Substanzgebrauchsstörungen und Schizophrenie Flashcards

1
Q

Wie werden Suchtverhalten, Substanzmissbrauch und Substanzabhängigkeit heute einheitlich kategorisiert?

A

Substanzgebrauchsstörungen

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Q

Nenne die 12 Klassifikationskriterien einer Substanzgebrauchsstörung nach dem DSM-5, und wie viele zur Diagnose erfüllt seien müssen

A

mindestens zwei Merkmale über mindestens ein Jahr:

  • Einschränkungen in Alltagsbereichen
  • Verpflichtungen werden vernachlässigt
  • Substanz wird in gefährlichen Situationen konsumiert
  • Beziehungsprobleme aufgrund des Substanzkonsums
  • Substanz wird trotz Probleme weiter konsumiert
  • Toleranzentwicklung
  • Entzugssymptome
  • Kontrollverlust im Hinblick auf Konsum
  • Konsumreduktion gelingt nicht, Verlust der Steuerungsfähigkeit
  • Substanzbeschaffung nimmt viel Zeit in Anspruch
  • Hobbys, Arbeit und andere Aktivitäten werden reduziert oder eingestellt
  • Suchtdruck
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3
Q

Einteilung der abhängigkeitserzeugenden Substanzen nach ICD-10 (10)

A
  • Alkohol
  • Opioide (Heroin, Methadon, Codein)
  • Cannabinoide
  • Sedativa/ Hypnotika
  • Kokain (oder Crack)
  • andere Stimulanzien (zB Amphetamine)
  • Halluzinogene (LSD, Meskalin und Psilocybin (Mushrooms))
  • Tabak
  • flüchtige Lösungsmittel
  • multipler Substanzgebrauch oder Konsum anderer psychotroper Substanzen
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4
Q

Welche Tätigkeit aktiviert ähnliche neuronale Bereiche und löst vergleichbare Verhaltensmuster aus wie substanzbezogene Erkrankungen?

A

Glücksspiel :)

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5
Q

Erkläre die Wirkung von Alkohol (4)

A
  • wirkt auf GABA, Serotonin, Dopamin und Glutamat (Neurotransmitter)
  • GABA stimuliert: Reduktion von Anspannung
  • Serotonin und Dopamin: Wohlbefinden und positive Gefühle
  • Hemmung der Glutamat-Rezeptoren
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6
Q

Welche Folgen kann länger anhaltender Alkoholmissbrauch haben? (5)

A
  • Verschlechterung der Konzentrations- und Gedächtnisleistung
  • potenzielle Schäden an allen Organen, dem zentralen und dem peripheren Nervensystem
  • Risiko für Korsakow-Syndrom
  • Risiko für Leberschädigung (Leberzirrhose), Herzinsuffizienz, Erektionsstörungen, Bluthochdruck, Schlaganfälle
  • selten but fun: Delirium tremens bei Abfall des Blutalkoholspiegels bei Sucht- visuelle und taktile Halluzinationen
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7
Q

Was ist das Korsakow-Syndrom?

A

eine Erkrankung mit starken Gedächtnisstörungen, deren Erkrankungsrisiko durch Alkoholmissbrauch gesteigert wird

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8
Q

Welche 3 Stoffe sorgen für die negativen Folgen von Tabakkonsum? Nenne 3 Folgen

A
  • Nikotin, Kohlenstoffmonoxid, Teer
  • hohe Mortalität
  • auslösen verschiedener Krebsarten
  • Herzkrankheiten, Kindstod, Schwangerschaftskomplikationen
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9
Q

Wie wirkt sich Nikotin auf Menschen verschiedenen ethnischen Hintergrunds aus? (2)

A
  • Bei Personen schwarzer Hautfarbe bleibt Nikotin länger im Blut (schädlicher)
  • Asiatisch-stämmige Personen scheinen weniger Nikotin zu metabolisieren, erkranken daher weniger häufig an Lungenkrebs
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10
Q

