Weinland Schweiz Flashcards
Geschichte Schweizer Wein
2000 v. Chr. Funde von Traubenkernen in St-Blaise am Neuenburgersee
800 - 600 v. Chr. Rebkultivierung im Wallis
516 n. Chr. Erhaltene Urkunde Abtei St. Maurice im Wallis, von da Verbreitung in die ganze Schweiz
- / 14. Jh. Gotik: Starke Zunahme von Rebbau und Konsum durch Adel und Bauern
Tief- und Hochstand Rebfläche
1884 Maximaler Rebbstand mit mehr als 34’000 ha
Anschliessend Verschlechterung Durch Klima, Aufkommen der Eisenbahn mit Import von
Billigweinen, Reblaus, Pikzkrankheiten und Verschuldung der Bauern
1964 Tiefstand mit 12’000 ha
70er und 80er Aufschwung
Stand 2022 14’628 ha heute (relativ konstant)
Rebfläche Verteilung (rot/weiss)
14’628ha
44% Weisswein / 6450ha
56% Rotwein / 8154ha
Westschweiz: 10’793ha
50% WW / 50% RW
Ostschweiz: 2616ha
35% WW / 65% RW
Tessin: 1195ha
10% WW / 90% RW
Weingesetz
▪ Mengenregelung (max. Ertragsgrenze)
▪ Untergrenze Zuckergrad
▪ AOC seit kurzem im Bundesgesetzt verankert
Weingesetz Kategorien
AOC: Wein mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung
Landwein: Landweine mit regionaler, nationaler Herkunft
Tafelwein: Weine ohne geographischer Herkunft (Tafelweine, Vin Blanc, Vin Rouge)
AOC
▪ 95% der Gesamtproduktion
▪ Rebsorte (10% Fremdregionen)
▪ Anbaumethoden, Pflanzdichte
▪ Natürlicher Mindestzuckergehalt
▪ Ertrag pro Flächeneinheit/m2
▪ Methoden der Weinbereitung
▪ Chemische und sensorische Analysen
Westschweiz - Sortenangabe
Chasselas nicht Pflicht
Pinot Noir, Gamay nicht Pflicht
Ostschweiz - Sortenangabe
Müller-Thurgau nicht Pflicht
Pinot Noir nicht Pflicht
Südschweiz - Sortenangabe
Weisswein: Sortenangabe ist die Regel
Rotwein: Merlot nicht Pflicht
Klima Schweiz
Durchschnittstemperatur: 9° Rebbau, 18° Juli/August
Föhn als Traubenkocher erlaubt höherer Weinanbau (Pfäffers 710 MüM, Visperterminen 1100 MüM)
Grosse tages- und nacht Unterschiede
Kontinentales Klima vom Atlantik (Westen)
Mediterranes Klima vom Süden
Sonnenschein
Rebe braucht ca. 1500-1600 Stunden pro Jahr, davon 1200 in der Vegetationsperiode
Wädenswil: 1600 Std.
Wallis/Tessin: 2000 Std.
Niederschlag
300mm/Jahr Tropfbewässerung nötig
600mm/Jahr Optimal, keine Bewässerung / wenig Infektionsdruck
Ab 1000mm/Jahr erhöhter Infektionsdruck, Verwässerung der Trauben
Wädenswil: ca. 1100 mm
Wallis: ca. 600 mm
Tessin: ca. 2000 mm
Anbaumethoden
Stickelbau: Steillagen, keine Maschinen, hohe Produktionskosten
Steckbogenerziehung: Direktzuganglage, Teilmechanisierung möglich
Pergolaerziehung: hohe Erträge, Mischlandwirtschaft möglich, hohe Produktionskosten
Cordonerziehung: geringe Produktionskosten, Teilmechanisierung möglich
Tessin / Misox
1163ha
▪ Unterteilung
Sopraceneri (Granitböden, kalkfrei, sandig)
Sottoceneri (kalkreicher, lehmige Untergründe)
▪ Rebbau bis 600 m.ü.M.
▪ Misox: Politisch zu Graubünden, weinbautechnisch zu Tessin
▪ Merlotanbau seit 1906
▪ 60er – 70er Jahre Wechsel von tanninreichen, robusten, kräftigen Merlot zu leichten, süffigen, mehrheitsfähigen Typ.
▪ Wechsel zurück zu strukturierten, barrique Merlot mit kräftiger Stilistik
Tessin Trauben
1163ha
Chardonnay 4% | 47ha+
Sauvignon Blanc 1.7% | 20ha+
Merlot 76.6% | 891ha
Spezialität: Bondola 8ha
Tessin Klima
▪ Regenzeitspanne Lugano 110 – 120 Tage mit Starkniederschlägen (Zürich 160 -170 Tage)
▪ Winter trocken, Niederschläge Frühjahr bis Herbst
▪ Hohe Temperaturen
▪ Geringe Bewölkung, lange Sonnenscheindauer mit hoher Strahlungsintensität
▪ Mediterrane Prägung
▪ Ø 1800mm Jahresniederschlag, Hagelgefahr
▪ Mittlere Jahrestemperatur 12.6 Grad
▪ 2100 Std. Sonnenschein
Ostschweiz Trauben
2616ha
Riesling Silvaner 16% | 423ha
Chardonnay 3% | 76ha
Sauvignon Blanc 3% | 74ha
Pinot Noir 57% | 1495ha
Spezialitäten: Kerner, Zweigelt
Graubünden Trauben
419ha (27% WW / 73% RW)
Riesling Sylvaner 1% | 31ha
Chardonnay 1% | 26ha+
Pinot Noir 68% | 289ha-
Spezialität: Completer
Graubünden Klima/Boden
▪ Föhn als Traubenkocher
▪ Ca. 1700 Std. Sonnenschein
▪ Ca. 1000 mm Jahresniederschlag
▪ Schuttkegel mit kargen kalkhaltigen Böden
▪ Schieferböden kräftige, finessenreiche Pinot Noir, fast burgunderähnliche Weinstile
Graubünden Weintypen
▪ Kräftige Rotweine in Barrique
▪ Seit 1. Januar 2008 ist AOC in Kraft
▪ Hohe Nachfrage, Neupflanzungen ausgeschöpft
▪ Deckung der Nachfrage kaum möglich
Schaffhausen Trauben
467ha (-) (30% WW / 70% RW)
Riesling-Sylvaner 14% | 69ha
Pinot Noir 58% | 273ha (-)
Schaffhausen Klima /Boden
▪ 900mm Jahresniederschlag
▪ Rhein wirkt temperaturausgleichend
▪ 1580 Std. Sonnenscheindauer
Klettgau:
▪ Tonhaltige Kalkböden (Juraausläufer)
→ samtige Blauburgunder
Stein am Rhein:
▪ Sandig, kieshaltig
→ leichte, spritzige Weine
Schaffhausen Weintypen
▪ Kräftig strukturierte Blauburgunder
▪ Barrique und Stahltank
▪ Seit 1. Januar 1998 AOC in Kraft
▪ 19 Kellereibetriebe
▪ 17 grössere Wein-Selbstvermarkter
▪ Ca. 500 Winzer (Traubenproduzenten, Hobbywinzer)
Zürich Klima/Boden
▪ Sehr unterschiedliche Verhältnisse
▪ Ø 1000-1200mm Jahresniederschlag,
Unterland und Weinland weniger
▪ Ø 1600-1800 Std. Sonnenscheindauer
Beste Lagen:
▪ Steillagen, fluss-/seenahe Lagen,
süd-/süd-südost ausgerichtet (Schitterberg, Lattenberg)