Verhaltensökologie Flashcards
Was besagt die “Life History theory”?
postuliert, dass sich Organismen begrenzte Ressourcen wie beispielsweise Energie, Nahrung und Zeit, auf mehrere lebensnotwendige miteinander konkurrierende Prozesse, wie beispielsweise Wachstum, Gesundheit und Fortpflanzung aufteilen müssen. Dadurch entsteht für den Organismus ein Verteilungsproblem der knappen Ressourcen. Jede Investition in einen der Prozesse reduziert die verfügbaren Ressourcen für andere Prozesse.
Was versteht man unter Siblicide (‚Kainismus‘)?
bezeichnet in der Ornithologie die Tötung eines jüngeren Geschwisters durch ein älteres
Was versteht man unter ‚Trade-offs‘?
beschreibt Fitnessnachteile, die ein Organismus bei der besseren Adaptation an einen bestimmten Umweltfaktor zwangsläufig in Bezug auf andere Umweltfaktoren erleidet. Der Vorteil in einem Bereich ist also durch einen nicht vermeidbaren Nachteil in einem anderen Bereich „erkauft“
Was versteht man unter “Optimalität”?
Die beobachtete Kombination von Lebensgeschichte-Merkmalen ist diejenige mit der höchsten Fitness
Was sind die Alternativen zur Optimalität?
- Bet hedging
- Frequenzabhängigkeit
- Evolutionäre Zwänge
Was versteht man unter ‚Bet hedding‘? Was ist eine Folge?
‚Auf Nummer sicher gehen‘: wenn Umweltbedingungen fluktuieren, dann ist es wichtig, die Fitness-Verluste in Zeiten geringer Fitness zu minimieren
⇒ Erhält genetische Variabilität
Was versteht man unter Frequenzabhängigkeit?
Die optimale Lebensgeschichte kann von der Häufigkeit anderer Individuen (und deren Lebensgeschichten) in der Population abhängen
Was versteht man unter Evolutionäre Zwänge (‚constraints‘)?
Die theoretisch denkbare optimale Lebensgeschichte konnte eventuell (noch) nicht evolutiv entstehen
Was ist ein Konflikt bei Löwen?
Unterschiedliche reproduktive Interessen von Weibchen und Männchen → Infantizid Männchen töten Junge, die nicht ihre eigenen Gene tragen, so dass die Weibchen wieder eher schwanger werden
Was ist eine Kooperation bei Löwen?
Gemeinsame Interessen und Aktivitäten im Rudel (Verteidigung, Jagd, Aufzucht, etc.)
Wie kann Kooperation (Altruismus) erklärt werden?
→Evolution begünstigt i.d.R. das, was die Gene eines Individuums in die nächste Generation bringt → 2 Mögliche Erklärungen:
- Verwandtenselektion (‚kin selection‘)→Gemeinsame Gene von Helfer und Geholfenen
- zwischen Nichtverwandten → Reziprozität- Helfer wird geholfen werden
Wie lautet Hamilton‘s Regel? (formel + Erklärung)
r x b > c
r = Verwandtschaftskoeffizient (0 < r < 1)
b = Nutzen (benefit)
c = Kosten (costs )
⇒ Wenn das Produkt aus Verwandschaftsgrad und Nutzen größer ist, als die Kosten für altruistisches Verhalten, dann findet man solches Verhalten
Was bedeutet “Direkte Reziprozität”?
A hilf B, B hilft A
Was bedeutet “Indirekte Reziprozität”?
A hilf B, B hilft C
Was sind ‚Conditional cooperators‘?
Helfen, wenn sie am meisten gebraucht werden
Was sind ‚Conditional leggards‘?
Helfen v.a. dann, wenn keine wirkliche Gefahr droht
Was sind ‚Unconditional leggards‘?
Haben eine konstante Strategie
Was lässt sich im Bezug auf den Fortpflanzungserfolg bei Weibchen sagen? Wodurch ist dieser Begrenzt?
- Eizellen = wenige “kostspielige” Gameten
⇒ Fortpflanzungserfolg ist begrenzt durch die zur verfügung stehenden Ressourcen
Was lässt sich im Bezug auf den Fortpflanzungserfolg bei Männchen feststellen? Wodruch wirde dieser begrenzt?
- Spermien = viele “billige” Spermien
⇒ Fortpflanzungerfolg ist theoretisch nahezu unbegrent, jedoch limitert durch die Anzahl der Verpaarungspartner
Wie lautet Bateman‘s principle? Was für eine Folge lässt ich daraus ableiten?
Bateman’s principle:
- Eizellen = teuer
- Fortpflanzungserfolg limitiert durch Anzahl der Eier die sie produzieren können
- Spermien = billig
- Fortpflanzungerfolg begrenzt durch Anzahl der Weibchen
Folge:
-
höhere Varianz im Reproduktionserfolg der Männchen im Vergleich zu dem der Weibchen
- Grund: Einige Männchen haben keine Nachkommen, andere jedoch sehr viele
Was versteht man im allgemeinem unter sexuellen Selektion? Welche zwei unterarten gibt es?
