Teil 5 Flashcards

1
Q

Was sind Supersekundärstrukturen (Motive)? Nenne Bsp

A
  • sind häufig auftretende Kombinationen von meist benachbarten Sekundärstrukturelementen (⍺-Helices, β-Stänge) mit charakteristischer Topologie
  • BSP.: Helix-loop-Helix, Coilded-coil, β-hairpin, β-meander
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2
Q

Erkläre das Helix-Turn-Helix Motiv

A
  • ist ein DNA-Bindungsmotiv: häufig in Transkriptionsfaktoren und anderen DNA-bindenden Proteinen
  • besteht aus einer Erkennung- und aus einer Stabilisierungshelix
  • Erkennungshelix bindet spezifisch an eine Konsensus-Sequenz in der großen Furche der DNA
  • Stabilisierungshelix: im rechten Winkel dazu, wirkt stabilisierend
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3
Q

Nenne Eigenschaften von faserförmigen (fibrillären) Proteinen und BSP

A
  • Polypeptidkette ist lang und stabartig
  • Hoher Anteil an einziger Sekundärstruktur, keine richtige Tertiärstruktur, höhere Organisationsgrade können auftreten
  • Lange Achse mind. 10 mal länger als kurze Achse
  • meist in Wasser und verdünnten Salz-Lösungen schwer oder nicht löslich; enthalten oft viele hydrophobe AS und/oder kovalente Vernetzungen (Crosslinks)
  • Funktion ist Struktur (im allgemeinen keine Enzyme)
  • dienen als Strukturmatrix in Organismen; haben schützende, verbindende oder tragende Funktion (Knochen, Haut, Sehnen)
  • können aber auch bewegende Funktion haben (z.B. im Muskel oder in Cillien)
  • BSP: Kollagen, ⍺-Keratin, β-Keratin
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4
Q

Nenne die Eigenschaften von Kollagen

A
  • ist ein sehr widerstandsfähiges, unlösliches, extrazelluläres Faserprotein
  • Fasrige Komponente von Knochen, Zähne, Knorpel, Sehnen, Bindegewebe
  • besteht zu 1/3 Glycin, 15-30% Prolin und 4-Hydroxyprolin
  • einzigartige Helix, die von ⍺-Helix abweicht –> Helices bilden dann superspiralisierte Triple-Helix
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5
Q

Beschreibe die AS-Sequenz von Kollagen

A
  • Jede 3. AS ist Glycin
  • wiederholdende Tripeptideinheit: Gly-X-Y
  • X oft Prolin
  • Y oft Hydroxyprolin
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6
Q

Erkläre die einzelnen Schritte der Biosynthese und Reifung von Kollagen

A
  • intrazellulär an Ribosom Vorläuferkette gebildet
  • neu gebildete Kette wird (Vitamin C abhängig) an Prolin und (seltener) an Lysinresten hydroxyliert und am hydroxylierten Lysin glycosyliert
  • 3 modifzierte Proteinketten lagern sich im ER zur rechtsgängigen Triple-Helix zusammen = Procollagen
  • Procollagen wird in den extrazellulären Raum sezerniert und kurze Stücke (globuläre Proteine) werden C- und N-terminal durch Collagenase abgespalten => reife Triple-Helix = Tropocollagen (1000 AS pro Kette)
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7
Q

Beschreibe die Kollagen-Triple-Helix

A
  • ist rechtsgängig Superhelix
  • Sekundärstrukturen von individuellen Ketten ist helikal, ist aber keine ⍺-Helix sondern linksgängige Helix mit 3 AS pro Umdrehung (Grund: Pro,Hyp haben große Seitenreste,geringe sterische Flexibilität; keine φ, ψ Paare der α-Helix möglich und Pro,Hyp machen keine intrahelikalen H-Brücken)
  • jeder 3. Rest der individuellen Helices ist nach innen gerichtet –> ist immer Glycin (kleiner Rest, ermöglicht dichte Packung der 3 Helices)
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8
Q

Was stabilisert die Kollagen Triple-Helix?

A
  • N-H jedes Glycin macht H-Brücke mit C=O der Peptidbindung des X-Rests von benachbarter Kette
  • Wasser macht H-Brücken zum Hydroxyprolin
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9
Q

Warum werden mit dem Alter Knochen brüchiger bzw. Haut weniger elastisch? Wie entsteht die Quervernetzung von Tropocollagen-Triple-Helices?

