Tachykarde Herzrhythmusstörungen Flashcards
Wie kann man tachykarde Herzrhythmusstörungen unterteilen/differnzieren?
supraventrikulär - ventrikulär
regelmäßig - unregelmäßig
Welche drei Formen der Sinustachykardie gibt es?
Gibt es Auffälligkeiten im EKG?
Grobe Threapie?
Formen: physiologisch, pathologisch, pharmakologisch
P-Wellen negativ (pos. in III und aVF)
Bei Beschwerden Vagusreiz (Valsalva, Karotisdruckmassage), ansonsten Betablocker
Aus welchem Ursprungsort können supraventrikuläre Extrasystolen entstehen?
Was können Ursachen sein?
Ursprungsort: oberhalb der Bifurkation des His-Bündels, atriale vs. AV-junktionale Extrasystolen
Ursachen:
- bei strukturellen Herzerkr. aber auch bei vielen Herzgesunden
- mechanisch (Dehnung von Myozyten)
- vegetative Stimulation (Stress, Übermüdung, Nikotin, Alkohol)
- E’lyteverschiebungen (Hypokaliämie)
- medikamentös (Antiarrhythmika, Digitalis)
- O2-Mangel
Wie werden SVES diagnostiziert?
Wie sind diese im EKG konfiguriert? Wann treten sie auf (auf welchen Teil der normalen Herzerregung können sie einfallen?)?
Müssen SVES therapiert werden?
Klinisch - Pulsdefizit
EKG: deformierte P-Welle, unauffälliger QRS-Komplex
Treten meist innerhalb der vorhergehenden T-Welle auf (P- auf T-Phänomen)
T: i.d.R. keine Therapie, bei Symptomatik Betablocker
Welche Frequenz hat das Vorhofflattern?
Wo tritt es auf?
Welche Typen gibt es?
Frequenz: 250-350/min
Im rechten Vorhof
Typ I - isthmusabhängiger Typ - typisch
Typ II - isthmusunabhängiger Typ - untypisch
Bei wem tritt ein Vorhofflattern auf?
Wie läuft die Erregung ab?
Tritt meist bei Herzgesunden (idiopathisch), aber auch bei Herz-, Lungenerkrankungen und Hyperthyreose.
Die Erregung läuft beim typischen Flattern über das interatriale Septum nach oben und dann über die laterale rechte Vorhofwand wieder hinab, um über den Isthmus wieder zum Isthmus zu gelangen (counterclockwise - kann auch clockwise laufen).
Beim atypischen Flattern läuft die Erregung um Narben oder fibrotische Areale.
Welche Kammerüberleitung besteht typischerweise und zu welchen Symptomen kann das führen?
Wie ist das Vorhofflattern im EKG konfiguriert?
- bei neu aufgetretenem Vorhofflattern sollte immer echokardiographisch eine strukturelle Herzerkrankung ausgeschlossen werden! -
Typischerweise besteht eine 2:1 Überleitung, welche zu Palpitationen, Dyspnoe, Leistungsabfall und kardiale Dekompensation führen kann.
Typ I - Im EKG zeigen sich in den inferioren Ableitungen (II, III, aVF) identische, sägezahnartige negative Flatterwellen (counterclockwise).
Verläuft die Erregung ClockWise, entsteht kein Sägezahnmuster, die P-Wellen sind in II, III, aVF positiv und es gibt eine isoelektrische Linie zwischen den P-Wellen.
Typ II - P-Morphologie variabel
Wie kann man ein Vorhofflattern therapieren?
Beheben der strukturellen Ursache
Beta-Blocker, Ca-Antagonisten, ggf. Digitalis
Antikoagulation
Überstimulation mit Amiodaron oder Kardioversion
Isthmusablation bei Typ I
Wie ist die Frequenz des VHF?
Wie kann man das VHF unterteilen?
Frequenz: 350-600/min
Einteilung:
- paroxysmal: endet binnen 7 Tagen spontan
- persistierend: kann pharmakologisch oder elektrisch in SR übergehen
- lang anhaltend persistierend: dauert 1 Jahr oder länger, bis Therapie eingeleitet wird
- permanent: lässt sich nicht beenden
Welche Komorbiditäten sind meistens bekannt?
