T2 Informationssysteme Flashcards

1
Q

Vier Trends im wettbewerbsorientierten
betrieblichen Umfeld nennen und erläutern
können

A
1.Globalisierung 
globaler Handel, globales Management
Wettbewerb in Weltmärkten
Globale Arbeitsgruppen
Globale Liefersysteme

Fallstudie:
Auslieferung in über 200 Länder
Globale Konkurrenten FedEx, Airborne Express
Globales Paketverfolgungssystem/Versendesystem

2.Zunehmende Bedeutung wissens und informationsbasierter Dienstleistungsgesellschaften

vermehrte Erzeugung wissens- und datenintensiver Produkte statt industrieller Produkte, Unternehmensmarktwert besteht zum Großteil aus immateriellen Vermögenswerten,
zunehmender Einsatz von IT, vermehrte Investitionen in IT Wissen wird zur zentralen produktiven und strategischen
Ressource Informationsintensives Variantenmanagement von Produkten
Hoher Qualifizierungsbedarf der Mitarbeiter

Fallstudie:
IT-Investition von etwa 1 Milliarde $ jährlich
Wissens- und datenintensive Produkte: Aufgeben und Tracken von Pakete,
Post-Sales-Order-Management System, Logistik/Supply Chain-Dienstleistungen
für andere Unternehmen, z.B. Lieferantenmanagement für Medtronic,
Verteilzentrum für Pratt&Whitney

  1. Wandel der Organisationsstrukturen

Weniger Hierarchie, flachere Organisationsstrukturen
Dezentralisierung flexible Organisation und Vernetzung von Teams Standortunabhängigkeit
Geringe Transaktions- und Koordinationskosten
Übertragung von Verantwortung an Ausführende
Unternehmensübergreifende Kooperation und Teamarbeit vermehrt kundenindividuelle Anpassungen

Fallstudie:
Fahrer nutzt Handheld-Computer (DIAD) für Routen, Liefernachweise,
Kundenanfragen; Pakete können während der Zustellung umgeleitet werden.

4.Entstehung des (IT-) vernetzten Unternehmens

alle wesentlichen Geschäftsprozesse/Funktionsbereiche/Beziehungen zu Unternehmen, Kunden und Lieferanten werden durch IT unterstützt
IT ist Kern des Unternehmens und primäres Managementtool

Fallstudie:
IT-gestützte Geschäftsprozesse: Paketversendung, Paketverfolgung,
Routenoptimierung, Logistiksysteme;
Beziehung zum Kunden unterstützt durch web-gestützte Systeme zur Aufgabe
von Paketen, Versandkostenberechnung, Anfragen etc.

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2
Q

Strategische Geschäftsziele von Informationssystemen nennen und erläutern können

A

1.Exzellente Betriebsabläufe

Effiziente (günstiges Aufwands-,
Ertragsverhältnis) und effektive (Grad der
Wirksamkeit) Prozesse

Beispiel: Ball Corporation, ein globale
Getränkedosenhersteller, hat seine
Betriebsabläufe sehr stark verbessert, mit
z.B. folgenden Ergebnissen (The Shingo
Institute at Utah State University 2017):
Stromverbrauch der vergangenen 5 Jahre
reduziert um 25,8%
Jährliches Evakuierungstraining für alle
Mitarbeiter Reduktion des Abfalls durch leichtere
Verpackungen ohne Plastikummantelung

2.Neue Produkte, Dienstleistungen, Geschäftsmodelle

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein
Unternehmen ein Produkt/Dienstleistung
erstellt, bereitstellt, vertreibt, um Gewinne
zu erwirtschaften
Beispiel: Spotify ist ein MusikStreamingdienst, der es erlaubt, Musik ausgewählter Musiklabels über das Internet zu hören. Den Dienst nutzen 83 Millionen
Abonnenten, 180 Millionen Hörer und ist
inzwischen in mehr als 65 Ländern
verfügbar (Stand 30.06.2018, (Spotify
2018))
  1. Kunden- und Lieferantennähe
Je besser ein Unternehmen seine Kunden
kennt, desto passendere Produkte kann es
anbieten und damit die Kunden fester
binden. Je stärker ein Unternehmen seine
Lieferanten einsetzt, desto mehr lassen sich
Kosten senken.
Beispiel: Spotify bietet jedem Abonnenten
sogenannte Mixtapes (zusätzlich
ReleaseRadar u.a.) an, die auf dessen
individuellem Hörverhalten basieren,
Lieblingssongs enthalten und passende
andere Songs. 