A
  • Individulle Kollagenmoleküle btw. Tropocollagen der Faser werden u.a. über Lysine durch Aldolkondensation quervernetzt
  • Vernetzungsgrad nimmt mit Alter zu, dadurch werden Knochen brüchiger bzw. Haut weniger elastisch
  • Lysyloxidase oxidiert Lysin-Reste zum Aldehyd Allysin –> dieses bildet Quervernetzung durch Aldolkondensation
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10
Q

Nenne Eigenschaften von ⍺-Keratin! Wo ist es zu finden?

A
  • Faserprotein in Nägeln, Haaren, Hufen, Horn, Federn –> dort fast gesamte Trockenmasse
  • großer Teil von oberer Hautschicht
  • kommt nur bei Säugetieren vor
  • ⍺-helikale Segmente dominieren
  • Dimer
  • nicht helikale N- und C-termini
  • gehört zu Intermediärfilamenten
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11
Q

Beschreibe die Primärsequenz der Primärstruktur und die Bildung der Supersekundärstruktur von ⍺-Keratin

A
  • zentraler Teil der Primärstruktur von α-Keratin weist ein sich
    wiederholendes Segment aus 7 Aminosäureresten auf
  • Form: (a-b-c-d-e-f-g)_n; in Positionen a & d üblicherweise unpolare AAs
  • Bei Ausbildung von α-Helix würden unpolaren Reste zum Lösungsmittel schauen –> energetisch ungünstig
  • 2 rechtsgängige ⍺-Helices werden umeinander gewunden, die hydrophoben Reste werden dadurch begraben und Lösungsmittel unzugänglich gemacht => Coiled-coil Superhelix
  • Triebkraft der Superhelix-Bildung ist die Assoziation zweier hydrophober Streifen als Folge von hydrophoben Wechselwirkungen
  • Wegen Verdrillung ändert sich Zahl der AAs pro Umdrehung von 3.6 für lineare α-Helix auf 3.5 im Supercoil
  • Das ganze bewegt sich als eine Art hydrophober Reißverschluss die Kontaktstellen der Helices entlang
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12
Q

Wie wird die Keratinsuperhelix verstärkt?

A
  • Keratin hat viele Cysteine: SH Gruppen bilden Disulfidbindungen zwischen den Helices und Filamenten
    => Keratin wasserunlöslich, sehr reißfest und praktisch unverdaulich
  • Hartes Keratin hat viel Cys (Haar, Horn), weiches Keratin wenig Cys (Haut)
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13
Q

Was charakterisiert das Coiled-coil Motiv ?

A
  • meisten Coiled-coil Sequenzen ist ein Hepta-Repeat
  • wobei a und d AS meist unipolar (hydrophob) unpolar sind
  • e und g oft geladen –> elektrostatische Interaktion –> weitere Stabilisierung von coiled-coil
  • ⍺-Helices mit 3,5 AS pro Umdrehung (statt 3,6)
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14
Q

Was ist ein Leucin-Zipper?

A
  • weist Coiled-coil Motiv auf
  • bilden ⍺-Helices mit 3,5 AS pro Umdrehung (statt 3,6)
  • sind Heptarepeats mit hochkonserviertem Leucin in Position d
  • Reste in Position a sind hydrophob oder zumindest ungeladen
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15
Q

Beschreibe β-Keratine am Beispiel Fibroin

A
  • Fibroin ist das wichtigste Protein für Seide und Spinnenetze
  • Lange Bereiche der Seide bestehen aus der Repeat-Sequenz: Gly-Ser-Gly-Ala- Gly-Ala
  • Organisiert zu multiplen, übereinander gestapelten antiparallelen β-Faltblätter mit Gly auf einer und Ala oder Ser auf anderer Seite
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16
Q

Was sind globuläre Proteine und was ist deren Funktion?

A
  • Polypeptidketten sind durch Kombination mehrerer Sekundärstrukturelemente mit irregulären (random coil) Regionen sphärisch (globulär) gefalten –> kompakte Gestalt
  • Meist gute Löslichkeit in Wasser und
    verdünnten Salzlösungen
  • diverse Funktionen: Enzyme, regulatorische Proteine, Transportproteine etc.
17
Q

Was bestimmt die gesamte Konformation des gesamten Proteins?

