VL 07: Enterprise Resource Planning (ERP) Flashcards

1
Q

Was sind Geschäftsprozesse?

A

Geschäftsprozesse sind…

  • Ketten von Unternehmensaktivitäten und ihren netzartigen Zusammenhängen
  • Arbeits-, Informations- und Entscheidungsprozesse
  • Beschreibungen für das Zusammenwirken von Menschen, Betriebsmitteln, Material, Methoden und Informationen
  • Eine Menge von Aktivitäten zur Erbringung eines Ergebnisses, das von den Kunden des Unternehmens von Nutzen ist. Ein Geschäftsprozess kann dabei funktionsübergreifend sein.
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2
Q

Was managen ERP-Systeme?

A

Geschäftsprozesse

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3
Q

Was ist ein Enterprise-Resource-Planning (ERP) System?

A
  • Integriere Software
  • Basiert auf standarisierten Modulen
  • Unterstützt informationstechnisch alle oder wesentliche Teile der Geschäftsprozesse aus betriebswirtschaftlicher Sicht
  • Systemfunktionalitäten liefern aktuelle Informationen auf Basis der erfassten Daten
  • Systemfunktionalitäten ermöglichen einen unternehmensweite Planung, Steuerung und Kontrolle

Eine integrierte Software, die auf Basis standarisierter Module alle oder wesentliche Teile der Geschäftsprozesse eines Unternehmens aus betriebswirtschaftlicher Sicht informationstechnisch unterstützt. Die zur Verfügung stehenden Systemfunktionalitäten liefern dabei aktuelle Informationen auf Basis der erfassten und verarbeiteten Daten und ermöglichen hierdurch eine unternehmensweite Planung, Steuerung und Kontrolle.

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4
Q

Seit wann gibt es ERP-Systeme?

A

Seit Anfang der 70er Jahre.

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5
Q

Wer entwickelte die erste betriebswirtschaftliche Standardsoftware?

A

SAP AG

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6
Q

Wie heißt das Programm, welches SAP 1992 entwickelte, und erstmalig auf Client/Server Architektur basiert?

A

R/3

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7
Q

Beschreibe inwiefern sich das Rollenverständnis zwischen IT- und Fachabteilungen mit der Zeit verändert hat.

A

Während die IT-Abteilungen anfangs lediglich die Anforderungen der Fachabteilungen umgesetzt hatten, gaben sie den Fachabteilungen aufgrund der im Referenzmodell des ERP-Systems dokumentierten und optimierten Geschäftsprozesse bald Vorgaben für die Abwicklung ihres Tagesgeschäfts.

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8
Q

Nenne Beispiele für Trends, welche ERP-Systeme beeinflusst haben und zu einer zunehmenden Komplexität der Systeme geführt haben.

A

E-Business
SCM (Supply Chain Management)
CRM (Customer Relationship Management)

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9
Q

Abb. Historische Entwicklung 1960 bis 1990

A

vgl. Folie 11

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10
Q

Abb. Historische Entwicklung 1990 bis 2010

A

vgl. Folie 12

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11
Q

Abb. Historische Entwicklung 2010 bis Trends 2018

A

vgl. Folie 13

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12
Q

Nenne die technologischen Anforderungen an zukünftige ERP-Systeme.

A
Cloud Computing
Appisierung 
Dematerialisierung 
Wandlungsfähige Architektur 
Offene Standardisierung und Kommunikation 
Echtzeit- und Massendatenfähigkeit 
Dehierarchisierung
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13
Q

Nenne die funktionalen Anforderungen an zukünftige ERP-Systeme.

A

Usability und Prozessmodellierung
Vernetzung und Kollaboration
Expertenwerkzeuge zur Datenanalyse
Dezentralisierung der Planung und Manufacturing Execution
PLM (Product-Lifecycle-Management) und funktionale Konfiguration

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14
Q

Welche Anforderung an zukünftige ERP-Systeme ist sowohl technologisch als auch funktional?

