Volkswirtschaftslehre Flashcards

1
Q

Was wird als Volkswirtschaft bezeichnet?

A

Als Volkswirtschaft wird die Gesamtheit aller in einem Wirtschaftsraum wie etwa Österreich oder der Europäischen Union verbundener Akteure bezeichnet.

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2
Q

Was untercsheiden Einfache volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle?

A

Einfache volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle unterscheiden die beiden Akteure „Unternehmen” und „Haushalte”.

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3
Q

Wie läuft ein einfacher volkswirtschaftlicher Kreislauf?

A

Haushalte fragen Güter (Waren und Dienstleistungen) nach und konsumieren diese. Dem stehen die Konsumausgaben gegenüber, die den Unternehmen zukommen.

Unternehmen fragen wiederum nach Produktionsfaktoren und dabei insbesondere Arbeit nach und erzeugen daraus Güter, die sie wiederum anbieten. Die Haushalte beziehen aus ihrem Angebot an Arbeit Einkommen.

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4
Q

Worüber gibt der volkswirtschaftliche Kreislauf Auskunft?

A

Der volkswirtschaftliche Kreislauf gibt damit Auskunft, wie die einzelnen Akteure der Wirtschaft zusammengesetzt sind. Ein einfacher volkswirtschaftlicher Kreislauf kann wie folgt zusammenfassend beschrieben werden:

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5
Q

Der volkswirtschaftliche Kreislauf - Alle Akteure werden zu zwei großen Sektoren zusammengefasst: (inkl. deren Aufgabe)

A
  • die Unternehmen (der Unternehmenssektor) produzieren Waren und bieten Dienstleistungen an, während
  • die privaten Haushalte (der Haushaltssektor) Waren und Dienstleistungen konsumieren.
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6
Q

Diese Sektoren treten auf Märkten in Verbindung:

A
  • am Arbeitsmarkt, wo private Haushalte ihre Arbeitskraft verkaufen und
  • am Gütermarkt, wo Unternehmen Waren und Dienstleistungen verkaufen.
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7
Q

Auf diesen Märkten fließen Ströme zwischen den beiden Sektoren und zwar, auf jedem Markt jeweils ein Güterstrom und da es sich um Tauschakte handelt, ein definitionsgemäß gleich großer Geldstrom.

A
  • Am Arbeitsmarkt fließt die Arbeit von den privaten Haushalten an die Unternehmen, dafür fließen die Einkommen von den Unternehmen in die Haushalte.
  • Am Gütermarkt fließen die erzeugten Waren und Dienstleistungen zu den privaten Haushalten. Der Gegenstrom besteht aus den Konsumausgaben, die den Unternehmen als Einnahmen zur Verfügung stehen.
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8
Q

Der volkswirtschaftliche Kreislauf - Grafik

A
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9
Q

Erkläre: Erweiterte volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle

A

Erweiterte volkswirtschaftliche Kreislaufmodelle fügen neben den privaten Haushalten und Unternehmen noch die Akteure Staat und Ausland hinzu. Dabei erhält der Staat (Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger) Einnahmen von Haushalten oder Unternehmen in Form von Steuern bzw. Abgaben und verteilt dieses Einkommen um, indem Unternehmen subventioniert werden und Haushalte Transferbezüge wie z.B. die Familienbeihilfe erhalten. Der Akteur Staat unterscheidet sich von den anderen Akteuren durch seine Machtbefugnisse und Hoheitsrechte, die ihm eine besondere Stellung auf den jeweiligen Märkten erlaubt.

Das Ausland einer Volkswirtschaft umfasst alle Wirtschaftssubjekte außerhalb einer Volkswirtschaft. Diese externen Akteure werden in solch einem erweiterten Kreislauf abgebildet, in dem Importe und Exporte von Gütern dargestellt werden.

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10
Q

Die Notwendigkeit zu wirtschaften resultiert daraus, dass

A

einerseits die Bedürfnisse der Haushalte und Unternehmen tendenziell unbegrenzt sind. Andererseits sind die Möglichkeiten, diese Bedürfnisse zu befriedigen, aber immer begrenzt, d.h. die Mittel sind knapp. Ein Haushalt hat nur ein bestimmtes Einkommen zur Verfügung, um Güter zu kaufen. Ebenso sind Unternehmen darin limitiert Produktionsressourcen, insbesondere Arbeitskräfte in ihren Betrieben zu beschäftigen.

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11
Q

Die Notwendigkeit des Wirtschaftens steht deshalb im Konflikt zwischen

A

der Knappheit der Güter und Produktionsfaktoren wie Arbeit einerseits und den tendenziell unendlichen Bedürfnissen andererseits. Güter werden dabei als knapp bezeichnet, weil sie nur begrenzt zur Verfügung stehen.

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12
Q

In diesem Zusammenhang wird „Wirtschaften” als …. definiert.

A

planvolles Handeln zur Bedarfsdeckung und „Wirtschaft” als Einrichtung bzw. das Verfahren zur Bedarfsdeckung

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13
Q

Menschen wirtschaften also, um

A

ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Bedürfnisse werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie z.B. wirtschaftliche Verhältnisse oder technischer Fortschritt.

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14
Q

Der konkrete Bedarf äußert sich

A

sich in der Nachfrage, wobei dessen Befriedigung von der Kaufkraft und dem Angebot abhängig ist. Bedarf und Bedürfnisse gelten daher als die treibenden Kräfte der wirtschaftlichen Tätigkeit.

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15
Q

Die Lösung des Konflikts „Knappheit der Güter – unbegrenzte Bedürfnisse” erfolgt durch

A

ie Maximierung des Erfolgs des einzelnen Wirtschaftssubjekts (Nutzenzuwachs der Haushalte bzw. Gewinnmaximierung der Unternehmungen) und der Gesellschaft (politische und allgemein akzeptierte Ziele).

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16
Q

Die Lösung des Konflikts „Knappheit der Güter – unbegrenzte Bedürfnisse” erfolgt durch die Maximierung des Erfolgs des einzelnen Wirtschaftssubjekts (Nutzenzuwachs der Haushalte bzw. Gewinnmaximierung der Unternehmungen) und der Gesellschaft (politische und allgemein akzeptierte Ziele).

Daraus ergeben sich konkrete Wahlentscheidungen:

A
  • bei den privaten Haushalten: Konsumieren vs. Sparen,
  • bei den Unternehmungen: Produzieren vs. Investieren oder
  • bei den öffentlichen Haushalten: Struktur des Kollektivbedarfs und der Einkommensverteilung
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17
Q

Was unterstellt man allen Wirtschaftssubjekten?

In welchen Prinzip ist das zusammengefasst?

A

Man unterstellt, dass alle Wirtschaftssubjekte diese Entscheidungen ständig und rational treffen („homo oeconomicus”) und dabei stets auch Maßstäbe wirtschaftlichen Handelns berücksichtigen.

Diese sind im ökonomischen Prinzip zusammengefasst.

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18
Q

Das ökonomische Prinzip setzt sich aus folgenden zwei Prinzipien zusammen:

A
  • Minimalprinzip: Mit möglichst geringem Mitteleinsatz die Bedürfnisse befriedigen.
  • Maximalprinzip: Mit den gegebenen Mitteln möglichst viele Bedürfnisse befriedigen.
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19
Q

Die VWL geht also bei ihren Überlegungen von … was aus?

Stimmt das?

A

Die VWL geht also bei ihren Überlegungen von einem wirtschaftlich rational handelnden Menschen aus.