4.Optimierte Entscheidungsfindung

Informationssysteme erlauben es, vermehrt
fundiertere Entscheidungen basierend auf
(meist) Echtzeit-Marktdaten zu treffen.
Beispiel: Der Lebensmittelhändler SPAR
Österreich setzt eine IT-System ein, um
Echtzeitdaten auszuwerten und
entsprechend zu reagieren. „Point-of-SaleDaten sind auf Abruf verfügbar und weisen
den Einzelhändler auf potenzielle
Fehlbestände hin, bevor sie entstehen. Mit
Systemen, die Daten in Echtzeit verarbeiten
und für Abfragen bereitstellen, sollen
Kunden künftig etwa über ihr Mobilgerät
überprüfen können, welche Waren
verfügbar sind, bevor sie zum Geschäft
fahren. Ist ein Artikel ausverkauft, kann er
online bestellt oder über eine andere Filiale
bezogen werden.“ (Trites 2014)

  1. Wettbewerbsvorteile

Ist eines der vorhergehend genannten
Geschäftsziele erreicht, wird damit oft
zugleich ein Wettbewerbsvorteil vor
anderen Wettbewerbern erreicht.

Beispiel: Der Onlinehändler amazon hat
durch das Verfolgen der vorher genannten
Geschäftsziele einen Wettbewerbsvorteil
vor stationären Buchhändlern in
Deutschland gewonnen.

6 Unternehmensfortbestand

Unternehmen müssen in
Informationssysteme investieren, um für
das Überleben wichtige Geschäftsprozesse
implementieren zu können.

Beispiel: Viele Onlinehändler bieten ihren
Kunden kostenlosen Versand an, um für die
Kunden noch attraktiv zu sein. Banken
mussten bis August 2014 das sogenannte
Sepa (Single Euro Payments Area)-
Verfahren umsetzen. Ziel war ein
europaweit einheitlicher Zahlungsraum für
bargeldlose Zahlungen in Euro

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3
Q

Was ist der Unterschied zwischen Anwendungs- und Informationssystemen? Nennen Sie jeweils ein eigenes gewähltes Praxisbeispiel

A

Ein Anwendungssystem ist ein System, das alle Programme beinhaltet, die als Anwendungssoftware für ein konkretes betriebliches Anwendungsgebiet entwickelt, eingeführt und eingesetzt werden. Hinzu kommen die Daten (in Form von Dateien, Datenbanken, verteilten Datenbanken etc.), welche von der Anwendungssoftware genutzt werden, sowie die IT-Infrastruktur, auf der die Software läuft.

Ein Informationssystem ist wie ein Anwendungssystem für ein bestimmtes betriebliches Aufgabengebiet geschaffen und enthält die dafür notwendige Anwendungssoftware und Daten. Im Gegensatz zu Anwendungssystemen werden bei Informationssystemen aber auch die Organisationsstrukturen, in die das System eingebettet
werden soll, und die Menschen, die mit dem System arbeiten sollen, berücksichtigt.

Beispiel:
Ein Enterprise-Resource-Planning (ERP)-IS enthält verschiedene Komponenten bzw. Anwendungssysteme wie z.B. ein Beschaffungssystem, die Buchhaltung und das Controlling. Das ERP-IS muss organisatorisch in das Unternehmen eingebettet werden und dient dem Management dazu, die unternehmensweiten
Prozesse steuern und überwachen zu können.

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4
Q

Was sind ergänzende Vermögenswerte und warum sind diese so interessant? Nennen Sie ein Praxisbeispiel für jeweils organisatorische, managementbezogene und soziale ergänzenden Vermögenswerte.

A

IT-Investitionen können nur dann die Effizienz von Organisation und Management steigern, wenn sie im Unternehmen durch unterstützende Werte, Strukturen und Verhaltensmuster ergänzt werden. Mit ergänzenden Vermögenswerten sind Vermögenswerte gemeint, die notwendig sind, damit sich eine primäre Investition
auszahlt.
Beispiel:
Amazon hat folgendes Vision Statement formuliert (Gregory 2018):
„To be Earth’s most customer-centric company, where customers
can find and discover anything they might want to buy online.”
Hier geht es also um globale Verfügbarkeit, Kundenpriorisierung, breite Produktpalette.
Das sagt Amazon CEO Jeff Bezos (Robischon 2017):
“Our job is to invent new options that nobody’s ever thought of before and see if customers like them.”
Amazon hat Unternehmensstandards definiert wie (Amazon 2018):
• Gesundheit und Sicherheit in Produktionsstätten und
Unterbringungen
• Recht auf gesetzliche Löhne und Sozialleistungen
• Angemessene Arbeitszeiten und Überstundenvergütung
• Keine Kinder- und Zwangsarbeit
• Fairer und ethisch einwandfreier Umgang, keine
Diskriminierung
• sowie einen Lieferantenkodex.