A

Industrie 4.0

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15
Q

Wahr oder falsch?

ERP ist ausschließlich die Schnittstelle zwischen Lieferant und Kunde.

A

ERP ist nicht nur die Schnittstelle zwischen Lieferant und Kunde sondern verbindet mehrere Systeme miteinander. Somit können viele Geschäftsprozesse mit ihren speziellen Anforderungen abgedeckt werden.

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16
Q

Welche möglichen Schnittstellen und Systeme verbinden ERP-Systeme?

A
Staat
Web 
Bank 
Kunde, CRM (Customer Relationsship Management) 
MDM (Master Data Management)
ECM (Enterprise Content Management)
PLM (Product Lifecycle Management), PDM (Product Data Management)
WMS (Warehouse Management System)
Lieferant, SCM (Supply Chain Management)
17
Q

Abgrenzung untereinander: ERP – ERP II – ERP as a Service

Was zeichnet ERP-Systeme aus?

A
  • Unternehmensinterne Prozesssicht
  • Spezialisiert auf Bereiche der Produktion und Materialbedarfsplannung
  • Ausschließlich in Großunternehmen eingesetzt
18
Q

Abgrenzung untereinander: ERP – ERP II – ERP as a Service

Was zeichnet ERP II-Systeme aus?

A
  • Unternehmensübergreifende Prozesssicht
  • Abdeckung vieler Unternehmensbereiche durch entsprechende Module
  • Ausschließlich in Großunternehmen eingesetzt
  • Web-basierte Architektur
19
Q

Abgrenzung untereinander: ERP – ERP II – ERP as a Service

Was zeichnet ERP as a Service-Systeme aus?

A
  • Unternehmensübergreifende Prozesssicht
  • Abdeckung vieler Unternehmensbereiche durch entsprechende Module
  • Skalierbare Lösungen und somit für kleine und mittlere Unternehmen geeignet
  • Web-/ Cloud basierte Anwendung
  • Flexible im Umfang der ERP-System Gestaltung
20
Q

Abgrenzung: MRP – MRP II – PPS – ERP

Was zeichnet MRP-Systeme aus?

A

Material Requirement Planning (MRP)

  • Methode zur Bestimmung von Mengen und Bereitstellungsterminen von Vor- und Zwischenprodukten
  • Liefert notwendige Informationen für die Planung des Produktionsprogramms der Endprodukte (Hauptproduktionsprogramm)
21
Q

Abgrenzung: MRP – MRP II – PPS – ERP

Was zeichnet MRP II-Systeme aus?

A

Manufacturing Resource Planning (MRP II)

  • Zusammensetzung aus MRP und CRP (Material Requirement Planning und Capacity Requirement Planning)
  • Methode um alle Ressourcen eines Produktionsunternehmens zu planen
  • Unter Ressourcen werden Menschen, Maschinen und Zeit verstanden
22
Q

Abgrenzung: MRP – MRP II – PPS – ERP

Was zeichnet PPS-Systeme aus?

A

Produktionsplanungs- und -steuerungssystem (PPS-System)

  • Basiert auf der Grundlage von Manufacturing Resource Planning (MRP-II)
  • Modular aufgebautes innerbetriebliches Informationssystem
  • Dient zur Unterstützung der Planung und Steuerung von bestimmten Geschäftsprozessen eines Unternehmens,
    insbesondere im Bereich der Produktion
23
Q

Abgrenzung: MRP – MRP II – PPS – ERP

Was zeichnet ERP-Systeme aus?

A

Enterprise Resource Planning System (ERP-System)

  • PPS-System, das zusätzlich die Planung von Human Resources sowie Finance Management umfasst
  • Ist dadurch für Management von standortübergreifenden Geschäftsprozessen sehr gut geeignet
24
Q

Wie ist die Aufgabenteilung von ERP und PDM/PLM Systemen in einem Unternehmen i. d. R. definiert?