Schon Ende der Fünfziger wurde erkannt, dass die Annahme über die vollständige Rationalität zu weit geht. Die in einer Volkswirtschaft agierenden Akteure (Haushalte, Unternehmen, Staat) versuchen zwar vollkommen rational zu handeln, aber auf Grund verschiedenster Einschränkungen ist es den Individuen nicht immer möglich, vollkommen rationale Entscheidung zu treffen

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20
Q

Die Einschränkungen, welche die Rationalität bei einer Entscheidung beeinträchtigen, können wie folgt zusammengefasst werden:

A
  • beschränkter Informationszugang (unvollständige Information),
  • beschränkte Fähigkeit zur optimalen Verwertung der vorhandenen Information (beschränkte Informationsverwertung),
  • beschränkte Vorhersagefähigkeit von zukünftigen Entwicklungen und
  • zeitliche Beschränkung des Entscheidungsprozesses.
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21
Q

Erweitertes Kreislaufmodell - Erkläre:

A

Im einfachen Kreislaufmodell lassen die privaten Haushalte durch ihren Konsum den Unternehmen Geld zufließen (siehe Abbildung 1), wodurch die Unternehmer wiederum produzieren können.

Jedoch geben Haushalte nicht ständig ihr ganzes Einkommen für Konsum aus. So legen sie beispielsweise einen Teil auf die Seite, um für die Zukunft vorzusorgen, um sich „morgen” etwas leisten zu können - sie sparen. Daraus resultiert, dass den Unternehmen nicht das ganze Einkommen der Haushalte zur Verfügung steht.

Wirtschaftsteilnehmer, die dies auszugleichen versuchen, sind die Banken. Banken können in einem erweiterten Kreislaufmodell wie in Abbildung 2: Erweitertes Kreislaufmodell als Akteur (Finanzinstitute) eingebettet werden.

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22
Q

Abbildung: Erweitertes Kreislaufmodell

A
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23
Q

Banken ermöglichen es, dass

A

Haushalte sparen können, sie ermöglichen aber auch, dass Haushalte mehr konsumieren, als ihnen tatsächlich Geld zur Verfügung steht. Ein Wirtschaftsleben ohne Banken ist heute nicht mehr vorstellbar. Banken übernehmen im wirtschaftlichen Kreislauf eine Sammelfunktion von Einkommensüberschüssen. Sie legen Geld nicht zur Seite, sondern verborgen es wieder weiter und halten somit den Wirtschaftskreislauf in Schwung. Dies ermöglicht den Unternehmern, größere Investitionen tätigen zu können bzw. den Haushalten, sich aufgrund von Krediten im Konsumbereich Anschaffungen leisten zu können.

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24
Q

Die VWL befasst sich mit …

Ausgangspunkt ist …

A

Die VWL befasst sich mit der Allokation (= Zuordnung) knapper Güter und Ressourcen, die der Befriedigung der Bedürfnisse von privaten Haushalten und Unternehmen dienen.

Ausgangspunkt ist also die Grundannahme, dass Güter und Ressourcen knapp sind und die Akteure einer Volkswirtschaft gezwungen sind, sich zwischen verschiedenen Alternativen ihrer Ressourcenallokation zu entscheiden.

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25
Q

Während die Betriebswirtschaftslehre (BWL) den Schwerpunkt ihrer Betrachtung … , untersucht die VWL vorwiegend … .

A

auf den einzelnen Betrieb legt und sich dabei mit Fragen der Beschaffung, der Produktion, des Marketings oder des Rechnungswesens befasst

gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge

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26
Q

Nach was ist die VWL aufgeteilt?

Womit beschäftigen sich die Teilbereiche?

A

Die VWL ist dabei in mehrere Disziplinen aufgeteilt, die sich wiederum unterschiedlichen wirtschaftlichen Phänomenen widmen.

Die Mikroökonomie beschäftigt sich mit Angebots- und Nachfrageentscheidungen von Haushalten und Unternehmen sowie dem Zusammenwirken dieser beiden Akteure in den einzelnen Märkten.

Im Gegensatz dazu untersucht die Makroökonomie das Zusammenspiel der einzelnen Akteure auf den verschiedenen Märkten mit den Konsequenzen auf gesamtwirtschaftliche Größen wie Wachstum, Beschäftigung und Preisniveau.

Die dritte Disziplin der VWL, die Wirtschaftspolitik, versucht wiederum, auf Basis der theoretischen Modelle der Mikro- und Makroökonomie den zielgerichteten Einsatz von Ressourcen zu steuern, um volkswirtschaftliche Ziele wie beispielsweise die Vollbeschäftigung oder angemessenes Wirtschaftswachstums zu erreichen.

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27
Q

Die VWL untergliedert sich somit in folgende in drei Teilgebiete, die aufeinander aufbauen:

A
  • Mikroökonomie,
  • Makroökonomie und
  • Wirtschaftspolitik
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28
Q

Erkläre Mikroökonomie

A

Die Mikroökonomie untersucht das Verhalten von Haushalten und Unternehmen am Markt. Der Markt fungiert hier als Ausgleich zwischen den gegensätzlichen Interessen von Anbietern und Nachfragern. In der Mikroökonomie wird versucht, Angebot und Nachfrage von Gütern in Modellen zu erfassen und die theoretischen Rahmenbedingungen für eine Preisbildung bei vollkommener Konkurrenz zu definieren.

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29
Q

Unter dem Güterangebot versteht man

A

das Angebot eines Gutes aller am Markt agierenden Akteure. Das am Markt verfügbare Angebot ist vom erzielbaren Preis abhängig. Je höher der Preis eines Gutes ist, umso größer wird normalerweise die angebotene Menge des Gutes sein. Sinkt der Preis, so sinkt auch die angebotene Menge und umgekehrt.

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30
Q

Abbildung: Marktangebotskurve als Preis-Mengen-Diagramm

A
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31
Q

Neben dem Preis des Gutes bestimmen noch weitere Faktoren das Angebotsverhalten der Unternehmen. Dazu zählen:

A
  • Stand der Technologie: Technologischer Vorsprung kann bei gleichen Preisen jenen Unternehmen, denen diese Technologie zur Verfügung steht, höhere Absatzmengen ermöglichen.
  • Kapazitätsgrenzen: Können es verhindern, dass Unternehmen trotz steigender Preise ihr Angebot nicht erhöhen
  • Preise anderer vom Unternehmen produzierter Güter: Hier kann es zu Synergieeffekten kommen, die die Angebotsmenge beeinflussen können.
  • Preise der Produktionsfaktoren: Diese treiben direkt die Produktionskosten und damit die optimalen Stückzahlen für die am Markt agierenden Unternehmen.
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32
Q

Erkläre: Die Güternachfrage

A

Unter der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage versteht man die Nachfrage aller Akteure nach einem Gut. Die am Markt nachgefragte Menge ist umso kleiner, je höher der Preis für dieses Gut ist. Umgekehrt steigt sie, wenn der Preis für dieses Gut sinkt.

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33
Q

Unter der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage versteht man die Nachfrage aller Akteure nach einem Gut. Die am Markt nachgefragte Menge ist umso kleiner, je höher der Preis für dieses Gut ist. Umgekehrt steigt sie, wenn der Preis für dieses Gut sinkt. Dieses Verhalten der Nachfrager lässt sich auf unterschiedliche Weise begründen:

A

Zum einen kann davon ausgegangen werden, dass Konsumenten bei einem Preisanstieg eines bestimmten Gutes und bei Konstanz der Preise von anderen Gütern das relativ teurer gewordene Gut durch das oder die relativ billiger gewordenen zu ersetzen versuchen wird (Substitutionseffekt).