Welche Substanzen gehören zur Störungsgruppe Cannabis? Beschreibe die Wirkung von Cannabis (2) Nenne 3 negative Folgen

A
  • Haschisch und Marihuana (verschiedene Herstellung/ Pflanzenteile)
  • entspannend/ euphorisierend
  • “High”
  • kann Reaktionsvermögen und (Psycho-)Motorik beeinträchtigen
  • Lungenschäden
  • scheint kognitives Funktionsniveau zu beeinträchtigen
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11
Q

Was ist der Wirkstoff von Cannabis?

A

THC - das Cannabinoid “Tetrahydrocannabiol”

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12
Q

Nenne 5 Opioide, unterschieden in Gruppen: nicht-synthetisch, halb-synthetisch, voll-synthetisch

A

nicht synthetisch (natürlich aus dem Milchsaft des Schlafmohns)

  • Opium,
  • Morphin
  • Codein

halb-synthetisch

  • Heroin (hergestellt aus Morphin)

voll-synthetisch

  • Methadon
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13
Q

Wie wird Methadon eingesetzt?

A

Als Schmerzmittel und in der Substitutionstherapie von Heroinabhängigen

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14
Q

Beschreibe die Wirkung von Opioiden (3)

A
  • wirken an den Rezeptoren des körpereigenen Opioidsystems
  • entspannend, beruhigend und euphorisierend
  • Heroin löst zusätzlich einen “Rush” aus
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15
Q

Nenne Nebenwirkungen/ Folgen von Opioid-Konsum (5)

A
  • hohes Abhängigkeitspotential aufgrund der körperlichen Entzugserscheinungen
  • Schweißausbrüche, Zittern, Gliederschmerzen, Magenkrämpfe, Erbrechen, Durchfall…
  • bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen mit schweren Krampfanfällen
  • Gefühle der Unruhe, Angstzustände, depressive Phasen und Selbstmordgedanken
  • deutlich erhöhte Mortalitätsrate
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16
Q

Nenne 2 verschiedene Stimulanzien

A
  • Kokain - natürliches Stimulans
  • Amphetamine - synthetische Stimulanzien
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17
Q

Was sind Stimulanzien?

A

psychotrope Substanzen mit anregender Wirkung auf das zentrale und sympathische Nervensystem (gesteigerte Wachheit)

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18
Q

Beschreibe die Wirkung des Stimulans Kokain (2)

A
  • aktivierende Wirkung auf ZNS und sympathisches NS
  • erhöht die Ausschüttung von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin und blockiert deren Reuptake ► gesteigerte Leistungsfähigkeit und euphorische Stimmung
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19
Q

Beschreibe die Nachwirkungen und Folgen von Kokainkonsum (4)

A
  • Müdigkeit und Erschöpfung nach Ende des Rausches
  • Angstzustände, Schuldgefühle, Suizidgedanken
  • Überdosis kann schwere Halluzinationen auslösen (zB Dermatozoenwahn)
  • aufgrund gefäßverengender Wirkung: Herzinfarktrisiko
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20
Q

Was ist Dermatozoenwahn?

A

Halluzination/ Wahnerscheinung, dass über oder unter der Haut Insekten krabbeln

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21
Q

Beschreibe die Wirkung und Nachwirkungen/Folgen von Methamphetaminen (Meth, Ice, Crystal, Crystal Meth) (6)

A
  • unterliegt aufgrund des hohen Suchtpotenzials dem Betäubungsmittelgesetz
  • löst einen “Rush” aus, bevor negative Nachwirkungen einsetzen
  • körperliche Verfallerscheinungen, vorzeitiges Altern der Gefäße
  • Schädigungen am Hippocampus
  • Herzschäden
  • Assoziation mit Psychosen
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22
Q

Nenne 2 Halluzinogene und beschreibe deren Wirkungen- und Nebenwirkungen (2+3)

