Verhaltensökologie Flashcards

1
Q

Was besagt die “Life History theory”?

A

postuliert, dass sich Organismen begrenzte Ressourcen wie beispielsweise Energie, Nahrung und Zeit, auf mehrere lebensnotwendige miteinander konkurrierende Prozesse, wie beispielsweise Wachstum, Gesundheit und Fortpflanzung aufteilen müssen. Dadurch entsteht für den Organismus ein Verteilungsproblem der knappen Ressourcen. Jede Investition in einen der Prozesse reduziert die verfügbaren Ressourcen für andere Prozesse.

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2
Q

Was versteht man unter Siblicide (‚Kainismus‘)?

A

bezeichnet in der Ornithologie die Tötung eines jüngeren Geschwisters durch ein älteres

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3
Q

Was versteht man unter ‚Trade-offs‘?

A

beschreibt Fitness­nachteile, die ein Organismus bei der besseren Adaptation an einen bestimmten Umweltfaktor zwangsläufig in Bezug auf andere Umweltfaktoren erleidet. Der Vorteil in einem Bereich ist also durch einen nicht vermeidbaren Nachteil in einem anderen Bereich „erkauft“

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4
Q

Was versteht man unter “Optimalität”?

A

Die beobachtete Kombination von Lebensgeschichte-Merkmalen ist diejenige mit der höchsten Fitness

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5
Q

Was sind die Alternativen zur Optimalität?

A
  • Bet hedging
  • Frequenzabhängigkeit
  • Evolutionäre Zwänge
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6
Q

Was versteht man unter ‚Bet hedding‘? Was ist eine Folge?

A

‚Auf Nummer sicher gehen‘: wenn Umweltbedingungen fluktuieren, dann ist es wichtig, die Fitness-Verluste in Zeiten geringer Fitness zu minimieren

⇒ Erhält genetische Variabilität

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7
Q

Was versteht man unter Frequenzabhängigkeit?

A

Die optimale Lebensgeschichte kann von der Häufigkeit anderer Individuen (und deren Lebensgeschichten) in der Population abhängen

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8
Q

Was versteht man unter Evolutionäre Zwänge (‚constraints‘)?

A

Die theoretisch denkbare optimale Lebensgeschichte konnte eventuell (noch) nicht evolutiv entstehen

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9
Q

Was ist ein Konflikt bei Löwen?

A

Unterschiedliche reproduktive Interessen von Weibchen und Männchen → Infantizid Männchen töten Junge, die nicht ihre eigenen Gene tragen, so dass die Weibchen wieder eher schwanger werden

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10
Q

Was ist eine Kooperation bei Löwen?

A

Gemeinsame Interessen und Aktivitäten im Rudel (Verteidigung, Jagd, Aufzucht, etc.)

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11
Q

Wie kann Kooperation (Altruismus) erklärt werden?

A

→Evolution begünstigt i.d.R. das, was die Gene eines Individuums in die nächste Generation bringt → 2 Mögliche Erklärungen:

  1. Verwandtenselektion (‚kin selection‘)→Gemeinsame Gene von Helfer und Geholfenen
  2. zwischen Nichtverwandten → Reziprozität- Helfer wird geholfen werden
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12
Q

Wie lautet Hamilton‘s Regel? (formel + Erklärung)

A

r x b > c

r = Verwandtschaftskoeffizient (0 < r < 1)

b = Nutzen (benefit)

c = Kosten (costs )

⇒ Wenn das Produkt aus Verwandschaftsgrad und Nutzen größer ist, als die Kosten für altruistisches Verhalten, dann findet man solches Verhalten

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13
Q

Was bedeutet “Direkte Reziprozität”?

A

A hilf B, B hilft A

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14
Q

Was bedeutet “Indirekte Reziprozität”?

A

A hilf B, B hilft C

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15
Q

Was sind ‚Conditional cooperators‘?

A

Helfen, wenn sie am meisten gebraucht werden

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16
Q

Was sind ‚Conditional leggards‘?

A

Helfen v.a. dann, wenn keine wirkliche Gefahr droht

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17
Q

Was sind ‚Unconditional leggards‘?

A

Haben eine konstante Strategie

18
Q

Was lässt sich im Bezug auf den Fortpflanzungserfolg bei Weibchen sagen? Wodurch ist dieser Begrenzt?

A
  • Eizellen = wenige “kostspielige” Gameten

⇒ Fortpflanzungserfolg ist begrenzt durch die zur verfügung stehenden Ressourcen

19
Q

Was lässt sich im Bezug auf den Fortpflanzungserfolg bei Männchen feststellen? Wodruch wirde dieser begrenzt?

A
  • Spermien = viele “billige” Spermien

⇒ Fortpflanzungerfolg ist theoretisch nahezu unbegrent, jedoch limitert durch die Anzahl der Verpaarungspartner

20
Q

Wie lautet Bateman‘s principle? Was für eine Folge lässt ich daraus ableiten?

