Vorlesung 11 Flashcards
Begriffsbestimmung
Methodologie
Begriffsbestimmung
-
Methodologie
- Lehre von den wissenschaftlichen Methoden (Methodenlehre)
- Metawissenschaft als Teildisziplin der Wissenschaftstheorie
- Wissenschaftstheoretische Grundlage der Erkenntnisgewinnung
-
Systematik
- Rationalismus (Induktion & Deduktion)
- Empirismus
- Synthetizismus (Dialektik, kritischer Rationalismus)
- Konstruktivismus
- Fachspezifische Unterschiede des wissenschaftstheoretischen Ansatzes
- Nutzung unterschiedlicher Methoden innerhalb wissenschaftstheoretischer Ansätze
- Ziel ist Ableitung von repräsentativen Schlüssen
- Über welche mathematische Kompetenz verfügen 15‐jährige Schülerinnen und Schüler in Deutschland?
- Wie hoch ist der Zusammenhang zwischen dem sozio‐ökonomischen Hintergrund des Elternhauses und Lesekompetenz in den USA im Vergleich zu Indonesien?
- Wie verändert sich die naturwissenschaftliche Kompetenz weltweit über die Zeit?
- Beantwortung durch Testung und Befragung
- Quantitativ‐empirischer Zugang
Groß angelegte Schulleistungsstudien
- Groß angelegte Schulleistungsstudien werden auf nationaler und internationaler Ebene durchgeführt
- Zentrale Aspekte
- Basierend auf theoretischer Rahmenkonzeption
- Standardisierte Testinstrumente und Prozeduren
- Empirische Untersuchung großer Stichproben
- Statistische Analyse mit State of the Art‐Methoden
- Rückmeldung i.d.R. auf Gruppenebene, nicht für einzelne Individuen
- Keine Ableitung kausaler Schlüsse
- Vielmehr Generierung von Steuerungswissen für Entscheidungsträger
Zwischenfazit
- Ergebnisse von PISA 2000 haben zu intensiven Diskussionen in Deutschland geführt.
- Nach zunächst ernüchternden Ergebnissen nun Kompetenzen der
- Schülerinnen und Schüler in Deutschland über OECD‐Durchschnitt
- Zusammenhang zwischen Schülerkompetenzen und sozio‐ökonomischem Hintergrund gesunken aber noch recht hoch
- In anderen Industrienationen deutlich schlechtere Entwicklung
Aber:
- Sind die angestellten Vergleiche valide interpretierbar?
- Mit welchen Methoden wird dies angestrebt und ggf. sichergestellt?
Grundlegende Veränderungen im Bildungsbereich (Thüringen)
- Wende zur ‚Outputsteuerung‘
(z. B. PISA & co, Bildungsstandards…) - Mehr Eigenverantwortlichkeit von Schule
Neue Modewelle oder langfristiger und nachhaltiger Paradigmenwechsel?
Orientierung: Der Thüringer Qualitätsrahmen
Siehe Vorlesung 1 oder 2
Instrumente und ihre Verortung im Qualitätsrahmen
- EVAS
- ThüNIS
- SEfU
- K-Tests
- Prüfungsstatistiken
- Sonstige
Die Thüringer Kompetenztests
- Landesweit einheitliche Tests in den Fächern Deutsch, Mathematik (und Englisch‐Hörverstehen)
- Messen im wesentlichen Sachkompetenz
- Durchführung in Klassenstufen 3, 6, 8
- Basis: KMK‐Beschluss, seit 2003 durchgeführt
- Auswertung und Ergebnisrückmeldung durch Universität Jena
K-tests
Ziele auf mehreren Ebenen:
- Schülerebene: Lernstandsdiagnose, Förderbedarf, Beratungssicherheit
- Klassen‐ und Unterrichtsebene: Evaluation des eigenen Unterrichts, veränderte Aufgabenkultur
- Schulebene: Anstoß von Maßnahmen zu Schul‐ und Unterrichtsentwicklung
- Landes‐ und Schulamtsebene: Monitoring und Steuerungswissen
K-Tests
Testentwicklung
- Aufgabenkommission:
multidisziplinäres Team (Fachlehrer, ‐berater, ‐didaktiker, Vertreter des ThILLM und der Uni) - Lehrplanorientierung
- Kompetenzorientierung/Bildungsstandards
- Wissenschaftlichkeit
- Begleiterhebungen
Ablauf der Thüringer Kompetenztests
ab Dez
Vorab‐ Information der Schulen durch TKM. Anmeldung
März/Jun
Durchführung der Thüringer Kompetenz‐ tests
Jun/Jul/Aug
Auswertung, Besprechung in Klassen, Dateneingabe
Aug
Zusendung der
Ergebnisse durch kompetenztest.de
- Dateneingabe über das Internet …durch Lehrkräfte
Interpretation
- Vergleichsdaten liefern Hinweise auch auf Schul‐ und Unterrichtsqualität
- Vergleiche nicht fair
- Kein Schulranking möglich
- Analyse der Ursachen von Leistungsunterschieden durch Experten vor Ort (Lehrer, Schulleiter)
Unterschiede innerhalb von Klassen
‐ Förderungsbedarf
‐ Differenzierungsbedarf
Möglichkeiten und Grenzen der Tests
- Tests sind hilfreich für differenzierte Lernstandsdiagnostik
- Analyse der Testergebnisse ist hilfreicher Anstoß für Maßnahmen der Qualitätsentwicklung
- Beurteilung von Schul‐ und Unterrichtsqualität aufgrund der Testergebnisse derzeit nicht möglich
- Gefahr der Fehlinterpretation der Ergebnisse: ‚Wissen vor Ort‘ wird benötigt
Fazit
- Instrumente bergen großes Potenzial im Hinblick auf Unterrichts‐ und Schulentwicklung :)
- Potenzial noch nicht annähernd ausgeschöpft :(
- Angemessene Interpretation braucht Wissen vor Ort…
- …und Unterstützung/Nachfrage von Außen!
Ausgangslage SMS
- Idee:
– Lernstandserhebungen / Vergleichsarbeiten als Versuch evidenzbasierte Unterrichtsentwicklung zu befördern
- Problematik:
– Anforderungsüberfrachtung dieser System
– Besonders individualpädagogische Sicht der Lehrkräfte kann oft nur randständig bedient werden, wegen der mangelnden Genauigkeit der Testergebnisse auf Klassen‐ insbesondere aber auf Schülerebene
- Alternative: Schüler‐Monitoring‐System (SMS)?
Schulen im Team SMS
- Netzwerkbasiertes Schulentwicklungsprojekt
- Projektträger: Stiftung Mercator, Projektdurchführung und wissenschaftliche Begleitung: Institut für Schulentwicklungsforschung (IFS) in Kooperation mit dem MSW des Landes NRW
- Förderzeitraum: 3,5 Jahre (02/2007 – 07/2010) + 1 Jahr Verlängerung
- 40 Schulen in Netzwerken à 3‐5 Schulen (10 Netzwerke insgesamt)
- Arbeit an selbst gewählten Entwicklungsbedarfen
- Vorgabe: Fachbezogene Unterrichtsentwicklung
- fachliche & organisatorische Unterstützung durch das IFS