Tropische Zone Flashcards
Kurzcharakteristik der tropischen Zone
- keine Fröste, keine jahreszeitlichen Temperaturschwankungen, keine suboptimalen Temperaturen
- Gliederung nur durch hygrischen Faktor
- Areal disjunkt, um den Äquator
horizontale und vertikale thermische Differenzierung
- horizontal: Innentropen – Randtropen
- vertikal: warme Tropen (Tieflagen), temperierte Tropen (Oreotropen), kalte Tropen (alpin) → letztere in Randtropen mit extratropischer Vegetation
Tropischer Regenwald
- warmtropischer-humider immergrüner Laubwald, Phanerophytengesellschaft
- Tageszeitenklima: im Tagesgang erhebliche thermische und hygrische Unterschiede an Oberfläche des Kronendachs
Tropischer Regenwald Bodenverhältnisse
- alt, verwittert, wenig erodiert
- Basenauswaschung = Lateritisierung → saurer Rotlehm mit Aluminium- und Eisenoxid
- Humus fehlt dursch schnelle Zersetzung im Kreislauf lebender und toter Biomasse
- flache Durchwurzelung, Tellerwurzelwerk, Brettwurzeln zur Stabilisierung
Tropischer Regenwald
Bestandsstruktur
- 30-50m hoch, geschlossenes Kronendach
- 60m hohe Überbäume
- kaum Strauch- und nur lockere Krautschicht (geringe Lichtintensität), außer bei Störungen des Kronendachs → dann 5m hohes Gestrüpp Krautiger
- Epiphytenschicht → krautige Aufsitzer im Kronendach
Tropischer Regenwald Wuchsformen
- Normaltyp, Palmentyp, Bambustyp, Würgertyp
- schlanke Stämme, hohe Krone, dünne Borke, Kauliflorie (Blüten direkt aus altem Holz)
- Blätter recht einheitlich elliptisch ganzrandig, Unterschiede in Licht und Schatten
- Lianen vor allem an gestörten Stellen, sonst Haftkletterer
- Thallo- und Kormoepiphyten (diese nur in Tropen)
- Laubschütte → Meristeme immer aktiv, aber plötzliche Internodienstreckung und Laubentfaltung, rasch, zunächst schlaff
Váreza
stabile Hartholzaue im Amazonasgebiet, oft und hoch überspült mit mineralstoffreichem Weißwasser
Charakteristik der Mangroven
- immergrüner tropischer Wald im Gezeitengebiet
- durch Salz permanenter Wasserstress
- Gegenmaßnahme: Halosukkulenten
- → geringe Transpiration, Sammeln Salz an und werfen dann Blätter ab
- außerdem Salzabscheidung oder Entsalzung in den Wurzeln
- wenige Arten, einfache Struktur, ungemischte Schichten
- Atemwurzel = führt den zur Energiegewinnung (Entsalzung in Wurzeln) nötigen Sauerstoff zu
- Viviparie: Keimling durchbricht Perikarp und fällt direkt aus der Frucht, lange schwimmfähig
Kurzcharakteristik des Regengrünen Waldes
- zwischen tropischem Regenwald und hygrischer Waldgrenze
- semihumid, hygrische Jahreszeiten
- Flora ähnlich dem Regenwald, Artenzahl abhängig von Feuchtigkeit (extrem nur 1 Art)
- Fabaceen, Dipterocarpaceen, Eurphorbiaceen, Meliaceen, Bignoniaceen, Burseraceen, Malvaceen, Bombacoideen
- regengrüner Feuchtwald dicht und hochwüchsig, ausgeprägtes Unterholz
- Flaschen- und Schopfbäume
- Bäume stehen bis zu 4 Monate kahl in Trockenzeit → dicke Laubschicht
- Durchwurzelung tiefer als RW
- Galeriewälder an Flüssen
- Trockenwald artenarm und niedrig
Kurzcharakteristik und Entstehungsformen der Savanne
- Ersatzgesellschaft, tropisches Grasland unter Waldklima, meist Poaceen
- natürliche Savanne: Nässe, Dichtboden, Brand, Wildfraß
- anthropogene Savanne: Viehzucht, Brände
- Feuchtsavanne: bis 4m hohe, geschlossene Grasdecke
