Teil 7: Kohlenhydrate Flashcards

1
Q

Nenne die allgemeine Summenformel von einfachen Kohlenhydraten!

A
  • Cn * (H2O)n
  • => C, H und O im Verhältnis 1:2:1
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2
Q

Welche Funktionen erfüllen Kohlenhydrate?

A
  • Energiespeicher und Brennstoff zur Energiegewinnung im Stoffwechsel
  • Liefern die Bausteine für das Rückgrat der DNA und RNA
  • Sind strukturelle Hauptbestandteile der Zellwand von Pflanzen, Pilzen
    und Bakterien sowie des Exoskeletts von Insekten
  • Extrazelluläre Matrix höherer Eukaryoten: reich an sezernierten
    Kohlenhydraten
  • An Proteine und Lipide verknüpft agieren sie als Erkennungsstellen an der Oberfläche von Zellen für Zell-Zell Interaktionen
  • Immunantwort
  • Schutz vor hoher Belastung (z.B. Knorpel)
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3
Q

Wie werden Kohlenhydrate eingeteilt?

A
  • Nach Zahl an Untereinheiten
  • Monosaccharide: nicht weiter in kleinere Einheiten hydrolysierbar
  • Oligosaccharide: aus 2 (Disaccharide) bis 9 einfache Zucker
  • Polysaccharide (Glycane): hochpolymer (meist 80 - 100 glykosidisch miteinander verbundene Einheiten; Zellulose bis 3000!)
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4
Q

Wie können Monosaccharide chemisch eingeteilt werden?

A
  • in Aldosen (Monosaccharide mit einer Aldehydgruppe)
  • in Ketosen (Monosaccahride mit Ketogruppe)
  • sind Konstitutions- bzw. Strukturisomere
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5
Q

Nenne die wichtigsten Vertreter der Monosaccharide und was haben sie gemeinsam!

A
  • Glucose
  • Galactose
  • Fructose
  • Gemeinsamkeit: C6H12O6
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6
Q

Beschreibe Glucose und nenne ihre Synonyme und Vorkommen!

A
  • Summenformel C6H12O6
  • Aldohexosen
  • Synonyme: Traubenzucker bzw. Dextrose (da in Natur nur rechtsdrehende Form (D-(+)-Glucose); lat. dextro = rechts)
  • Häufigste Monosaccharid in der Natur
  • Monomer-Baustein in Polysacchariden wie Zellulose, Stärke, Glycogen
  • Vorkommen: in Früchten, Gemüse, Pflanzensaft und Bienenhonig; verknüpft mit Fructose: im Disaccharid Saccharose (Tafelzucker)
  • Dient als Hauptnährstoff für das Hirn –> Blutzuckerspiegel streng reguliert (wenn zu sehr schwankt –> Schwindel, Verwirrtheit)
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7
Q

Beschreibe Galactose und nenne ihre Synonyme und Vorkommen!

A
  • Ist Bestandteil des Disaccharids Lactose, des Trisaccharids Raffinose sowie verschiedener Polysaccharide (Pektine der pflanzlichen Zellwand, Agar und Agarose aus Meeralgen)
  • Summenformel C6H12O&
  • Aldohexosen
  • Unterscheidet sich von der Glucose in der Konfiguration am C-4 Atom
  • In Zellmembranen - vor allem in Glycolipiden von Nerven
  • In einer schweren Form von Galactosämie (erbliche Erkrankung im Galactose-Stoffwechsel), kommt es zu intrazellulärer Akkumulation von Galactose-1-Phosphat
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8
Q

Beschreibe Fructose und nenne ihre Synonyme und Vorkommen!

A
  • Ketohexose (im Gegensatz zu Glucose und Galactose)
  • Synonyme: Fruchtzucker, Levulose oder Lävulose (da Fructose optisch linksdrehend ist; lat. laevus = links)
  • Entsteht bei Hydrolyse von Saccharose; Bestandteil des Pflanzensafts und Honigs
  • Das am süßesten schmeckende aller Kohlenhydrate
  • Wird im Körper zur Energiegewinnung zu Glucose umgewandelt (isomerisiert)
  • Vorkommen in Samenflüssigkeit als präferentielle Energiequelle
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9
Q

Was ist die Formel für die Zahl möglicher Stereoisomere? Formel für Zahl der Stereoisomere für Almosen und Ketosen

A
  • 2^n
  • n = Zahl chiraler C-Atome
  • Aldosen: 2^(C-2)
  • Ketosen: 2^(C-3)
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10
Q

Was bestimmt die D-Konfiguration eines Kohlenhydrats?

