Teststoff 1 Flashcards

1
Q
  1. Welche wörtliche Bedeutung hat der altgriechische Begriff psyche?
A

Lehre von der Seele, wörtlich Schmetterling

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2
Q
  1. Animal heißt ursprünglich nicht Tier, sondern …
A

…Lebewesen, Seele, Geist

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3
Q
  1. Wie heißt der kindliche Glaube an die Beseelung unbelebter Dinge?
A

Animismus

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4
Q
  1. Geben Sie ein Beispiel für eine unheimliche Empfindung.
A

Bspw. beim Anblick einer Puppe

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5
Q
  1. Erklären Sie, worin das Unheimliche dieser Empfindung besteht.
A

Möglicherweise ist man sich angesichts dieses „Dings da“ unsicher, ob es lebendig ist oder tot; weil man auch als Kind viel mehr Dinge als lebendig wahrgenommen hat.

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6
Q
  1. Welche zwei Formen von „psychischen Störungen“ hat man in der Antike hauptsächlich unterschieden?
A

Manie und Melancholie

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7
Q
  1. Inwiefern wurden der Manie in der Antike (z.B. von Platon) auch positive Eigenschaften zugeschrieben?
A

„Manisch“ zu sein, hieß in der Antike zugleich auch immer: inspiriert sein, von göttlichen Erkenntnissen betroffen. Platon sprach von einem guten Wahnsinn, der von Göttern eingegeben sei, bspw. in Bezug auf das Orakel von Delphi.

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8
Q
  1. Mit welchem Argument wurde im Mittelalter die Melancholie als Sünde verteufelt
A

Depressive seien faul und träge, würden sich an der Schöpfung Gottes nicht ausreichend erfreuen. Gott und seine Schöpfung zu loben wäre eine Pflicht: wer das Leben nicht liebt, der handle gegen Gottes Willen.

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9
Q
  1. Erklären Sie einen wesentlichen Unterschied zwischen dem alltäglichen Gefühl der Traurigkeit und einer klinischen Depression.
A

Menschen mit Depressionen zeichnen sich nicht unbedingt dadurch aus, dass sie ständig traurig sind, bzw. schlecht gelaunt, stattdessen fühlen sie eher „nichts“ – dies ist ein wesentlicher Unterschied zu dem, was wir im Alltag als „depressiv“ bezeichnen. Neben dieser allgemeinen Gefühllosigkeit wie Gleichgültigkeit sind tägliche, „einfache“ Verrichtungen, z.B. Sich-Anziehen oder Waschen bei Depressionen extrem erschöpfend.

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10
Q
  1. Warum ist es eher kontraproduktiv, einem an Depression erkrankten Menschen den Ratschlag „Denk’ mal positiv!“ zu geben?
A

Weil Schuldgefühle und Selbstabwertung ohnehin schon ein wesentliches Symptom von Depressionen sind. Es liegt nicht an der persönlichen Einstellung von Menschen mit Depressionen, dass sie krank sind, oder etwa an mangelnder Willenskraft oder mangelnder Selbstdisziplin. Depression hat eine massiv körperlich-biologische Komponente.

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11
Q
  1. Für René Descartes bedeutete Seele nicht mehr Leben, sondern…
A

Geist/Vernunft/Verstand

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12
Q
  1. Durch welche Fähigkeit drückt sich die Vernünftigkeit des Menschen nach Descartes besonders aus?
A

Sprache = das Vermögen, seine Gedanken auszudrücken

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13
Q
  1. Erklären Sie anhand nebenstehender Abbildung, wie sich Descartes das Zustandekommen einer Schmerzempfindung erstmals vorgestellt hat. Wie wurde dieser Prozess in der Antike und im Mittelalter erklärt?
A

Wenn man z.B. am Fuß einen Schmerz fühlt, so spürt dies nicht die Seele, die im Fuß gegenwärtig ist wie überall sonst im restlichen Körper; Descartes stellt sich diesen Vorgang jetzt folgendermaßen vor: Die Nerven am Fuß leiten die Erregung weiter bis zum Gehirn. Man fühlt den Schmerz nicht im Fuß, vielmehr im Gehirn, welches nunmehr erstmals als Zentrum des Fühlens und Denkens angesehen wird (statt wie bisher das Herz).

