Virologie (Virushepatitis) Flashcards

1
Q

Wie kann eine akute Hepatitis A Virus (HAV) - Infektion diagnostiziertwerden?

A
  1. ) Nachweis erregerspezifischer IgM anti-HAV
  2. ) Serokonversion des anti-HAV (Auftreten von spezifischen Antikörpern gegen Antigene eines Mikroorganismus im Rahmen einer Infektion oder einer Impfung; CAVE: Man spricht NICHT von Serokonversion wenn zuvor AK vorhanden gewesen sind!)
  3. ) Nachweis von HAV-RNA im Stuhl oder Blut ⇒ Mindestens 4facher Titeranstieg in zwei Blutproben, deren Entnahme nicht länger als drei Wochen auseinander liegt
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2
Q

Welche Prognose hat die Hepatitis A?

A

Sehr gut, heilt aus, keine Chronizität

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3
Q

In welcher Altergruppe der deutschstämmigen Bevölkerung erwarten Sie die höchste Rate an HAV-Antikörper positiven Personen?

A

Z. Zt. älter als 55 Jahre (erworbene Immunität, wenn vor 1950 geboren)

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4
Q

Welche Möglichkeiten der Prophylaxe einer Hepatitis A gibt es?

A

a) Aktive Impfung mit Totimpfstoff (2x)
b) Immunglobulingabe
c) Hygiene-Maßnahmen (jeder Kontakt geht über die Hände), kein Verzehr roher Krustentiere (Austern, Miesmuscheln etc.), Trinkwasser abkochen

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5
Q

Für welche Personen ist eine aktive Immunisierung gegen eine Hepatitis A indiziert?

A

a) Reisende in Endemie-Gebiete: Süd-, Ost-Europa, Afrika, Asien, Lateinamerika
b) Exponierte: z.B. Laborpersonal, Kanalarbeiter, Installateure, Kinderärzte

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6
Q

Was wird als Impfstoff gegen Hepatitis A verwendet?

A

Aktive Impfung: Formalin inaktiviertes Vollvirus (Totimpfstoff)

Passive Impfung: Ig-Präparate aus Seren rekonvaleszenter Personen ( → Restrisiko bleibt!

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7
Q

Zu welcher Virusfamilie gehört das HAV?

A

Picornaviren

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8
Q

Was begünstigt die relativ hohe Umweltresistenz des Hepatitis A Virus?

A

Fehlen einer Hülle

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9
Q

Nennen Sie die Ursache einer anderen fäkal-oral übertragbaren Hepatitis, die für Schwangere besonders gefährlich ist!

A

Hepatitis E Virus (HEV)

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10
Q

Bei einer 20jährigen Patienten mit akuter Hepatitis sind die Suchteste für die Hepatitisviren negativ. Welche anderen Viruserkrankungen kommen als Ursache in Betracht?

A

Virusinfektionen, die eine Begleithepatitis verursachen können: EBV, CMV, Gelbfiebervirus, Adenovirus, Herpes simplex Virus

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11
Q

Nennen Sie wenigstens drei virusdiagnostische Parameter, die beim Auftreten der ersten klinischen Symptome einer Hepatitis B nachweisbar sind!

A

HBsAg, HBeAg, IgM anti-HBc (HBV-DNA) → Skript Seite 13

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12
Q

Was ist ein Dane-Partikel?

A

Ältere Bezeichnung für das Hepatitis B Virus (s. Glossar S. 69)?

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13
Q

In welcher Form liegt das HBsAg im Blut vor?

A

In partikulärer Form: sphärische und/oder filamentöse Partikel

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14
Q

Welche AK sind in der ersten Krankheitswoche einer Hepatitis B in der Regel nachweisbar?

A

(IgG) anti-HBc, IgM anti-HBc

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15
Q

Zu welchem Zeitpunkt nach einer HBV-Infektion ist eine Prognose über den weiteren Verlauf der Infektion möglich?

A

Günstige Prognose bei Abfall des HBsAg nach 4-6 Wochen; Verschwinden des HBsAg nach 6 Monaten signalisiert Ausheilung

(Kasse: 6-9 Monate

Privat: 4 Wochen)

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16
Q

Welche virusdiagnostischen Parameter kündigen die beginnende Ausheilung der HBV-Infektion an?

A

Abfall von HBsAg, Auftreten von antiHBe, anti-HBs

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17
Q

Was verursacht den Anstieg der Transaminasen während der akuten HBV-Infektion?

A

Immunbedingte Zerstörung HBV-infizierter Leberzellen

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18
Q

Welches Virus benötigt für seine Replikation das Vorhandensein von HBV?

A

Das Hepatitis D Virus (HDV)

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19
Q

Warum kann das Hepatitis B Virus als ein den Retroviren verwandtes Virus bezeichnet werden?