Zudem lässt sich die Nachfrage nach einem Gut auch mit einer abnehmenden Zahlungsbereitschaft bei zusätzlichen Verbrauchsmengen begründen, weil der fortlaufende Konsum eines bestimmten Gutes auch zunehmend weniger zusätzlichen Nutzen stiftet.

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34
Q

Abbildung: Marktnachfragekurve als Preis-Mengen-Diagramm

A
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35
Q

Wie auch bei der angebotenen Menge ist die nachgefragte Menge nicht nur vom Preis abhängig. Denn neben dem Preis eines Gutes gibt es auch noch andere Faktoren, die unser Kaufverhalten bzw. unsere Nachfrage beeinflussen wie in Abbildung 5 (Seite 15) angeführt.

A

Darüber hinaus wird das Kaufverhalten auch von der Kaufkraft und hier insbesondere vom verfügbaren Einkommen privater Haushalte beeinflusst. Auch die jeweilige Bedürfnislage entscheidet über die nachgefragte Menge.

Ein beeinflussender Faktor der Nachfrage soll noch herausgegriffen werden und zwar die Nutzenmaximierung in Zusammenhang mit den Bedürfnissen des Nachfragers. Generell kann festgehalten werden, dass die Verwendung von Einkommen derart stattfindet, dass ein möglichst großer Nutzen erzielt wird

Nutzen kann hier auch als Bedürfnisbefriedigung gesehen werden. Das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und daher individuell.

Der Nutzen bzw. das Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung ist allerdings auch situations- und kontextbedingt unterschiedlich.

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36
Q

Wichtig im Zusammenhang mit der Nachfrage ist auch die Elastizität. Erkläre:

A

Wichtig im Zusammenhang mit der Nachfrage ist auch die Elastizität, die das Ausmaß des Nachfrageverhaltens aufgrund von Änderungen der Nachfrage unter bestimmenden Einflussfaktoren darstellt. Sie gewinnt vor allem dann an Bedeutung, wenn beispielsweise die Preise eine Gutes steigen und das vermutliche Nachfrageverhalten des Konsumenten (Kauft der Konsument zu erhöhten Preisen genauso viel?) vorweggenommen werden muss.

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37
Q

Die bekannteste Form der Elastizität ist die …

Was zeigt sie an?

A

Die bekannteste Form der Elastizität ist die Preiselastizität. Sie zeigt an, in welchem Verhältnis der Umfang der Preisänderung zum Umfang der daraus folgenden Nachfrageänderung steht. Dabei wird zwischen elastischer und unelastischer Nachfrage unterschieden.

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38
Q

Die Nachfrage nach einem Gut wird als elastisch bezeichnet, wenn

A

die Haushalte relativ empfindlich auf Anhebungen des Preises reagieren. Diese lässt sich am Beispiel von Luxusarmbanduhren nachvollziehen. Steigt der Preis dieses Gutes, geht die Nachfrage der Verbraucher deutlich zurück, da dieses Gut nicht unbedingt notwendig ist. Beispielsweise führte die Aufwertung des Schweizer Franken und damit die Verteuerung der Preise für Schweizer Luxusuhren zu einer signifikanten Reduktion der weltweiten Nachfrage nach diesem Gut. So sank beispielsweise das Exportvolumen im März 2016 gegenüber dem Vorjahr um 283 Mio. bzw. 16% auf 1,47 Mrd. Schweizer Franken und setzte damit einen Abwärtstrend fort, der mit der Aufwertung des Franken im Jänner 2015 begonnen hat.

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39
Q

Die Nachfrage wird andererseits wiederum als unelastisch bezeichnet, wenn

A

die Haushalte eher unempfindlich auf Änderungen des Preisniveaus des betreffenden Gutes reagieren. Dies lässt sich am Beispiel von Treibstoff festmachen. Hinsichtlich ihres Verbrauches haben Konsumenten dabei kaum eine Möglichkeit, auf Änderungen des Preises zu reagieren. Diese Tatsache resultiert daraus, dass viele Menschen auf ihr Fahrzeug kaum verzichten können bzw. auch nicht kurzfristig auf ein Fahrzeug wechseln können, das weniger Treibstoff bzw. vielleicht sogar im Falle eines E-Autos gar keinen Treibstoff benötigt.

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40
Q

Preisbildung auf dem modellhaften Markt - Erkläre:

A

Am Markt werden Güter getauscht bzw. trifft dort Angebot und Nachfrage zusammen. Bisher wurden einzeln die Nachfrage- und Angebotskurve mit den Dimensionen Preis und Menge behandelt. Nun sollte die Frage beantwortet werden, zu welchen Preisen und welche Mengen an Gütern am Markt nachgefragt bzw. angeboten wird. Bei der Preisbildung am Markt durch Angebot und Nachfrage spricht man von einem Preismechanismus.

Verhalten sich alle Nachfrager nach dem Gesetz der Nachfrage und alle Anbieter nach dem Gesetz des Angebots, so ergibt der Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve den Gleichgewichtspreis. Bei diesem Preis sind Nachfrage- und Angebotsmenge gleich groß, siehe Abbildung 6. In einem solchen Fall spricht man von einem Marktgleichgewicht.

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41
Q

Abbildung: Marktpreisbildung

A
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42
Q

Nachfrage steigt - Angebot bleibt gleich - Bsp:

Im Sommer essen die Leute sehr gerne Salat oder auch Mozzarella auf Tomatenscheiben, d.h. sie wollen mehr Tomaten kaufen. Aufgrund des Bedürfnisses sind die Käufer bereit, für die gleiche Menge Tomaten höhere Preise zu zahlen. Nun verschiebt sich die Nachfragekurve aus Abbildung 6 nach rechts und der Gleichgewichtspreis steigt (siehe Abbildung 7).

A

Der ursprüngliche Gleichgewichtspreis, der sich aus dem Schnittpunkt p0 und x0 ergibt, verschiebt sich durch die veränderte Nachfrage1 in einem Ausmaß, sodass im neuen Schnittpunkt (p1 und x1) ein neuer höherer Gleichgewichtspreis entsteht.

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43
Q

Angebot steigt - die Nachfrage bleibt gleich

Aufgrund der starken Nachfrage an Tomaten steigt auch die Produktion. Um diese Menge abzusetzen, sind die Verkäufer bereit, zum gleichen Preis mehr Tomaten anzubieten. Nun verschiebt sich die Angebotskurve aus Abbildung 6 nach rechts und der Gleichgewichtspreis sinkt (siehe Abbildung 8).

A

Der ursprüngliche Gleichgewichtspreis, der sich aus dem Schnittpunkt p0 und x0 ergibt, verschiebt sich durch das veränderte Angebot1 in einem Ausmaß, sodass im neuen Schnittpunkt (p1 und x1) ein neuer geringerer Gleichgewichtspreis entsteht.

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44
Q

Steigt die Nachfrage und das Angebot bleibt gleich, so

A

steigen die Preise.

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45
Q

teigt das Angebot und die Nachfrage bleibt gleich, so

A

sinken die Preise.

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46
Q

Makroökonomie - Erkläre

A

Die Makroökonomie beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel aller in einer Volkswirtschaft agierenden Akteure, den einzelnen Wirtschaftssystemen (z.B. Finanzwirtschaft) und damit verbundenen Konsequenzen auf gesamtwirtschaftliche Größen wie Wachstum, Preisniveau und Beschäftigung.

