Allgemeines Flashcards

1
Q

Nenne die vier Schlüsselmerkmale psychischer Störungen

A
  • persönliches Leid
  • Beeinträchtigung der Lebensführung
  • Verletzen sozialer Normen
  • dysfunktionales/ unangemessenes Verhalten
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2
Q

Liegt persönliches Leid bei jeder psychologischen Störung vor?

A

Nein, Beispiel:
antisoziale Persönlichkeitsstörung
Verstoß gegen Gesetze ohne Reue

andersherum tritt Leid auch ohne persönliche Störung auf

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3
Q

In welchen Bereichen zeigt sich die Beeinträchtigung der Lebensführung einer psychischen Störung?

A

unterschieden zwischen Grad des Ausmaßes der Beeinträchtigung
zB Schwierigkeiten in Job oder persönlichen Beziehungen einer Person mit sozialer Phobie

sozial / beruf ist gut

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4
Q

Was muss bei “Verletzen sozialer Normen” als Merkmal für psychische Störungen beachtet werden? (2)

A

Das Merkmal trifft nicht bei allen Störungen auf, und es müssen die jeweiligen Gesellschaften/ Kulturen beachtet werden, da sich die sozialen Normen stark unterscheiden können

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5
Q

Wofür steht ADHS?

A

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
Störung, die bereits in der Kindheit beginnt

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6
Q

Was versteht man unter dysfunktionalem oder unangemessenem Verhalten?

A

Verhaltensweisen, die der gegebenen Situation nicht entsprechen oder hinderlich sind (wie zB: Prüfung meiden, regelmäßig Alkohol konsumieren, soziale Kontakte vernachlässigen)

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7
Q

Was versteht man unter Epidemiologie?

A

Die Epidemiologie geht der Frage nach, wie (psychische) Krankheiten in der Bevölkerung verteilt sind und welche Faktoren für Gesundheit und Krankheit von Bedeutung sind.
Sie ermöglicht die Entdeckung möglicher Ursachen, sorgt jedoch nicht für das Verständnis der Wirkmechanismen

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8
Q

Welche Grundbegriffe bezieht die Epidemiologie ein? (5)

A
  • Morbidität (Prävalenz, Inzidenz),
  • Verletzungen,
  • Beeinträchtigungen,
  • Mortalität,
  • (Risiko)
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9
Q

Was sind Morbidität, Prävalenz, Inzidenz, und Mortalität?

A

Morbidität: Häufigkeit einer Erkrankung (Überbegriff für Inzidenz und Prävalenz)
Prävalenz: Bestand der erkrankten Bevölkerung/ Personengruppe zu einem Zeitpunkt
Inzidenz: Menge der neu erkrankten (nun zum Bestand gehörenden) Personen in einem Zeitraum

Mortalität: Sterblichkeitsrate einer erkrankten Personengruppe

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10
Q

Nenne die 5 Aufgaben der Epidemiologie

A
  1. Feststellung der Häufigkeit psychischer Störungen
  2. Verbesserung ihrer Definition (deskriptive Epidemiologie)
  3. Bewertung des Versorgungssystems und des Versorgungsbedarfs
  4. Untersuchung der Ursache (Ätiologie) und der Entwicklung (Genese)
  5. Ableitung von Maßnahmen im Hinblick auf Prävention, Therapie, Gesundheitsförderung und Rehabilitation
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11
Q

Womit beschäftigt sich die Ätiologie/ was versteht man unter Ätiologie?

A

Beschäftigt sich mit der Ursache von Krankheiten und auslösenden Faktoren

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12
Q

Was sind Prävalenzrate, Lebenszeitprävalenz, 12-Monats-Prävalenz und Punktprävalenz?

