Herzfehler Flashcards

1
Q

Was ist der Unterschied zwischen der infantilen Form und der Erwachsenenform der Aortenisthmusstenose?

A

Infantile Form: Stenose vor dem Abgang des Ductus arteriosus

Erwachsenenform: Stenose hinter dem Abgang des Ductus arteriosus

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2
Q

Nenne Symptome der Aortenisthmusstenose!

A
Hypertonie obere Körperhälfte:
- Nasenbluten
- Kopfschmerzen
- warme Hände
- Schwindel und Tinnitus
Hypotonie untere Körperhälfte:
- kalte Füße
- Claudicatio intermittens Symptomatik
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3
Q

Wie diagnostiziert man eine Aortenisthmusstenose?

A
  • RR-Messung an beiden (!) Armen und Beinen (RR-Differenz von 20 mmHg)
  • Auskultation: frühsystolischer Klick, mesosystolisches Geräusch mit P.m. 3.-4. ICR li parasternal
  • EKG: Linksherzbelastung
  • Rö-Thorax: Rippenusuren (Kollateralen), prominente Aorta ascendens, Knickbildung oder Doppelkonturen Aorta descendens
  • Echokardiographie: linksventrikuläre Hypertrophie
  • > Darstellung der Stenose: MRT, CT, digitale Subtraktionsangiographie, Herzkatheter, Aortografie
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4
Q

Wann ist eine OP bei Aortenisthmusstenose indiziert?
Wann sollte sie erfolgen?
Reiße kurz mögliche chirurgische Optionen an!

A
  • systolischer Spitzendruck-Gradient zwischen oberer und unterer Extremität von > 20 mmHg
  • Gradient < 20 mmHg und morphologisch signifikante Stenose mit Kollateralen
  • arterielle Hypertonie
  • > möglichst früh nach Diagnosestellung operieren
  • > Resektion mit End-zu-End-Anastomose, Protheseninterposition, Isthmusplastik, Bypass-Prothese, Subklaviaplastik, Ballondilatation mit Stent-Einlage
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5
Q

Nenne die häufigsten Ursachen für eine Aortenklappenstenose!

A

Valvulär:
- altersbedingte Verkalkung der regulär angelegten Klappe (beginnt an der Klappenbase)
- vorzeitige Degeneration der angeborenen bikuspiden Aortenklappe (eher jüngere Patienten)
- postrheumatische Fibrosierung und Verschmelzung der Klappentaschen (meist 40.-60.Lj)
Subvalvulär: (selten)
- Verdickung des Septums, bindegewebiger Ring
Supravalvulär: (selten)
- Ca-Stoffwechselstörung, bei der die Aorta ascendens sanduhrförmig eingeengt ist

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6
Q

Was sind typische Beschwerden bei der Aortenklappenstenose (v.a. bei der fortgeschrittenen Stenose)?

A
eingeschränkte Leistungsfähigkeit
schnell ermüdbar
AP-artige Beschwerden
Belastungsdyspnoe
Synkopen
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7
Q

Welche typischen Befunde liegen in der körperlichen Untersuchung bei einer Aortenklappenstenose vor?
Was kann im EKG auffällig sein?

A
  • Pulsus parvus et tardus
  • hebender Herzspitzenstoß
  • Systolikum mit P.m. über der Aortenklappe, welches in die Karotiden fortgeleitet wird
  • höhergradig: gespaltener 2. HT, evtl. 4. HT

EKG: Zeichen einer Linksherzhypertrophie

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8
Q

Benenne die Einteilung der Schweregrade bei Aortenklappenstenose!

A
  • Leichte Stenose: >1,5 cm2 Öffnungsfläche, <3 m/s Flussgeschwindigkeit, <25 mmHg Druckgradient
  • Mittelgradige Stenose: 1-1,5 cm2, 3-4 m/s, 25-40 mmHg
  • Schwere Stenose: <1 cm2, >4 m/s, > 40 mmHg
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9
Q

Nenne Therapieansätze für eine vorliegende Aortenklappenstenose!
Wann wird eine Therapie nötig?

