Verbindlichkeiten, Latente Steuer, Werthellende vs. Wertbegründende Informationen Flashcards
Was sind Verbindlichkeiten?
Verbindlichkeiten sind rechtlich bestehende Verpflichtungen eines Unternehmens zur Leistung von Zahlungen oder anderen Erfüllungen.
Sie unterscheiden sich von Rückstellungen, da Höhe und Fälligkeit feststehen.
Wie werden Verbindlichkeiten gemäß § 266 HGB in der Bilanz gegliedert?
Anleihen.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.
Sonstige Verbindlichkeiten (z. B. Steuerschulden, Sozialabgaben).
Wie erfolgt die Bewertung von Verbindlichkeiten nach HGB?
Bewertung zum Erfüllungsbetrag (§ 253 Abs. 1 HGB).
Keine Abzinsung erforderlich, auch bei langfristigen Verbindlichkeiten.
Was sind latente Steuern?
Latente Steuern ergeben sich aus temporären Differenzen zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz.
Sie spiegeln die künftigen steuerlichen Auswirkungen von Bewertungsunterschieden wider.
Was sind die häufigsten Ursachen für latente Steuern?
Abweichungen in der Bewertung von Vermögensgegenständen (z. B. Abschreibungen).
Unterschiedliche Bilanzierungsregeln (z. B. Rückstellungen, Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände).
Wie unterscheiden sich aktive und passive latente Steuern?
Aktive latente Steuern: Entstehen bei temporären Differenzen, die zu steuerlichen Entlastungen in der Zukunft führen (z. B. Rückstellungen, die steuerlich nicht anerkannt wurden).
Passive latente Steuern: Entstehen bei temporären Differenzen, die zu steuerlichen Mehrbelastungen in der Zukunft führen (z. B. schnellere Abschreibungen in der Steuerbilanz).
- Wie erfolgt die Bewertung latenter Steuern?
Bewertung mit dem unternehmensindividuellen Steuersatz, der zum Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen erwartet wird.
Die Berechnung erfolgt netto, also unter Berücksichtigung steuerlicher Verlustvorträge.
Wie erfolgt die Steuerabgrenzung nach dem Temporary-Konzept, und welche Differenzen sind dabei relevant?
Die Steuerabgrenzung nach dem Temporary-Konzept basiert auf den temporären Differenzen zwischen den Bilanzpositionen der Handelsbilanz und der Steuerbilanz. Temporäre Differenzen entstehen, wenn:
Ansatz- oder Bewertungsunterschiede zwischen Handelsbilanz und Steuerbilanz vorliegen, die sich in späteren Perioden umkehren.
Beispiel: Unterschiedliche Abschreibungsregeln (Handelsrecht erlaubt lineare Abschreibung, Steuerrecht erlaubt degressive Abschreibung).
Die temporären Differenzen bilden die Grundlage für die Berechnung der latenten Steuern (aktive oder passive latente Steuern).
Was sind wertaufhellende Informationen? Nennen Sie Beispiel.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die bereits am Stichtag vorlagen, aber erst nachträglich bekannt wurden.
Beispiel: Erkenntnisse über Forderungsausfälle oder Rechtsrisiken, die am Stichtag bestanden.
Müssen im Abschluss berücksichtigt werden.
Was sind wertbegründende Informationen? Nennen Sie Beispiel.
Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die erst nach dem Stichtag entstanden sind.
Beispiel: Ein Brand oder der Verlust eines wichtigen Kunden nach dem Stichtag.
Müssen nicht im Abschluss berücksichtigt werden, aber ggf. im Anhang oder Lagebericht offengelegt werden.
Wie unterscheiden sich wertaufhellende und wertbegründende Informationen in der Bilanzierung?
Wertaufhellend: Änderungen müssen in den Jahresabschluss einfließen.
Wertbegründend: Keine Änderungen am Jahresabschluss, aber Offenlegung im Anhang oder Lagebericht.