Welche bekannten Ursachen gibt es für das VHF?
Arterielle Hypertonie und KHK.
Kardial - Herzinsuff., Myokardinfarkt, Klappenvitien, KM, Entz.
Extrakardial - Hyperthyreose, Lungenembolie, Schlaf-Apnoe, viel Alkohol, Kaffee, Nikotin
Idiopathisch (bei 15%)
Welche Komplikationen können beim VHF auftreten?
Wie wird es diagnostiziert? Ursachenabklärung?
Schnelle Frequenzen können das Herz schwächen und sogar zur Insuffizienz führen (tachykardieinduzierte KM).
Hohe Emboliegefahr (v.a. Thrombusbildung li Herzohr)
D: absolute Arrhythmie bei Pulspalpation mit Pulsdefizit
EKG - Flimmerwellen anstatt P-Wellen, RR-Intervall unregelmäßig
Ursachen: EKG, Labor (E’lyte, BB, SD), Ergometrie, Echokardiografie
Umreiße grob die Therapie bei VHF!
Akut und Langzeit
Akut: Unfraktioniertes Heparin oder niedermolekulares Heparin mit anschließender Kurznarkose und Kardioversion mit 100-360J
Langzeit:
- Rhythmuskontrolle: Kardioversion in Kurznarkose unter ausreichender Antikoagulation mit 200J. Bis zu 4 Wochen danach weiter antikoagulieren.
Zusätzlich meist Beta-Blocker, bei herzgesunden Flecainid, Propafenon, Sotalol, Dronedarone.
-> bei großen Beschwerden und geringem Rezidivrisiko
-Frequenzkontrolle: Beta-Blocker, Digoxin, Ca-Antagonisten, Reserve: Amiodaron
-> bei geringen Beschwerden und großem Rezidivrisiko
! ANTIKOAGULATION ! mit Cumarinen (INR: 2-3) oder NOACs (Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban)
Wofür steht der CHA2DS2-VASc Score?
C - Congestive Heart Failure - 1 P. H - Hypertension - 1 P. A - Age > 75J -> 2 P. D - Diabetes mellitus - 1 P. S - Stroke/TIA -> 2 P. V - Vascular disease - 1 P. A - Age 65-74J - 1 P. S - Sex category: Frauen - 1 P. Dient zur Risikoabschätzung eines Schlaganfalls bei VHF. Bei einem Score >1 ist eine Antikoagulation indiziert.
- AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) -
Wen betrifft dieses Phänomen?
Erläutere kurz die Ursachen hierfür!
Welche Symptome treten auf?
Meist bei Frauen (2:1) 30.-50. LJ ohne organische Herzerkrankung.
Ursache sind kreisende Erregungen im AV-Knoten über schnell-leitende und langsam-leitende Fasern. Meist läuft die retrograde Erregung der Vorhöfe über die schnelle, die anterograde Erregung über die langsame Leitung. Typisch ist ein Slow-Fast-Typ, untypisch Fast-Slow- oder Slow-Slow-Typ.
Symptome können von Palpitationen und Herzrasen bis hin zu Dyspnoe, Schwindel, Thoraxschmerz und Synkopen. Diese treten spontan auf und verschwinden nach Minuten bis Stunden wieder spontan.
- AVNRT -
Diagnostik
Akut- und Langzeittherapie
D: Im EKG schmaler, aber regelrechter QRS-Komplex. Die P-Welle ist in III und aVF negativ, kann aber je nach Leitungsgeschwindigkeit im QRS-Komplex versteckt sein.
AT: Ziel ist die sofortige Kardioversion, vagale Manöver können zur Unterbrechung der kreisenden Erregungen führen. Medikamentös ist die 1. Wahl Adenosin, auch Ca-Antagonisten und Beta-Blocker können zur Blockade des AV-Knotens benutzt werden.
LT: Katheterablation (98% Erfolg), kann AV-Block mit Schrittmacherimplantation nach sich ziehen (1%)