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47
Q

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) erfasst

Was ist deren theoretische Grundlage?

A

die in einem Land durch die Wirtschaftstätigkeit während einer Periode neu geschaffenen Werte (die sog. Wertschöpfung) sowie deren Verwendung und Verteilung. Theoretische Grundlage der VGR ist die Kreislaufanalyse wie im vorherigen Abschnitt dargelegt.

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48
Q

Als was kann die VGR betrachtet werden?

A

Die VGR kann als das Rechnungswesen eines Wirtschaftsraums betrachtet werden. Es erfüllt eine Informationsfunktion, da die VGR Auskunft über die produktiven Leistungen einer Volkswirtschaft gibt. Diese Daten dienen wiederum als Grundlage für (langfristige) Prognosen, weshalb der VGR auch eine Prognosefunktion zu Teil wird. Darüber hinaus kommt der VGR auch eine Kontrollfunktion hinsichtlich der politisch gesetzten Ziele (z.B. Beschäftigung, Wachstum) zu.

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49
Q

Definition Bruttoinlandsprodukt

A

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst alle produzierten Güter (Waren und Dienstleistungen), die in einem Wirtschaftsraum in einem bestimmten Zeitraum hergestellt werden.

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50
Q

BIP = Formel

A

Menge aller nachgefragten, inländischen Güter * deren Preise

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51
Q

Das BIP kann auf verschiedene Arten berechnet werden. Bei der sogenannten Verwendungsrechnung

A

werden alle Komponenten der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage berücksichtigt: private Konsumausgaben, Konsumausgaben des Staates, Exporte, etc. Um die Nachfrage nach den im Inland produzierten Gütern zu ermitteln, werden die Importe von Waren und Dienstleistungen abgezogen.

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52
Q

Insbesondere zeitliche Vergleiche erfordern die

A

Berücksichtigung der Preisniveauentwicklung, da ein wertmäßiger Anstieg des BIP allein aufgrund von Preissteigerungen keine Erhöhung der Wirtschaftsleistung bzw. einen Wohlstandszuwachs darstellt. Deshalb wird bei der Berechnung des BIP das reale BIP vom nominellen BIP unterschieden.

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53
Q

Das reale BIP ist

A

die Menge aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Jahr in einer Volkswirtschaft produziert bzw. erbracht werden, bewertet zu den konstanten Preisen eines Basisjahres. Als Basisjahr wird ein festgelegtes Jahr verstanden, das als Bezugs- bzw. Vergleichsgröße zu Folgejahren dient und damit um Preissteigerungen bereinigt ist.

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54
Q

Allgemeiner Maßstab für das Wirtschaftswachstum ist

A

die Entwicklung des realen BIPs. Die Zunahme bzw. Abnahme des realen BIP (in Prozent) bezeichnet man als Wachstumsrate einer Volkswirtschaft.

55
Q

Reales BIP = Formel

A

Reales BIP = Menge aller nachgefragten, inländischen Güter * deren Preise im Basisjahr

56
Q

Das nominelle BIP entspricht

A

der Menge aller Waren und Dienstleistungen, die im Laufe eines Jahres in einer Volkswirtschaft produziert bzw. erbracht werden, bewertet zu den laufenden Preisen

57
Q

Nominelles BIP = Formel

A

Menge aller nachgefragten, inländischen Güter * aktuelle Preise

58
Q

Stabilität des Preisniveaus bedeutet, dass

A

nicht die einzelnen Preise, sondern im Durchschnitt die Preise und damit die Kaufkraft des Geldes in einer Volkswirtschaft konstant bleiben. Ist dies nicht der Fall, spricht man bei anhaltenden Preisniveausteigerungen von Inflation und bei länger andauernden Preisniveausenkungen von Deflation.

59
Q

Inflation ist

A

Inflation ist der Anstieg des gesamtwirtschaftlichen Preisniveaus verbunden mit einem nachhaltigen Kaufkraftverlust der Währung.

60
Q

Zwischen welchen Inflatinsarten wird unterschieden?

A

Grundsätzlich wird zwischen einer Nachfragesoginflation, z.B. aufgrund zu starker Geldmengenvermehrung, und einer Angebotsdruckinflation, die z.B. durch Kosten- bzw. Gewinndruck entsteht, unterschieden.

61
Q

Unter „leichter Inflation” versteht man

A

inen Wertverlust von etwa 0 % bis 5 % im Jahr. Sie hat nachfragefördernde Wirkung, da Leute ihr Geld ausgeben oder anders investieren. Aufgrund dieser Tatsache, wird auch in der EU versucht die Inflationsrate bei ca. 2-3 % zu halten.

62
Q

Unter „schwerer Inflation” versteht man

A

einen Wertverlust von über 5 % im Jahr. Sie hat eine nachfragehemmende Wirkung. Das Tauschmittel Geld verliert seinen Wert schneller als Güter ihren Wert verlieren und wird deswegen nicht angenommen. Diese Nicht-Annahme des Geldes verhindert den Handel und kann so die Wirtschaft zerstören mit Folgen wie Arbeitslosigkeit oder Dumping-Löhnen.

Bei schwerer Inflation steigt die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes. Wenn nicht genug werthaltige Güter produziert werden können, wird versucht in Devisen anzulegen. Die Entwertung des Geldes wird dadurch weiter beschleunigt.

63
Q

Besonders schwere Inflationen

A

mit Wertverlusten von über 50 % werden auch als Hyperinflationen bezeichnet. Häufig gibt es nach einer solchen Inflation eine Währungsreform.

64
Q

Wie werden Preissteigerungen gemessen?

A

Preissteigerungen werden mit Hilfe des Verbraucherpreisindex (VPI) gemessen, der von der Statistik Austria monatlich, basierend auf einem definierten Warenkorb (= eine repräsentative Anzahl verschiedener Güter), ermittelt wird

65
Q

Der Harmonisierte Verbraucherpreis Index (HVPI) soll - was wiedergeben?

A

Der Harmonisierte Verbraucherpreis Index (HVPI) soll die Preisentwicklung der gesamten EU wiedergeben. Die Berechnungen erfolgen an Hand der Preise für Waren und Dienstleistungen, die zur Befriedigung der Verbraucherbedürfnisse in der EU angeboten werden.

Entscheidend dabei ist der Preis, den die Käufer zum Zeitpunkt der Anschaffung tatsächlich zahlen, einschließlich aller Steuern und abzüglich Subventionen oder Rabatte.

66
Q

Zur Berechnung der Inflationsrate werden Preisindizes herangezogen. Will man aber die Inflationsrate selbst ausrechnen, dann kann diese Formel angewandt werden:

A

[(Neuer Index / Alter Index) * 100] - 100 = Inflationsrate in %

67
Q

Wollte man allerdings die Inflation für einen Zeitraum berechnen, der sich über mehrere Basisjahre erstreckt, innerhalb dessen sich die Zusammensetzung des Warenkorbs also geändert hätte, so müsste

A

diese Veränderung gewichtet werden.

68
Q

Mit was beschäftigt sich die Wirtschaftspolitik?

A

Die Wirtschaftspolitik beschäftigt sich mit der Rolle des Staates und in welcher Form dieser selbst in das Wirtschaftsgefüge eingreift.

69
Q

Definition Wirtschaftspolitik

A

Unter Wirtschaftspolitik (WIPOL) versteht man die Gesamtheit der staatlichen Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft.

