VL 2 Der Rahmen Flashcards

1
Q

Worüber informiert der Rahmen einer Situation? (Goffman, 1974)

A
  • „was hier eigentlich los ist”
  • Welche Handlungsregeln gelten hier, womit muss man rechnen, wie soll man das Reden und Handeln der anderen interpretieren?
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2
Q

Was besagt die Erweiterung von Goffmans Konzept des Rahmens?

A
  • Rahmen einer Situation bestimmt, welche Phantasien zur Deutung einer sozialen Situation angebracht sind und bewusst werden dürfen
  • Bsp. schmerzhafte Untersuchung beim Arzt:
    -Wir kennen den Rahmen der Situation „ärztliche Untersuchung“ und lassen die Phantasie „Der quält mich lustvoll“ gar nicht erst zu
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3
Q

In der psychoanalytischen Situation fehlen Patient:innen die im Alltag üblichen impliziten Hinweise, wie die Situation hier und jetzt zu verstehen ist.
Die psychoanalytische Situation überlässt es Pat. weitgehend, wie sie die therapeutische Situation wahrnehmen wollen, welches Bild sie sich von Therapeut:in machen und wie sie ihre eigene Rolle in der therapeutischen Situation sehen.
Wozu führt das und was bringt das?

A
  • Augrund der Unsicherheit wegen Offenheit der Situation greifen Pat. auf vertraute Deutungsmuster sozialer Beziehungen zurück.
  • Pat. sollen so verstehen, dass Realitität immer subjektiv gedeutet ist
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4
Q

Was ist ein wesentliches Merkmal, das die psychoanalytische Situation von einer Gesprächssituation des Alltags unterscheidet?

A

Das Suchen nach latenten Bedeutungen in unseren Dialogen mit den Pat.

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5
Q

Was ist der hermeneutische Zirkel in der psychoanalytischen Situation?

A

Der hermeneutische Zirkel in der psychoanalytischen Situation beschreibt das ständige Hin- und Her-Pendeln zwischen den Äußerungen des Patienten und ihren möglichen Kontexten, um verborgene Bedeutungen zu finden

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6
Q

Was sind laut S. Freud Vorteile des Liegens auf der Couch auf Seite des Patienten?

A
  • angestrebte Zustand aktiver Passivität (Introspektion im Liegen ohne Blickkontakt zu einem anderen Menschen)
  • erleichtert das Über-Sich-Nachdenken sowie das Über-Sich-Sprechen, ohne auf die Reaktionen des Anderen achten zu müssen
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7
Q

Was sind laut S. Freud Vorteile des Liegens auf der Couch auf Seite des Analytikers?

A

Während des Zuhörens kann sich besser dem Ablauf eigener unbewusster Gedanken überlassen werden

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8
Q

Was sind laut S. Freud Vorteile des Liegens auf der Couch auf Seite der Beziehung zw. Pat. u. Analytiker?

A
  • durch die Couch-Situation wird der alltägliche Kontext von Erwachsenenbeziehungen aufgelöst
    -> Regression
  • völlig unvertraute Situation wird geschafften, die emotional belebt werden muss
    -> Wiederbelebung / Neuerfahrung des Alten
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9
Q

An wen ist das Absitenzgebot gerichtet?

A

an Patient:in und Therapeut:in

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10
Q

Was versteht man unter Abstinenz von Analytiker:in?

A
  • Wünsche, z.B. nach Nähe, Dankbarkeit oder Anerkennung, dürfen nicht an Pat. herangetragen werden
  • umfassende Zurückhaltung von Analytiker:in bzgl. aller Informationen über eigene Person
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11
Q

Warum wird vom Analytiker eine umfassende Zurückhaltung bzgl. aller Informationen über die eigene Person verlangt?

A

je mehr Therapeut:in von sich zeigt, desto beschränkter sind die Übertragungsmöglichkeiten

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12
Q

Was versteht man unter Absitenz von Patient:in?

A
  • bezieht sich darauf, Impulse nicht einfach auszuleben
  • sondern erstmal Raum geben und Mitteilen
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13
Q

Warum sollten Patient:in Impulse nicht einfach auszuleben, sondern ihnen erst einmal im Mentalen Raum zu geben, sie möglichst mitzuteilen, ihnen gefühlsmäßig nachzuspüren und zu reflektieren?

