Teil 4 Flashcards

1
Q

Was geschieht während der Keimbildung im Kristallisationsprozess?

A

Es entstehen kleine kristalline Berecihe in der Schmelze.

Ab einer bestimmten Größe (kritischer Keimradius) ist es für diese energetisch günstiger zu wachsen als zu zerfallen.
Unterscheidung zwischen homogenen und heterogenen Keimen.

  • Homogen:
    Entsteht durch Faltung und Aneinanderlegung reiner Polymerschmelze.
  • Heterogen:
    Entstehen aus Verunreinigungen (werden auch absichtlich durch Nukleirungsmittel hergestellt um Keimdichte zu erhöhen).
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2
Q

Was ist beim Kristallwachstum zu beachten und welches Gefüge ergibt sich?

A

Das Kristallwachstum ist stark temperaturabhängig.
Eine langsame Abkühlung führt bspw. zu einem grobsphärolitischen Gefüge, welches sehr inhomogen ist (außen feine, innen grobe Kristalle).
Durch Nukleirungsmittel kann man ein feinsphärolitisches Gefüge erreichen.

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3
Q

Was passiert während der Nachkristallisation?

A

Die Nachkristallisaton setzt sofort nach dem Wachstum ein und kann über Monate dauern.
Es existieren Bereiche im Gefüge, die ihren Phasenwechsel verzögert durchlaufen. Nun streben die Phasen einem Gleichgewichtszustand zu.
Dadurch erhöht sich nachträglich der Kristallisationgrad.

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4
Q

Nenne die zwei bekannstesten Duroplasten.

A
  • Polyesterharz (UP)

- Epoxidharz (EP)

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5
Q

Nenne die zwei bekanntesten Elstomere.

A
  • Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)

- Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM)

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6
Q

Was beschreibt die Molmassenverteilung?

A

Die Molmassenverteilung beschreibt die anteilsmäßige Aufteilung der unterschidelich langen Polymere im Werkstoff, da man einem synthetischen Polymer keine exakte Kettenlänge bzw. Molmasse zuordnen kann.

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7
Q

Wie misst man die Molmassenverteilung?

A

Das bekannteste Verfahren ist die Gel-Permeations-Chromatographie (GPC).
Bei dieser werden die Moleküle aufgrund ihrer Größe getrennt.

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8
Q

Welche Werte, in Bezug auf die Molmassenverteilung, charakterisieren einen Polymerwerkstoff?

A

Das Zahlenmittel:
Mn = Σi Ni * Mi / Σi Ni

Das Massenmittel:
Mw = Σi Ni * Mi² / Σi Ni * Mi

Ni: Anzahl an Polymeren
Mi: molare Masse der Polymere
i: Anzahl Monomere

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9
Q

Was verdeutlicht die sogenannte Uneinheitlichkeit?

A

Umso einheitlicher die Molekülgröße eines Werkstoffs, umso kleiner wird die Uneinheitlichkeit.
Uneinheitlichkeit:
U = (Mw / Mn) -1

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10
Q

Was bewirkt eine höhere Molmasse eines Polymers?

A

Eine höhere Molmasse/Moleküllänge führt zu…

  • höherer Festigkeit
  • höherer Zähigkeit
  • schlechterem Fließverhalten
  • einer höheren Anzahl Verschlaufungen
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11
Q

Welche zwei Bindungsmechanismen sind für die Kunststoffe von Bedeutung?

A
  • chemische, innermolekulare Bindungskräfte (Hauptvalenzen, kovalent)
  • physikalische, zwischenmolekulare Bindungskräfte (Nebenvalenzen)
  • Nebenvalenzen sind von großer Beduetung für die Thermoplasten.
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12
Q

Was ist eine kovalente Bindung?

A

Die kovalente Bindung ist die klassische Elektonenpaarbindung.
Sie entstehen, wenn der Abstand zwischen zwei Atomen kleiner als die Summe der mittleren Atomradien ist.
Eine kovalente Bindung ist immer…
-gerichtet
-sehr stark

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13
Q

Welche Arten von kovalenter Bindung sind für die Kunststoffe relevant?

A

Die Einfach-, Doppel- oder Dreifachbindungen sind die vorherrschenden Bindungstypen. Bei ihnen sind 2, 4 bzw. 6 Elektronen beteiligt.

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14
Q

Wie hoch ist typischerweise die Bindungsenergie?

A

Bei einer kovalenten Einfachbindung liegt die Bindungsenergie zwischen 250 - 400 kJ/mol.
Die Bindungsenergie steigt mit der Anzahl der beteiligten Elektronen.

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15
Q

Was zeichnet die ionische Bindung aus?