Merkmale, die scheinbar nicht mit natürlicher Selektion erklärbar sind, evolvieren durch die Bevorzugung von Partnern mit solchen Merkmalen
⇒ Inter- und Intrasexuelle Selektion
Was versteht man unter Intrasexuelle Selektion?
Die Konkurrenz um Paarungspartner innerhalb eines Geschlechts
Was versteht man unter Intersexuelle Selektion?
Die Auswahl von Paarungspartnern des einen Geschlechts durch das andere Geschlecht
Wie erklärt die “Gute Gene Hypothese” das auftreten von intersexueller Selektion?
Merkmale die für die intersexuelle Selektion wichtig sind dienen als Signal für ‚gute Gene‘ (optimale Anpassung)
Wie erklärt Fisher‘s Runaway Hypothese das auftreten von intersexueller Selektion?
Die Evolution von den Merkamlen und Präferenz für das Merkaml verstärkt sich wechselseitig
⇒es gibt keinen Vorteil, außer dass die Söhne der wählerischen Weibchen durch Vererbung des Merkmals ebenfalls einen höheren Reproduktionserfolg erzielen (‚sexy sons‘)
Was besagt die Theorie des elterlichen Investments? Wie lässt sich daraus intersexuelle Selektion erklären?
Elterliches Investment:
- Verhalten eines Elternteils das die Wahrscheinlichkeit des Überlebens eines Individuellen Nachkommen erhöht
- Gleichzeitig kann das selbe investment nicht mehr in andere Nachkommen investiert werden
Erklärung der intersexuellen Selektion:
Das jenige Geschlecht welches die größere Investiotion ( i.d.R Weibchen) ist wählerischer
Was sind die verschiedenen Paarungssysteme?
- Monogamie
- Polygynie
- Polyandrie
- Promiskuität
Was versteht man unter Monogamie (‚Einehe‘)?
Zusammenleben mit nur einem Partner, einer Partnerin Bsp. Schwarzköpfchen
Was versteht man unter Polygynie (‚Vielweiberei‘)?
Polygamie, bei der ein Mann gleichzeitig mit mehreren Frauen verheiratet ist Bsp. Strauß
Was versteht man unter Polyandrie (‚Vielmännerei‘)?
Form der Polygamie, bei der eine Frau gleichzeitig mit mehreren Männern verheiratet ist Bsp. Blaustift-Blatthuhn
Was versteht man unter Promiskuität?
Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern bei beiden Geschlechtern Bsp. Seggenrohrsänger
Wie monogam sind Vögel wirklich?
- Früher: 90% monogam, 10% polygam
- Heute: 20% genetisch monogam, 70% sozial monogam, 10% polygam
Auf was für Grundannahmen beruht die ‚Resource defence polygyny‘? Welche Folge lässt sich aus diesen Annahemn ableiten?
Grundannahemen:
- Ressourcen sind ungleichmäßig verteilt
- stärkere Männchen dominieren Ressourcen
- Weibchen ‚tauschen‘ Ressourcen gegen Paarung
Folge:
Polygynie → Paarungssysteme hängen von Ressourcen-Verteilung ab
Das Polygynie-Schwellenmodell sagt voraus ..
Wann Weibchen Polygynie akzeptieren
Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gibbon
- Monogam
- Egalitär
- Paare haben Territorien
Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Orang-Utan
- Solitär, kaum soziale Bindungen
- Dominante Männchen haben große Territorien
- Wohngebiete mehrerer Weibchen überlappen mit Territorien der Männchen
Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Gorilla
- Polygamie
- Männchen haben Territorien und mehrere Weibchen
- starke Bindung des Männchens zu den Weibchen
Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Schimpansen
- gemischt
- geschlechtliche Großgruppe (‚Fission-Fusion‘-Organisation)
- Männchen haben starke Bindungen zueinander (Jagdgemeinschaften, gemeinsame Territorien)
- eher Männchen dominant
Paarungs- und Sozialsysteme der Primaten: Bonobo
- relativ friedliebend
- gemischt-geschlechtliche Großgruppe
- Vielfalt von Sexualkontakten
- starke Bindungen der Weibchen untereinander
- eher Weibchen dominant
- Position der Männchen hängt von Position der Mutter ab
Paarungs- und Sozialsysteme des Menschen
Varianz im Reproduktionserfolg ist größer bei Männern als bei Frauen Aber: verschiedene Kulturen haben verschiedene Paarungssysteme (abhängig von ökologischen Bedingungen)
Was bedeutet Ansiogamie
unerschiedlich gestaltete Gameten