A

Prävalenzrate: Der Prozentsatz aller Krankheitsfälle in einer vordefinierten Bevölkerung
Punktprävalenz: Prävalenzrate zu einem bestimmten Zeitpunkt
Lebenszeitprävalenz: “10% der Menschen leiden einmal in ihrem Leben erkranken”
12-Monats-Prävalenz: “in einem Jahr sind 10% der Bevölkerung erkrankt”

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13
Q

Woran wird das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken, abgeschätzt?

A

auf Basis von bekannten Inzidenzen und Prävalenzen

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14
Q

Nenne die Paradigmen der klinischen Psychologie (6)

A
  • biologisches Paradigma
  • psychodynamisches Paradigma
  • humanistisches Paradigma
  • lerntheoretisches Paradigma
  • kognitives Paradigma
  • integratives Paradigma (Diasthese-Stress-Modell)
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15
Q

Was versteht man unter einem Paradigma?

A

Ein System grundlegender Annahmen

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16
Q

Beschreibe Inhalte des biologischen Paradigmas im Bezug auf psychologische Störungen (2)

A
  • psychische Störungen entstehen durch biologische Prozesse, zB genetische Erblichkeit, Biochemie des Nervensystems
  • Relevanz für medikamentöse Behandlungsmethoden
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17
Q

Beschreibe die Funktionsweise des Nervensystems (biologisches Paradigma)

A

Neuron Aufbau

  • Zellkörper mit Nukleus
  • Dendriten (Verästelungen am Zellkörper)
  • Axon (Leitbahn)
  • Verzweigungen des Axons und Endknöpfe

Neurotransmitter verlassen über den Endknopf das Neuron in den synaptischen Spalt, und werden über Rezeptoren am Zellkörper des postsynaptischen Neuron aufgenommen

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18
Q

Was passiert mit übrig gebliebenen Neurotransmittern im synaptischen Spalt

A

sie werden entweder abgebaut oder vom präsynaptischen Neuron wiederaufgenommen (Reuptake)

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19
Q

Welche Neurotransmitter spielen eine relevante Rolle bei vielen psychischen Störungen? (4)

A
  • Noradrenalin
  • Serotonin
  • Dopamin
  • Gamma-Aminobuttersäure (GABA)
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20
Q

Beschreibe Inhalte des psychodynamischen Paradigmas (2) (und nenne 3 Annahmen)

A
  • macht unbewusste Konflikte und Störungen in der Entwicklung als Ursache verantwortlich
  • Sigmund Freud: Es-Ich-ÜberIch

3 zentrale Annahmen, die noch anerkannt werden:

  • Kindheitserfahrungen beeinflussen die Persönlichkeitsentwicklung
  • Menschliches Verhalten wird von unbewussten Prozessen beeinflusst
  • Ursachen und Zweck des menschlichen Handelns sind nicht immer offenkundig, es ist nötig tiefer zu analysieren
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21
Q

Beschreibe Inhalte des humanistischen Paradigmas (3)

A
  • bewusstwerden problematischen Erlebens und Verhaltens zentral für Änderung/ Therapie des Patienten
  • klientenzentrierte Therapie nach Carl Rogers
  • Empathie, Akzeptanz, Kongruenz (relating to rogers)
22
Q

Beschreibe Inhalte des lerntheoretischen Paradigmas (5)

A
  • Behaviorismus nach John B Watson
  • “Black Box” als Metapher für nicht beobachtbare Prozesse (die nach Behaviorismus ignoriert werden)
  • klassische Konditionierung (Pawlow), operante Konditionierung und Modellernen (Bandura)
23
Q

Beschreibe kurz Modellernen, klassische- und operante Konditionierung

A
  • Modelllernen: Lernen durch das Beobachten anderer (erklärt warum Ängste der Eltern auf die Kinder übertragen werden)
  • klassische: neutraler Stimulus kombiniert mit einem unkonditionierten Stimulus (zB Angsreiz) führt zur Reaktions-Konditionierung, NS wird zu CS
  • operante: Konditionierung auf Basis von Konsequenzen (positive, negative Verstärkung/ Bestrafung)
24
Q

wofür ist operante Konditionierung besonders relevant?

