Vorlesung 5 Diversität Flashcards
Diversität & zeitliche Heterogenität
-
klimatisch bedingte Schwankungen
• jahreszeitlich und zwischen mehreren Jahren
• z.B. Zeiten für Keimung, Paarung, Winterschlaf -
circadiane Rhythmen
• endogen, Periodenlänge ca. 24 Stunden
• Tag-/Nachtrhythmen -
biotische Interaktionen
• Bi- und Polysysteme
• Räuber-Beute, Wirt-Parasit -
Sukzession
• nicht jahreszeitliche, gerichtete Abfolge von Ökosystemzuständen an einem Standort
• bedingt durch Muster der Kolonisation und Extinktion von Populationen
Sukzession
zeitliche Aufeinanderfolge der an einem Standort einander ablösenden Pflanzen- und Tiergesellschaften
Sekundärsukzession
- Pflanzendecke wurde durch menschliches Eingreifen, Buschfeuer, Naturkatastrophen so reduziert, dass nur noch die Bodenverhältnisse zurück blieben
⇒ Schnelle Verdrängung einer Art und somit einfachere Neubesiedlung des Habitats - Im Verlauf der Sukzession verändert sich die Artenvielfalt !
Wie wirkt sich Sukzession als Faktor der zeitlichen Heterogenität auf die Artdiversität in einem nährstoffreichen und einem nährstoffarmen Habitat aus?
- Geringe Ressourcenverfügbarkeit ⇒ verlängerter Zeitraum der Koexistenz ⇒ höhere Diversität über einen längeren Zeitraum
Diversität & räumliche Heterogenität
- Großräumige Heterogenität in Ökosystemen
• verschiedene Biotope, Habitatinseln - Kleinräumige Heterogenität in Biotopen
• Nebeneinander verschiedener Teillebensräume (Mikrohabitate) - Kontaktzonen & Randeffekte
• Rand- und Übergangsbereiche bieten Organismen vielfältige Lebensbedingungen - Korridore
• ermöglichen in fragmentierten Landschaften den Individuenaustausch zwischen Habitaten
Wie entwickeln sich Arten in großflächigen Lebensräumen?
Im Allgemeinen enthalten großflächige Lebensräume sowohl eine höhere Dichte als auch ein höheres Artenreichtum als kleinere Lebensräume.
- Beispiel: Heidelandschaften an der Südwestküste von England
⇒ Entstehung von Habitatsinsel
Equilibriumstheorie (Mac Arthur & Wilson, 1963):
Die Anzahl der Arten, die eine Meeresinsel bewohnen steht in einem dynamischen Gleichgewicht (Equilibrium) zwischen
⇒ den neu einwandernden (immigrierenden) Arten und
⇒ solchen die wieder ausgewandert (emigriert) oder lokal ausgestorben sind.
⇒ Gleichgewicht = Equilibrium = S
Kleinräumige Heterogenität - abiotische Umwelt
Vor Ort variierende Umweltfaktoren:
- schaffen Mikrolebensräume und i.d.R. größere Artenvielfalt •
- Beispiele für kleinräumige Schwankungen von Umweltparametern:
− Wälder → Licht
− Gezeitenzone → Salzgehalt
− Gewässerboden → Nährstoffe
Kleinräumige Heterogenität – biotische Umwelt
- Korrelation zwischen der Vielfalt der Vogelarten und der Vielfalt des Belaubungsgrades in Laubwäldern.
⇒ Je größer die Anzahl vertikaler Schichten, desto größer ist die Diversität der anwesenden Vogelarten im Wald.
Pflanzliche Raumstrukturtypen - Zönosen
- Stratotope <> Stratozönosen
• horizontale Schichten im Lebensraum
• Kronen-, Strauch-, Streuschicht
• Zönose: Bodenfauna - Choritope <> Chorizönosen
• einzelne, gut abgrenzbare, vertikale Raumstrukturen
• einzelner Baum oder Strauch, Vogelnest, Tierleiche
• Zönose: Phytophagenkomplex eines Baumes - Merotope <> Merozönosen
• umfassen immer auch Teile eines Stratotops oder Choritops
• Kleinräume mit ökologischen Gilden von Tieren
• Blätter, Blüten, Früchte
• Zönose: Gallbildner in Blättern, Blütenbesucher, Fruchtfresser
Pflanzliche Raumstrukturtypen – Bsp. Regenwald
- Stratotope: 5 Vegetationsschichten (Stockwerke) im Regenwald
- Choritop: Emergenten (Urwaldriesen) als 45 m hohe Einzelbäume
- Merotop: Früchte am Baum (umfassen Stratotop „obere Baumkronenschicht“)
Kontaktzonen & Randeffekte
- Kennzeichen
• plötzlicher Wechsel abiotischer Umweltbedingungen
→ u.a. Bodentyp, Mikro-/Mesoklima - Strukturfaktoren
• Höhe, Breite, Dichte der Vegetation
→ beeinflussen den Gradienten der Umweltfaktoren - Ökotone
• breite Kontaktzonen
→ mildern abiotische Faktorengradienten
Randeffekte
- Übergangsbereiche werden von beiden Lebensräumen beeinflusst
- hoher Strukturreichtum und hohe Pflanzendiversität
- Ansiedlung spezifischer Arten des Übergangsbereiches sowie Vorkommen von Arten aus beiden Lebensräumen
- Entweder harte Grenze zwischen bspw. Wald und Wiese (schmale Kontaktzone) oder weiche Grenze; bspw: Wald, Büsche, Sträucher, Wiese (breite Kontaktzone)
Korridore
In fragmentierten Landschaften ermöglichen Korridore den Arten- und Individuenaustausch zwischen Habitatinseln.
► Korridore häufig vom Menschen geschaffen
► Netzwerk an Ausbreitungswegen
► erleichtern Individuen- und Genaustausch zwischen Subpopulationen
► Filtereffekt! Manchen Arten ist Ausbreitung möglich, anderen nicht.