A

Als Zwischenschritt der Replikation wird intermediär eine virale RNA gebildet, die als Matrize für die DNA-Produktion durch die reverse Transkriptase (Polymerase, gut therapierbar) des HBV dient.

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20
Q

Welche Größe hat das HBV-Genom?

A

Etwa 3200 bp

240.000 Da Protein

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21
Q

Welcher Mechanismus hilft dem HBV die Kodierkapazität seiner DNA voll auszunutzen?

A

Rasterverschiebung (frame shift); mit Verschiebung der Ablesemuster von Tripletts

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22
Q

Nennen Sie drei Nichtstrukturproteine des HBV!

A

HBeAg, HBxAg (Tumorprogression), Pol

23
Q

Wie ist die chronische Hepatitis B definiert?

A

Persistieren des HBsAg über sechs Monate hinaus, fehlende Serokonversion von anti-HBe und anti-HBs, ggf. auch Persistieren von HBeAg länger als sechs Monate

24
Q

Mit welcher Häufigkeit geht die HBV-Infektion in ein chronisches Stadium über

a) bei Neugeborenen?
b) bei Kindern im Grundschulalter?
c) bei Erwachsenen?

A

a) bei Neugeborenen: etwa 90%
b) bei Kindern im Grundschulalter: etwa 25%
c) bei Erwachsenen: 5-10%

25
Q

Welche Bedeutung hat der Nachweis von Anti-HBc bei einem Neugeborenen?

A

Es handelt sich sehr wahrscheinlich um mütterliches anti-HBc; Bestimmung von HBsAg und IgM anti-HBc im kindlichen Blut erforderlich, um eine intrauterine Infektion (sehr selten) nachzuweisen oder auszuschließen

26
Q

Welche Konstellation diagnostischer Parameter läßt den Übergang in eine chronische Hepatitis B vermuten?

A

Fehlende Serokonversion von anti-HBe und anti-HBs, Persistenz von HBsAg

27
Q

Welche Untersuchung erlaubt eine Aussage über die Infektiösität eines Patienten?

A

a. ) Nachweis von HBeAg gibt einen Hinweis auf eine Virämie und damit auf Infektiosität (größer 106)
b. ) Nachweis von HBV-DNA (PCR)

28
Q

Welche Bedeutung hat die Anti-HBe-Serokonversion?

A

Günstiges Zeichen, Hinweis auf eine beginnende Ausheilung

29
Q

Welche Untersuchung erlaubt eine Aussage über die Progradienz der Hepatitis B?

A

Histopathologische Untersuchung eines Leberbiopsates

30
Q

Welche Therapie für Hep B gibt es (a) und wie wird der Therapie Erfolg kontrolliert (b)?

A

a) alpha-Interferon (Immunstimulation), Lamivudin (Virustatikum) oder Adefovir (Virostatikum, bei Resistenzen gegen Lamivudin); Blockieren die Reverse-Transkriptase
b) Abfall der Virusmende (Viruslast), Serokonversion für anti-HBe, bzw. anti-HBs; Normalisierung der ALT

31
Q

wie sind die Prognosen einer

a. ) Simultaninfektion und einer
b) Superinfektion mit dem Hepatitis D Virus?

A

a. ) häufig fulminanter Verlauf, in 10% chronischer Verlauf
b. ) milder, ggf. auch inapperenter Verlauf

32
Q

Welche Mechanismen begünstigen das Entstehen des primären Leberzellkarzinoms (hepatozelluläres Karzinom) bei chronischer HBV-Infektion?

A

Auftreten von viraler cccDNA,

Integration des HBV-Genoms in das zelluläre Genom,

Expression des NBx-Gen-Produktes

33
Q

Im Einzelfall kann es erforderlich sein, vor der Grundimmunisierung gegen Hepatitis-B einen diagnostischen Parameter zu bestimmen. Welchen?

A

Anti-HBc

34
Q

Wie wird das Antigen für den bei uns verwendeten Hepatitis B Impfstoff heute hergestellt?

A

Rekombinant in Hefezellen (→ keine Gefahr der Infektion)

35
Q

Wie heißt der schützende AK, der durch die HBV-Impfung indiziert wird?

A

Anti-HBs

36
Q

Nach welchem Schema erfolgt die Grundimmunisierung gegen Hepatitis B?

A

0, 1, 6 Monate

(auch andere Schemata: 0-2 Wochen-2 Wochen + nach 1 Jahr)

37
Q

Müssen bei der Hep B-Impfung Abstände zu anderen Impfungen eingehalten werden (a)?

Kann die Hepatitis B-Impfung mit anderen kombiniert werden (b)?

A

a. ) nein (Totimpfung)
b. ) Ja, in Kombination mit Hepatitis A-Impfstoffen;

als 6fach-Kombination (DiPerTe, HiB, Polio, HAV) für Säuglinge und Kinder

38
Q

Wann ist eine Auffrischung des Hep B-Impfschutzes bei beruflich exponierten Personen erforderlich?