A

Eine ionische Bindung liegt vor, wenn die elektrostatische Anziehung den überwiegenden Anteil der Anziehungskraft zwischen den beteiligten Ionen ausmacht.
Die Bindungsenergie ist mit 600 - 1000 kJ/mol sehr hoch.

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16
Q

Wie nennt man Kunststoffe die nicht kovalent sondern ionisch binden?

A

Sie werden Ionomere gennat und die meisten sind Copolymere (bestehen aus zwei verschiedenen Monomeren).

17
Q

Welche vier Nebenvalenzkräfte sind zu unterscheiden?

A
  • Keesom-Kräfte
  • Debye-Kräfte
  • London-Kräfte
  • Wasserstoffbrückenbindungen
18
Q

Welche Nebenvalenzkräfte beruhen auf Dipolkräften?

A

-Keesom-Kräfte
-Debye-Kräfte
-London-Kräfe
Diese werden deshalb auch als van-der-Waals-Wechselwirkungen bezeichnet.

19
Q

Welche Eigenschaften der Nebenvalenzkräfte sind besonders wichtig?

A

Sie sind deutlich schwächer als die kovalenten/ionischen Bindungen.
Allerdings haben sie einen maßgeblichen Einfluss auf das mechanische Verhalten von Thermoplasten.

20
Q

Ordne die vier Nebenvalenzkräfte nach ihrer Bindungsenergie.

A
  • London-Kräfte: 0,1 - 5 kJ/mol
  • Debye-Kräfte: ?
  • Keesom-Kräfte: 5 - 10 kJ/mol
  • Wasserstoffbrückenbindung: 10 - 20 kJ/mol
21
Q

Wann wirken die Keesom-Kräfte?

A

Die Keesom-Kräfte wirken zwischen zwei polaren Molekülen mit einem permanenten Dipolmoment.
Die umgebenden Dipolfelder erzeugen eine Kraft.
Diese Anziehungskraft hängt von der Orientierung der Dipole ab.

22
Q

Wo wirken die Debye-Kräfte?

A

Die Debye-Kräfte wirken zwischen einem permanenten und einem induzierten Dipol.
Der permanente Dipol induziert dabei in einem elektrisch neutralen Molkül eine Ladungstrennung, wodurch der induzierte Dipol entsteht.

23
Q

Wo wirken London-Kräfte und welche Relevanz haben sie?

A

London-Kräfte wirken zwischen zwei unpolaren Molekülen.
Obwohl sie elektrisch neutral sind, bewirkt die Elektonenbewegung einen Dipol. Dieser erzeugt in einer Kettenreaktion induzierte Dipole.
Daraus resultiert eine anziehende Wechselwirkung.
Bei den meisten Kunststoffen ist diese Kraft dominant, da sie sehr häufig auftritt.
Von besonderer Bedeutung sind sie für Thermoplaste.

24
Q

Wo wirken Wasserstoffbrückenbindungen und welche Relevanz haben sie?

A

Wasserstoffbrückenbindungen entstehen anschaulich durch:

  1. Ein Wasserstoffatom gibt ein Elektron ab.
  2. Ein Ion entsteht, das nur aus einem Proton besteht.
  3. Das Proton polarisiert die Bindungsmoleküle.

Bei Kunststoffen mit vielen elektronegativen Atomen bestimmt dieser Effekt maßgeblich die Eigenschaften.

25
Q

Von welchen vier Faktoren hängt die Fließfähigkeit eines Stoffes ab?

A

Die Fließfähigkeit hängt von der Beweglichkeit der Molekülsegmente ab, also von ihrer…

  • Gestalt
  • Temperatur
  • Größe
  • Verschlaufung
26
Q

Was ist die Viskosität?

A

Die Viskosität beschreibt den inneren Widerstand eines Werkstoffes gegen eine während des Fließens stetig wirkende Kraft.

27
Q

Wodurch kommt es zum sogenannten Scherfließen?

A

Kunststoffschmelzen fließen stets laminar.
Sie haften bei geringen Geschwindigkeiten an den Oberflächen eines Kanals.
Daraus resultiert das Scherfließen, bei dem die Flüssigkeitsschichten aneinander abgleiten.

28
Q

Wie lautet die Formel für Schubspannung, Viskosität und Schergeschwindigkeit?

A

τ = η * ϒ
τ: Schubspannung
η: Viskosität
ϒ: Schergeschwindigkeit

29
Q

Welche Art von Viskosität ist für Kunststoffe relevant?

A

Die Strukturviskosität.

Bei Kunststoffschmelzen, insbesondere bei Elastomeren, besteht dazu noch eine Fließgrenze (Bingham-Fluid).

30
Q

Von welchen Faktoren hängt die Viskosität ab?

A
  • Schergeschwindigkeit
  • Temperatur (stark)
  • Druck (gering)