VL 2 Temprament Flashcards
Was ist Temprament?
Verhaltensstyle, die relativ konsistent über verschiedene Situationen hinweg gezeigt werden und biologisch basiert sind.
Das Temperament beeinflusst die Aktivität, Aufmerksamkeit und Selbstregulation, wird beeinflusst durch Gene, Reifung und Erfahrung
Temperament muss Beobachtbar sein z.B. Latenz (wie lange dauert es, bis das Kind reagiert?)
Temperament ist ab erstem Lebensjahr beobachtbar.
Voraussetzung: Stabilität (prädiktiv)
Typologische Modelle, Vor und Nachteile
Kategorisieren..
- nicht wissenschaftlich
- vereinfacht zu stark, Schubladendenken
+ einfacher zu verstehen als dimensionale Beschreibung
+ leicht kommunizieerbar für Laien
Temperamentsmodell von Mary Rothbart
(3 wichtigsten Dimensionen)
1) Begeisterungsfähigkeit (Surgency)
2) Negative Affektivität (negative affect)
3) Selbstkontrolle (effortful control)
Genetische Faktoren im Temperament
- Heritabilität: relativer Anteil der genetisch erklärten Varianz an der Gesamtverteilung des Merkmals
(Studien mit Verwantheitsgraden wie Zwillingsstudien)
Verwandtschaftsgrad eineiige Zwillinge: 100 % Zweieiige Zwillinge: 50 Prozent. Aus diesen Unterschieden kann man dann die Varianz berechnen für bestimmte Merkmale.
- Genetik erklärt ungefähr 50% der interindividuellen Unterschiede beim Temperament
Auch Interaktionen sind möglich, daher kann die Varianz nicht genau geschätzt werden.
Beispiele für Umwelteinflüsse
Stress in der Schwangerschaft
Ernährung
Fürsorgeverhalten der Eltern
Peers
Umfälle
…
Differentielles-Suszeptibilitäts-Modell
(versus das Vulnerabilitätsmodell)
traditionell wurden Gene eher als Risikofaktoren betrachtet: beispielsweise trägt ein Kind ein Bestimmtes Gen und hat dadurch ein erhöhtes Risiko für XY. (Vulnerabilitätsmodell) Was Passiert in einer negativen Umwelt wenn ein Kind diese Gene hat? In positivem Umfeld haben sie keine Wirkung
Dieses Modell führte zu einem Paradigmenwechsel.
Suszeptibilitäts Faktoren (Sensibilitäts Faktoren) wurden eingeführt welche voraussagen, wie stark sich ein Kind von seiner Umwelt beeinflussen lässt. sowohl bei negativen, wie auch in positiven Umwelten (kann Vorteile mit sich bringen)
Kinder mit diesen Suszeptibilitäts Faktoren kann man mit Orchideen vergleichen: sie entwickeln sich eher nicht in einem kargen Umfeld, blühen jedoch sehr schön auf in einem positivem Umfeld.
Kinder ohne diese Suszeptibilitäts Faktoren sind eher wie Löwenzahn und blühen in guten wie in schlechten Bedingungen.
Diese Faktoren sind stark verteilt.
Die Variabilität dieser Faktoren ist ein Vorteil für die Menschen, da wenn sich die Zeiten ändern ein Teil der Bevölkerung bestimmt angepasst sind.
Stabilität von Temperament/ Persönlichkeit
(korrelatives Kontinuitätsprinzip) und Erklärung dafür
Korrelation Steigt mit dem Alter an. Eine Veränderung in z.B. Aktivität wird mit steigendem Alter immer unwahrscheinlicher.
Temperament im Kleinkindalter ist somit Prädiktor für Temperament im Jugendalter. Es gibt jedoch keine vollständige Korrelation, die Korrelation nimmt jedoch stetig zu.
Erklärung : Selbstbild festigt sich !
und: Selektionsfaktoren: mit steigendem Alter können sich Menschen immer mehr ihre Nische aussuchen. Als Babys sind wir der Umwelt unserer Eltern ausgesetzt.
Plus: Umwelteinfluss: Kinder mit viel Aggerssion erhalten mehr negative Reaktionen hervor, was zu noch mehr Aggression führt. Das Selbe mit Freundlichkeit.
Wie entstehen
Extraversion
Neurotizismus
Gewissenhaftigkeit
Verträglichkeit
Offenheit für Erfahrungen
?
Extraversion: motorische Aktivität, positive Emotionalität
Neurotizismus: negative Emotionalität
Gewissenhaftigkeit: Selbstregulation
Verträglichkeit: ?? möglicherweise aus Selbstkontrolle und geringer negativer Emotionalität
Offenheit für Erfahrungen: ?? möglicherweise aus Sensitivität für interne und externe sensorische Reize
Dunedin Studie
Riesen Haufen von Daten in welchen Personen aus der Stadt Dunedin für über 50 Jahre untersucht wurden, mit Umfragen nicht nur an die Personen selbst sondern auch an deren Umfeld.
Schlussfolgerung: je besser die Selbstkontrolle in der Kindheit, desto besser ist der Lohn, Sozioökonomische Status und sogar Gesundheit im Erwachsenen Alter!!!
Schüchternheit (Alter? Grund?)
Kinder welche im 2 Lebensjahr schüchtern und vermeidend sind bei unbekannten Personen und Objekten,
sind oft die selben Kinder welche bereits mit 4 Monaten heftig motorisch (hoch-reaktiv) reagieren bei unerwarteten Objekten.
Diese Gehemmtheit ist biologisch begründbar, eine Übererregtheit der Amygdala
Die Amygdala ist wichtig, Angstreaktionen zu entwickeln. Ist sie jedoch überreregbar, entsteht Gehemmtheit.
Die Verhaltensebene entwickelt sich tendenziell normal, das innere erleben bleibt jedoch besorgter, bis ins Erwachsenenalater.