A
  • D-Konfiguration ergibt sich aus der Orientierung der OH-Gruppe, die sich am asymmetrischen C-Atom befindet, welches am Weitesten von der Carbonylgruppe ist.
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11
Q

Welche 4 Typen Stereoisomere kommen bei Monosacchariden vor?

A
  • Enantiomere
  • Diastereomere
  • Epimere
  • Anomere
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12
Q

Was sind Enantiomere?

A
  • Stereoisomere, die nicht zur Deckung gebracht werden können
  • Verhalten sich zueinander wie Bild und Spiegelbild
  • Unterscheiden sich nicht in ihren skalaren Eigenschaften
    (Schmelz- und Siedepunkt, Brechungsindex, Spektren, Reaktionen mit achiralen Substanzen)
  • Drehen die Ebene von linear polarisiertem Licht im gleichen Ausmaß, aber in entgegengesetzte Richtung
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13
Q

Was sind Diastereomere?

A
  • Stereoisomerenpaare mit mehreren chiralen Zentren, die insgesamt KEINE Spiegelbildbeziehung zeigen (d.h. KEINE Enantiomere sind)
  • Bei Diastereomeren unterscheidet sich die räumliche Anordnung bei wenigstens einem Stereozentrum, aber nicht bei allen
  • Nur möglich, wenn im Molekül multiple asymmetrische Kohlenstoffatome vorliegen
  • Diastereomere unterscheiden sich in physikalischen und chemischen Eigenschaften
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14
Q

Was sind Epimere? Nenne ein BSP!

A
  • Sonderfall der Diastereomere
  • Stereoisomere mit mehr als einem asymmetrischen Zentrum, Unterschied nur in
    der Konfiguration an EINEM asymmetrischen C-Atom
  • D-Mannose und D-Glucose sind Epimere
    *D-Galactose und D-Glucose sind Epimere
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15
Q

Was sind Anomere?

A
  • Anomere unterscheiden sich in der Konfiguration am “obersten” chiral substituierten Kohlenstoffatom
  • Sind Stereoisomere, die sich wie Epimere nur in der Konfiguration an einem chiralen C-Atom (dem anomeren C) unterscheiden; spezielle Klasse von Diastereomeren!
  • Haben unterschiedliche spezifische optische Drehung, Schmelzpunkt, Löslichkeit etc.
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16
Q

Was versteht man unter Mutarotation? Warum geschieht das bei Monosacchariden? Womit kann die Mutarotation gemessen werden?

A
  • Mutarotation = Graduelle Änderung der optischen Drehung einer frisch zubereiteten Lösung eines reinen Anomers zu einem konstanten Wert
  • Es entsteht ein Gleichgewicht, das sich in wässriger Lösung ausgehend von rein anomerer Form über die offenkettige Aldehyd- bzw. Ketoform mit der Zeit zwischen den ⍺- und β-Anomeren einstellt
  • Umwandlung zwischen beiden Anomeren kann im Polarimeter gemessen werden
17
Q

Welche Produkte können bei der Oxidation von Monosacchariden entstehen? Welche Oxidationsmittel werden verwendet? Welches C reagiert?

A
  • Oxidation von Aldosen zu Aldonsäuren (-onsäuren)
  • Oxidation von Aldosen in C-1 Position durch Oxidationsmittel wie Ag+, Cu2+
  • Unterscheidung von reduzierenden (nicht oxidierte, normale Aldose) und nicht reduzierenden (oxidierte Aldose, Aldonsäure) Zuckern
  • Oxidation von Monosacchariden zu Uronsäure
  • Durch Oxidation des primären OH am letzten (höchstnummerierten) C-Atom einfacher Monosaccharide
18
Q

Welche Konformationen nehmen Pyranose- und Furanoseringe (bevorzugt) ein?

A
  • Pyranose nicht planar: Sessel- oder Wannenform. Aufgrund der geringeren sterischen Hinderung der axialen Substituenten (wenn auf der gleichen Seite des Rings) in der Sesselform, wird Sesselform bevorzugt
  • Furanose nicht planar:
    Briefumschlag (envelope) Konformation
19
Q

Wie kommt es zur Ausbildung von N-glykosidischen Bindungen und von O-glykosidischen Bindungen?

A
  • Entstehen durch Reaktion zwischen glycosidischer OH-Gruppe eines Zuckermoleküls und der Amino (–NH2) Gruppe von beliebigem anderem Molekül
  • neu gebildete Bindung ist zwischen anomerem C und N
  • Beispiele: Nucleoside, Nucleotide
  • Entstehen durch Reaktion zwischen dem glycosidischen –OH eines Zuckermoleküls und dem –OH eines beliebigen anderen Moleküls (Zucker, Alkohol, Phenol)
  • neu gebildete Bindung zwischen anomeren C und O
20
Q

Wie können Monosaccharide verknüpft werden?

