Teil 6 Flashcards

1
Q

Was sind Protein Domänen? Aus wie vielen AS bestehen Protein Domänen normalerweise? Warum bestehen sie nicht aus weniger und warum nicht aus mehr AS

A
  • Protein Domänen sind der Teil einer Polypeptidkette, die einzeln stabil sind bzw. einzeln Proteinbewegungen durchführen können. (d.h. wenn sie voneinander getrennt werden, behält eine Domäne immer noch ihre 3D-Faltung und ihre Funktion)
  • Eine Domäne ist eine globuläre Einheit, die sich eigenständig faltet und einen eigenen hydrophoben Kern besitzt
  • bestehen aus ~50 bist zu 200-300 AS
  • weniger als 500 sehr selten, da dann stabile Faltung kaum möglich ist
  • mehr als 300 AS sehr selten, da dann korrekte Faltung zunehmend schwieriger wird
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2
Q

Was sind oligomere Proteine? Was werden als die Untereinheiten bezeichnet? Was versteht man unter einem Homooligomer und einem Heterooligomer?

A
  • Oligomere = Proteine mit mehr als einer Polypeptidkette
  • UE = Peptidkette
  • Homooligomer: Alle UE besitzen dieselbe Sequenz
  • Heterooligomer: mind. 1 UE hat eine andere Sequenz
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3
Q

Was ist die Quartärstruktur?

A
  • definiert die Konformation eines multimeren Proteins
  • beschreibt die Anzahl (Stöchiometrie) und die relative Anordnung (Position) der Untereinheiten in einem multimeren Protein und wie diese miteinander interagieren
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4
Q

Was ist ein Protomer? Wie können Untereinheiten in der Quartärstruktur angeordnet sein? Beschreibe die Anordnungen!

A
  • Ein Protomer ist eine sich wiederholende Struktureinheit (egal ob es sich dabei um einzelne UE oder um einen Gruppe von UE handelt) in einem oligomeren Protein.
  • Untereinheiten sind immer symmetrisch angeordnet
  • Helikale Symmetrie: offene Struktur, UEs spiralförmig angeordnet
  • Rotationssymmetrie: UEs so um Drehachse angeordnet, dass geschlossene Strukturen bilden
  • Rotationssymmetrie kann zyklisch (Drehung um 1 Achse) oder diedrisch (2 sich im rechten Winkel schneidende Achsen) sein
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5
Q

Warum gibt es Quartärstrukturen?

A
  • Einige Proteine erst nach Assoziation zu Oligomeren stabil (z.B. wegen Begraben hydrophober Bereiche an den Grenzflächen zwischen den UEs)
  • Funktion erfordert oft häufig Assoziation zu Oligomeren
  • Möglichkeit der Kommunikation - Kooperativität von UEs (z.B. Hämoglobin)
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6
Q

Zum Erzielen der gewünschten Funktion benötigen Proteine gewisse Größe. Durch welche Faktoren wird die Größe limitiert? Was ist der Limit der Proteingröße?

A
  • Genetische Kodierungskapazität von Nukleinsäuren: Größe des genetischen Materials von Viren ist limitiert; die Hülle von Viren besteht daher hauptsächlich aus multiplen Kopien einer Untereinheit oder eines Protomers; benötigt zum Kodieren wenig Platz
    Gleiche Argumente gelten auch für viele Strukturproteine der Zelle/des Organismus wie z.B. jene des Zytoskeletts
  • Die Genauigkeit der Proteinbiosynthese: Herstellung sehr großer Proteine ist wegen Ungenauigkeit der Translation (ca. 1 Fehler pro 10,000 Aminosäurereste) fehleranfälliger als Produktion mehrerer kleinerer Proteine
  • Limit der Proteingröße: meisten kleiner als 100.000 Daltons
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7
Q

Welche Wechselwirkungen stabilisieren die Quartärstruktur?

A
  • dieselben WW wie für Tertiärstruktur
  • hydrophobe WW
  • Van der Waals WW
  • Ionenbindungen
  • Wasserstoffbrückenbindungen
  • Disulfidbrücken
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8
Q

Wa geschieht bei der Denaturierung von Proteinen?