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14
Q
  1. Warum kann es Descartes zufolge – im Unterschied zu Sigmund Freud – kein unbewusstes Ich, keine unbewussten Gedanken und Gefühle geben?
A

All meine Denkvorgänge sind mir selbst bewusst. Es gibt keinen Gedanken, der in mir wäre, ohne dass ich ausdrücklich davon wissen würde. Es gilt die Gleichung Ich = Denken = Selbstbewusstsein. Unbewusste Gedanken wären ein Widerspruch.

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15
Q
  1. Welche ursprüngliche Bedeutung hatte der Begriff Idiot?
A

Das Eigene; Der Vergleich mit anderen Menschen ist relevant für die Definition „Wahnsinns“ relevant, als wahnsinnig wird jetzt angesehen, wer sich in eine eigene Privatwelt, in die eigene Phantasiewelt zurückzieht.

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16
Q
  1. Erklären Sie die Herkunft der Redewendung „Du spinnst“.
A

Die europäischen „Irrenanstalten“ hatten auch eine wirtschaftliche Funktion; sie waren sog. Zucht- und Arbeitshäuser, eine häufig vorgeschriebene Arbeit war die Spinnerei, weshalb die Redewendung „du spinnst“ bald gleichbedeutend wurde mit „du bist verrückt“

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17
Q
  1. Welche „psychotherapeutische“ Methode war während der Aufklärungszeit besonders beliebt?
A

Hypnose

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18
Q
  1. Wie hieß der Arzt, der mit dem sog. Animalischen Magnetismus eine Grundlage der nachfolgenden Esoterik schuf?
A

Franz Anton Mesmer

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19
Q
  1. Erklären Sie den Abwehrmechanismus der Rationalisierung
A

Bestimmte Handlungen, die emotionale Gründe haben, nachträglich zu rechtfertigen, indem behauptet, es habe vernünftige Gründe für diese Handlung gegeben; man habe eben nicht rein impulsiv, aus einem Gefühl heraus gehandelt. Menschen neigen eher dazu, die Qualität der eigenen Urteile über sich selbst und die Welt zu überschätzen.

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20
Q
  1. Worin besteht der sog. Bestätigungsfehler (confirmation bias)?
A

Die Tendenz, Informationen über die Welt in einer Weise auszuwählen, zu selektieren, zu filtern, sodass sie das eigene, bereits vorhandene Urteil bestätigen. Man hat das Gefühl, ein „wahres“ Urteil gefällt zu haben, allerdings nur deshalb, weil man die eigene Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bereich jederzeit eingeschränkt hat.

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21
Q
  1. Beschreiben Sie den Urteilsfehler des sog. Blinden Flecks.
A

Bezeichnet die Neigung, sich selbst in seinem Urteil als weniger beeinflusst zu halten als andere. „Alle sind manipuliert, nur ich nicht.“

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22
Q
  1. Beschreiben Sie einen typischen Urteilsfehler bzgl. der Wahrnehmung von Eigen- und Fremdgruppe.
A

Diejenigen Menschen, mit denen man eine soziale Gruppe bildet, werden tendenziell besser bewertet als Menschen, die Mitglied einer Fremdgruppe sind. Menschen neigen dazu, eine Überlegenheit der Eigengruppe zu behaupten, auch wenn es keinen begründeten Anlass dazu gibt.

23
Q
  1. Welches gruppenpsychologische Phänomen fasste Sigmund Freud unter dem Begriff Narzissmus der kleinen Differenz zusammen?
A

Die Abwertung einer Fremdgruppe, die negative Beurteilung einer Gruppe von Menschen, entspricht häufig einer Aufwertung der Eigengruppe. Menschen übertreiben kleine Unterschiede zwischen Menschengruppen, obwohl der tatsächliche Unterschied zwischen Menschen marginal ist, damit sie eine andere Gruppe abwerten, folglich sich selbst aufwerten können.

24
Q
  1. Welche Bedeutung hat der griechische Begriff hystera?
A

Gebärmutter

25
Q
  1. Welche psychologische Methode hat Charcot mit Blick auf die „hysterischen“ Patientinnen in der Salpêtrière besonders häufig angewandt?
A

Hypnose

26
Q
  1. Welche neuartige Theorie über den Ursprung der Hysterie hat Charcot aufgestellt?
A

Eine angeborene, vererbbare Nervenkrankheit, die aufgrund eines Traumas hervorbrechen könne. Erstmals der Begriff einer rein seelischen Verletzung geprägt; eben jene in der heutigen Psychologie wichtige Idee formuliert, dass nicht allein der Körper, vielmehr auch die Seele verwundet werden kann. Demnach gäbe es innerseelische Verletzungen, die man entsprechend durch eine Behandlung der Seele („Psychotherapie“) heilen muss. Die Psyche eines Menschen hat eigene Gesetzmäßigkeiten, die sich nicht vollständig auf körperliche Vorgänge zurückführen lassen.