A
  • über O-glykosidische Bindungen zu Oligosaccharide
21
Q

Wie sind Kohlenhydrate polar?

A
  • sie haben ein reduzierendes und ein nicht reduzierendes Ende
  • reduzierendes Ende: offenkettige Form ist möglich –> daher freies anomeres C mit reduzierender Aktivität
  • Nicht reduzierendes Ende: offenkettige Form kann nicht eingenommen werden, da C-1 mit anderem Molekül verknüpft istN
22
Q

Wie sind Disaccharide verknüpft? Nenne die häufigsten Disaccharide und deren Eigenschaften!

A
  • über O-glykosidische Bindungen
  • Saccharose: Rohrzucker = gewöhnlicher Haushaltszucker, Glucose mit Fructose ⍺-1,2-glykosidisch verknüpft, nur in Pflanzen gebildet
  • Lactose: Milchzucker; Galactose mit Glucose β-1,4-glykosidisch verbunden; im Menschen durch Lactase, in Bakterien durch β-Galactosidase gespalten
  • Maltose: 2 Glucosen durch α-1,4-glykosidische Bindung verknüpft; durch
    Maltase zu Glucose hydrolisiert; entsteht durch Hydrolyse von polymeren Oligosacchariden (Stärke, Glykogen)
23
Q

Was sind Glycane und wie werden sie eingeteilt? Nenne jeweils 2 Beispiele!

A
  • Glycane = Polysaccharid
  • Homoglycane: wird nur durch eine Art von Monosaccharid gebildet
  • Energiespeicherstoffe wie Stärke und Glycogen
  • Strukturgebende Moleküle wie Zellulose und Chitin
  • Heteroglycane: Polymere, welche durch zwei oder mehr unterschiedliche Monosaccharide gebildet werden, Häufig zwei verschiedene, alternierende Monosaccharide –> daher polymeres Disaccharid
  • Hyaluronsäure und Heparin
24
Q

Woraus bestehen Stärke und Glycogen? Wie bringt ihre Struktur einen Vorteil für biologische Prozesse?

A
  • Stärke und Glycogen sind Homoglycane –> bestehen aus Glucose-Einheiten
  • Stärke aus Amylose und Amylopectin (verzweigtes Polymer)
  • Glycogen ist verzweigter als Stärke
  • Vielfache Verzweigung erleichtert raschen enzymatischen Ab- sowie Aufbau, welcher jeweils an den nichtreduzierenden Enden erfolgt
25
Q

Vergleiche Zellulose und Stärke bzw. Glykogen

A
  • Zellulose - strukturgebend; Stärke, Glokogen –> Energiespeicherstoffe
  • Zellulose - β-1,4-glycosidische Bindung,; Stärke, Glycogen - ⍺-1,4-glycosidische Bindung
  • Zellulose - linear, unverweilt
  • Stärke, Glycogen - stark verzweigt
  • Stärke - helikale Verdrillung der Ketten in linksgängige Helix
  • Zellulose: Durch Absättigung der H-Brücken innerhalb und zwischen Ketten ist Cellulose schlecht wasserlöslich, Polymere Ketten sind Seite an Seite angeordnet; ebenfalls über H-Brücken verbunden
  • Stärke: H-Brücken intern nicht albgesättigt - wasserlöslich
26
Q

Was sind Glykoproteine? Nenne die Klassen und was sie charakterisieren

A
  • Glykoproteine sind Proteine, an die Kohlenhydrate kovalent gebunden sind
  • Glykoproteine: Protein ist größter Anteil
  • Proteoglykane: Anteil an Kohlenhydraten ist größer als an Protein, Proteinanteil an Glycosaminoglykane gebunden
  • Mucine: Anteil an Kohlenhydraten ist größer als an Protein, Kohlenhydrateinheit: meist N-Acetylgalactosamin
27
Q

Woran binden Kohlenhydrate an Proteine? Welche Art von Bindung liegt vor? Wo findet die jeweilige Glykosylierung statt?

A
  • N-Glykosylierung: Kohlenhydrat an Amidgruppe in Seitenkette des Asparagins (N-glykosidisch), wenn dieser Teil der Sequenz Asn-X-Ser/Thr darstellt (X = beliebige AS außer Prolin), beginnt im ER + Fortführung im Golgi
  • O-Glykosilierung: Kohlenhydrat gebunden an O-Atom in Seitenkette von Threonin und Seren (O-glykosidisch), nur im Golgi