A
  • Therapie zügig nach Symptombeginn
  • bei fortgeschrittener Aortenklappenstenose sind blutdrucksenkende Mittel nur mit großer Vorsicht einzunehmen!
    (- perkutane Ballonvalvulotomie - nur vorrübergehend)
  • TAVI: bei hohem OP-Risiko (transcatheter aortic valve Implantation)
  • Goldstandard: Aortenklappenersatz
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10
Q

Aufgrund welcher Ursachen kann eine akute oder chronische Aortenklappeninsuffienz entstehen?

A

Akut:
- Aneurysma, Dissektion der proximalen Aorta, Thoraxtrauma, Komplikation akute Endokarditis

Chronisch:

  • primär organisch -> bikuspide Klappe, veränderte Klappenstruktur aufgrund rheumatischen Fiebers o. bakterielle Endokarditis
  • funktionell bedingt aufgrund einer Dilatation des Klappenrings -> art. Hypertonie, Aortenaneurysma, Bindegewebsschwäche, Syphilis…
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11
Q

Benenne klinische Symptome bei akuter und chronischer Aortenklappeninsuffizienz!

A

Akut:
- rasche Linksherzinsuffizienz mit Lungenödem und kardiogenem Schock

Chronisch:
- über Jahre asymptomatisch, mit Dekompensation AP-Symptomatik und Belastungsdyspnoe

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12
Q

Was ist auffällig in der initialen körperlichen Untersuchung bei der Aortenklappeninsuffizienz?

A
  • Pulsus celer et altus mit großer Blutdruckamplitude und isolierter systolischer Hypertonie (sog. Wasserhammerpuls)
  • sichtbares Pulsieren der Karotiden
  • pulssynchrones Kopfnicken (de-Musset-Zeichen)
  • sichtbarer Kapillarpuls nach leichtem Druck auf den Fingernagel (Quincke-Zeichen)
  • blasse Haut
  • pulssynchrones Dröhnen im Kopf
  • Auskultation: hauchendes, holodiastolisches Decrescendo-Geräusch über dem Erb´schen Punkt bzw. der Aortenklappe
  • > auch möglich: Systolikum infolge einer relativen Aortenstenose durch das erhöhte Schlagvolumen; rumpelndes spätdiastolisches Geräusch mit P.m. über der Mitralklappe (Austin-Flint-Geräusch)
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13
Q

Was kann im EKG und Röntgen zu sehen sein?
Was ist die Diagnosemethode der Wahl?
- Aorteninsuffizienz -

Wann erwägt man einen Klappenersatz?

A

EKG: Linksherzhypertrophie, spät: neg. T-Wellen
Rö: Kardiomegalie (Schuhform des Herzens), evtl. Aufweitung der Aorta ascendens und des Aortenknopfs
Diagnosemittel der Wahl: Echokardiographie
Alternativ: CT, MRT, Angiografie

Therapie:
- akute oder chronische symptomatische
Aortenklappeninsuffizienz
- herabgesetzte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (< 55%)
- linksventrikuläre Dilatation (Durchmesser enddiastolisch > 75 mm, endsystolisch > 55 mm)

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14
Q

Wie wird die Schwere der Aortenklappeninsuffizienz bestimmt?

A

Erfolgt anhand der Regurgitationsfraktion:

  • Grad I: < 20%
  • Grad II: 20-40%
  • Grad III: 40-60%
  • Grad IV: > 60%
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15
Q

Nenne die Hauptursache für eine Mitralklappenstenose!
Wie ist der zeitliche Zusammenhang?
Wie nennt man die letztendliche Verschmelzung der Klappen?

