Vorlesung 6 - Aufmerksamkeit Flashcards

1
Q

Wieso brauchen wir Aufmerksamkeit?

A
  • Das Überleben eines Organismus in der Evolution ist abhängig von:
  • Adäquater Repräsentation der Umwelt
  • Visuelles und assoziatives Gedächtnis (für Erkennung und Identifikation)
  • Effiziente motorische Programme (Verhalten)
  • Angemessene Auswahl der Information (Aufmerksamkeit)
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2
Q

Auswahl von bottom-up bei Aufmerksamkeit

A

Bottom-Up Auswahl (präattentiv): Steuerung der Aufmerksamkeit aufgrund saliente (auffälliger) Reize (z.B. ein sich bewegendes Tier).

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3
Q

Auswahl von top-down bei Aufmerksamkeit

A

Top-Down Auswahl (attentiv): Steuerung der Aufmerksamkeit durch Bedürfnisse, Motivation, “Willen”, “Bewusstsein”.

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4
Q

Wofür ist Aufmerksamkeit wichtig?

A

Aufmerksamkeit als Auswahl der zu verarbeitende Reize und Information ist wichtig für die Verhaltenssteuerung. Dies ist evolutionstheoretisch begründet dadurch, dass Reaktionen nur auf ein Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen sollen

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5
Q

Was ist Aufmerksamkeit?

A

Aufmerksamkeit ist eine wichtige bottom-up und top-down Auswahl (Selektion) von Reizen und Informationen, welche verarbeitet werden sollen.

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6
Q

Beispiel für top-down Auswahl:

A

Bei Hunger werden Schemata aktiviert, welche Nahrung betreffen. Dies hilft uns, über top-down Auswahl Nahrung schneller zu finden.

->Essbare Dinge werden aktiviert durch Schemata, damit wir sie schnell erkennen können.

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7
Q

Beispiel für bottom-up Auswahl:

A

Schnelle saliente Veränderung, z.B. ein sich bewegendes Tier im Raum, zieht sofort Aufmerksamkeit an (bottom-up Auswahl). Dies war in der Evolution sehr wichtig, um das Überleben zu sichern.

–>Sobald etwas Auffälliges passiert, wird die Aufmerksamkeit dorthin gelenkt um abzuschätzen ist es gefährlich oder nicht  Schutzmechanismus, der sich in der Evolution entwickelt hat. = Bottom-up Steuerung der Aufmerksamkeit.

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8
Q

Aufmerksamkeit nach WIlliam James

A

„Jeder weiss, was Aufmerksamkeit ist“.
* Es ist die Inbesitznahme eines von anscheinend mehreren simultan möglichen Gegenständen oder Gedankensträngen durch den Geist in klarer und lebendiger Form.
* Die Fokusbildung (= andere Sachen ausblenden), die Konzentration des Bewusstseins sind ihr Wesen.
* Sie setzt Rückzug von einigen Dingen voraus, um effektiv mit anderen umgehen zu können.

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9
Q

Aufmerksamkeit aus heutiger Sicht:

A

Aufmerksamkeit kann als Hemmung und Verstärkung der Informationsweiterleitung in neuronalen Netzwerken des Gehirns beschrieben werden.

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10
Q

Nicht Übereinstimmung von Verständnis von Aufmerksam heute und von WIlliam James:

A
  • Aufmerksamkeit ist nicht immer an Bewusstsein gekoppelt. Viele Aufmerksamkeitsprozesse sind unbewusst
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11
Q

welche Arten von Aufmerksamkeit unterscheidet man?

A

–> Aufmerksamkeit ist kein einheitliches System.
Es macht Sinn, auditive, visuelle und zentrale Aufmerksamkeit zu unterscheiden

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12
Q

was ist der Flaschenhals bei der auditiven Aufmerksamkeit?

A

Es ist nicht möglich, sich auf mehrere Gespräche gleichzeitig zu konzentrieren.

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13
Q

was ist der Cocktail Party Effekt?

