VL4 Kognitive und Handlungstheorien der Persönlichkeit; Eigenschaftstheorien Flashcards
Erläutern Sie die Basisannahmen der Kognitiven und Handlungstheorien der Persönlichkeit.
- Abkehr vom behavioristischen Menschenbild: Denkvorgänge sind zentral für das Verhalten.
- Handlungen und Verhaltensdispositionen resultieren aus Überlegungen und Entscheidungen basierend auf spezifischen Situationen und Lernerfahrungen.
- Der Mensch setzt sich Ziele, bewertet Mittel hinsichtlich Effektivität und Effizienz, erstellt Handlungspläne, antizipiert Konsequenzen und bewertet eigene Handlungen.
Beschreiben Sie das Menschenbild und die zentralen Annahmen der Persönlichkeitstheorie von George Kelly (nicht die Korollarien!).
Menschenbild: Der Mensch ist ein „Wissenschaftler“, der Theorien zur Umwelt entwickelt, überprüft und modifiziert.
Es gibt keine objektive Realität; die Welt wird subjektiv wahrgenommen und in persönlichen Konstrukten organisiert.
Basispostulat: Verhalten basiert auf antizipierten Ereignissen, die aus individuellen Konstrukten abgeleitet werden.
Was versteht man unter Generalisierten Erwartungen (nach Rotter)? Beschreiben Sie eine Generalisierte Erwartung näher (z. B. Kontrollüberzeugung/Locus of Control).
Generalisierte Erwartungen sind Quintessenzen aus bisherigen Erfahrungen, die zukünftiges Verhalten beeinflussen. Beispiele:
Locus of Control (Kontrollüberzeugung): Internale Kontrollüberzeugung bedeutet, dass Verstärker von eigenem Verhalten abhängen, während externale Kontrollüberzeugung äußere Umstände als entscheidend sieht.
Was versteht Bandura unter Selbstwirksamkeit und Ergebniserwartung/Erfolgserwartung – wie wirkt sich deren Zusammenspiel auf das Verhalten aus?
Selbstwirksamkeit: Die Überzeugung, ein Verhalten kompetent ausführen zu können.
Ergebniserwartung: Die Erwartung, dass das Verhalten zu einem gewünschten Ergebnis führt.
Zusammenspiel: Verhalten wird nur gezeigt, wenn sowohl Selbstwirksamkeit als auch Ergebniserwartung hoch sind.
Was sind die Grundzüge, die Ziele und das methodische Vorgehen der Trait-Theorien?
Grundzüge: Persönlichkeit wird durch stabile Eigenschaften (Traits) beschrieben.
Ziele: Gesamtheit der Persönlichkeit erklären, Verhalten vorhersagen und operationalisieren.
Methodisches Vorgehen: Entwicklung hierarchischer Modelle und Messinstrumente.
Beschreiben Sie den lexikalischen Ansatz von Gordon Allport
Traits sind in der Sprache repräsentiert; bedeutende Traits haben viele Synonyme.
Methode: Identifikation von Eigenschaftsbegriffen in Lexika. Ergebnis: 4500 stabile Persönlichkeitseigenschaften, die Verhalten beschreiben.
Skizzieren Sie die inhaltliche Unterteilung von Persönlichkeit nach Cattell und erläutern Sie die Grundzüge seines 16-Faktoren-Modells.
Unterteilung:
Fähigkeiten: Wie gut tut jemand etwas?
Motive: Warum tut jemand etwas?
Temperament: Wie tut jemand etwas?
16-Faktoren-Modell: Reduktion von Traits durch Faktorenanalyse, basierend auf verschiedenen Datenquellen (L-, Q-, T-Daten), die in den 16 PF-Test mündeten.
Welche Datenquellen verwendete Cattell für eine umfassende Beschreibung der Persönlichkeit und wie sind diese charakterisiert (Stichwort: L, Q, T)?
L-Daten: Lebensdaten aus Beobachtungen und biografischen Berichten.
Q-Daten: Fragebögen, die Selbsteinschätzungen erfassen.
T-Daten: Objektive Tests zur Erfassung von Verhaltensweisen in standardisierten Situationen.
Was versteht man unter den Big Five (Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit)?
Das Fünf-Faktoren-Modell beschreibt Persönlichkeit anhand der Dimensionen:
1. Neurotizismus
2. Extraversion
3. Offenheit für Erfahrungen
4. Verträglichkeit
5. Gewissenhaftigkeit
Jede Dimension umfasst 6 Facetten und ist universell stabil.
Kellys Theorie der persönlichen Konstrukte
Ein Mensch ist daher nur über Kenntnis seines Konstruktsystems zu verstehen
Julian Rotter: die Verhaltensgleichung
Kontrollüberzeugung internal & external
Erfolgs- und Selbstwirksamkeitserwartung
Transsituationale Konsistenz & Transtemporale und transsituationale Konsistenz
Hierarchische Traitmodelle
L, Q & T Daten
Wie lassen sich 4500 stabile Traits aus dem Katalog von Allport & Odbert auf grundlegende Persönlichkeitseigenschaften reduzieren?
16 PF Ergebnisbericht
16 PF Modell als hierarchisches Persönlichkeitsmodell
Die Big 5 von Costa & McCrae
- Neurotizismus
- Extraversion
- Offenheit für Erfahrungen
- Verträglichkeit
- Gewissenhaft
Das 5-Faktoren Modell: historische Entwicklung
Das 5-Faktorenmodell von Costa & McCrae
Hierarchie der Faktoren (Domänen) und Facetten
Vergleich Cattells PF Modell mit Big 5
Messinstrumente
Was sind die zentralen Annahmen der kognitiven Wende?
Verhalten ist das Ergebnis vernünftiger Überlegungen und Entscheidungen.
Kognitive Prozesse wie Zielsetzung, Planung, Antizipation und Bewertung von Handlungen sind zentral.
Menschen interpretieren Situationen individuell basierend auf früheren Lernerfahrungen.
Welche Rolle spielen persönliche Konstrukte in Kellys Theorie?
Persönliche Konstrukte sind individuelle Interpretationen der Realität.
Sie dienen dazu, Ereignisse zu antizipieren und Verhalten zu steuern.
Konstrukte entwickeln sich durch Erfahrungen und sind idiographisch geprägt.
Was beschreibt das Konstruktionskorollarium bei Kelly?
Personen replizieren Ereignisse in ihrer Vorstellung, um Wiederholungen vorherzusagen.
Basierend auf bisherigen Erfahrungen werden Konstrukte erstellt, bestätigt oder verworfen.
Was besagt das Wahlkorollarium nach Kelly?
Personen wählen den Pol eines Konstrukts, der eine bessere Vorhersage zukünftiger Ereignisse ermöglicht.
Beispiel: Vertrauen oder Misstrauen gegenüber neuen Bekannten je nach Erfahrungsbasis.
Was ist das Ziel des RepGrid-Tests von Kelly?
Erfassung des persönlichen Konstruktsystems.
Identifikation unangemessener Konstrukte zur Therapieplanung.
Analyse von Komplexität, Natur und Validität der Konstrukte.
Was sind die drei generalisierten Erwartungen nach Rotter?
Problemlöseerwartungen
Erwartungen hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit anderer (Interpersonal Trust)
Locus of Control (Kontrollüberzeugung)
Wie beeinflusst der Locus of Control das Verhalten?
Internale Kontrolle: Verstärker hängen von eigenen Fähigkeiten und Handlungen ab.
Externale Kontrolle: Verstärker hängen von äußeren Umständen oder anderen Personen ab.