A

Das PDM/PLM-System:
- Verwaltet alle produktbezogenen Daten über den Produktlebenszyklus,
- Unterstützt sämtliche entwicklungs-/ingenieurtechnische Prozesse zur Produktdefinition durch eine aktive
Integration technischer Erzeugersysteme (CAD/CAM/CAE/…) und
- Ermöglicht einen kontrollierten Datenaustausch mit dem ERP-System.

Das ERP-System:

  • Verwaltet alle Produkte, Prozesse und Ressourcen für die Produktion und
  • Ermöglicht die Definition von Produktionsdaten und Stücklisten spezifisch für jeden Fertigungsstandort.
25
Q

Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von PLM und ERP (1/2)

A

ERP - System
ERP Lösungen zur Erfassung der finanziellen, logistischen, ressourcenorientierten Betriebsabläufe, (physikalische) Materialflüsse und Transaktionen

PLM - System
PLM Lösungen zur Erfassung der digitalen/virtuellen Modelle des Produktes und der Produktionsumgebung

vgl. Folie 23

26
Q

Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von PLM und ERP (2/2)

Welche Elemente verbinden ERP- und PLM-System?

A
  • Teilestammdaten (Teilenr., Bezeichnungen, Variantenkennzeichnungen etc.)
  • Stücklisteninformationen
  • Maschinennummern
27
Q

Charakterisiere den Informationsaustausch zwischen PLM und ERP-System?

A

PDM –> ERP:

  • Engineering/technische Daten
  • Bsp. Stammdaten, Stücklisten, Änderungen

ERP –> PDM:

  • Kommerzielle/logistische Daten
  • Bsp. Kosten, Lieferzeiten, Lagerbestand
28
Q

Beschreibe die Abgrenzung von MES (Manufacturing Execution System) und ERP.

A

MES besitzt gegenüber ERP eine direkte Anbindung an die Automatisierung und ermöglicht die Kontrolle der Produktion in Echtzeit.

Dazu gehören klassische Datenerfassungen und Aufbereitungen wie Betriebsdatenerfassung (BDE), Maschinendatenerfassung (MDE) und Personaldatenerfassung, aber auch alle anderen Prozesse, die eine zeitnahe Auswirkung auf den Fertigungs- /Produktionsprozess haben.

29
Q

Beschreibe die Systemarchitektur von ERP-Systemen.

A

Ist ist modular, da ERP Systeme mehrere Ziele verfolgen.

Jedes Modul dient einem bestimmten Unternehmensbereich.

Einzelne Module können nach Belieben kombiniert werden.

Module bestehen aus Komponenten, die mehr oder weniger individuell passend auswähl- und kombinierbar sind.

Bei den Modulen unterscheidet man operativen und analytischen Module. Operative Module kommen bei konkreten Geschäftsfällen zum Einsatz während analytische Module der Erfassung, Generierung und Auswertung von Daten dienen.

30
Q

Welche Merkmale haben ERP-Systeme?

A

Integration

  • Datenintegration: Gemeinsame Verwendung von Daten
  • Prozessintegration: Durchgängige Verbindung mehrerer Geschäftsprozesse

Modularisierung
- Einzelne Module oder Komponenten, die über Schnittstellen miteinander kommunizieren

Standardisierung

  • Einsatz in verschiedenen Branchen und in Unternehmen verschiedener Größe
  • Daten- und Prozessstandardisierung
  • Unternehmensindividuelle Anpassung durch Customizing
Flexibilität
- Technisch flexibel, bzgl. Hardwareplattform und Betriebssystem, offene Standards
- Internationalität
- Kontenpläne, Währungen, Steuern,
Rechnungslegungsvorschriften, etc.
31
Q

Abb. Systemarchitektur ERP Systeme

A

vgl. Folie 32

32
Q

Aufgabe eines Unternehmens ist es, vorhandene Ressourcen (z.B. Personal, Kapital, Betriebsmittel) möglichst effizient in den betrieblichen Ablauf einzuplanen.

