VL 3 Übertragung & Gegenübertragung Flashcards

1
Q

Als was wurde die Übertragung anfangs verstanden?

A
  • als Wiederholungen früher Beziehungsformen
  • “irren” der Pat.
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2
Q

Was meint „Außen-Übertragungsbeziehung“?

A

Übertragungsphänomene auf andere Personen

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3
Q

Paula Heimann (1950) forderte mit Nachdruck die Gegenübertragung als Quelle der psychoanalytischen Erkenntnis zu nutzen, anstatt sie zu vermeiden.
Wie meint sie das?

A
  • Gegenübertragung als Messinstrument verwenden, um die Übertragung von Pat. zu erfassen, d.h. innere Antwort registrieren und für das Verständnis der Übertragung auswerten
  • Gegenübertragung als Verwendung: Übertragung nicht nur „Irrtum“, sondern kommt auch darin zum Ausdruck, dass Patient:innen ihre Therapeut:innen in einer bestimmten Weise für sich verwenden (Versuch, Analytiker:in genau zu jener Antwort zu bewegen, die er:sie sich immer gewünscht oder gefürchtet hat)
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4
Q

Welches Einstellung hatte S. Freud anfangs von der GÜ?

A

defensive Einstellung: GÜ niederhalten

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5
Q

Wie wandelte sich bei der Neuausrichtung der Psychoanalyse (Abkehr von der Verführungstheorie, hin zum hermeneutischen Verfahren) der Begriff der Übertragung?

A
  • Übertragung nicht mehr nur eine Wiederholung real erlebter Beziehungsszenen, sondern ein subjekthafter Entwurf
  • Analytiker fragen sich nicht mehr, inwieweit sich Pat. in der Übertragung „irren“, sondern wie sie ihre soziale Welt und die therapeutische Beziehung interpretieren
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6
Q

Was ist die moderne Vorstellung von der Übertragung?

A

Versuch von Pat. ihre Analytiker in die eigenen inneren Konflikte einzubeziehen, sie also auf spezifische Weise zu verwenden

  • Analytiker nicht mehr objektiver Beobachter
  • fordert vom Analytiker Beziehung zu reflektieren
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7
Q

Wozu dienen diese Punkte?

  • Äußerungen, die Hinweise geben können, wie Pat. die aktuelle therapeutische Situation erlebt
    -Überzeugungen oder Vermutungen von Pat. zu Ihrer Person und zur Behandlung
    -Vermutungen, was Sie zu den besprochenen Inhalten und über Pat. denken
    -Fantasien, was Sie außerhalb der therapeutischen Situation tun und vieles mehr
  • über welche Affekte, Wünsche, Impulse und Erwartungen spricht Pat. Ihnen gegen über gerade nicht?
  • müssen vielfach aus dem Verhalten und aus nonverbalen Signalen erschlossen werden
  • Übertragungsanspielungen: beschreibt Pat. beim Sprechen über Personen außerhalb der Therapie oder auch über sich Affekte, Wünsche, Impulse oder Gedanken, die ebenso gut auf die Beziehung zu Ihnen zutreffen könnten?
A

Identifikation von Übertragungsmanifestationen

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8
Q

Wozu dienen diese Punkte?

  • Übertragungsmanifestation als real akzeptieren und ernst nehmen, da Pat. sie als real erlebt und in eigener Wahrnehmung ernst genommen werden möchte
  • sich in das Übertragungszenario von Pat. hineinziehen lassen, ohne die Übertragung zu schnell zurückzuweisen oder ins Dort und Damals zu verweisen
  • Affekte, Gedanken und Impulse von Pat. aufgreifen, klarifizieren und Sicherheit geben, dass alle diese Phänomene akzeptiert sind – gleichgültig, ob Sie sie primär für Realwahrnehmungen oder für übertragungsbedingte Verzerrungen halten
  • auf subtile Änderungen der Stimmungslage achten und diese vorsichtig ansprechen
  • wenn es sich um negative oder andere problematische Affekte oder Impulse Ihnen gegenüber handelt – Ärger, kränkende Bemerkungen, Vorwürfe, Entwertungen etc. –, sollten Sie sich zunächst bemühen, Ihre Gegenübertragung zu klären und Distanz zu Ihrem Affekt herzustellen
  • das aktuelle Übertragungserleben nicht zu schnell mit genetischen Wurzeln in Verbindung bringen
A

Hinweise, auf was man bei der Annahme der Übertragung achten muss

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9
Q

Wann darf die genetische Deutung der
Übertragung und das aufzeigen aktueller Parallelen erst erfolgen?

A

wenn Übertragung im Hier und Jetzt angenommen werden konnte

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10
Q

Wie entstehen Neue Beziehungserfahrungen in der Therapie?

A

Therapeut verhält sich anders, als es die aus den frühen Erfahrungen entstandenen unbewussten Beziehungserwartungen des Pat. nahelegen

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11
Q

Wie läuft die Internalisierung von (neuen) Beziehungserfahrungen ab?

A

analog der Entwicklung von Selbst- und Objektrepräsentanzen in der Ontogenese

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12
Q

Wann werden die die Reaktionen (inner-psychische wie Emotionen, Phantasien, Handlungsimpulse) von
Therapeuten auf Patienten als Gegenübertragung verstanden?

A

wenn Therapeut die Quelle der Reaktion eindeutig bei Patient ausmachen kann

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13
Q

Was ist das Ziel in der Gegenübertragung?

A
  • Gegenübertragungsreaktionen möglichst bewusst wahrzunehmen und sie nicht zu agieren (ausleben)
  • jedoch sehr wohl von Gefühlen, die Pat. wachruft, affizieren lassen
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14
Q

Wie sollte man vorgehen wenn man die Gegenübertragungsreaktionen wahrnehmen und nicht agieren will?

A
  • Affekt herausarbeiten, der im Zentrum der Gedanken, Empfindungen und Fantasien steht
  • Impuls nicht in eine Handlung umsetzen (v.a. nicht Gleiches mit Gleichem vergelten)
  • vermeiden, Pat. unreflektiert eigene Emotionen mitzuteilen
  • Distanz zum Affekt herstellen
  • Analyse der Gegenübertragung
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15
Q

Welche beiden Formen der GÜ muss man unterscheiden, um unter Zuhilfenahme der Kenntnisse der frühen Beziehungserfahrungen von Pat. eine Hypothese entwickeln, welche innere Objektbeziehung von Pat. aktuell wiederbelebt worden ist?

A

Komplementäre und konkordante Identifikation in der Gegenübertragung

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16
Q

Vervollständige den Satz

Komplementäre Identifikation bedeutet: Ich reagiere auf Pat. so, …

A

wie frühe / aktuelle Bezugspersonen auf ihn reagiert haben

17
Q

Vervollständige den Satz

Konkordante Identifikation bedeutet: Ich reagiere so, …

A

wie er auf frühe / aktuelle Bezugspersonen reagiert hat

18
Q

Welche Art der GÜ findet hier statt?

„Ich fühle mich von der Patientin, die all meine Interventionen ignoriert, nicht wahrgenommen, ähnlich wie ein Kind, das sich von seinen Eltern nicht wahrgenommen fühlt“

A

Konkordante Identifikation

19
Q

Welche Art der GGÜ findet hier statt?

„Ich fühle mich gegenüber dem klagenden und anklammernden Verhalten der Patientin „genervt“, wie ein Ehemann, der das andauernde Klagen seiner Frau nicht ertragen kann, und spüre den Impuls, sie nicht ernst zu nehmen“

A

Komplementäre Idenfikation