70
Q

Ziele der Wirtschaftspolitik

A

Die Wirtschaftspolitik zielt darauf ab, die ökonomische Wohlfahrt zu maximieren. Im Kontext dieses Überziels gliedert sich die Wirtschaftspolitik in mehrere Teilbereiche, die sich im so genannten „Magischen Vieleck” zusammenfassen lassen (siehe Abbildung 10).

71
Q

Das Ziel der Verteilungsgerechtigkeit

A

Das Ziel der Verteilungsgerechtigkeit zielt in sozialen Marktwirtschaften darauf ab, dass unterschiedliche Formen der (Um-)Verteilung vorgenommen werden. So wird beispielsweise durch eine progressive Einkommenssteuer besser Verdienenden mehr weggenommen, um den weniger Verdienenden durch die Bereitstellung von Sozialleistungen zu helfen.

72
Q

Der Umweltschutz gilt

A

Der Umweltschutz gilt heute mehr denn je als wichtiges wirtschaftspolitisches Ziel. Es steht unter anderem auch mit dem Staatsziel in Einklang, die natürlichen Lebensgrundlagen als Verantwortung für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

73
Q

Die Geldwertstabilität ist ein Ziel,

A

Die Geldwertstabilität ist ein Ziel, welches für langfristige Geldanlagen sehr wichtig ist. Unter Geldwert versteht man die Kaufkraft, die angibt, wie viel Güter oder Dienstleistungen man für eine bestimmte Menge Geld erwerben kann. Steigen die Preise für Güter und Dienstleistungen, so sinkt der Geldwert – bleiben die Preise jedoch stabil, so bleibt auch der Geldwert stabil.

74
Q

Ziel: Vollbeschäfigung

A

Ein Ziel ist nicht immer im vollen Ausmaß erreichbar. Dazu zählt etwa die Vollbeschäftigung. Dennoch kann als Ziel der Wirtschaftspolitik an einer niedrigen Arbeitslosenrate bzw. einer hohen Beschäftigung gearbeitet werden.

75
Q

Harmonieren alle wirtschaftspolitischen Ziele?

A

Die wirtschaftspolitischen Ziele stehen darüber hinaus auch in Konkurrenz zueinander. Eine Zielharmonie ist nur schwer herstellbar. Es bleibt deshalb umstritten, welchen Zielen der Vorrang zu geben ist bzw. welches Ziel zugunsten eines anderen Ziels in den Hintergrund treten muss.

In der Wirtschaftspolitik treten deshalb regelmäßig Zielkonflikte zu Tage. Ein Zielkonflikt liegt vor, wenn eine wirtschaftspolitische Maßnahme einem Ziel dient, aber gleichzeitig einem anderen Ziel abträglich ist.

76
Q

Abbildung: Zielkonflikte am Beispiel Vollbeschäftigung

A
77
Q

Ein wichtiges Ziel der Wirtschaftspolitik ist die Erreichung eines angemessenen Wirtschaftswachstums, da sich dieses positiv auf die anderen Teilziele auswirkt:

A
78
Q

Konjunkturschwankungen stellen - was dar?

A

Konjunkturschwankungen stellen Wachstumsschwankungen der Wirtschaft innerhalb eines Zeitraums von mehreren Jahren dar. Verschiedene Indikatoren, die so genannten Konjunkturindikatoren (siehe Abbildung 12), dienen dem Zweck, anhand einer oder mehrerer Variablen möglichst genaue Aussagen über den aktuellen Zustand der Konjunktur und ihre mögliche Entwicklung (Auf- und Abschwung, Wendepunkte) zu machen.

79
Q

Man unterscheidet drei Arten von Indikatoren:

A
  • Frühindikatoren: Investitionsentscheidungen, Baugenehmigungen, Auftragseingänge in der Wirtschaft, Geschäftslageerwartungen, etc.
  • Ist- oder Präsensindikatoren: Preise und Löhne
  • Spätindikatoren: Produktion, Beschäftigung – diese folgt der wirtschaftlichen Entwicklung mit einem gewissen Abstand
80
Q

So geht einem Aufschwung in der Regel ein …. voraus.

Während in diesem Konjunkturabschnitt …

A

So geht einem Aufschwung in der Regel ein Ansteigen der Investitionen oder der Auftragseingänge voraus. Während in diesem Konjunkturabschnitt selbst das BIP steigt und die Preise sich aufgrund der steigenden Nachfrage ebenfalls nach oben entwickeln, nimm die Beschäftigung aber erst zögerlich zu.

81
Q

Konjunkturschwankungen sind darauf zurückzuführen, dass

A

Konjunkturschwankungen sind darauf zurückzuführen, dass die Einzelwirtschaften alle Entscheidungen unabhängig voneinander treffen. Dies führt zu Ungleichgewichten zwischen Angebot und Nachfrage.

82
Q

Abbildung: Konjunkturzyklus

A
83
Q

Typische Charakteristika der Konjunkturphasen werden in Tabelle 1 dargestellt.

A
84
Q

Die Konjunkturpolitik ist der staatlichen Stabilisierungsfunktion zuzurechnen. Sie hat einen regulierenden Charakter, womit der Staat alle Schwankungen in der Wirtschaft zu glätten versucht:

A
  • Konjunkturaufschwung: Der Staat dämpft während eines Konjunkturaufschwungs die Nachfrage durch Erhöhung der Staatseinnahmen.
  • Konjunkturabschwung: Der Staat erhöht während eines Konjunkturabschwungs die Nachfrage durch Erhöhung der Staatsausgaben.

Im Hinblick auf Wahlen betreiben Regierungen oft eine populäre, wahlwirksame und ihren eigenen ideologischen Vorstellungen nahestehende Politik, um den Konjunkturzyklus im eigenen Interesse positiv zu beeinflussen.

85
Q

Um das außenwirtschaftliche Gleichgewicht eines Landes zu überprüfen, wird

A

die so genannte Zahlungsbilanz ausgearbeitet.

86
Q

Was ist die Zahlungsbilanz?

A

Die Zahlungsbilanz wird auch als Einnahmen-Ausgaben-Rechnung einer Volkswirtschaft bezeichnet. Sie wird in mehrere Unterbilanzen untergliedert, um bestimmte Arten von Transaktionen zu ordnen.

87
Q

Die Leistungsbilanz ist

A

ie wichtigste Teilbilanz der Zahlungsbilanz. Sie ist das Ergebnis der Gegenüberstellung aller Waren- und Dienstleistungstransaktionen, sowie Transferzahlungen und Einkommensströme zwischen dem In- und Ausland. Sie zeigt an, ob und in welchem Maße eine Volkswirtschaft im Verhältnis zur Weltwirtschaft wettbewerbsfähig ist.