Organisatorisch: effiziente, kundenzentrierte Prozesse
Managementbezogen: Starke Anreize für Innovationen (Kindle Fire, HelloFresh, Alexa, Echo etc)

Sozial: Unternehmensstandards, Lieferantenkodex, z.B. IKEA The
IKEA WAY on Purchasing Products, Materials and Services

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5
Q

Skizzieren Sie die Begriffe E-Commerce, E-Business, EGovernment, Intranet, Extranet und elektronischer Markt und geben Sie jeweils ein praktisches Beispiel an.

A

E-Commerce (elektronischer Handel): Der elektronische Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen mithilfe von computergestützten Geschäftstransaktionen, die über das Internet, Netzwerke und andere elektronische Techniken abgewickelt werden.

Beispiel: Online-Handel über Plattformen wie amazon, ebay etc..

Elektronischer Markt: Ein Markt, der durch Informations-und Kommunikationstechnik erzeugt wird und der Käufer und Verkäufer miteinander verbindet.

Beispiel: Marktplattformen wie z.B. amazon, amazon marketplace, ebay, ebay Kleinanzeigen, etsy etc.

Intranet: Ein internes Netzwerk, das auf Internet- und World-WideWeb-Technik und -Standards basiert.
Beispiel: Intranet für Mitarbeiter der FH Dortmund

Extranet: Privates Intranet, auf das autorisierte Außenstehendezugreifen können.
Beispiel: Virtual Private Network (VPN) der FH Dortmund

E-Business: Die Anwendung von Internet und digitalen Techniken
zur Ausführung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens.
Umfasst sowohl E-Commerce als auch Prozesse zur internen Verwaltung des Unternehmens und zur Koordination mit Lieferanten
und anderen Geschäftspartnern.

Ausprägungen: E-Business mit Konsumenten (Business-toConsumer, B2C), mit Unternehmen (Business-to-Business, B2B), mit öffentlichen Einrichtungen (Business-to-Administration, B2A), mit Mitarbeitern (Business-to-Employee, B2E) statt.

E-Government: Verwendung von Internet und verwandten Techniken, um die Beziehungen von Regierungs- und Verwaltungsbehörden zu Bürgern, Unternehmen und anderen Behörden durch elektronische Mittel zu unterstützen.

Beispiel: Die Stadtverwaltung Dortmund hat das sogenannte Virtuelle Rathaus aufgebaut, in dem Bürger, aber auch Geschäftskunden Online-Dienste nutzen können. „Bei der doMap handelt es sich um ein E-Government-Portal, das sowohl externe als auch interne Verwaltungsprozesse abbildet, um höchstmögliche Synergieeffekte zu erzielen. Die wesentlichen Eckpunkte bilden folgende

Hauptkomponenten:
Auftragsverwaltung, eigenentwickelter Formularserver, OnlineAnbindung von Fachverfahren, Stammdatenpflege und Payment.“

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6
Q

Welche sechs Aspekte auf makroökonomischer Ebene kann Informationstechnik verbessern? Geben Sie für jeden Aspekt ein Beispiel aus der Praxis an.

A
  1. Innovationen

Durch das Cloud-Computing sind völlig neue
Geschäftsmodelle möglich. Beispiel (aus (Weber 2013)): Der Mittelständler ticket.international aus der Eifel hat eine Ticket- und Warenverkaufs-Software – DELPHIN – entwickelt, die sämtliche Geschäftsprozesse in Kino- und
Freizeitbetrieben unterstützt – vom Ticketverkauf online,
mobil oder vor Ort, über die Verwaltung von Kundenkarten bis hin zu Administrationsprozessen im Hintergrund. ticket. international bezieht Server, Arbeitsspeicher und Rechenleistung online oder on Demand aus der Private Cloud (IaaS), die von der Telekom zur Verfügung gestellt wird. Die
Telekom stellt die Server virtualisiert über eine
Internetanbindung mit einer Bandbreite von bis zu 100
MBit/s bereit. Hohe Anschaffungskosten entfallen, denn
ticket. international mietet Server und Speicherkapazität für seine Kunden nach Bedarf.

  1. Wirtschaftswachstum
  2. Arbeitsplätze
    Schaffung neuer Arbeitsplätze

4.Arbeitsteilung
hochqualifizierte Jobs bleiben, niedrigqualifizierte Jobs
wandern ab

5.Arbeitsproduktivität
Bei gleichem Einsatz werden mehr Arbeitsergebnisse erzeugt.