A
  • An eine Cocktail Party mit vielen Gesprächen ist es möglich, sich auf eine einzige Konversation, unter Umständen sogar die der Nachbarn, zu konzentrieren.
  • Es kann also sein, dass unsere Aufmerksamkeit während einem Gespräch, plötzlich auf das Gespräch von unseren Nachbaren gelenkt wird, da dort der Inhalt spannender ist und unsere Aufmerksamkeit anzieht (kann unbewusst passieren).
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14
Q

Experiment zu dichoitischem Hören

A
  • VP hört auf zwei Kopfhörern gleichzeitig zwei verschiedene Geschichten, wobei sie aufgefordert werden, sich nur auf ein Ohr zu Konzentrieren und das andere Auszublenden. top-down wird also ein Ohr “abgestellt”.
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15
Q

Studie zu Veränderungsblindheit

A
  • Beim selektiven Schauen («selective looking») erhalten die Versuchspersonen eine Aufgabe bestimmte visuelle Merkmale zu beobachten (z.B. die Anzahl Ballwechsel des weissen Teams) und bestimmte visuelle Merkmale zu ignorieren (z.B. die Anzahl Ballwechsel des schwarzen Teams).
  • Als Folge davon werden Ereignisse, welche ignorierte Merkmale enthalten (z.B. ein schwarzer Affe) von der Mehrheit der Versuchspersonen nicht wahrgenommen.
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16
Q

Veränderungsblindheit bei Sakkaden:

A
  • Sakkaden sind schnelle Augenbewegungen zu bestimmten Punkten im Gesichtsfeld. Wir führen dauernd Sakkaden durch, ohne es bewusst zu merken. Während der Sakkaden sind wir blind für Veränderungen.
  • In den untenstehenden Abbildungen erkennt man den Unterschied nicht auf Anhieb. Dies illustriert auch, dass unsere Aufmerksamkeit nicht ein ganzes Bild detailliert aufnehmen und mit einem anderen vergleichen kann.
17
Q

Visuelles Aufmerksamkeitsfenster (Spotlight)

A

Helmholtz:
* Im Dunkeln betrachtete er einen Lichtpunkt in der Mitte einer Buchstabentafel.
* Dann wurde der Raum kurz beleuchtet.
* Er fixierte weiterhin den Punkt in der Mitte, hatte seine Aufmerksamkeit jedoch je nach Versuchsdurchgang an anderen Orten auf der Tafel positioniert.
- Er beobachtete, dass er dort, wohin er seine Aufmerksamkeit gelenkt hatte, er mehr Buchstaben erkennen konnte.

18
Q

Aufmerksamkeitsverschiebung durch externe Reize (bottom-up)

A

Im Alltag: Aufmerksamkeit wird automatisch und schnell auf auffällige (saliente) Reize gelenkt. (z.B. Feuerwehr Auto mit Sirenen)

19
Q

Willentliche Aufmerksamkeitsverschiebung (top-down):

A

Erscheint der Zielreiz an der erwarteten Position, so wird er schneller erkannt als an der unerwarteten Position.

20
Q

Unterschied zwischen Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Raumregion oder auf ein Merkmal höherer Ordnung legen?

A

Raumregion: neutrale Reaktion tritt im visuellen Kortex innerhalb von 70 -90 msec nach Erscheinen des Stimulus auf.

Merkmal höherer Ordnung: nach 200 msec (dauert also viel länger)

21
Q

Visueller Flaschenhals (bottleneck):

A

Man kann nicht zwei Szenen gleichzeitig verarbeiten! (wenn man z.B. Film anschaut, der, wo zwei Filme übereinander abgebildet werden, fallen einem ungewöhnliche Ereignisse nicht auf, wenn man sich nicht spezifisch auf einen Film konzentriert.

22
Q

Reinfolge von Aufmerksamkeit, Augenbewegungen und Handlungen:

A
  • Zuerst wird die Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet.
  • Dann folgt die Bewegung der Augen zu dem Punkt, wo die Aufmerksamkeit ist. (Die Augenbewegung braucht Energie, daher ist es schlauer, wenn Aufmerksamkeit zuerst abtestet, ob es sich überhaupt lohnt die Augen zu verschieben.)
  • Und zum Schluss folgt Handlung.
23
Q

Parallele visuelle Suche mit Pop-Out

A

Es fällt uns leichter den Zielreiz zu finden, wenn er ein Merkmal aufweist, das ihn deutlich von den anderen Reizen (Distraktoren) unterschiedet

24
Q

Serielle Suche nach Merkmalskombinationen:

A
  • Wird der Zielreiz durch eine Kombination von Merkmalen definiert, dauert die Suche länger, weil die verschiedenen Objekte seriell abgesucht werden müssen.