88
Q

Der Leistungsbilanzsaldo entspricht

A

entspricht der Differenz aus den Exporten und Importen einer Volkswirtschaft im In- und Ausland

89
Q

Der Leistungsbilanzsaldo entspricht der Differenz aus den Exporten und Importen einer Volkswirtschaft im In- und Ausland. Diese kann wie folgt ausfallen:

A
  • Sind die Exporte gleich hoch wie die Importe, dann handelt es sich um eine ausgeglichene Leistungsbilanz. Eine ausgeglichene Leistungsbilanz trägt zur Stabilisierung von Preisen und Wechselkursen bei.
  • Übersteigen die Exporte die Importe, so spricht man von einem Leistungsbilanzüberschuss.
  • Ist die Konstellation umgekehrt, d. h. die Importe übersteigen die Exporte, so spricht man von einem Leistungsbilanzdefizit. In so einem Fall ist es zu einer mangelnden Wettbewerbsfähigkeit gekommen, d.h. die Volkswirtschaft musste sich im Ausland verschulden, da mehr importiert als exportiert wurde.
90
Q

Auswirkungen einer negativen Leistungsbilanz sind:

A
  • Nachfrage nach Devisen ist größer als das Angebot
  • Abbau von Währungsreserven
  • Abwertungsgefahr für eigene Währung
  • Preissteigerung durch höhere Importpreise (wegen Währungsabwertung),
  • Eigene Produkte sind weniger konkurrenzfähig als ausländische
  • Gefahr für Wachstum und Vollbeschäftigung
  • Steigende Auslandsverschuldung
  • Steigende Zinszahlungen ans Ausland
91
Q

Abbildung: Teilbilanzen der Zahlungsbilanz einer Volkswirtschaft

A
92
Q

Träger der Wirtschaftspolitik sind

A

all jene Institutionen, die über den Mitteleinsatz zu entscheiden haben oder auf andere Weise Einfluss auf das wirtschaftliche Geschehen zu nehmen versuchen.

93
Q

Eine Grobeinteilung der Träger der Wirtschaftspolitik erfolgt anhand der Begriffe

A

Macht und Kompetenz.

94
Q

Eine Institution hat wirtschaftliche Macht, wenn

A

sie in wirtschaftspolitischen Belangen Entscheidungen treffen kann, unabhängig davon, ob sie dafür eine gesellschaftliche Legitimation (in der Verfassung verankert) hat oder nicht.

95
Q

. Besitzt eine Institution diese gesellschaftliche Legitimation, so verfügt sie über

A

wirtschaftspolitische Kompetenz.

96
Q

Bloße Einflussträger der Wirtschaftspolitik verfügen über Macht, nicht jedoch über

A

ie Kompetenz. Das sind z.B. Medien, Vereinigung österreichischer Industrieller, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB), etc.

97
Q

Entscheidungsträger verfügen,

A

sowohl über die Kompetenz, als auch über die benötigte Macht. Das sind z.B. Parlamente für Bund und Länder, die Österreichische Nationalbank, Internationale Institutionen wie etwa die Europäische Union.

98
Q

Eine weitere Einteilung der Träger der Wirtschaftspolitik erfolgt nach der Ebene, auf der diese Träger agieren – entweder auf nationaler oder internationaler Ebene (Siehe Abbildung 15).

A
99
Q

Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) umfasst

A
  • die Europäische Zentralbank (EZB) und

* die nationalen Zentralbanken (NZBen) aller 28 EU-Mitgliedstaaten.

100
Q

Abbildung 16: Das Europäische System der Zentralbanken1

A
101
Q

Warum beinhaltet das ESZB auch die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedstaaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben?

A

Somit beinhaltet das ESZB auch die nationalen Zentralbanken der EU-Mitgliedstaaten, die den Euro noch nicht eingeführt haben – sei es aufgrund ihres Sonderstatus (Dänemark, Vereinigtes Königreich) oder weil auf sie eine Ausnahmeregelung Anwendung findet. Die Ausnahmeregelung gilt momentan sowohl für Schweden als auch für weitere sechs der zwölf Mitgliedstaaten, die der EU seit Mai 2004 beigetreten sind.

Dies bedeutet, dass diese Länder noch ihre eigenen nationalen Währungen haben, für die sie auch weiterhin eine eigenständige Geldpolitik verfolgen, sodass die Zentralbanken dieser Länder vorläufig ihre geldpolitische Souveränität behalten. Das heißt natürlich auch, dass sie an den Kerntätigkeiten der Währungsunion, z.B. der Durchführung der Geldpolitik für das Eurogebiet, nicht beteiligt sind.

Dennoch sind auch die nicht dem Euro-Währungsgebiet angehörenden nationalen Zentralbanken den geldpolitischen Grundsätzen, die auf Preisstabilität abzielen, verpflichtet. Darüber hinaus impliziert die Mitgliedschaft im ESZB – in unterschiedlichem Maße – in mehreren Tätigkeitsbereichen eine aktive Zusammenarbeit mit dem Eurosystem, z.B. die Teilnahme am Zahlungsverkehrssystem TARGET2 oder die Unterstützung bei der Erhebung statistischer Daten. Zudem bietet der europäische Wechselkursmechanismus II (WKM II) einen Rahmen für die währungs- und wechselkurspolitische Zusammenarbeit mit dem Eurosystem. Das institutionelle Forum für diese Art der Kooperation ist der Erweiterte Rat der EZB

102
Q

Die Unabhängigkeit des ESZB ist in den Statuten festgelegt, d.h.

A

weder die EZB, noch eine nationale Zentralbank, noch ein Mitglied ihrer Beschlussorgane darf Weisungen von Organen bzw. Institutionen der EU, Regierungen der Mitgliedstaaten oder anderen Stellen einholen oder entgegennehmen.

103
Q

Das vorrangige Ziel des Eurosystems ist es,

A

die Preisstabilität zu gewährleisten.

104
Q

Gemäß dem EGVertrag und der Satzung kommen dem Eurosystem folgende grundlegende Aufgaben zu:

A
  • die Geldpolitik des Euro-Währungsgebietes festzulegen und auszuführen,
  • Devisengeschäfte durchzuführen,
  • die offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten zu halten und zu verwalten,
  • das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme zu fördern,
  • Banknoten als gesetzliches Zahlungsmittel des Euro-Währungsgebietes auszugeben und
  • das Volumen für die Ausgabe von Euro-Münzen durch die Mitgliedstaaten, die den Euro eingeführt haben, zu genehmigen.
105
Q

Die wichtigsten geldpolitischen Instrumente, die vom ESZB eingesetzt werden können, sind:

A
  • Offenmarktgeschäfte,
  • längerfristige Refinanzierungsgeschäfte,
  • Feinsteuerungsoperationen und
  • strukturelle Operationen.

Neben den Operationen am inländischen Finanzmarkt, kann das ESZB auch am Devisenmarkt intervenieren. Hierzu wird die ESZB einen Bestand an Auslandsaktiva verwenden, welche die nationalen Zentralbanken auf die Europäische Zentralbank übertragen.

106
Q

Die Österreichische Nationalbank (OeNB) ist

A

ist die Zentralbank der Republik Österreich. Als solche ist sie Bestandteil des ESZB. Sie nimmt an der Gestaltung der wirtschaftlichen Lenkung und Entwicklung nicht nur in Österreich, sondern im gesamten Euro-Gebiet teil, mit dem Ziel, die öffentlichen Interessen zu wahren.

107
Q

Welche Rechtsform hat die OeNB?

A

Gemäß Nationalbankgesetz 1984 (NBG) ist die OeNB eine Aktiengesellschaft. Im Gegensatz zu anderen Aktiengesellschaften gelten für sie aber einer Reihe von besonderen Regelungen, die sich aus ihrer besonderen Stellung als Zentralbank und den damit verbundenen Aufgaben ergeben.