A
  • Backbone: 3 Winkel pro AS-Rest: ω, ɸ, ψ
  • Seitenkette: 1 bis 7 Winkel 𝜒; jedes 𝜒hat 3 favorisierte Werte: 60°, -60°, 180°
18
Q

Was versteht man unter der nativen Konformation bzw. dem nativen Zustand eines Proteins?

A

= Tertiärstruktur, welche das Protein einnimmt, um physiologische Funktion zu erfüllen

19
Q

Wie können globuläre Proteine eingeteilt werden?

A

nach den vorhandenen SSE

  • all ⍺ Proteins
  • all β Proteins
  • ⍺/β Proteins (alternierend ⍺ undβ)
  • ⍺ +β Proteins ( ⍺ undβ topologisch getrennt)
20
Q

Wie ist eine Domäne definiert?

A

Teil einer Polypeptidkette, der einzeln stabil ist bzw. einzeln Proteinbewegungen durchführen kann

21
Q

Welche Proteinfaltungstypen gibt es? Nenne BSP

A
  • 4 Helix-Bundle
  • β-barrels
  • Globin Fold (8 ⍺-Helices)
  • ⍺/β barrels
  • β-Helix
22
Q

Welche Wechselwirkungen stabilisieren Tertiärstruktur?

A
  • Hydrophobe WW*
  • Van der Waals WW*
  • Ionenbindungen*
  • Wasserstoffbrückenbindungen*
  • Disulfidbrücken
  • Metallionen
  • )Schwache WW
23
Q

Was ist der hydrophobe Effekt? Wie kommt er zustande?

A
  • er bezeichnet die Aggregation von unpolaren (hydrophoben) Molekülen in einem polaren Medium
  • Flüssiges Wasser hat durchschnittlich 3,4 H-Brückenbindungen pro Molekül und die H-Brückenbindungen sind fluktuierend
  • Für Einbringen eines unpolaren Moleküls muss “Höhle” ins (flüssige) Wasser gemacht werden => zwischen den dort befindlichen H2O- Molekülen müssen H-Brückenbindungen (im Mittel ca. 3,4) gebrochen werden.
    Unpolare Moleküle können keine H-Brückenbindungen mit Wasser eingehen. Zur Kompensation reorientieren sich die Wassermoleküle um das unpolare Molekül derart, dass die Zahl der möglichen H- Brückenbindungen untereinander maximiert wird. Es entsteht eine eisähnliche Clathratstruktur um die unpolare Substanz (4 H-Brückenbindungen pro H2O Molekül)
  • Wasser ist im Clathrat immobiler bzw. geordneter –> die Entropie sinkt, energetisch ungünstig
  • Durch Aggregation unpolarer Moleküle (Summe vieler kleiner Oberflächen) entsteht eine insgesamt kleinerer Gesamtoberfläche für die Ausbildung der Clathrat-Struktur. Wassermoleküle werden dadurch in das umgebende Bulk-Wasser freigesetzt (mit 3,4 H-Brücken/Molekül), wodurch die Entropie des Systems wieder ansteigt.
  • Es gibt demnach keine hydrophobe Kraft. Die scheinbar vorliegende Anziehungskraft von apolaren Molekülen in Wasser bezeichnet man als hydrophoben Effekt.
24
Q

Wie beeinflusst der hydrophobe Effekt Proteine?

A
  • Viele er hydrophoben Seitenketten von Aminosäuren (Val, Ile, Leu, Phe) wird durch hydrophoben Effekt im Inneren des Proteins “begraben”, um die Kontaktoberfläche mit Wasser zu minimieren
  • Bewirkt strukturellen Kollaps der ungefalteten Polypeptidkette (U, unfolded) in eine kompakte, globuläre Form (N, nativ)
25
Q

Wodurch kommt es zur Ausbildung von Disulfidbrücken? Wozu dienen Disulfidbrücken? Bei welchen Proteinen treten Disulfidbrücken auf und bei welchen nicht?

A
  • Oxidation der SH-Gruppe zweier Cysteinreste
  • Dienen zur Stabilisierung der nativen Form, meist nicht für Faltung in native Tertiärstruktur erforderlich
  • Treten nahezu ausschließlich bei Proteinen an Zelloberfläche bzw. bei sezernierten Proteinen auf (Grund sind die“rauheren” Bedingungen der Außenwelt)
  • Bei Proteinen im Zytoplasma treten sie nicht auf, da die Redoxverhältnisse im Zytoplasma so sind, dass S-S Brücken stabil bleiben