Warum werden ERP-Systeme eingesetzt?

A

Einsatz von ERP-Systemen unterstützt Geschäftsprozesse und optimiert Abläufe

  • Integration und somit Ende der Fragmentierung von Informationen
  • Integration der verschiedenen Unternehmensfunktionen ist der zentrale Unterschied zu anderer Unternehmenssoftware (sog. Best-of-Breed)
  • Anstoß zum Geschäftsprozessmanagement
33
Q

Welche Nutzeneffekte treten durch den Einsatz von ERP-Systemen auf? Nenne Beispiele.

A

Quantitativ: Bestandssenkung, Durchlaufzeitverkürzung, Reduktion der Wartungskosten etc.

Qualitativ: Erhöhte Liefertermintreue, verbesserte Prozessflexibilität und –transparenz etc.

34
Q

Abb. Nutzen von ERP-Systemen?

A

Markteffizienz

Prozesseffizienz

Ressourceneffizienz

Motivationseffizienz
(Voraussetzung für unternehmenszielkonformes Verhalten der Mitarbeiter)

Delegationseffizienz
(Reduzierte Kosten der Informationsverarbeitung und - weitergabe durch eine höhere Geschwindigkeit, Qualität und Verlässlichkeit)

vgl. Folie 35

35
Q

Wo werden ERP-Systeme hauptsächlich eingesetzt?

A

Serienfertigung

36
Q

Abb. ERP-Lebenszyklus

A

vgl. Folie 41

1) Adaptation
- Notwendigkeit und Nutzen eines ERP-Systems bestimmen
- Systemanforderungen und Ziele definieren

2) Aquisition
- Auswahl eines ERP-Systems

3) Implementation
- Einführung des ERP-Systems
- Integration in Geschäftsprozesse und Customizing
- Testdurchführung

4) Use and Maintenance
- Nutzen des ERP-Systems
- Schuldung der Nutzer
- Wartung

5) Evolution
- Systemupgrades und Service Packages

6) Retirement
- Ersetzten des Alt-Systems durch ein neueres System

37
Q

Was sind die Ziele der ERP-Implementierung?

A

Schaffung einer einheitlicher Geschäftsprozessarchitektur

  • Umsetzung von Prozessverbesserungen
  • Nutzung von Synergien
  • Schaffung von einheitlichen Unternehemensschnittstellen mit Kunden, Lieferanten und Partnern

Standardisierung interner und externer Stammdaten

  • Obsolete oder redundante Daten werden reduziert
  • Kunden-, Lieferanten – und Produktdaten sind in einer zentralisierten Datenbank

Standardisierung der Informationssystemarchitektur

  • Standardisierung von Hardware und Software, einschließlich der Vereinbarung globaler Einkaufskonditionen
  • Standardisierung von Wartungsverträge mit den Lieferanten
38
Q

Nenne die ERP-Implementierungs-Strategien.

A

Gestufte Einführung
ERP-System wird schrittweise nach geografischen/organisatorischen Gesichtspunkten (z.B. Standort) oder nach funktionalen Gesichtspunkten (z.B. Modul) eingeführt.
+ Erfahrungen können im begrenzten Umfeld gesammelt werden.
- Temporäre Schnittstellen zwischen Alt- und Neu-System müssten aufgebaut werden.
- Die Betreibung von zwei ERP-Systeme parallel ist zu bewältigen.

Schlagartige Einführung
ERP-System wird bei allen Anwendern in vollem Umfang an einem Stichtag eingeführt.
+ Temporäre Schnittstellen zwischen Alt- und Neu-System werden nicht benötigt
+ Zwei unterschiedliche ERP-Systeme müssen nicht parallel betrieben werden
- Hoher Schulungs- und Supportaufwand sollte beachtet werden, um alle Anwender zum Stichtag mit dem neuen System vertraut zu machen