A
  • das rheumatische Fieber
  • > kann jahrelang zurückliegen
  • Endocarditis verrucosa rheumatica
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16
Q

Bei welcher Öffnungsfläche treten Symptome auf?
Wie sieht diese Symptomatik aus?
- Mitralklappenstenose -

A

< 2 cm2: Symptome unter Belastung
< 1,5 cm2: Symptome in Ruhe

  • schleichender Leistungsabfall, Müdigkeit (abnehmendes HZV)
  • Zyanose, Teleangiektasien auf der Wange (Facies mitralis)
  • durch Stauung: Dyspnoe, Appetitlosigkeit und Meteorismus, Proteinurie, periphere Ödeme
17
Q

Was findet sich in Auskultation, EKG und Röntgen?

- Mitralklappenstenose -

A

Auskultation:
- niedrigfrequentes, leicht schnurrendes diastolisches Decrescendo-Geräusch mit P.m. über der Herzspitze
- präsystolisches Crescendo-Geräusch bei erhaltenem Sinusrhythmus
EKG:
- verbreitertes und doppelgipfliges P sinistroatriale in I
- Rechtsherzhypertrophiezeichen
- Rechtstyp
- Rechtsschenkelblock
Rö:
- evtl. vergrößerter li Vorhof, vergrößertes re Herz
- pulmonalvenöse Stauungszeichen
- kalzifizierte Mitralklappe

18
Q

Was ist die Diagnosemethode der Wahl?
Was ist dort typischerweise zu sehen?

Was ist therapeutisch möglich?
- Mitralklappenstenose -

A
  • Echokardiographie
    Typisch: Domstellung (anteriores Mitralsegel wölbt sich in der Diastole in den li Ventrikel vor)

Symptomatisch: Diuretika (Stauung), bei VHF HF senken mit Beta-Blockern, Ca-Antagonisten oder Digoxin, plus Antikoagulation
MÖF <= 1,5 cm2: perkutane Ballonvalvulotomie
Alternativ chirurgische Kommissurotomie oder Klappenersatz

19
Q

Nenne Ursachen für die akute und die chronische Mitralklappeninsuffizienz!

A

Akut:

  • Sehnenfaden- oder Papillarmuskelabrisse im Rahmen eines Thoraxtraumas, Mitralklappenprolapses oder Myokardinfarktes
  • rheumatische oder bakterielle Endokarditis

Chronisch: 2. häufigste Klappenerkrankung

  • chronisch degenerative Klappenveränderungen
  • Verkalkungen
  • KHK, Kardiomyopathien
  • Autoimmun- oder Kollagenerkrankungen
20
Q

Welche Klinik präsentiert sich bei der Mitralinsuffizienz in akuter und chronischer Form?

A

Akut:
Zeichen der akuten Linksherzinsuffizienz, Lungenödem, kardiogener Schock

Chronisch:
jahrelang symptomlos, gelegentlich Müdigkeit und Belastungsdyspnoe, bei Dekompensation treten Ruhedyspnoe, Orthopnoe, Palpitationen, Rechtsherzinsuffizienz und VHF auf

21
Q

Was ist in der Auskultation zu hören?
Was sieht man in EKG und Rö?
Was ist die sinnvollste Diagnostik?

  • Mitralinsuffizienz -
A

Auskultation:
- bandförmiges Systolikum mit P.m. über der Herzspitze, Fortleitung in Axilla
EKG:
- unspezifisch, erst P sinistroatriale, später auch P dexrtoatriale, Linkstyp (bei pulmonaler Hypertonie evtl. Rechtstyp), Linksherzhypertrophie, VHF
Rö:
- pulmonalvenöse Stauung, Kardiomegalie
Sinnvolle Morphologie- und Funktionsbeurteilung:
Echokardiographie, TEE, evtl. Katheteruntersuchung

22
Q

Was wird therapeutisch in der akuten und chronischen Situation in Erwägung gezogen?