A

dadurch entstehen oft Zugänge zu bisher verborgenen Verbindungen

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14
Q

Was versteht man unter der Forderung nach Technischer Neutralität?

A
  • Therapeut:in „darf“ zwar innerlich unneutral sein, sollte sich aber auf der behandlungstechnischen Ebene neutral verhalten
  • keine Ratschläge und Empfehlungen geben
  • Verhaltens- oder Einstellungsänderungen sollten nur durch emotionale Einsicht erreicht werden
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15
Q

Neutralitätsforderung bezieht sich auf verschiedene Gebiete.
Welche 4 sind das?

A
  • auf die Verarbeitung des von Pat. angebotenen Materials (Verzicht auf die Verfolgung eigener Vorurteile)
  • auf den therapeutischen Ehrgeiz (Verzicht auf suggestive Techniken)
  • auf das Problem der Zielvorstellungen (Verzicht auf die Verfolgung eigener Werte)
  • auf die Probleme der Gegenübertragung (Verzicht auf die heimliche Durchsetzung eigener Triebwünsche)
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16
Q

Was besagt die die freie Assoziation als psychoanalytische Grundregel?

A
  • Grundregel: Pat. möge alles sagen, was ihnen durch Kopf (und Gemüt) geht, ohne die üblichen Einwendungen (zu peinlich, zu banal…)
  • führt zur freien Assoziation: das ungefilterte Aussprechen dessen, was einem gerade einfällt
  • Annäherung an unbewusste Konflikte und Bedeutungen
17
Q

Was sind die 3 zu unterscheidenen 3 Aspekte oder Ebenen (“Gesichtspunkte”) der Freien Assoziation?

A
  1. Behandlungstechnische Gesichtspunkte
  2. Inhaltlicher Gesichtspunkt
  3. Prozessual orientierter Gesichtspunkt
18
Q

Was sind die 3 Bedetungen von “Freie” Assoziation?

A
  1. nicht selektiv gelenkt und kontrolliert
  2. Ausgangspunkt fehlt (keine Frage, alles Äußern))
  3. von unbewussten Prozessen voll determiniert
19
Q

Was ermöglicht die Gleichschwebende Aufmerksamkeit?

A

ermöglicht Analytiker:innen eine Menge scheinbar unwichtiger Elemente im Gedächtnis zu bewahren, deren Korrelationen sich erst später ergeben

20
Q

Gleichschwebende Aufmerksamkeit

Wie ist es möglich, dass die Aufmerksamkeit der Analytiker:innen nicht auf die eigenen unbewussten Motivationen gerichtet ist?

A
  1. Lehranalyse: jede ungelöste Verdrängung des Arztes entspricht einem >blinden Fleck< in seiner analytischen Wahrnehmung
  2. Selbstanalyse der Gegenübertragung
21
Q

Gleichschwebende Aufmerksamkeit ist eine Idealregel, die in der Praxis auf entgegengesetzte Forderungen trifft.

Wie soll man z.B. den Schritt zur Deutung auffassen, ohne dass Analytiker:in es unternimmt, ein bestimmtes Material zu bevorzugen, es zu vergleichen, zu schematisieren etc.?

A

oszillierendes Wechselspiel zwischen absichtslosem Aufnehmen innerer wie äußerer Wahrnehmungen und gezielter Aktualisierung von Wissen

22
Q

Was bezeichnet Regression?

A

ein „Zurück“ in einer fortschreitenden Entwicklung

23
Q

Welche beiden Formen kann die Regression annhemen?

A
  • Regression im Dienste des Ichs
  • Maligne Regression
24
Q

Was versteht man unter Regression im Dienste des Ichs?

A
  • erwünschte regressive Prozesse die dem Bewustwerdungsprozess dienen
  • Pat. bekommt Zugang zu abgewehrten Wünschen und Affekten
  • ermöglicht ein Eintauchen in frühere, infantile
    archaische Erlebniswelten
25
Q

Was versteht man unter Maligne Regression?

A

wenn die auftauchenden infantilen Wünsch, Phantasien.., usw. von Pat. nicht mehr als etwas erlebt werden, was
bearbeitet werden kann und sollte, sondern als jetzt gültig und unhinterfragbar

26
Q

Wodurch wird Regression gefördert? (4)

A
  • die psychoanalytische Grundregel/ die freie Assoziation
  • Liegen auf der Couch
  • technische Neutralität
  • Abstinenz