27
Q
  1. Was versteht man heute unter einer sog. Histrionischen Persönlichkeit?
A

Als grundlegendes Merkmal einer histrionischen Persönlichkeit gilt eine extreme Abhängigkeit des eigenen Selbstbilds von den anderen. Die betreffenden Personen zeigen ein starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung, legen Wert auf ihr Äußeres, sind extravertiert und sehr sozial. Histrionische Persönlichkeiten stellen ihr Innenleben stets nach außen dar, zeigen dabei starke Gefühle, die aber gleichzeitig nicht authentisch, geschauspielert wirken.

28
Q
  1. Erklären Sie das wesentliche Merkmal einer heute sog. narzisstischen Persönlichkeit.
A

Narzissmus bedeutet nicht die Verliebtheit in das eigene reale Selbst, sondern die Verliebtheit in das Selbst-Bild. Man ist verliebt in die Art und Weise, wie man für andere erscheint. Narzissmus ist nicht mit Egoismus gleichzusetzen; vielmehr eine Störung der Beziehung zu anderen, eine zutiefst soziale Angelegenheit. Narzissmus bedeutet, eine bestimmte Rolle spielen zu müssen, weshalb stets ein soziales Umfeld vonnöten ist, auf welches die narzisstische Person unbedingt angewiesen bleibt. Die anderen werden dazu benutzt, das Gefühl eigener Großartigkeit zu bestätigen.

29
Q
  1. Beschreiben Sie das Phänomen der emotionalen Ansteckung („Gefühlsansteckung“).
A

Wenn die eigenen Emotionen sich mit den Emotionen der anderen synchronisieren. Sind meine Gefühle noch „echt“, wenn ich sie von anderen übernehme?

30
Q
  1. Warum ist nach Jacques Lacan die Frage „Wer bin ich“ keine Frage der Biologie?
A

Jede Form von persönlicher Identität wäre demnach sozial konstruiert. Daraus folgt z.B., dass die Frage: Bin ich ein „Mann“ oder eine „Frau“, keine Frage der Biologie ist, sondern eine Frage der sozialen Rolle. „Mann“ sein bedeutet bspw. nicht: ein XY- Chromosomenpaar besitzen, sondern: eine bestimmte soziale Rolle spielen zu müssen. Menschen identifizieren sich, so Lacan, nicht vorwiegend mit dem Realen, sondern mit sprachlichen Symbolen. Dass „ich“ ein „Mann“ bin, heißt nicht, dass ich ein XY- Chromosomenpaar habe (das reicht in der Regel nicht, um als „Mann“ zu gelten), vielmehr, abhängig von der Gesellschaft, in der man lebt, z.B.: ich bin „stark“, „mächtig“, „einflussreich“ etc.

31
Q
  1. Nennen Sie zwei Ziele des von Freud beschriebenen Lebenstriebs.
A

Selbsterhaltung und Fortpflanzung

32
Q
  1. Welchen griechischen Begriff verwendete Freud für diesen LebensTrieb?
A

Eros

33
Q
  1. Aufgrund welcher Merkmale werden Gesichter von Menschen als besonders attraktiv empfunden?
A

Symmetrie und Durchschnittlichkeit

34
Q
  1. Wie könnte diese Tatsache (Symmetrie) evolutionspsychologisch erklärt werden?
A

Weil Symmetrie ein Anzeichen von Gesundheit darstellt (Reproduktionsvorteil), Asymmetrie hingegen ein Anzeichen von Krankheit (Reproduktionsnachteil).

35
Q
  1. Was versteht Freud unter dem sog. Todestrieb? Was ist sein Ziel?
A

Die Existenz eines unbewussten Drangs, das leidvolle Leben, die Anspannung des Daseins zu beenden. Den angeborenen, unbewussten Trieb des Lebens, wieder in einen unbelebten Zustand zurückzukehren.

