VL 4 Leitbilder und Handlungssätze Flashcards

1
Q

Was ist ein (planerisches) Leitbild? (4)

A

Eine allgemeine Zielvorstellungen für einen bestimmten Raum mit folgenden Kennzeichen:

  • Allgemeinheit im Sinne von Abstraktheit
  • Orientierungsrahmen zur Ableitung konkreterer Ziele
  • grundsätzliche Realisierbarkeit
  • politische Zielaussage: beruht auf gesellschaftlichem/fachlichem Wertesystem
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2
Q

Leitbilder im Naturschutz - Warum? (2)

A

Gesetzlicher Rahmen

  • -> Zwingende Rechtsfolgen: Bsp. Europ. Artenschutzrecht
  • -> Konkretisierung allgemeiner Grundsätze: Bsp. BNatSchG
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3
Q

Szenario Auenlandschaft

A
  • Leitbild: Zielvorstellung: revitalisierende Auenlandschaft
  • Leitlinien: Präzisierung ohne Indikatoren, nicht direkt überprüfbar z. B. Verbesserung der Gewässerqualität
  • Umweltqualitätsziele: weitere Präzisierung mit definierten Qualitäten z.B. Wassergüte soll natürlichen Bedingungen nahekommen
  • Umweltstandarts + Maßnahmen Umwelterhaltungsziele: weitere Präzisierung mit bestimmbaren Parametern z.B. Güteklasse I soll erreicht werden
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4
Q

Was sind die vier Grundmotive für Leitbilder?

A
  • Biodiversität
  • Naturnähe
  • Kulturlandschaft
  • Nachhaltigkeit
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5
Q

Grundmotiv Leitbild

Naturnähe (3)

A
  • Gewährleistung natürlicher Entwicklungen und Prozesse
  • Minimierung der Nutzungsintensität
  • Wildnis: Erhalt der urlandtypischen Elemente
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6
Q

Grundmotiv Leitbild

Biodiversität (4)

A
  • Artdiversitätsschutz
  • Fkt. Diversitätsschutz
  • Artenschutz
  • Biotopschutz
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7
Q

Grundmotiv Leitbild

Nachhaltigkeit (2)

A
  • Stoffverlustminimierung z.B. Boden (Optimierung des Wirkungsgrads der Landschaft)
  • Erhalt bzw. Förderung der Landschaftsfunktion z.B. Boden, Grundwasser
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8
Q

Grundmotiv Leitbild

Kulturlandschaft (3)

A
  • Biotopgestaltung,-pflege,-management
  • Landschaftsgärtnerei und-architektur
  • Land art: mit neuartiger kulturhistorischer Elemente
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9
Q

Hauptproblem: Status quo orientierter Naturschutz

A

Aufgabe traditioneller Landnutzungen führt zu weit reichenden Veränderungen in Struktur und Artenzusammensetzung

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10
Q

Traditioneller Lösungsansatz: Status quo orientierter Naturschutz (3)

A
  • kulturabhängigen Schutzobjekten —> Pflegemaßnahmen/ Subventionierung
  • Schutzgebietsausweisungen

–> Stabilisierung / Wiederherstellung eines definierten Zustandes

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11
Q

2 Vorteile: Status quo orientierter Naturschutz

A
  • Identifikation mit traditionell geschützten / gepflegten Landschaftsausschnitten
  • Viele Arten sind auf kulturbedingte Lebensräume angewiesen
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12
Q

Nachteile: Status quo orientierter Naturschutz

Wie äußern sie sich? (3)

A
  • z.T. fehlende gesellschaftliche Akzeptanz → voranschreitender Artenrückgang
  • Oftmals hoher Arbeitsaufwand & hohe Kosten
  • Oftmals fehlendes Monitoring / Effizienzkontrollen
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13
Q

Kennzeichen des Prozessorientierter Naturschutz als Alternative (5)

A
  • Zulassen natürlicher Prozesse („Prozessschutz“)
  • „Leitbild Wildnis”
  • Verzicht auf Eingriffe
  • Akzeptanz natürlicher Dynamik –> Wildnis
  • Reinform in großen Schutzgebieten –> Kernzone von Nationalparks
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14
Q
Alte Wildnis (1)
Gemeinsamkeit (1)
A

Korrespondenz zu historischen Naturlandschaften (z.B. Moore, Naturwaldrelikte)

Gemeinsam: Hohes Ausmaß an Selbstregulation

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15
Q

Neue Wildnis

A

Fehlende Korrespondenz zu historischen Naturlandschaften (z.B. urbane Brachflächen)

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16
Q

Passen gebietsfremde Arten zur Wildnis? (3)

Nein/Ja

A
  • Nein : bei ursprünglicher „alter
    Wildnis“
  • Ja : wenn auch bei „alter Wildnis“ ungesteuerte Naturdynamik akzeptiert wird
  • Ja: bei „neuer Wildnis”
17
Q

Wie können naturschutzfachliche Strategien räumlich konkretisiert werden? (beliebte Prüfungsfrage)

A
  • segregativ: Umsetzung von Naturschutzzielen auf
    eigens dafür vorgesehenen Flächen
  • integrativ: Integration von Naturschutzzielen in bestehende Landnutzungen
18
Q

Leitbilder und deren Umsetzung (4)

A

a) Status quo-orientierter Naturschutz –> traditionelle Kulturlandschaft
b) Prozess-orientierter-Naturschutz –> „alte Wildnis“ & „neue Wildnis“

c) Segregativer Naturschutz –> Vorranggebiete
d) Integrativer Naturschutz –> Integration in Landnutzungen

19
Q

Naturschutzfachliche Bewertung

Ablauf (3)

A

1) Konkretisierung Leitbild
2) Positionierung zu konkreten Zielen
3) Messbarmachung durch Bewertungskriterien
- -> „Messinstrumente“, mit deren Hilfe festgestellt wird, inwieweit ein Objekt einem zuvor definierten Ziel entspricht