A
  • es kommt zum Verlust der nativen Form des Proteins
  • bewirkt durch die Entfaltung der Polypeptidketten und/oder Abdissoziation der UEs von oligomeren Proteinen
  • Nicht kovalente Interaktionen (mit evtl. Ausnahme von S-S Brücken) werden aufgebrochen
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9
Q

Nenne Methoden zur Denaturierung von Proteinen und beschreibe deren Auswirkungen!

A
  • Erhöhung der Temperatur (= Hitzedenaturierung): öffnet H-Brückenbindungen und den hydrophoben Kern
  • Erhöhung des Drucks: presst H2O in hydrophoben Kern
  • Zugabe starker Säuren oder Basen: alle basische bzw. saure Gruppen im Protein - auch der Hauptkette - werden gleichsinnig geladen und stoßen einander elektrostatisch ab
  • Zugabe organischer Lösungsmittel: solvatisieren den hydrophoben Kern
  • Zugabe von “starken” Detergentien: sind amphipathisch; zerstören hydrophoben
    Kern
  • Zugabe von chaotrope Agentien wie Harnstoff oder Guanidiniumhydrochlorid: Zerstören H-Bindungen im Wasser –> hydrophober Effekt gestört; solvatisieren den hydrophoben Kern und polare Gruppen –> entfalten Protein bei hoher Konzentration komplett
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10
Q

Welche 2 Arten der Denaturierung gibt es und wodurch unterscheiden sie sich?

A
  • Reversible Denaturierung: Hier ist die Denaturierung völlig umkehrbar (v.a. bei kleinen Proteinen)
  • Irreversible Denaturierung: Entfaltete Proteinketten falten sich nach Entfernung des Denaturans nicht mehr in die native Form zurück, sondern interagieren miteinander. Endresultat ist ein unlösliches Präzipitat (=Niederschlag)
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11
Q

Was sagt T_m bei der Denaturierung von Proteinen aus? Wie wird sie ermittelt?

A
  • ist für jedes Protein eine charakteristische Größe
  • T_m = Temperatur, wo 50% gefaltetes und 50% ungefaltetes Protein vorliegen ( “Schmelztemperatur” des Proteins)
  • Bezeichnung T_m wird nicht nur bei Hitze-Denaturierungen verwendet, sondern auch für chemische etc. Denaturierungen
  • wird mittels Zirkulardichroismus-Spektrometrie ermittelt
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12
Q

Wozu studiert man die Proteinfaltung?

A
  • Ermöglicht besseren Einblick in die Interaktion und Funktion von Proteinen (z.B. n der Biotechnologie notwendig für gezieltes „Genetic Engineering“ von Enzymen und Polypeptide Drugs)
  • Eine zunehmende Zahl an Erkrankungen wie Alzheimer & Creutzfeldt-Jakob und sogar bestimmte Krebsarten sind das Resultat fehlgefalteter Proteine
  • Verbesserung der Algorithmen für die Vorhersage von 3D Strukturen aus der Primärstruktur zur Interpretation von Genomsequenzen
    prion protein
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Perfectly
13
Q

Was zeigte das Afinsen’sche Experiment?

A
  • Proteine können unter physiologischen Bedingungen spontan (d.h. von alleine) die native Konformation auffinden –> Die gesamte Information für die korrekte Faltung des Proteins bzw. für dessen Tertiärstruktur ist schon in der Primärstruktur enthalten (codiert)!
  • Anfinsen hat postuliert, dass
  • sich gefalteter und ungefalteter Zustand in einem thermodynamischen Gleichgewicht befinden
  • nativer, gefalteter Zustand (Konformation) eines Proteins unter den vorgegebenen Bedingungen einem globalen Minimum der freien (Gibb‘schen) Enthalpie G entspricht, d.h. die energetisch stabilste aller möglichen Konformationen ist
  • die Proteinfaltung somit unter thermodynamischer und nicht kinetischer Kontrolle ist (d.h., es ist nicht jene Form die native, die bei Faltung am schnellsten erreicht wird!)
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