Vliessstoffe Flashcards
Verfesstigungsverfahren von Vliessen
Mechanisch, Thermisch oder Chemisch
Vliessstoff
Vliesstoffe sind Flächengebilde, die ganz oder zu einem wesentlichen Teil aus Fasern bestehen. Die
den Vliesstoffcharakter bestimmenden Fasern sind wirr oder in bestimmten Richtungen orientiert.
Die Verbindung zwischen den einzelnen Fasern erfolgt kraft- bzw. formschlüssig (Verschlingung) oder
stoffschlüssig (Verklebung)
Vor- und Nachteile von Vliessstoff
Vorteile:
o Vermeidung der Garnherstellung
o Deutlich höhere Produktionsgeschwindigkeit
o Möglichkeit, die Ausrüstung bereits während der Verfestigung durchzuführen
Nachteile:
o Geringe Festigkeit
o Geringe Dehnung
Einsatzgebiete Vliessstoff
Atemschutz, Filter, Gartenbau, Bettdecken
Wichtigste Kenngröße Vliess
Flächengewicht g/m^2
typische Flächengewichte
Hygienartikel ca. 20 g/m^2
Kleidung ca. 40 g/m^2
Wo werden die meisten Vliessstoffe hergestellt?
Asien (5 Mio. t)
Wichtigsten Rohstoffe zur Vliessherstellung
PP, PE, Viskose
Mechanische Vliessbildungs
Mechanische Vliesbildung:
o Einsatz klassischer Textilmaschinen: Krempeln, Karden
o Krempel:
- Auflösung der Faserflocken durch Arbeiter- und Wenderwalzen
- Abnahme der Fasern von Hauptwalze durch Arbeiter → Parallelisierung
- Übergabe der Fasern an Wender
- Übertragen an Hauptwalze → mehrmaliges Durchlaufen möglich
- Bildung von Wirrvliesen mit Wirrwalzen
- Wirrwalzen drehen mit hoher Geschwindigkeit gegenläufig zum Tambour
- Abnahme als Flor über Abnehmer
o Karde:
- Alternative zur Krempel
- Sehr gute Auskämmung
- Hohe Parallelisierung
o Weitere Verarbeitung der Einzelflore zu Vliesen
o Möglichkeiten: Längsvliese, Kreuzlagevliese
o Erhöhung des Vliesgewichtes, Veränderung der Faserorientierung
Aerodynamische Vliessbildung
Aerodynamische Vliesbildung:
o Mechanische Auflösung der Flocken
o Zufuhr der Fasern zu einem Luftstrom → Ablegen auf Siebtrommel oder Siebband
o Abtransport des wirr abgelegten Vlies
o Abfuhr der Luft durch Perforation des Transportmittels
o Verfahren: Airlay-Verfahren, Airlaid-Verfahren
Hydrodynamische Vliessbildung
Hydrodynamische Vliesbildung:
o Ableitung aus dem nassen Verfahren zur Papierherstellung
o Filtration einer Fasersuspension mittels umlaufenden Siebes
o Hohe Anforderungen an gleichmäßige Suspension der Fasern im Wasser
o Geringere Faserkonzentrationen durch Verspinnungsgefahr
o Vorbindung der während der Vliesbildung → Spezielle Bindefasern, Bindemittel
Spinnvliesse
Herstellung: o Aufschmelzen eines Kunststoffgranulats o Schmelzspinn- oder Nassspinnverfahren o Aerodynamischer oder mechanischer Abzug der Fasern → Verstreckung o Zufuhr der Fadenschar zur Vlieslegung o Siebartige Auffangvorrichtung → Absaugen der begleitenden Luft o Entstehung eines Wirrvlieses Vorteil: o Identische physikalische Eigenschaften in alle Richtungen → Isotrop o Variable Flächengewichte Nachteile: o Begrenzte Materialien o Anlagengröße
Unterschied Spinnvlies und Meltblown Vliesse
Anblasung der Filamente durch heiße Luft mit hoher Geschwindigkeit → Bildung sehr feiner
Faservliese
Mechanische Vliessverfestigung
o Einzelne Fasern im Vliesstoff werden aus dem Faserverband etwas herausgezogen
o Verhakung und Umschlingung der Fasern
o Nadeln mit Widerhaken:
- Wiederholtes Einstechen vieler Widerhakennadeln
- Binderfreie Verfestigung und Verdichtung des Vlieses
- Nadelbett mit großer Hubzahl
o Wasserstrahlen:
- Feine Wasserstrahlen unter hohem Druck
- Verwirbelung der Fasern
- Absaugen des Wassers durch Vakuumschlitze
- Schonendes, aber aufwändiges Verfahren
o Erzeugung von glatten und strukturierten Oberflächen
Thermische Vliessverfestigung
o Verkleben von thermoplastischen Fasern
o Aktivierung mittels Heißluft, Kalander, Ultraschall
o Verkleben der Fasern untereinander
o Verdichten mittels Kalanderwalzen