108
Q

Die wesentlichsten Aufgaben der OeNB sind:

A
  • Mitwirkung im Rahmen einer stabilitätsorientierten Geldpolitik des Eurosystems
  • Sicherung der Finanzmarktstabilität in Österreich
  • Versorgung der österreichischen Bevölkerung und der österreichischen Wirtschaft mit qualitativ hochwertigem Bargeld
  • Früherkennung und Abwehr von Finanzkrisen in enger Zusammenarbeit mit der österreichischen Finanzmarktaufsicht
  • Verwaltung von Währungsreserven (z.B. Gold und Fremdwährungsbestände), um den Euro auch in Krisenzeiten absichern zu können
  • Erstellung von Statistiken und Wirtschaftsanalysen (hauptsächlich für Österreich, aber auch für andere Länder, v.a. in Osteuropa) im Auftrag der EZB
  • Mitwirkung in internationalen Organisationen
  • Schnittstelle zwischen dem ESZB und dem heimischen Wirtschaftsgeschehen
  • Betrieb eines Euro-Zahlungsverkehrssystems
109
Q

Wann wurde die EZB gegründet? Wo ist ihr Sitz?

A

Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde am 1. Juni 1998 gegründet. Sitz der Bank ist in Frankfurt am Main.

110
Q

Was ist die EZB?

A

Die EZB besitzt Rechtspersönlichkeit im Sinne des Völkerrechts und ist daher u.a. befugt, innerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs völkerrechtliche Verträge abzuschließen und sich an der Arbeit von internationalen Organisationen, wie z.B. dem IWF (Internationaler Währungsfond), der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) oder der OECD (Organization for Economic Cooperation and Development) zu beteiligen. Sie hat Parteistellung vor Gericht und kann bewegliches, sowie unbewegliches Vermögen erwerben und veräußern.

111
Q

Die grundlegenden Aufgaben der EZB:

A
  • Die Geldpolitik festzulegen und durchzuführen
  • Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld
  • Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs
  • Regelt die Ausgabe der Banknoten innerhalb des Euroraumes (Die Ausgabe erfolgt aber durch Nationalbanken, da die EZB selbst keine Hauptkasse hat und somit keine Bargeldgeschäfte betreibt)
  • Beaufsichtigung der Kreditinstitute (sorgt für stabile Finanzmärkte)
  • Beratungsfunktion
  • Sammlung statistischer Daten der EU-Länder
  • Erstellung einer Zentralbankbilanz
112
Q

Wie werden Entscheidungen in der EZB gefallen?

A

Ausgeführt werden die im EZB-Rat gefällten Entscheidungen dezentral durch die nationalen Zentralbanken. Dies entspricht dem Subsidiaritätsprinzip. Darunter versteht man, dass übergeordnete gesellschaftliche Einheiten – wie beispielsweise der Staat, die EZB oder die EU – nur solche Aufgaben übernehmen sollen, zu deren Wahrung untergeordnete Einheiten – wie etwa ein Bundesland oder eine Gemeinde, die Zentralbank eines einzelnen Landes oder ein Einzelstaat – nicht in der Lage sind. Der EZBRat kann mit Zweidrittelmehrheit entscheiden.

113
Q

Erkläre: Instrumente der Wirtschaftspolitik

A

Um eine Volkswirtschaft zu lenken bzw. eine Maximierung des Wohlstands für eine Volkswirtschaft zu erreichen, bedienen sich die Träger der Wirtschaftspolitik verschiedener Instrumente. Nachstehend sollen die wichtigsten finanzpolitischen Instrumente behandelt werden: Geld- und Fiskalpolitik.

114
Q

Als Geldpolitik bezeichnet man

A

zusammenfassend alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die die Zentralbank als Träger der Wirtschaftspolitik ergreift, um ihre Ziele zu verwirklichen. Diese Ziele ergeben sich in der Regel aus den Zentralbankstatuten der verschiedenen Länder. In der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion wird die Geldpolitik von der Europäischen Zentralbank wahrgenommen (supranational).

Bei der Geldpolitik versucht man, über den Faktor Geld eine Volkswirtschaft zu lenken.

115
Q

Die Europäische Zentralbank (EZB) kann aufgrund der Geldpolitik

A

die „monetären” Größen (wie Geldmenge- und Kreditmenge) oder deren Preise (z.B. Zinssätze) bestimmen. Die Geldpolitik ist also eine Wirtschaftspolitik, die „monetäre” Mittel (Zinssatz-, Kreditmengen- und Geldmengenänderungen) benützt.

116
Q

Was ist das Fundament der Konjunkturpolitik?

A

Gemäß volkswirtschaftlicher Lehrmeinungen bildet die Geldmengensteuerung das Fundament der Konjunkturpolitik. Über die Geldmenge kann somit das Preisniveau aber auch das Wirtschaftswachstum beeinflusst werden.

117
Q

Eines der wichtigsten Instrumente, durch welches die EZB die Geldmenge steuern kann, ist

A

die Senkung der Leitzinsen und der Mindestreserve.

118
Q

Was ist der Preis der Kredite?

A

Der Zins ist der Preis für Kredite. Daher stehen Kreditnachfrage und Zinsänderungen im direkten Zusammenhang.

119
Q

Erkläre: Leitzins

A

Der Leitzinssatz ist jener Zinssatz, den die zentralen Banken den Geschäftsbanken bei der Verleihung von Banknoten auferlegen. Dieser wird aber nicht willkürlich von den einzelnen Zentralbanken bestimmt, sondern ergibt sich durch den Beschluss der EZB.

Der Leitzinssatz spiegelt auch den Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte wieder und markiert somit die zinspolitische Grundlinie der EZB. Der Zinssatz in Österreich orientiert sich an diesem Leitzinssatz. Wie hoch der von der EZB vorgegebene Leitzins ist, hängt u. a. vom Wirtschaftswachstum bzw. Preisstabilität ab.

120
Q

Hebt die EZB den Leitzinssatz an,

A

steigen neben den Kreditzinsen auch die Zinsen im Sparbereich. Eine Erhöhung des Leitzinssatzes bewirkt darum einen Rückgang der Kreditnachfrage und trägt somit zur Verringerung des Kreditvolumens bei. Dadurch sinkt die in Umlauf gebrachte Geldmenge, wobei auch die Geldwertstabilität gewährleistet werden kann. Somit stellt die Leitzinsänderung ein geldpolitisches Instrument der EZB dar, um das Ziel der Preisstabilität zu erreichen.

121
Q

Auf was wirkt sich eine Veränderung des Leitzinssatzes aus?

A

Eine Veränderung des Leitzinssatzes wirkt sich daher auf die zukünftige Entwicklung anderer Werte aus, die insgesamt wiederum eine Veränderung der Geldmenge bewirken. Als Beispiel soll in Tabelle 2 gezeigt werden, in welchen Bereichen die Nachfrage durch die Anhebung des Leitzinssatzes sinkt bzw. steigt. Darüber hinaus hat eine Leitzinsänderung auch Auswirkungen auf Wechselkurse und Immobilienpreise (zumindest mittel- bis langfristig).

122
Q

Tabelle 2: Auswirkungen von steigenden Leitzinsen

A
123
Q

Bei der expansiven Geldpolitik wird versucht,

A

der Kreditnachfrage einen Anreiz zu geben. Dies wird vor allem in jener Situation passieren, in der die Bevölkerung eines Landes der Zukunft eher skeptisch gegenübersteht, ihr Konsumverhalten reduziert ist und somit auch die Kreditnachfrage zurückhaltend verläuft. D.h. bei der expansiven Geldpolitik werden Leitzinssatz und damit die Refinanzierungskosten der Geschäftsbanken gesenkt, wodurch mehr Kredite nachgefragt werden. Durch die günstigen Konditionen wird die erhöhte Geldmenge auch an die Bevölkerung weitergegeben. Die Kredite sorgen für einen erhöhten Konsum und kurbeln somit die Wirtschaft an.