  • Mitralinsuffizienz -
A

Akut:
- Natrium-Nitroprussid (Nachlastsenkung), Diuretika (Senkung der Volumenbelastung), bei VHF Antikoagulation

Symptomatisch:

  • Klappenrekonstruktion vor chronischer Überbelastung des Ventrikels, möglichst mit Erhalt des Klappenhalteapparates
  • operative Raffung des Klappenhalteapparates bei vorbestehender Weitung (Kardiomyopathien oder KHK)
  • ansonsten medikamentöse Behandlung der Herzinsuffizienz
23
Q

Wie ist der Mitralklappenprolaps definiert?

A
  • Vorwölbung > 2 mm von Teilen der Mitralsegel in der Systole in den linken Vorhof
  • meist asymptomatisch
  • bei Symptomen (Palpitationen, Herzrhythmusstörungen) auch als Mitralklappenprolapssyndrom beschrieben
  • meist gleichzeitige Mitralklappeninsuffizienz
24
Q

Welche Klinik kann beim Mitralklappenprolaps vorliegen?

A
  • zeigt sich selten und eher bei Frauen

- Herzrhythmusstörungen, Synkopen, Dyspnoe, Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, pektanginöse Beschwerden

25
Q

Was kann in der Auskultation beobachtet werden?
Wie sieht das EKG aus?
Wie wird der Mitralklappenprolaps diagnostiziert?
Was wird therapeutisch unternommen?

A

Auskultation:
- mittel- bis spätsystolischer Klick mit anschließendem Spätsystolikum mit P.m. über der Herzspitze
EKG:
- meist unauffällig (evtl. Arrhythmien)
Diagnose:
- Echokardiographie mit Hängemattenphänomen
Therapie:
- ohne Symptome keine Therapie
- geringe Symptomatik: Beta-Blocker
- höhergradige Mitralinsuffizienz: Klappenrekonstruktion oder -ersatz
- VHF: Antikoagulation

26
Q

Nenne die häufigsten Ursachen für die Trikuspidalstenose, Trikuspidalinsuffizienz, Pulmonalstenose und Pulmonalinsuffizienz!

A

Trikuspidalstenose:
- selten, meist durch rheumatische Valvulitis und in Kombi mit rheumatischen Mitral- oder Aortenklappenfehlern
Trikuspidalinsuffizienz:
- Endokarditis bei i.v.-Drogenabusus, relativ bei Dilatation des rechten Ventrikels
Pulmonalstenose:
- meist kongenital
Pulmonalinsuffizienz:
- s. Trikuspidalinsuffizienz, relativ bei pulmonaler Hypertonie

27
Q

Welche Symptome können bei den Klappenvitien des rechten Herzens auftreten?

A

Im fortgeschrittenen Stadium treten Zeichen einer Rechtsherzinsuffizienz auf:

  • venöse Stauung
  • Hepato- und Splenomegalie
  • gastrointestinale Störungen
  • Müdigkeit
  • Aszites
  • Ödeme
28
Q

Nenne die Auskultationsbefunde der Klappenvitien des rechten Herzens!
Was kann im EKG auffällig sein?

A

Trikuspidalstenose:
- Diastolikum mit P.m. 4. ICR parasternal re
Trikuspidalinsuffizienz:
- Systolikum mit P.m. 4. ICR parasternal re
Pulmonalstenose:
- Systolikum mit P.m. 2. ICR parasternal li
Pulmonalinsuffizienz:
- Diastolikum mit P.m. 2. ICR parasternal li

EKG: P dextroatriale wegen vergrößertem rechten Vorhof

29
Q

Was wird bei den Klappenvitien des rechten Herzens therapeutisch unternommen?
Symptomatisch vs. chirurgisch

A

Symptomatisch:

  • Volumenreduktion (Diuretika, Salzrestriktion)
  • adäquate Behandlung Herzinsuffizienz

Chirurgisch:

  • Ballonvalvulotomie (Stenose)
  • Klappenrekonstruktion
  • > erst bei signifikanter Verkleinerung der Klappenöffnungsfläche