VL 12 Flashcards

1
Q

Grundkonflikt menschlichen Daseins; Effekte sozialer Isolation

A

Balance zwischen Autonomie (agency) und Bezogenheit (communion)

agency: persönliche Freiheit, effektive und erfolgreiche Auseinandersetzungen mit der sozialen und materiellen Umwelt, persönliche Interessen
communion: Aufnahme und Erhalt soziale Beziehungen

->Menschen unterscheiden sich darin 1. welche Bereich sie akzentuieren 2. inwieweit es gelingt, Balance herzustellen
aber: für die meisten Menschen stellen Beziehungen zu anderen Menschen einen wichtigen Teil ihres Lebens dar

Effekte sozialer Isolation:
Risikofaktor für physische und mentale Gesundheit (höheres Mortalitätsrisiko)
- nicht nur beim sozialen Wesen Mensch oder anderen Säugetieren (Können Ameisen einsam sein?)

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2
Q

Beziehungsklassifikation/-typen

A

genetische Verwandschaft
- Betrachtung von Beziehung aus evolutionärer Sicht (z.B. soziale Unterstützung von Verwandten und Nicht-Verwandten)

Altersähnlichkeit der Bezugspersonen
- Peer-Gruppe (Adolszenz)

Beziehungsmerkmal
- Nähe -Distanz (Intimität, Liebe, Sexualität, Bindung, Unterstützung)

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3
Q

Beziehungsfunktion

A

Beziehungstypen haben unterschieldiche Funktionen für Perrsönlichkeitsentwicklung und Wohlbefinden der Bezugspersonen

Unterstützungsfunktionen (Weiss, 1974)
- Bindung
- Verlässlichkeit (auch ohne emotionale Nähe)
- Selbstwertstärkung
- soziale Integration (Kontakt)
- Beratung
- Gelegenheit zu eigener Unterstützung

Beziehungstypen erfüllen Funktionen in unterschiedlichem Ausmaß (in verschiedenen Lebensphasen)

Jugendalter
- Eltern: Bindung, Verlässlichkeit, Beratung
- Peers: Selbstwert, Kontakt

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4
Q

Freundschaftsbeziehungen

A

Prototyp für spätere romantische Beziehungen
- wichtiger als breites soziales Netzwerk
- eigene Entwicklungsaufgabe

Freundscgaftsparadox: hoch geschätzt, aber schwe rzu fassen
ein Merkmal von Freundschaft ist, dass es wenigeindeutige Merkmale gibt (Auhagen, 1993)
- gemeinsame Aktivitäten
- Austausch intimer Gedanken
- gemeinsamer Kindheitskontext

fragility of friendship
- fehlen soziale Mechanismen, die Wiederherstellung fördern

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5
Q

Charakterisierung von Freundschaft (Auhagen, 1993)

A
  • Basis = Freiwilligkeit (Gegensatz zu familiären Beziehungen) und Gegenseitigkeit/Reziprozität
  • dyadisch, nicht gruppenspezifisch
  • persönlich, nicht durch soziale Rollen definiert
  • informelle Sozialbeziehung (ohne ofizielle Verpflichtungen)
  • hat individuellen emotionaln, sozialen, geistigen Wert
  • ist zeitlich ausgedehnt (Entstehung, Fortbestand und Auflösung freiwillig)
  • subjektiv als positiv erlebt
  • nichtsexuelle Beziehung (Abgrenzung von Partnerschaft)
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6
Q

Elterlicher Einfluss auf Freundschaft

A

Eltern tragen auf direkten und indirekten Weg durch die Bereitstellung vielfältiger Möglichkeiten der sozialen Kontaktanbahnung zur Sozialentwicklung ihrer Kinder bei

direkt: regeln Zugang/Kontakt zu Gleichaltrigen über formelle Betreuungssituationen und „Verabredungen“
indirekt: Umgang und Kontaktpflege des eigenen sozialen Netzwerkes der Eltern
- wenn Eltern einen ausgedehnten Freundeskreis hatten: -> Kinder hatten mehr Beziehungen zu Gleichaltrigen und mehr Schulfreunde (Uhlendorff, 1996)

  • s.a. Effekte von sicherer Bindung, positivem Familienklima, unterstützendem Erziehungsstil (außerfamiliäre Freunde-/Peerkontakte, soziale Kompetenz …)
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7
Q

Freundschaft in der Vorschulzeit/frühen Kindheit

A

erste Freundschaften in Vorschulzeit/früher Kindheit
- wichtiger Kontext für sozioemotionale Entwicklung

Freundschaftskonzept: Kinder =/= Erwachsenen
- vgl. kognitiven und moralischen Entwicklungsstand
- körperliche Nähe und gemeinsame Spielaktivitäten (Teilen von Spielzeug)
- symmetrische Reziprozität von Freundlichkeit/Unfreundlichkeit (Gegenwärtigkeit)

“Ich gebe dir meins, di gibst mir deins. Gibst du mir nichts, bist du nicht mehr mein/e Freund/in.”

Trotz der “Unreife” des Freundschaftskonzepts: Attribut der Intimität (Freund ist jemand, der dich mag)

Charakteristika des Umgangs unter Freunden
- häufigere Verstärkung (Begrüßung, Lob und Zustimmung, Zeigen von positiven Gefühlen, Lachen, Blickkontakt)
- gemeinsam mit Freunden: leichtere Anpassung an Schulalltag nach Einschulung (secure base?)
- selbstständige Erledigung von Aufgaben, kooperative Beteiligung an Aktivitäten, bessere Leistungen im Schulalltag

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