VL 2: allgemeine Sinnesphysiologie Flashcards
1
Q
Aufgaben von Sinnessystemen
A
-
Informationsverarbeitung aus Körperinneren und Umwelt
=> Handlungssteuerung
=> Steuerung von Körperfunktionen (Regelkreise)
=> Inhalt unseres Bewusstseins (sensorische Informationen) - Filterfunktion
=> periphere Rezeptorzellen
=> Neurone in sensorischen Bahnen
=> zentrale kognitive Einflüsse (z.B. Aufmerksamkeit) - Konstruieren der subjektiv erlebten Welt
=> vs. physikalische Welt
2
Q
Überblick Modalitäten
A
3
Q
Rezeptorzellen
Synonyme: Sinneszelle, Sensorzelle
A
-
Definition: spezialisierte Zellen, die Reize in elektrische Erregungen (Transduktion) umwandeln können
=> Kontakt zu Außenwelt bzw. Körperinnerem
=> Weiterleiten der Signale über parallele Verarbeitungskanäle ins ZNS -
primäre Sinneszellen:
=> besitzen eigene ableitende Fasen (Axon)
=> Transduktion + Transformation -
sekundäre Sinneszellen:
=> Übertragen Signale durch chemische Synapse auf ein Axon (»Transmitterausschüttung)
=> Transduktion
4
Q
Rezeptortypen
A
5
Q
Reizleitung
A
-
Transduktion: Umwandlung von physikalischer Energie in Rezeptorpotentiale
=> physikalische Energie: mechanisch, thermisch, chemisch, elektromagnetisch - Transformation: Umsetzung des Rezeptorpotentials in einen einheitlichen neuronalen Code = Aktionspotentiale
- Konduktion: Fortleitung der Information über afferente Axone
6
Q
Kodierung sensorischer Grunddimensionen
A
- Qualität:
* Spezifität der Rezeptorzellen
* Spezifität der sensorischen Bahn
* Antworteigenschaften der Neurone in zentralen Verarbeitungsstufen - Intensität:
* AP-Frequenz der Neurone
* Größe der aktiven Zellpopulation (je stärker Reiz, desto mehr Neurone beteiligt) - Zeitverlauf (=Dauer):
* zeitliches Muster der neuronalen Aktivität - Lokalisation (=Ort):
* Lage der aktiven Zellgruppen in topographisch organisierten Hirnarealen
7
Q
Adaptation
A
- Reaktion von Nervenzellen: nur auf Veränderungen (zeitliche/räumliche Kontraste)
=> kaum auf gleichbleibende Reize - Adaptation erfolgt auf unterschiedlichen Zeitskalen:
=> schnell adaptierende Rezeptoren (RA)
=> langsam adaptierende Rezeptoren (SA)
=> unterschiedliches Adaptationsverhalten von Rezeptorzellen => Wahrnehmung zeitlicher Muster - ermöglicht Kodierung …
=> statischer Reizqualitäten: Druck, Form (RA)
=> dynamischer Reizqualitäten: Vibration, Textur (SA)
8
Q
rezeptives Feld
A
- Definition: umschriebener Bereich in der sensorischen Oberfläche, in dem Information aufgenommen werden kann
=> Nervenzellen reagieren nur bei Reizung an bestimmten Stellen eines Sinnesorgans - Eigenschaften:
=> rezeptives Feld eines nachgeschalteten Neurons durch Konvergenz größer
=> je später in der Verarbeitungskette, desto komplexer & größer die rezeptiven Felder - innere Struktur: z.B antagonistische Zonen durch Umfeldhemmung
9
Q
laterale Hemmung
Umfeldhemmung
A
- Inhibition von angrenzenden Zellpopulationen
- über hemmende Interneurone
- Folge: Kontrastverstärkung
=> kann v.a. räumliche Auflösung verbessern
in Abb.: zwischengeschaltete inhibitorische Interneurone weggelassen
10
Q
Reizschwellen = sensorische Schwelle
Psychophysik
A
- absolute Schwelle: kleinste Reizintensität, die noch eine Empfindung hervorruft
=> Stärke von Reizen - Unterschiedsschwelle: Stärke, um die sich 2 Reize unterscheiden müssen, um als unterschiedlich wahrgenommen zu werden
- Zweipunktschwelle: kleinster Abstand zwischen 2 Punkten, der noch als getrennt wahrgenommen wird
=> räumliche Auflösung
11
Q
Bestimmung von Reizschwellen
Psychophysik
A
12
Q
subjektive und objektive Schwellen
Psychophysik
A
Unterschiede in Abhängigkeit von untersuchten Körperregionen
13
Q
Unterschiedsschwellen
= Experiment von Weber
A
14
Q
Empfindung und Reizstärke
= Fechner-Beziehung
A
15
Q
Stevens-Potenzfunktion
A
16
Q
sensorische Substitution
A
- teilweiser Ersatz sensorischer Eingänge bei Verlust eines Sinnes
- Aufnahme der Signale über einen künstlichen Sensor
- Wandlung zur Einspeisung über eine noch funktionsfähige Modalität