VL 3+4+5 Verbreitung Flashcards
Verbreitung: Hierarchische Filterprozesse
Vorkommen hängt von Raum/Zeit-Filtern ab:
- Ausbreitungsvermögen
- Umwelt
- Biota: Interaktionen
Verbreitungsbestimmender Faktor: Ausbreitungsvermögen
Ausbreitung (dispersal): Fortbewegungvon Individuen einer Art über Grenzen der ursprünglichen Verbreitung hinaus
-Ausbreitungsmechanismen:
Aktiv (Fliegen, Laufen, Schwimmen)
Passiv: physikalische Medien, andere Organismen
- Barrieren setzen biogeographischen Rahmen für Ausbreitung, Wirkung ist artspezifisch
Einschleppung
- überwinden von Barrieren mit dem Menschen
- eingeschleppte Arten: Neobiota, alle nach 1492 (Amerika, Handelsboom)
- nicht alle invasiv: nur die, die unerwünschte Auswirkungen verursachen
- die wenigsten Arten etablieren sich
Ästuare
- Bereiche, wo leicht Neobiota eingeschleppt werden
- bsp Mündungen großer Flüsse ins Meer -> Knotenpunkt/Filter für Handel, Tourismus
- bsp durch Ansaugen und Ablassen von Ballastwaser bei großen Schiffen
Verbreitungsbestimmtende Faktoren: Existenzökologische Faktoren
Existenzökologische Faktoren:
- beeinflussen, ob Art an Ort existieren kann
- > Umweltbedingungen filtern Arten raus, die nicht zurechtkommen können
- Abiotische Bedingungen und Ressourcen
- Biotische Interaktionen
Existenzökologische Faktoren: abiotische Umwelt
- Abiotische Bedingungen und Ressourcen
- kann Art nicht beeinflussen
- langfristig Anpassung durch Evolution
- mittelfristig muss Überdauern möglich sein
- -> Physikochemische Bedingungen liegen meist als Gradienten vor: Präferenzbereich, Organismus kann ausnutzen um zu überdauern
- Klimawandel: Verfügbarkeit tolerierter Bedingungen ändert sich
Genetisch fixierte Toleranz abiotischer Faktoren: Reaktionsnorm
Aspekt 1: Breite des Toleranzbereiches
- stenök: schmal
- euryök: breit
–> keine Art komplett euryök (Bärtierchen, Mensch aber fast)
Aspekt 2: Lage des Toleranzbereiches
- bsp: Kälte-stenotherm, Wärme-stenotherm
Reaktionsnormen
Temperatur: stenotherm
pH-Wert: stenoion
Feuchte: stenohygr
Licht: stenophot
Ressourcen
- Umweltfaktoren, die verbraucht werden
Bsp: - Raum für Lebenszyklen
- Lebensnotwendige Stoffe für Erhalt, Aktivität und Gestaltung (artspezifisch!)
- Sonnenenergie, Wasser, Gase, Mineralien, biotische Syntheseprodukte
Ausbreitungsbegrenzung durch Ressourcen
- Liebig’s Gesetz von Minimum:
Entwicklung von Individuen ist durch die Ressource begrenzt, die am weitesten vom Optimum entfernt ist - Population kann nur bis zu der Dichte steigen, bei der Ressource so weit ins Minimum gerät, dass zusätzliche Individuen nicht überleben können
Ökologische Nische Definition
Summe der evolutionär erworbenen Eigenschaften, die einer Art die Existenz in einer entsprechenden Umwelt erlauben
- > kein konkreter Ort (das wäre Habitat)
- > evolutionäre Einnischung
- > es gibt keine leeren Nischen: Organismus evolviert seine Nische
Fundamentale Nische
n-dimensionaler Hyperraum aus allen abiotischen Bedingungen und Ressourcen, die eine Art zum Überdauern benötigt
-> quasi Schnittmenge aller Toleranzbereiche der Art
Realisierte Nische
- fundamentale Nische durch biotische Interaktionen begrenzt
- tatsächlich realisierte Nische: Teil der fund. Nische, der in Anwesenheit von Konkurrenten und Prädatoren realisiert werden kann