A

Bateman’s principle:

  • Eizellen = teuer
    • Fortpflanzungserfolg limitiert durch Anzahl der Eier die sie produzieren können
  • Spermien = billig
    • Fortpflanzungerfolg begrenzt durch Anzahl der Weibchen

Folge:

  • höhere Varianz im Reproduktionserfolg der Männchen im Vergleich zu dem der Weibchen
    • Grund: Einige Männchen haben keine Nachkommen, andere jedoch sehr viele
21
Q

Was versteht man im allgemeinem unter sexuellen Selektion? Welche zwei unterarten gibt es?

A

Merkmale, die scheinbar nicht mit natürlicher Selektion erklärbar sind, evolvieren durch die Bevorzugung von Partnern mit solchen Merkmalen

⇒ Inter- und Intrasexuelle Selektion

22
Q

Was versteht man unter Intrasexuelle Selektion?

A

Die Konkurrenz um Paarungspartner innerhalb eines Geschlechts

23
Q

Was versteht man unter Intersexuelle Selektion?

A

Die Auswahl von Paarungspartnern des einen Geschlechts durch das andere Geschlecht

24
Q

Wie erklärt die “Gute Gene Hypothese” das auftreten von intersexueller Selektion?

A

Merkmale die für die intersexuelle Selektion wichtig sind dienen als Signal für ‚gute Gene‘ (optimale Anpassung)

25
Q

Wie erklärt Fisher‘s Runaway Hypothese das auftreten von intersexueller Selektion?

A

Die Evolution von den Merkamlen und Präferenz für das Merkaml verstärkt sich wechselseitig

⇒es gibt keinen Vorteil, außer dass die Söhne der wählerischen Weibchen durch Vererbung des Merkmals ebenfalls einen höheren Reproduktionserfolg erzielen (‚sexy sons‘)

26
Q

Was besagt die Theorie des elterlichen Investments? Wie lässt sich daraus intersexuelle Selektion erklären?

A

Elterliches Investment:

  • Verhalten eines Elternteils das die Wahrscheinlichkeit des Überlebens eines Individuellen Nachkommen erhöht
    • Gleichzeitig kann das selbe investment nicht mehr in andere Nachkommen investiert werden

Erklärung der intersexuellen Selektion:

Das jenige Geschlecht welches die größere Investiotion ( i.d.R Weibchen) ist wählerischer

27
Q

Was sind die verschiedenen Paarungssysteme?

A
  • Monogamie
  • Polygynie
  • Polyandrie
  • Promiskuität
28
Q

Was versteht man unter Monogamie (‚Einehe‘)?

A

Zusammenleben mit nur einem Partner, einer Partnerin Bsp. Schwarzköpfchen

29
Q

Was versteht man unter Polygynie (‚Vielweiberei‘)?

A

Polygamie, bei der ein Mann gleichzeitig mit mehreren Frauen verheiratet ist Bsp. Strauß

30
Q

Was versteht man unter Polyandrie (‚Vielmännerei‘)?

A

Form der Polygamie, bei der eine Frau gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet ist Bsp. Blaustift-Blatthuhn

31
Q

Was versteht man unter Promiskuität?

A

Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern bei beiden Geschlechtern Bsp. Seggenrohrsänger

32
Q

Wie monogam sind Vögel wirklich?

A
  • Früher: 90% monogam, 10% polygam
  • Heute: 20% genetisch monogam, 70% sozial monogam, 10% polygam
33
Q

Auf was für Grundannahmen beruht die ‚Resource defence polygyny‘? Welche Folge lässt sich aus diesen Annahemn ableiten?

A

Grundannahemen:

  • Ressourcen sind ungleichmäßig verteilt
  • stärkere Männchen dominieren Ressourcen
  • Weibchen ‚tauschen‘ Ressourcen gegen Paarung

Folge:

Polygynie → Paarungssysteme hängen von Ressourcen-Verteilung ab

34
Q

Das Polygynie-Schwellenmodell sagt voraus ..

A

Wann Weibchen Polygynie akzeptieren

35
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gibbon

A
  • Monogam
  • Egalitär
  • Paare haben Territorien
36
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Orang-Utan

A
  • Solitär, kaum soziale Bindungen
  • Dominante Männchen haben große Territorien
  • Wohngebiete mehrerer Weibchen überlappen mit Territorien der Männchen
37
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gorilla

A
  • Polygamie
  • Männchen haben Territorien und mehrere Weibchen
  • starke Bindung des Männchens zu den Weibchen
38
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Schimpansen

A
  • gemischt
  • geschlechtliche Großgruppe (‚Fission-Fusion‘-Organisation)
  • Männchen haben starke Bindungen zueinander (Jagdgemeinschaften, gemeinsame Territorien)
  • eher Männchen dominant
39
Q

Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Bonobo

A
  • relativ friedliebend
  • gemischt-geschlechtliche Großgruppe
  • Vielfalt von Sexualkontakten
  • starke Bindungen der Weibchen untereinander
  • eher Weibchen dominant
  • Position der Männchen hängt von Position der Mutter ab
40
Q

Paarungs- und Sozialsysteme des Menschen

A

Varianz im Reproduktionserfolg ist größer bei Männern als bei Frauen Aber: verschiedene Kulturen haben verschiedene Paarungssysteme (abhängig von ökologischen Bedingungen)

41
Q

Was bedeutet Ansiogamie

A

unerschiedlich gestaltete Gameten