- Trockensavanne: bis 2m hoch, lückiger
Kurzcharakteristik und Vegetationstypen der Trockengehölze
- ab hygrischer Waldgrenze (weniger als 4 humide Monate)
- Gehölze mit breiten, tiefen Wurzelsystemen
- Capparaceae, Zygophyllaceae, Rhamnaceae, Asparagaceae, Agavoideae
- knorrige, dornige Normalbäume
- kleine Flaschenbäume
- in Strauchschicht holzige Lianen, Blattsukkulente, malakophylle Xerophyten, Xylopodium- Sträucher (wasserspeichernde Knolle überdauert, Pyrophyten)
- Vegetatiosntypen: Offenwald → Trockenbusch → Sukkulentenbusch → Trocken-Grasland
Kurzcharakteristik der eurytropischen Wüste
- Ab 200mm Niederschlag, max 1 humider Monat
- Pflanzen unter 2m Höhe
- Sippenbestand verarmt, viele Ubiquitisten (Poaceen, Fabaceen, Asteraceen) oder Wüstensippen (Amaranthaceen, Chenopidiodeen, Crassulaceen, Aizoaceen)
- Halbwüste: getrennte Pflanzenindividuen stehen unterirdisch in Kontakt/Konkurrenz
- Vollwüste: nur gut mit Wasser versorgte Stellen bewachsen
Wüstentypen nach Substrat
- Fels → Wasser sickert in Spalten (vor Verdunstung geschützt) → artenreich
- Kies/Schotter → wenig Wasser festgehalten → artenarm
- Sand → instabiles Substrat → nur Pflanzen mit Ausläufern etc
- Lehm → absorbieren Wasser → kaum bewachsen
- Salzwüste → durch Verdunstung, meist nur Halotolerante
Lage von Sonora (Wüste)
im Westen der mexikanischen Hauptgebirgskette
Lage von Atacama (Wüste)
Peruanisch-Chilenische Küste
Lage von Sahara (Wüste)
Nordafrika
Lage von Thar (Wüste)
Vorderindien
Lage von Namib (Wüste)
Südangola (Welwitschia, Nebelwüste)
Lage von Karru (Wüste)
Hochebene Südafrikas
Eurytropisch
Tropisch + meridional + austral + oreotropisch
Garúa
Hochnebeldecke im Küstenbereich Perus → Nebelkräuterflur in Nebelwüste
Wadi
extrazonale Gehölzvegetation an Stellen mit nicht versalztem Wasser
Varianten des oreotropischen Waldes
- vertikal vom warmtropischen Wald bis zur alpinen Waldgrenze
- im unteren Teil Normalvariante:
- wichtig: Steineiben (Podocarpus, Gymnospermen) → in Gebirgswäldern der Südhalbkugel
- wichtig auch Polylepis (Rosaceae) → andine, kleine, windblütige Bäume bis 6m → in Höhenlagen bis 5200m (höchste Bäume!)
- außerdem Araliaceae, Myrsine, Xymalos, Hagenia, Agarista
- im oberen Teil subalpine Variante (nicht mehr frostfrei), teilweise Krummholzcharakter = Elfenwald, dicht mit dicken Moosbelägen, in höheren Lagen nur noch Strauchbestände, oft Sippen extratropischer Herkunft
- semihumide Variante: ähnlich peritropischen Hartlaubwäldern, teilweise erikoide Kleinbäume (in höheren Lagen), Brandgefährdung
Kurzcharakteristik der peritropischen Zonen
- = meridional + austral (+ oreotropisch)
- erstmalig Winter im ökologischen Sinn (Frost bis -10°C) → jahreszeitliche Temp- Schwankungen
- australe Zone breiter als meridionale (diese in Gebirgen von nemoraler Zone überlagert)
- meridionale Zone = Nordgrenze ab Frösten unter -10°C, Sommertemperaturen weitgehend gleichbleibend
- australe Zone = Temperatur wärmster Monat sinkt allmählich auf +10°C (unteres Photosynthese-Optimum) → thermische Waldgrenze; Minima weniger von Bedeutung
- Lorbeerwald, Hartlaubwald und Pampa
Kurzcharakteristik des Lorbeerwaldes
- thermische Klimax im humiden Bereich der Peritropen
- charakteristische Blattgestalt der Lauraceen
