VL03: Arbeitsumsetzung und Belastungskriterien Flashcards

1
Q

Optimierung / Maximierung der Gitterbelastung im Verdichter (Ziel, Randbedingungen, mögliche Maßnahmen)

A

Ziel: Minimierung der Stufenanzahl zur Erreichung des geforderten Druckverhältnisses

Randbedingungen:
- Stabile = ablösungsfreie Strömung
- Möglichst wenig Hardware (Gewicht & Kosten) = Schaufeln, Stufen

Mögliche Maßnahmen:
- Steigerung der Umlenkung bis zur Stabilitätsgrenze
- Steigerung der Inzidenz im Betrieb
- Steigerung der Strömungsgeschwindigkeit = größeres Verzögerungspotential:
- Trans- und Überschallverdichter
- ‚Controlled Diffusion Airfoil‘ (CDA-Profile)

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2
Q

Inzidenzbehaftete Anströmung eines Verdichtergitters

A

Positive Inzidenz der Anströmung i>0 (Brustinzidenz)
- ‚Belastung‘
- Gefahr der Überlastung der Profile mit Ablösung auf Saugseite

Negative Inzidenz der Anströmung i<0 (Rückeninzidenz)
- ‚Entlastung‘
- Gefahr des Sperrens bzw. der Ablösung auf Druckseite

=> Verlagerung des Staupunktes

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3
Q

Änderung der Druckverteilung mit der Inzidenz für NACA65, C4 und DCA (Cumpsty)

A
  • Profilfamilien unterschiedlich tolerant gegenüber Änderungen in der Anströmung
  • Großer Einfluss der Vorderkantengeometrie
    (Nasenradius) auf entstehende Gradienten
  • Einfach herzustellende Geometrien (z.B. DCA unten) oft sehr empfindlich gegen geänderte Strömungsbedingungen
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4
Q

Bewertung der Gitterverluste: Verlustpolare bei Inzidenz mit Verlustbeiwert ω (oft auch ζ)

A

ω = (p_t1 - p_t2) / (p_t1 - p_1)

  • Verlauf nicht symmetrisch, außer der profil ist symmetrisch
  • Vereinfachtes Kriterium für die Festlegung der Betriebsgrenzen = 2*ω_A
  • Konventionell nutzbarer Inzidenzbereich bei moderaten Machzahlen ca. 8-15 Grad
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5
Q

Umlenkung Δβ und Verlustbeiwert ζ für NACA 65 (10) 06

A
  • Erreichte Umlenkung:
    - Steigt mit zunehmender Inzidenz (β1 ↑) und fällt mit Rückeninzidenz
    - Erreicht irgendwann Maximum und fällt dann drastisch ab
  • Verluste steigen in beide Richtungen
  • Typisches Minimum für Verlustbeiwert bei ca. ω_A = 0,02
  • Regel ‚Maximal doppelter Verlustbeiwert‘ (i.e. ~0,04) führt hier zu einem Gesamt-Betriebsbereich hinsichtlich Inzidenz von ca. 13°
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6
Q

Betriebsbereich NACA zu CDA

A

Controlled Diffusion Airfoils erreichen deutlich größeren Betriebsbereich bei ähnlichen Verlustbeiwerten im Auslegungspunkt

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7
Q

Strömung und Betriebsbereich bei unterschiedlichen Anström-Machzahlen

A

mit gesunkene Machzahl bzgl. Auslegung:
- der min. Verlustbeiwert verschiebt sich in den Rückeninzidenzbereich
- ähnlichen Betriebsbereich
- höhere Verluste am Rande des Betriebsbereich

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8
Q

Wirkungsgrade NACA vs. CDA bei
steigender Anström-Machzahl

A

Beschleunigung auf der Saugseite -> kritische Machzahl erreicht -> Überschall
- für NACA: Verdichtungstoß = hohe Verluste
- für CDA: kontrollierte Verzögerung = kein senkrechter Stoß = größere Fläche der Druckverteilung/größere Kraft & keine Stoß-Grenzschicht-Interaktion -> geringere Verluste und weniger Blockage des Gitterkanals

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9
Q

Einfluss der Kompressibilität auf die Ausbildung der Vorderkantenumströmung

A
  • Kompressibilität führt zu deutlicher Veränderung der Stromlinien
  • Durch starke Gradienten bei der Vorderkantenumströmung wird Grenzschichtausbildung stark verändert

–> Übergang von kreisförmigen auf elliptische Vorderkante mit dem Ziel der Vermeidung des Grenzschichtumschlags im vorderen Bereich der Saugseite + Verbesserung zur Vermeidung von “Spikes”

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10
Q

Belastungskriterien eines Verdichtergitters

A

Wichtig: Relevante Strömungsgeschwindigkeit: Rotor = Relativ / Stator = Absolut

  1. DeHaller-Zahl oder ‚Verzögerungsverhältnis‘: w2/w1 > 0,7 bzw. c3 / c2 > 0,7
    –> Verzögerung soll maximal 30% der Anströmgeschwindigkeit betragen
  2. Belastungszahl (der Turbomaschinen): Δw_u / u < 0,5 bzw. Δc_u / u < 0,5
    –> Änderung der Umfangskomponente der Strömungsgeschwindigkeit nicht stärker als 50% der vorliegenden Umfangsgeschwindigkeit
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11
Q

Der Diffusionsfaktor nach Lieblein (1956 ff.): 1. Version

A
  • Ziel: Entwicklung eines allgemeingültigen Parameters unabhängig von Profilgeometrie
  • Ansatz:
    - Defintion des “Local Diffusion Factor”
    - schwierig in der Bestimmung ohne CFD, weil w_max benötigt
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12
Q

Der Diffusionsfaktor nach Lieblein (1956 ff.): 2. Version

A
  • Zweiter Ansatz: Beurteilung an Hand der resultierenden Grenzschichtdicke (= Strömungsstabilität)
    -> Vorteilhafte Kombination von DeHaller-Zahl und Belastungszahl + der wichtigen Gittergrößen Teilungsverhältnis (je kleiner t/s, desto besser die Strömungsführung)
    –> DF<0.5
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