Beispiel: Bei der Allianz sollen von 2017 bis 2020 etwa 700 Arbeitsplätze aufgrund der Digitalisierung entfallen

6.Wettbewerbsfähigkeit

Aus der Studie Datenland Deutschland (Deloitte Deutschland 2017): „Der Index Digitale Wettbewerbsfähigkeit zeigt, dass die Performance des Standorts Deutschland in den untersuchten Dimensionen höchst unterschiedlich ist.
Deutschland verfügt über große Stärken im Talentbereich, hat vor allem im Bereich künftige Talente eine starke Grundlage und ist mit Abstrichen auch attraktiv für ausländische Talente. Allerdings bestehen in den Bereichen Start-ups, unternehmerische Einstellungen und Investitionen in digitale Technologien erheblicher Nachholbedarf und große Abstände zu den führenden Industrieländern. Somit ist
die Basis für die digitale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands stark, jedoch liegen die Herausforderungen in der Umsetzung
von Ideen und ihrer Kommerzialisierung.

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7
Q

Welche sechs Kernprobleme muss ein Manager beim Einsatz von Informationssystemen lösen? Erläutern Sie diese kurz.

A

1.Die Frage der Investition in
Informationssysteme

Auf welche Weise kann das Unternehmen von
Informationssystemen profitieren? D.h. in
welche Systeme soll investiert werden? Wie
kann sich die IT-Investition in Form höherer
Gewinne auszahlen? Wie können Kosten für
eine Technik und Rendite errechnet werden?

2.Die Frage der Unternehmensstrategie

Welche strategischen Ziele und welche
Unternehmensstrategien werden verfolgt?
Welche ergänzenden Vermögenswerte sind für
einen effizienten Einsatz von IT erforderlich?
Meistens notwendig: (Organisatorische)
Umstrukturierungen, veränderte
Unternehmenskultur, neue
Geschäftsmodelle/Verfahren/Geschäftsprozesse

3.Die Globalisierungsfrage 
Wie können Unternehmen die
Systemanforderungen einer globalen
Wirtschaft bestimmen? Für global
wirtschaftende Unternehmen notwendig:
globale Hardware-, Software- und
Kommunikationsstandards, Nutzung
standardisierter Lösungen, globale
Buchhaltungs- und Berichtsstrukturen,
Geschäftsprozesse

4.Die Frage der Informationsarchitektur
und IT-Infrastruktur

Wie entwickeln Unternehmen eine
Informationsarchitektur und eine ITInfrastruktur, die ihre Ziele unterstützen, auch wenn sich Marktbedingungen und Technik rasch ändern?

Beispiele: Sollen die
Vertriebsdaten und die Vertriebsfunktion des
Unternehmens auf die verschiedenen
entfernten Standorte des Unternehmens
verteilt oder in der Hauptniederlassung zentral
verwaltet werden? Soll das Unternehmen
Systeme entwickeln, um sämtliche
Unternehmensteile zu verbinden, oder sollen
voneinander unabhängige Anwendungen
beibehalten werden? Soll das Unternehmen
seine Infrastruktur nach außen hin erweitern,
sodass Kunden oder Lieferanten eingebunden
werden?

5.Die Frage nach der Integration

Wie kann sichergestellt werden, dass die
Informationssysteme eines Unternehmens
zueinander passen und miteinander
kommunizieren können? Wie können
bestehende Altsysteme und neu zu
entwickelnde Informationssysteme so
integriert werden, dass Kompatibilität
gewährleistet ist?

6.Die Frage der Verantwortung und Kontrolle

Wie können Unternehmen sicherstellen, dass
ihre Informationssysteme in ethisch und sozial
verantwortlicher Weise verwendet werden?
Wie entwickeln sie steuerbare und
verständliche Informationssysteme? Beispiele:
Wie geht man damit um, wenn eine
Technologie zu Stellenabbau führen könnte?
Wie stellt man sicher, dass die gesammelten
Daten der Kunden scher sind?

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8
Q

Nennen Sie positive und negative Auswirkungen von Informationssystemen und nennen Sie Beispiele aus der Praxis für drei positive und drei negative Auswirkungen.

A
Vorteile: 
-IT schneller als
Menschen
-Unternehmen lernen
Kunden besser kennen
und können passgenauere Angebote machen
-Innovationen wie z.B.
intelligente Haussteuerung
-Medizinische Fortschritte
-Informationen sofort global zugreifbar

Nachteile:

  • Datenschutz
  • Systemausfälle
  • Stress/ Gesundheitsprobleme bei intensiver Nutzung
  • Urheberrechte schwer durchsetzbar, Löschen von Daten fast unmöglich
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