- physiognomisch dem Regenwald ähnlich, aber floristisch stark abweichend durch Auslese an der Frostgrenze → Kosmopoliten (Rosaceae, Oleaceae), weittropische Elemente (Palmen, Lauraceae), extratropische Waldelemente (Fagaceae, Koniferen), Lorbeerwaldelemente (Araucariaceae, Cunoniaceae, Theaceae) und jeweilige Endemiten, viele ursprüngliche Angiospermen
- typisch z.B. Nothofagus, Sassafras, Scheinulme,Cunonia, Proteen, Magnolien, Stinklorbeer
- dichter, ganzjährig dunkler Wald, Phanerophytengesellschaft
- Optimaltyp wie Regenwald, aber meist ohne Brettwurzeln
- teilweise mit Strauchschicht aus Bambus oder Baumfarnen, Krautschicht gering, ggf Epiphyten
Geographische Verbreitung des Lorbeerwaldes
- Florida → edaphisch ungünstig, arme Flora, Klimaxwald nur auf Flächen-Pocosins
- Makaronesien → letztes Relikt des europäischen Lorbeerwalds, Flora überseeisch eingewandert (eher Arm)
- Mittelchina → weiträumig im Tiefland, auch in mittelhohen Gebirgen, Monsunklima
- Ost-Australien/Neuseeland → floristisch reichste Region, viele südhemisphärische Elemente, viel Eucalyptus, Araucaria (Neuseeland: Relikt ursprünglicher Bewaldung, australische Gattungen fehlen)
- Chile: Valdivianischer Regenwald → Westhänge der Anden, viele Lianen und Epiphyten
- Südafrika: Knysna-Wald → klein, etageales Band, ausgedünnte Lorbeerwald-Flora mit tropischen Elementen
Bestandsstruktur des Hartlaubwaldes
- Etesienklima: sommerliche Dürre von 2-6 Monaten, Winterregen
- dichter Wald, 20-30m hoch, wenig Unterwuchs
- aber schon geringe edaphische Verschlechterung führt zu niedrigerem um weniger dichtem Bestand, dafür stärkerer Unterwuchs
- auf extremen Standorten lockere Heidebestände aus erikoiden Sträuchern, Geophyten und Therophyten
- immergrün und sklerophyll → Dick, wachsig, Sklerenchym, dicht-schließende Spaltöffnungen, tote Haare, gekippte Blätter, Nadel- oder Schuppenform
- Dornige, Rutensträucher, auch Laubabwerfende und Koniferen (an offenen Stellen oder Pinonierart)
- Brandgefährdung (Trockenheit, Harze, Öle)
Degradationsstufen des Hartlaubwaldes
Hartlaubwald → Macchie → Garrigue → Steintrift
Geographische Verbreitung des Hartlaubwaldes
- Kalifornien → Eichen am wichtigsten, Feuerklimax = Chapparal
- Mittelmeergebiet → größtes Hartlaubgebiet, artenarme Gehölze, großer anthropogener Einfluss, kaum Reste natürlichen Waldes
- Kapland → kleinste Region, reiche Flora, typische Gebüschvegetation = Fynbos
- Australien (SW/SO) → floristisch ähnlich zu Kapensis, Bäume nur Eukalypten bis 80m Höhe, Casuarina und Xanthorrhoea, Acacia
Passive Pyrophyten
Schutzmechanismen → dicke Borke (Kork-Eiche), mineralische Elemente (Tamariske), unterirdische Regenerationsorgane (Geophyten)
Aktive Pyrophyten
- vegetatives Wachstum durch Feuer stimuliert
- → Quercus coccifera, Arbutus unedo, Juniperus phoenicea u.A. bilden Stockausschläge / Wurzelschösslinge
- durch Feuer geförderte Samenausbreitung (Brechen der Samenruhe)
Kurzcharakteristik der Pampa
- Regenmaximum im Sommer
- fast ausschließlich Krautige / Gräser + dikotyle Begleitarten
- Hemikryptophyten, Geophyten
- dichte, geschlossene Flur bis hin zur Büschelgrasflur, bis zu 2m hoch
geographische Verbreitung der Pampa
- Argentinien: Buenos Aires bis Uruguay, meist feuchte Hochgras-Pampa (feucht)
- Südafrika: auf Hochplaeu, meist Kurzgras-Pampa (trocken)