36
Q
  1. Welchen griechischen Begriff verwendete Freud für diesen (Todes)trieb?
A

Thanatos

37
Q
  1. Beschreiben Sie, wie man Aggressionen, bzw. Hassgefühle gegen andere mit Freuds Konzept des Todestriebs erklären kann.
A

Der Hass auf andere, sowie die daraus resultierenden Aggressionen wären im Grunde immer ein Selbsthass, ein grundsätzlicher Hass auf das Leben an sich. Aggressionen entstünden, wenn innere Anspannungen auf ein äußeres Objekt verschoben werden, an denen sie abreagiert werden können. Man will eigentlich, so Freud, niemand anderen wirklich „zerstören“ oder „vernichten“, stattdessen lediglich eine Anspannung abreagieren, die sich aus Frustration über den eigenen, gegenwärtigen Lebenszustand aufgebaut hat. Der Hass ist zunächst ohne Objekt, ein unbewusster Hass auf das eigene Dasein, beginnt sich sein Objekt erst zu suchen, an dem sich die Aggressionen letztlich abführen lassen.

38
Q
  1. Welcher Bereich im Gehirn ist zugleich für Angst und Aggressionen zuständig?
A

Amygdala

39
Q
  1. Beschreiben Sie, wie durch eine künstliche Einteilung in Eigen- und Fremdgruppe Aggressionen über den Prozess der Entmenschlichung rationalisiert werden können.
A

Vom Psychoanalytiker Erik Erikson stammt der Begriff der sog. „Pseudo-Speciation“. Er bezeichnet die menschliche Neigung, trotz der Tatsache, dass die Menschheit eine einzige große Spezies bildet, sie dennoch in verschiedene, künstlich abgespaltene Gruppen einzuteilen, wobei die Mitglieder der Eigengruppe (In-Group) stets davon überzeugt sind, die einzig wahren Menschen zu sein, während die anderen (Out-Group) bis zur Entmenschlichung abgewertet werden. Pseudo-Speciation ist die Neigung der Eigengruppe, eine falsche (deshalb: pseudo), rein symbolische, nicht in der Natur, bzw. im Realen fundierte Abgrenzung zu einer Fremdgruppe zu konstruieren, als ob die anderen tatsächlich eine andere Spezies von Lebewesen wären, so weit, dass sie von den Mitgliedern der Eigengruppe nicht mehr als Menschen, sondern bspw. als „Tiere“ wahrgenommen werden. Psychologisch ermöglicht dies eine Rationalisierung des Tötens durch Entmenschlichung des Gegners: „unsere Aggressionen sind nicht so schlimm, weil die anderen sind ohnehin keine richtigen Menschen“. Menschen haben besonders in Kriegszeiten, bzw. zur Vorbereitung von Kriegen, zur Rechtfertigung von singulär grausamer Gewalt, zu der allein Menschen fähig sind, den „anderen“ stets dehumanisiert, indem sie andere als „Ungeziefer“ bezeichnet, ihnen unterstellt haben, besonders „unmenschlich“, unmoralisch zu sein.

40
Q
  1. Ressentiment ist…
A

Nietzsche: Dass womöglich viele Menschen ihr Gefühl von Minderwertigkeit dadurch kompensieren, indem sie anderen, einem Sündenbock die Schuld am eigenen Versagen geben, denselben infolge als „böse“ und „unmenschlich“ bezeichnen. Ressentiment ist ein Selbsthass, der sich auf andere richtet: man fühlt sich minderwertig, ohnmächtig, hat das Gefühl, man wäre im Leben zu kurz gekommen, gibt anderen die Schuld daran, fühlt sich von denselben erniedrigt und entwickelt dadurch ein Gefühl tiefer Kränkung, die womöglich in Gewalt umschlägt. Von Ressentiment erfüllte Menschen sind selten glücklich. Der Hass des Ressentiments, so Nietzsche, ist eine Selbstvergiftung des eigenen Daseins.

41
Q
  1. Erklären Sie, inwiefern sich das Problem der Verantwortung in Zusammenhang mit Freuds Triebtheorie stellt („Täter-Opfer-Umkehr“).
A

Wenn aber die Annahme gültig ist, dass jeder Mensch einen angeborenen Aggressionstrieb in sich trägt, den er höchstens bändigen, jedoch niemals überwinden kann, so stellt sich die Frage, inwieweit ein Mensch für seine destruktiven Handlungen dann noch überhaupt verantwortlich gemacht werden kann. Man könnte z.B. jede einzelne aggressive Tat gegen seine Mitmenschen mit dem Hinweis rechtfertigen: „So bin ich eben“, bzw. „So ist der Mensch“. Derartige Begründungen werden immer noch bspw. bei Fällen sexuellen Missbrauchs vorgebracht. Männer verweisen auf ihren angeborenen Sexualtrieb, den sie schließlich nicht ändern könnten, der in ihrer „Natur“ liegt. Es wäre die Schuld der Frau, diesen Trieb „angestachelt“ zu haben („Täter-Opfer-Umkehr“). Allgemeine Aussagen der Form „Der Mensch ist …“, bzw. „Es liegt in der Natur des Menschen, dass …“ sind problematisch, weil sie oftmals als Entschuldigung, Rechtfertigung, Rationalisierung angeführt werden.

