-ge).
- Ziel: Fokussierung auf die wichtigsten Elemente, um Ressourcen effizient einzusetzen.
- Kategorien:
o A-Güter:
Höchster Wertanteil (ca. 70–80 % des Gesamtwerts).
Geringer Mengenanteil (ca. 10–20 % der Gesamtmenge).
Engmaschige Kontrolle und hohe Priorität.
o B-Güter:
Mittlerer Wert- und Mengenanteil (ca. 15–25 %).
Mittlere Kontrollintensität.
o C-Güter:
Geringer Wertanteil (ca. 5–10 % des Gesamtwerts).
Hoher Mengenanteil (ca. 70–80 %).
Weniger intensive Überwachung. - Anwendung:
o Optimierung von Beständen, Einkauf, Lagerhaltung und Produktionsplanung.
o Priorisierung von Ressourcen und Maßnahmen. - Vorteile:
o Konzentration auf wesentliche Werttreiber.
o Einsparung von Zeit und Kosten.
4
Q
Erläutern Sie, was unter einer deterministischen/programmorientierten Bedarfsermittlung verstanden wird.
A
- Definition: Verfahren zur präzisen Ermittlung des Materialbedarfs auf Basis von Produktionsplänen oder Fertigungs-aufträgen.
- Grundlage:
o Orientiert sich an Stücklisten, Rezepturen oder Arbeitsplänen.
o Bedarf wird exakt aus dem geplanten Primärbedarf (Endprodukte) abgeleitet. - Vorgehen:
o Analyse des Primärbedarfs (z. B. geplante Endprodukte).
o Berechnung des Sekundärbedarfs (Rohstoffe, Einzelteile) anhand der Stücklisten.
o Berücksichtigung des Zusatzbedarfs (z. B. für Ausschuss oder Reserve). - Merkmale:
o Hohe Genauigkeit, da der Bedarf planmäßig und nicht durch Schätzungen ermittelt wird.
o Erfordert detaillierte Planungsunterlagen (z. B. Stücklisten). - Einsatzbereich: Besonders geeignet für Serienfertigung oder planbare Produktionsprozesse.
5
Q
Erläutern Sie, was unter dem Gozinto-Verfahren verstanden wird.
A
- Grundlage: Darstellung der Erzeugnisstruktur durch den Gozinto-Graph.
- Merkmale:
o Knoten: Stellen Teile oder Baugruppen dar.
o Verbindungspfeile: Zeigen die Mengenbeziehungen zwischen Komponenten.
o Beschriftete Kanten: Geben den Bedarf an. - Aufbau:
o Netzartige Struktur.
o Jede Produktkomponente wird genau einmal als Knoten erfasst. - Zweck: Klare und vollständige Darstellung der Gesamtstruktur eines Endprodukts.
6
Q
Erläutern Sie, was unter einer stochastischen/verbrauchsorientierten Bedarfsermittlung verstanden wird.
A
- Definition: Ermittlung des zukünftigen Bedarfs auf Basis vergangener Verbrauchswerte.
- Vorgehen:
o Prognose erfolgt mit mathematischen Methoden (z. B. Zeitreihenanalyse).
o Vergangenheitsdaten werden ausgewertet, um zukünftige Bedarfe abzuleiten. - Qualitätsfaktoren:
o Genauigkeit hängt von der Menge und Qualität der gesammelten Vergangenheitswerte ab.
o Ein ausreichend langer Datenzeitraum ist erforderlich. - Voraussetzung: Empirische Verbrauchsdaten müssen für einen angemessenen Zeitraum vorliegen.
7
Q
Unterscheiden Sie fünf unterschiedliche länderspezifische Rahmenbedingungen, die im Rahmen globaler Logistikprozesse zu beachten sind
A
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Administrative Rahmenbedingungen
- Technische Rahmenbedingungen
- Infrastrukturelle und geographische Rahmenbedingungen
- Kulturelle Rahmenbedingungen