A

Lysergsäurediethylamid (LSD)

  • kann Halluzinationen erzeugen und das Zeitgefühl verändern
  • kann zu einem Angstanfall (“Horrortripp”) führen

Ecstasy (aus MDMA (Methylendioxymethylamphetamin))

  • sowohl halluzinogene als auch amphetaminerge Verbindungen
  • wirkt primär über das serotonerge System, hemmt Reuptake von Serotonin
  • Zähneknirschen, Übelkeit, Schüttelfrost, negative Affekte, Verwirrtheit, Dissoziation
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23
Q

Nenne 3 verschiedene substanzunabhängige Suchterkrankungen (Verhaltenssüchte)

A
  • pathologisches Glücksspiel (Spielsucht)
  • Gaming Disorder (Internet- und Computersucht)
  • Kaufsucht
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24
Q

Beschreibe kurz pathologisches Glücksspiel, Gaming Disorder und Kaufsucht und nenne ihre(2-3-1)

A

pathologisches Glücksspiel

  • starker Drang nach Glücksspielen / Wetten
  • finanzielle und soziale Schwierigkeiten

Gaming Disorder

  • exzessive Nutzung des Internets und Videospielen
  • starke gedankliche Beschäftigung, Unruhe/Gereiztheit bei “Entzug”, Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
  • der jugendlichen/ jungen Erwachsenen Mädchen stärker betroffen