42
Q
  1. Zivilisation ist nach Freud keine Überwindung unserer Triebe, sondern eine…
A

… Sublimierung der Triebe: sie werden auf einer höheren, geistigen Stufe ausgelebt („Sublimierung“ = „Erhöhung“).

43
Q
  1. Welche Ersatzbefriedigungen bietet Freud zufolge die menschliche Kultur?
A

Erschaffung und Genuss von Kunst

44
Q
  1. Nennen Sie zwei „hysterische“ Symptome der sog. Kriegsneurotiker während des Ersten Weltkriegs.
A

Am ganzen Leib krampfartig zittern, Gedächtnisverlust, Lähmungen, sowie schweren Angstzuständen, starke emotionale Betroffenheit vom Kriegsgeschehen – Weinkrämpfe

45
Q
  1. Welche Vorwürfe wurden den Kriegsneurotikern häufig gemacht?
A

Als „Simulanten“ verdächtigt, als disziplinlos und „weibisch“ bezeichnet, als „Feiglinge“, als pflicht- und verantwortungslos gegenüber der Gesellschaft, als Menschen, die lediglich eine Kriegsrente einstecken wollten.

46
Q
  1. Welche „Behandlungsmethode“ wurde eingesetzt?
A

Elektroschocks und Methoden der Suggestion/Hypnose

47
Q
  1. Was war der eigentliche Grund für die Kriegsneurosen aus heutiger Sicht?
A

Posttraumatische Belastungsstörung

48
Q
  1. Nennen Sie zwei charakteristische Symptome von Posttraumatischen Belastungsstörungen.
A

Albträume, Flashbacks, Dissoziationen

49
Q
  1. Beschreiben Sie den Teufelskreis der Angst anhand der Wahrnehmung des eigenen Herzschlags.
A

Konzentriert man sich bspw. auf den eigenen Herzschlag, weil man Angst vor einem möglichen Herzinfarkt hat oder davon überzeugt ist, dass irgendetwas mit dem eigenen Herzschlag nicht stimmt, so führt dieses vermehrte Achtgeben u.U. dazu, dass einem tatsächlich auch deutlicher geringe Unregelmäßigkeiten auffallen, auf die man normalerweise gar nicht achten würde, wodurch es infolge zu vermehrter Angst kommt, dass hier wirklich etwas nicht stimmt, sodass das Herz schneller schlägt, was wiederum zu vermehrter Angst führt etc.

50
Q
  1. Inwiefern können psychosomatische Deutungen einer Krankheit Schuldgefühle bei den Betroffenen erzeugen?
A

Jemand, der sich ohnehin bereits hilflos und ohnmächtig fühlt, macht dann „sich selbst“ für die Krankheit verantwortlich, bzw. wird von seinem Umfeld dafür verantwortlich gemacht.

51
Q
  1. In der Psychoonkologie beschäftigt man sich mit…
A

psychotherapeutischer Begleitung von Krebspatienten

52
Q
  1. Worin unterscheidet sich eine Emotion von einem Gedanken? Was ist der Unterschied zwischen Denken und Fühlen? Nennen Sie mindestens zwei Unterschiede und begründen Sie Ihre Antwort.
A

Unterschiede:
* Emotionen sind Gefühle, die automatisch auftreten,
* Gedanken sind bewusste Überlegungen

  • Emotionen sind oft schnelle Reaktionen auf Ereignisse
  • Gedanken basieren auf dem aktiven Nachdenken über Informationen.
53
Q
  1. Können auch Tiere an psychischen Krankheiten leiden? Begründen Sie Ihre Antwort in mindestens drei vollständigen Sätzen.
A

Ja, Tiere deren Gehirn komplex genug ist um emotionale Prozesse auszubilden, bsp Säugetiere und Vögel (Reptiliengehirne nicht komplex genug). Häufigste Erkrankungen: Verhaltensstörungen, PTBS (bpsw 2/3 aller Schimpansen die du Laborzwecken genutzt werden Anzeichen von Depressionen), Tiere können auch Psychopharmaka verschrieben bekommen.