124
Q

restriktiver Geldpolitik

A

Hebt die EZB den Leitzinssatz an wird von restriktiver Geldpolitik gesprochen. Dabei steigen neben den Kreditzinsen auch die Zinsen im Sparbereich. Eine Erhöhung des Leitzinssatzes bewirkt darum einen Rückgang der Kreditnachfrage, da eine Kreditaufnahme für beispielsweise Konsumenten teurer wird. Auch die Banken können sich nur noch zu erhöhten Refinanzierungskosten Geld von den Nationalbanken leihen. Somit trägt die restriktive Geldpolitik zur Verringerung des Kreditvolumens bei. Dadurch wird die in Umlauf gebrachte Geldmenge gesenkt und Geldwertstabilität gewährleistet.

125
Q

Wann wird eine restriktive Geldpolitik eingesetzt?

A

Die restriktive Geldpolitik wird gegen ein „Überhitzen“ der Wirtschaft und Senkung der Inflation eingesetzt. Um die Geldmenge zu beeinflussen, stehen dem ESZB bzw. den Nationalbanken neben der Änderung des Leitzinssatzes auch noch andere Instrumente zur Verfügung. Die geldpolitischen Geschäfte des ESZB werden grundsätzlich dezentral von den nationalen Zentralbanken durchgeführt und dienen der Bereitstellung und Abschöpfung von Liquidität.

126
Q

Zu den geldpolitischen Instrumenten des ESZB zählen:

A
  • Offenmarktgeschäfte: Wertpapiergeschäfte, die auf Initiative der Zentralbank zustande kommen werden Offenmarktgeschäfte genannt. Diese werden eingesetzt, um Zinssätze und Liquidität am Geldmarkt zu steuern und Signale bezüglich des geldpolitischen Kurses zu geben. Offenmarktgeschäfte werden häufig anhand Versteigerungsverfahren (=Tenderverfahren) abgewickelt.
  • Ständige Fazilitäten: Eine Fazilität ist die vom ESZB eingeräumte Möglichkeit der Geschäftsbanken, innerhalb festgelegter Grenzen kurzfristig Kredite in Anspruch zu nehmen oder Guthaben anzulegen. Das ESZB bietet zwei Fazilitäten an, um den Banken über Nacht entweder Liquidität bereitzustellen (= Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder diese zu absorbieren (= Einlagefazilität).
  • Mindestreserven: Alle Kreditinstitute im Euro-Währungsgebiet müssen eine festgelegte Summe auf ihren Girokonten bei den nationalen Zentralbanken halten. Dieses Mindestreserve-Soll errechnet sich aus bestimmten Bilanzposten, wie z.B. Einlagen mit einer Laufzeit unter 2 Jahren. Diese werden mit dem von der EZB vorgegebenen Mindestreservesatz zwischen 0% und 10 % multipliziert.
127
Q

Die wichtigste Funktion des Mindestreservesystems ist

A

ie Stabilisierung der Geldmarktsätze. Die Kreditinstitute müssen ihre Mindestreservepflicht nämlich nicht täglich, sondern im Durchschnitt über einen längeren Zeitraum erfüllen. Dadurch können die Kreditinstitute temporär niedrigere Guthabenstände (z.B. aufgrund einer plötzlich höheren Nachfrage nach Banknoten) durch höhere Guthaben an anderen Tagen ausgleichen. Wären sie gezwungen die Mindestreservepflicht täglich zu erfüllen, so müssten sie am Geldmarkt Liquidität leihen oder borgen. Dadurch würden die Geldmarktzinssätze ansteigen oder absinken. Aufgrund der stabilisierenden Rolle der Mindestreserve muss das Eurosystem weniger oft am Geldmarkt intervenieren, um die Geldmarktzinsen nahe dem gewünschten Zinsniveau zu stabilisieren.

128
Q

Unter Geldschöpfung versteht man

A

die Schaffung von neuem Geld (= Kaufkraft) und einer damit verbundenen Erhöhung des Geldvolumens.

129
Q

Zentralbankgeldschöpfung

A

Zentralbankgeldschöpfung (durch eine Zentralbank): Das Geldvolumen kann prinzipiell durch Neudruck von Banknoten und Münzen erhöht werden. Auf sich im Kreislauf befindende Geldmenge hat dies alleine noch keine Auswirkung. Solange das Geld bei der Zentralbank liegt hat es keinen Wert. Es muss daher in Umlauf gebracht werden, damit es auch einen Wert hat. Dies macht die Zentralbank derart, dass sie den Geschäftsbanken Finanzierungsfazilitäten anbietet. Durch günstige Konditionen kann die Zentralbank die Geschäftsbanken anregen, beispielsweise verstärkt Wertpapiere (an die Zentralbank) weiterzugeben. In Folge dessen erhalten sie Geld, das zur Kreditvergabe an Kunden zur Verfügung steht.

130
Q

Buchgeldschöpfung

A

Buchgeldschöpfung (durch Geschäftsbanken): Bei der Buchgeldschöpfung erfolgt eine Erhöhung der Geldmenge durch die Geschäftsbanken. Im Gegensatz zum Bargeld handelt es sich beim Buchoder Giralgeld um unbare Zahlungsmittel, die von den Banken im Rahmen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs selbst geschöpft werden, indem sie die ihnen zufließenden Einlagen zur Kreditgewährung verwenden. Dem Kreditnehmer wird der kreditierte Betrag auf einem Girokonto gutgeschrieben und dadurch wird er zu Buchgeld und zur Ausgangsbasis für weitere Kredite.

131
Q

Ist das Ausmaß der Buchgeldschöpfung beschränkt?

A

Das Ausmaß der Buchgeldschöpfung der Kreditinstitute ist jedoch begrenzt; es hängt vor allem von den Zahlungsgewohnheiten ab. Je mehr Bargeld im Zahlungsverkehr bevorzugt wird, umso geringer sind die Möglichkeiten der Kreditinstitute, Giralgeld zu schöpfen. Darüber hinaus sind sie – zur Sicherung ihrer Zahlungsfähigkeit und auch aus währungspolitischen Gründen – verpflichtet, einen Teil der bei ihnen gehaltenen Einlagen als Guthaben bei der Zentralbank zu halten (Mindestreserve).c

132
Q

Fiskalpolitik

A

Unter Fiskal- und Budgetpolitik werden alle wirtschaftlichen Maßnahmen verstanden, die der Staat, sowohl zur Beeinflussung der Konjunkturentwicklung, als auch zur Beeinflussung des Wachstums einer Volkswirtschaft einsetzt. Sie liegt weitgehend in nationaler Hand, wird allerdings auf europäischer Ebene mit Hilfe eines Rates der verantwortlichen Minister, dem so genannten ECOFIN Rat, koordiniert.

133
Q

Fiskalpolitik - Zentrale Größen

A

Zentrale Größen sind die Einnahmen und Ausgaben des Staates. Mittel der Fiskalpolitik sind, beispielsweise die Steuerpolitik (Bsp.: Einkommensteuer, Umsatzsteuer), Subventionen (z.B. Förderungen, Sozialzuschüsse, etc.), Erhöhung der Investitions- bzw. Konsumbereitschaft (z.B. Investitionsfreibeträge, Senkung der Lohnnebenkosten, etc.), usw.

So werden beispielsweise zur Konsumbelebung die Einkommensteuer und Steuer für Unternehmen (Körperschaftssteuer) gesenkt aber auch staatliche Aufträge erteilt.