A

Nach Absinken des Anti-HBs-Wertes unter 100 IU/L

39
Q

Was wird mit dem Begriff “low-responder” und “non-responder” im Zusammenhang mit der Hep B-Schutzimpfung zum Ausdruck gebracht?

A

Schlechte, bzw. fehlende AK-Produktion, häufig bei Dialysepatienten (abhängig von HLA Konstellation ⇒ Kombiimpfstoff oder 5fach Dosis [manchmal])

40
Q

Nach dem Impfkalender der STIKO kann die Hep B durchgeführt werden als:

A

I. Standardimpfung (ab 3. Monat)

II. Indikationsimpfung

  • a.) postexpositionelle Impfung (nach Kontakt);
  • b.) präexpositionelle Impfung (berufliche Exposition)
  • c.) Reiseimpfung

III. Auffrischimpfung

41
Q

Was ist mit “Simultanimpfung” nach Hep-B-Exposition gemeint?

A

Zeitgleiche aktive und passive Impfung;

indiziert nach horizontaler Exposition (z. B. Nadelstichverletzungen bei fehlender Grundimmunisierung) oder vertikaler Exposition (Mutter-Kind)

42
Q

Wie erklären Sie einem Jugendlichen den Nutzen der Hep B Impfung?

A

Hohes Infektionsrisiko bei Blut- oder Sexualkontakt mit akut/chronisch Kranken (HBV viel infektiöser als HIV); Vermeiden einer (schwer verlaufenden) Erkrankung mit Gefahr der Chronizität.

43
Q

Wie kann das HCV übertragen werden?

A

Blut- und Blutprodukte (Transfusionshepatitis), seltener Geschlechtsverkehr (wegen Viruslast)

44
Q

Wie wird die Verdachtsdiagnose einer Hep C gesichert?

A

Bei positivem Anti-HCV-Screeningtest Bestätigung durch Immunblot und/oder PCR (AG auf Blotmembran)

45
Q

In der HCV-Diagnostik wird als Bestätigungstest eines positiven Antikörpersuchtests das Immunblot-Verfahren durchgeführt.

a. ) Was wird in diesem Verfahren nachgewiesen?
b. ) Woher stammen die viralen Antigene auf der Blotmembran?

A

a. ) Nachweis spezifischer AK gegen einzelne Virusantigene (Hep C ist besonders, weil IgM vorhanden ist)
b. ) Immundominante Teile der viralen Antigene werden rekombinant oder synthetisch hergestellt und auf eine Membran (PVDF, Nitrozellulose) aufgetragen.

46
Q

Wie kann eine akute HCV-Infektion mit Labormethoden sicher erfasst werden?

A

Serologisch ist eine Unterscheidung zwischen akuter und chronischer Infektion nicht möglich, Ausnahme: Eine Serokonversion wird erfasst (also nur mit Nullprobe möglich)

47
Q

Wie kann eine HCV-Infektion vor dem Auftreten spezifischer AK nachgewiesen werden?

A

Nachweis von HCV-RNA

(Nullprobe; 3. Monat + nach 6 Monaten;

Trick: 1x/Woche Transaminasen checken ⇒ Wenn diese erhöht, dann HCV RNA! → Therapie)

48
Q

Wie hoch ist die Zahl der chronisch HCV-Infizierten in Deutschland?

A

Etwa 500.000 (Dunkelziffe x5)

49
Q

Wie häufig geht eine HCV-Infektion in eine chronische Verlaufsform über?

A

ca. 80% der Fälle

50
Q

Was ist nach Verletzung an einer Kanüle zu tun, die für die Blutentnahme bei einem HCV-positiven Patienten verwendet wurde?

A

Zur Senkung der lokalen Virusmenge: Wunde bluten lassen dann desinfizieren mit alkohollischen Substanzen (Zerstörung der Virushülle), Meldung als Betriebsunfall, serologischen Status bestimmen lassen (Ausgangswert), Kontrolle der Leberwerte über 6 Monate

51
Q

Welche Maßnahmen werden heute ergriffen, um eine Übertragung von Hep C durch Bluttransfusionen zu minimieren?

A

Untersuchen aller Spender auf anti-HCV; Prüfen der Blutkonserven auf HCV-RNA mittels Nukleinsäureamplifikationstechniken (seit 1995 Pflichtmessung mit PCR auf HCV → PCR = langes diagnostisches Fenster)

52
Q

Zu welcher Virusfamilie gehört das Hep C Virus?

A

Flavi-Viren

53
Q

Welcher andere Virus (neben HCV) aus der gleichen Familie verursacht eine Begleithepatitis?

A

Gelbfiebervirus