Kaufsucht

  • Drang immer neue Dinge zu kaufen, auch wenn sie nicht benötigt werden/ kein Geld zur verfügung steht
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25
Warum ist die Diagnose von Suchterkrankungen erschwert? (2)
- Scham (Verheimlichung, Verleugnen des Konsums) - Befürchtung strafrechtlicher Konsequenzen
26
Welche Informationsquellen eignen sich zur Diagnose von Suchterkrankungen? (3)
- biologische Untersuchungsverfahren (Drogentests) - Verhaltensbeobachtung - Befragung dritter Personen
27
Welche soziökonomische Gruppe raucht vermehrt?
schwächer gestellte Bevölkerungsschichten
28
Welche 3 Bereiche werden zur Ätiologie von Substanzgebrauchsstörungen herangezogen?
_Bio-psycho-soziales Modell_ - Neurobiologische Faktoren - Psychologische Faktoren - Soziokulturelle Faktoren
29
Nenne die 5 Phasen der Abhängigkeitsentwicklung
- positive Einstellung - Experimentieren - regelmäßiger Konsum - starker Konsum (Toleranzentwicklung) - physische Abhängigkeit/ Abusus
30
Beschreibe den Einfluss neurobiologischer Faktoren auf Substanzgebrauchsstörungen (Ätiologie) (4)
- bedeutsame **genetische Prädispisitionen** - **mesolimbisches Dopaminsystem** kann sowohl positive Wirkung als auch negative Folgen und Fortführung des Konsums erklären - "**Incentive-Sensitization-Theorie**" nach Robinson und Berridge - "**Verstärkerabwertung**" - Verhaltensmuster, nach dem sich Abhängige eher für eine sofortige, kleinere Belohnung entscheiden als für eine größere, aber spätere (delayed-gratification)
31
Mit welchen 2 Hirnarealen steht die Abwertung von delayed gratification bei Substanzabhängigen in Verbindung?
- Amygdala - Nucleus accumbens (Belohnungszentrum)
32
Beschreibe die "Incentive-Sensitization-Theorie" nach Robinson und Berridge (4)
- hebt die Bedeutung von Umgebungsreizen hervor - Verlangen nach einer Droge als "Craving" oder "Wanting" - positives Gefühl nach Konsum als "Liking" - Liking-System kann durch Umgebungsreize aktiviert werden, durch welches ein Craving entsteht
33
Beschreibe den Einfluss psychologischer Faktoren auf Substanzgebrauchsstörungen (Ätiologie) (4)
- relevanter Faktor ist die **Verbesserung der Stimmungslage** und die **anxiolytische Wirkung** (zb alk) von Substanzen - Studien zeigen zB, dass weniger das Nikotin als mehr das Inhalieren des Rauchs zur Reduktion negativer Affekte führt - Menschen mit **Sensation Seeking** trait entwickeln eher eine Substanzgebrauchsstörung - **Persönlichkeitseigenschaften** mit Verbindung zu erhöhtem Substanzkonsum: hoher Neurotizismus, Extraversion und Offenheit, niedrige Gewissenhaftigkeit und Verträglichkeit
34
Welche Big 5 Persönlichkeitseigenschaftsausprägungen konnten mit erhöhtem Substanzkonsum in Verbindung gebracht werden? (5)
- hoher Neurotizismus - hohe Extraversion - hohe Offenheit - niedrige Gewissenhaftigkeit - niedrige Verträglichkeit
35
Beschreibe den Einfluss soziokultureller Faktoren auf Substanzgebrauchsstörungen (Ätiologie) (5)
- **Landskultur**: in Deutschland ist Alkoholkonsum zB akzeptiert bzw sogar gewünscht (ew) - **Geschlechterrollen**: Frauen trinken idR weniger Alkohol als Männer - **soziale Selektion** Menschen suchen sich ein soziales Netzwerk, das dem eigenen Drogenkonsum ähnelt - Effekt der sozialen Selektion überwiegt nach Studien dem des sozialen Einfluss - **Medieneinfluss**
36
Was ist eine Schizophrenie generell? (5)
- primär durch fehlerhafte Wahrnehmung der Realität gekennzeichnet - Denkstörungen - Ich-Störungen - Veränderungen des Affekts - Veränderungen der Motorik
37
In Welche 3 Symptomgruppen werden Symptome einer Schizophrenie unterteilt?
- **positive Symptome** - **negative Symptome** - **desorganisierte Symptome**
38
Nenne 3 positive Symptome einer Schizophrenie
- Halluzinationen - Wahn (Ich-Störungen) - formale Denkstörungen
39
Nenne 6 negative Symptome einer Schizophrenie
