Thrombose Flashcards
Definition von Thrombose und Thromboseprophylaxe
- Thrombose: Lokale Blutgerinnung in einem Gefäß, bei der sich ein Thrombus (Blutpfropf) bildet. Der Thrombus kann den Blutfluss behindern.
- Thromboseprophylaxe: Vorbeugende Maßnahmen, um eine tiefe Beinvenenthrombose zu verhindern.
Was sind die Ursachen
Laut Virchow-Trias
Verlangsamter Blutfluss (Stase):
- Immobilität (z.B. durch Bettlägerigkeit, Gipsverband).
- Herzinsuffizienz, Schock.
- Chronisch-venöse Insuffizienz.
- Funktionsverlust der Muskel-Venen-Pumpe (bei Venenklappeninsuffizienz, Krampfadern).
Erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes (Hyperkoagulabilität):
- Flüssigkeitsmangel (z.B. durch Erbrechen, Durchfall).
- Pathologische Zellvermehrung (z.B. Polyglobulie, Polyzythämie).
- Vermehrung der Blutgerinnungsfaktoren nach Operationen, Verletzungen, Verbrennungen.
- Medikamente (z.B. Diuretika, Kortison, Ovulationshemmer).
Gefäßwandschäden (Endothelschäden):
- Traumatische Verletzungen, Quetschungen, Frakturen, Operationen.
- Altersbedingte degenerative Veränderungen der Beinvenen.
- Entzündliche Prozesse (z.B. Phlebitis, Venenentzündung)
Erkennen einer tiefen Beinvenenthrombose (TBT)
- Dolor (Schmerzen): Wadenschmerzen, Schmerzen in der Fußsohle, Muskelkater-Gefühl.
- Tumor (Schwellung): Einseitige Schwellung des betroffenen Beines.
- Rubor (Rötung): Rötlich verfärbte, glänzende, gespannte Haut.
-
Calor (Überwärmung): Überwärmung der betroffenen Stelle.
Weitere Anzeichen: - Temperaturanstieg, Tachykardie.
- Hervortretende Venen.
- Spannungsgefühl im Bein.
- Schmerzen bei Kompression der Wade (Wadenkompressionsschmerz)
Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe
Basismaßnahmen:
- Frühmobilisation.
- Aktive und passive Bewegungsübungen.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Physikalische Maßnahmen:
Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTS).
Kompressionsverbände.
Intermittierende pneumatische Kompression (IPK).
Medikamentöse Maßnahmen:
Antikoagulation mit Heparin (niedermolekulares Heparin).
Physikalische Maßnahmen – Details zu MTS (Medizinische Thrombosestrümpfe)
Wirkung: MTS unterstützen den venösen Rückfluss, indem sie einen gleichmäßigen Druck auf die Beine ausüben.
Eigenschaften: MTS müssen passgenau und faltenfrei sitzen, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Anpressdruck: Circa 18 mmHg im Fußfesselbereich, der nach proximal abnimmt.
Pflege: Regelmäßige Hautinspektion und MTS wechseln alle zwei Tage.
Anwendung: Vor dem Anlegen sollte der Patient 15–20 Minuten flach liegen, um Stauungen zu vermeiden
Weitere physikalische Maßnahmen Thromboseprophylaxe:
- Kompressionsverband: Durch den Druck auf die Extremität wird das Lumen der Venen verengt, wodurch der venöse Rückfluss verbessert wird. Kompressionsverbände müssen korrekt angelegt werden, um Einschnürungen zu vermeiden.
- Intermittierende pneumatische Kompression (IPK): Knie- oder Oberschenkelmanschetten, die zyklisch mit Luft gefüllt werden, um den venösen Rückfluss zu unterstützen.
Medikamentöse Thromboseprophylaxe:
Heparin (niedermolekular): Wird subkutan verabreicht, um die Blutgerinnung zu hemmen und Thrombenbildung zu verhindern. Wird bei mittlerem bis hohem Thromboserisiko verabreicht.
Komplikationen einer Thrombose
- Tiefe Beinvenenthrombose (TBT): Risiko einer Lungenembolie, wenn sich ein Thrombus löst und in die Lunge gelangt.
- Postthrombotisches Syndrom: Langfristige Folgen wie Venenklappeninsuffizienz, Krampfadern, Wundheilungsstörungen, Missempfindungen und Schmerzen.
Bewegungsübungen zur Thromboseprophylaxe
Ziele: Aktivierung der Muskel-Venen-Pumpe, Förderung des venösen Rückflusses.
Übungen:
Füße heben, senken und kreisen.
Zehen einkrallen und lösen.
Knie anziehen, Beine strecken und abheben (Bettradfahren).
Füße gegen das Bettende drücken.
Risikoeinschätzung für Thrombosen
Frowein-Skala: Nationales Assessment zur Risikoeinschätzung (nicht wissenschaftlich bestätigt).
Autar-DVT-Scale: Internationales Assessment zur Risikoeinschätzung