- Alogie (Sprachverarmung - Anhedonie (Verlust der Fähigkeit, Freude zu empfinden) - Affektverflachung - Asozialität - sozialer Rückzug - Apathie (Gleichgültigkeit)
40
Nenne 3 desorganisierte Symptome einer Schizophrenie
- bizarre Verhaltensweisen - desorganisierte Sprechweise - körperliche Vernachlässigung
41
Was versteht man unter positiven bzw negativen Symptomen?
- positiv: es wird **mehr wahrgenommen** als in Realität da ist - negativ: vorliegen eines **Mangels** Verhalten, Affekt, Wahrnehmungen etc
42
Was versteht man unter einer Halluzination? (3)
- Wahrnehmen von Reizen, ohne eine physikalische Reizgrundlage - kann sich auf alle Sinnesmodalitäten beziehen - akustische Halluzinationen zB verbal oder non-verbal (Geräusche)
43
Was sind Wahnideen, nenne 5 häufig auftretende Beispiele
- objektiv falsche Überzeugungen - Beziehungswahn: interpretiert, als würden Geschehnisse in direktem Zusammenhang mit der eigenen Person stehen - Liebeswahn - Schuldwahn - Verarmungswahn - Größenwahn
44
Welche Art von Wahnideen treten bei Schizophrenie häufig auf?
Wahnideen häufig bizarrer, magisch-mystischer Natur
45
Beschreibe Ich-Störungen, Nenne 3 Beispiele
- Gefühle, Gedanken, sowie der eigene Körper und die Umgebung werden als fremdartig wahrgenommen (Depersonalisation/Derealisation) - **"Gedankeneingebung"** der Glaube, dass Gedanken von außen eingegeben werden und nicht die eigenen sind - **"Gedankenentzug"** Glaube, dass Gedanken aus dem eigenen Bewusstsein gestohlen würden - **"Gedankenausbreitung"** Glaube, Gedanken könnten von anderen gehört werden
46
Nenne 7 Beispiele für formale Denkstörungen bei einer Schizophrenie
- Denkverlangsamung - Gedankenabreißen - Gedankenarmut - umständliches Denken - assoziativ gelockertes Denken (sprunghaftes Denken) - inkohärentes Denken - Schizophasie (sinnlose Wort- und Silbengemische)
47
Was ist Schizophasie?
Das Auftreten sinnloser Wort- und Silbengemische (desorganisiertes Symptom der Schizophrenie)
48
Was ist Katatonie?
- desorganisiertes Symptom der Schizophrenie - psychomotorisches Syndrom, bei dem unnatürliche Haltungen/ Verhaltensweisen auftreten
49
Was ist wächserne Biegsamkeit?
- desorganisiertes Symptom der Schizophrenie - Betroffene sind starr, können sich von außen in eine Position bringen lassen und verharren dann dort
50
Nenne 2 Beispiele für desorganisierte Verhaltensweisen (Symptome einer Schizophrenie)
- Hamstern - Sammeln von Abfällen
51
Nenne die A-, B-, und C-Kriterien der Schizophrenie nach dem DSM-5
_A) zwei oder mehr der folgenden Symptome:_ - Wahn - Halluzinationen - Desorganisierte Sprechweise - Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten - Negativsymptome _B) mehrere zentrale Funktionsbereiche sind unter dem Niveau vor Beginn_ _C) Dauer länger als 6 Monate, mindestens einen Monat mit Symptomen des Kriteriums A_ (floride Symptome), kann Perioden mit prodromalen oder residualen Symptomen einschließen
52
Nenne 3 Subtypen der Schizophrenie nach ICD-10
- F20.0: **Paranoide Schizophrenie** - F20.1: **hebephrene/ desorganisierte Schizophrenie** - F20.2: **katatone Schizophrenie**
53
Beschreibe die paranoide Schizophrenie nach ICD-10 (4)
- ausgeprägte Wahnvorstellungen, meist Verfolgungs- oder Beziehungswahn - akustische und visuelle Halluzinationen - streitsüchtig, zornig, emotionale Schwingungsfähigkeit - nach außen hin steif und förmlich
54
Beschreibe die hebephrene/desorganisierte Schizophrenie nach ICD-10 (4)
- desorganisierte Sprechweise - desorganisiertes Verhalten - Affekt verändert, verflacht oder labil - Vernachlässigen der Körperhygiene
55
Beschreibe die katatone Schizophrenie nach ICD-10 (3)
- motorische Störungen (zB katatoner Stupor) - Echolalie (Nachsprechen) - Schwierigkeiten, mit den Betroffenen zu kommunizieren
56
Welche Komorbiditätsraten zeigen sich für Schizophrenie erhöht? (3)
- substanzbezogene Störungen - Angststörungen - Zwangsstörungen
57
Nenne und Beschreibe die 3 Phasen der Schizophrenie
_Prodromalphase_ - unspezifische Symptome wie Ängste, Schlafstörungen, Depressionen, sozialer Rückzug, reduzierte Leistungsfähigkeit - erkrankt eine Person im jungen Erwachsenenalter ist diese Phase ca 5 Jahre lang _Floride/ Akute Phase_ - positive Symptome sowie desorientierte Denk- und Verhaltensweisen _Residualphase_ - Negativsymptome
58
Wie sieht der Verlauf einer Schizophrenie aus?
Drei Phasen, wobei nur 25% der betroffenen nur eine psychotische Episode erleben. Die meisten sind von wiederholten floriden Episoden betroffen, einige sogar dauerhaft
59
Nenne 7 Einflussfaktoren/ Einflusshypothesen auf die Ätiologie einer Schizophrenie
- genetische Faktoren - Störungen des Neurotransmitter-Haushalts - Störungen der Hirnstruktur und -funktion - Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen - psychosoziale und andere Einflüsse - entwicklungspsychologische Faktoren - multifaktorielle Entstehungsmethode (Vulnerabilitäts-Stress-Modell)
60
Beschreibe den Einfluss genetischer Faktoren auf die Ätiologie einer Schizophrenie
- generelles Erkrankungsrisiko bei unter 1%, deutlich erhöht bei: - bei Geschwistern 7,3% - bei zweieiigen Zwilligen 12% - bei eineiigen Zwillingen 44,3%
61
Beschreibe den Neurotransmitter-Haushalt im Bezug auf die Ätiologie einer Schizophrenie (3)
- "Dopamin-Exzess-Hypothese" - **Überschuss an Dopamin in der mesolimbischen Dopaminbahn** - Annahme, dass **Mangel an Dopamin in der mesokortikalen Dopaminbahn** (gegenteiliges Verhalten zu mesolimbische) Negative Symptome bedingt - Neben Dopamin sollen auch **Serotonin, GABA und Glutamat** an der Entstehung der Störung teilhaben
62
Woher stammen nach der "Dopamin-Exzess-Hypothese" die positiv- und negativ-Symptome einer Schizophrenie?
- positiv: Hyperaktivität der mesolimbischen Dopaminbahn - negativ: verringerte Dopaminaktivität der mesokortikalen Dopaminbahn
63
Welche Besonderheiten in Gehirnstruktur und -funktion weisen Betroffene im Bezug auf die Ätiologie einer Schizophrenie auf? (2)
- Veränderungen im **präfrontalen Kortex: verringerte Aktivität, Verlust grauer Substanz** - (**verringerte Konnektivität**) Verbindungen zwischen verschiedenen Hirnarealen bei Schizophrenie herabgesetzt
64
Welche Komplikationen der Schwangerschaft oder Geburt stehen im Zusammenhang mit der Ätiologie einer Schizophrenie (2)
- Sauerstoffmangel zB mit Reduktion grauer Substanz verbunden - Infektionen mit Influenzaviren während des zweiten Schwangerschaftstrimesters
65
Beschreibe welche psychosozialen und andere Einflussfaktoren mit der Ätiologie einer Schizophrenie in Verbindung stehen (5)
- Prävalenz der Schizophrenie in **niedrigsten sozialen Schichten** am höchsten - Betroffene scheinen im Laufe ihrer Erkrankung **sozialen Abstieg** zu erleben (social drift) - **soziale Kompetenzdefizite** von Schizophrenen und Schwierigkeiten, Probleme zu lösen, Gesichtsausdrücke zu deuten etc - **familiäres Klima**: Rückfallrate erhöht, wenn kritische Kommentare, feindselige Äußerungen sowie Überbesorgtheit auftreten (Zusammengefasst als **Expressed Emotion**) - **wechselseitige Beeinflussungen**
66
Beschreibe welche entwicklungspsychologischen Faktoren mit der Ätiologie einer Schizophrenie zusammenhängen (3)
- prospektive und retrospektive Untersuchungen zeigen, dass es bereits **in der Kindheit** zu **emotionalen, motorischen, sozialen und kognitiven Auffälligkeiten** kommt - Menschen mit Schizo zeigen im Kindesalter vermehrt negativen Affekt, sind verschlossener, abweisender und motorisch ungeschickt - schneiden bei Leistungstests schlechter ab
67
Was ist die schizoaffektive Störung? (4)
- gemischte Störungsform - sowohl Symptome einer Schizophrenie als auch einer affektiven Störung (uni- oder bipolar) - mindestens zwei Wochen - Nicht-Erfüllen des Schizophrenie-A-Kriteriums