A

für die Aufrechterhaltung der Störung durch Vermeidungsverhalten (durch Vermeidungsverhalten werden negative Konsequenzen vermieden ► negative Verstärkung (ein negativer Reiz wird “entfernt”)

25
Q

Beschreibe Inhalte des kognitiven Paradigmas (5)

A
  • Zentrum: kognitive Prozesse
  • Gegensatz zum Behaviorismus, da das internale Vorgehen in einer Person betrachtet wird
  • Versuch, kognitive Denkfehler zu beheben
  • Albert Ellis “rational-emotive Therapie”
  • ► psychische Belastungen entstehen aus unrealistischen Soll- und Muss-Forderungen
26
Q

Was versteht man unter kognitiven Prozessen? (5)

A

Prozesse des..

  • Wahrnehmens
  • Erkennens
  • Begreifens
  • Urteilens
  • Schlussfolgerns
27
Q

Nenne 2 kognitive Denkfehler

A
  • “Alles-oder-Nichts” (eine Prüfung verhauen ► ganzes Studium verhauen)
  • willkürliches Schlussfolgern (meine Freunde hassen mich)
28
Q

Beschreibe die Inhalte des integrativen Paradigmas (Diathese-Stress-Modell) (3)

A
  • auch “Vulnerabilitäts-Stress-Modell”
  • erklärt das entstehen einer Störung durch Interaktion von biologischen, psychologischen, sozialen und Umweltfaktoren
  • Vulnerabilitäten (wie zB genetische Prädisposition, dysfunktionale Kognitionen, Kultureinflüsse), in Kombination mit einer Belastung (Umweltsituation, Stress) bedingt den Störungsbeginn
29
Q

Was ist “Diathese”

A

Die Veranlagung für eine Krankheit

30
Q

Was zählt zur biologischen Diathese? Bsp (2)

A

Prä- und perinatale Komplikationen (perinatal: kurz vor, während, und kurz nach der Geburt) und genetische Dispotionen

31
Q

Nenne Beispiele für verschiedene Gewichtungs-Verteilung der Faktoren im Diathese-Stress-Modell (2)

A
  • PTBS: Stresserleben größere Relevanz als genetische Veranlagungen (Vulnerabilität)
  • Schizophrenie oder Bipolare Störung: hohe genetische Komponente
32
Q

Nenne die 2 wichtigsten Klassifikationssysteme

A

ICD-10 (von WHO) im deutschsprachigen Raum, DSM-5 im amerikanischen (von American Psychiatric Association APA)

33
Q

Was ist die “Interrater-Reliabilität”?

A

hoch, wenn verschiedene Diagnostiker zur selben Diagnose kommen

34
Q

“Verschiedene Symptome treten zusammen auf und können einem Syndrom zugeordnet werden…”

A

“…auf dessen Basis eine Diagnose vergeben werden kann”

35
Q

Was spielt bei der Klassifikation psychischer Störungen immer eine Rolle? (mit Beispiel)

A

gesellschaftliche Veränderungen und soziale Normen
bis 1993 war Homosexualität im ICD-10 eine psychische Störung (im DSM-5 bis 1973)

36
Q

Was bezeichnet “operationalisierte-“ bzw “kriteriumsorientierte Diagnostik”

A

Festlegung auf bestimmte, handfeste, beobachtbare Kriterien zur Diagnose von Störungen wie zB:
“mindestens ein Essanfall pro Woche”

37
Q

Definition Klassifikation

A

Einordung von Phänomenen mit bestimmten Merkmalen in ein nach Klassen gegliedertes System

38
Q

Definition Diagnostik

A

Einordnung bestimmter Merkmale oder Personen in diagnostische Kategorien eines Klassifikationssystems

39
Q

Was unterscheidet das DSM-5 vom ICD-10 wesentlich?

A

DSM-5 beschäftigt sich ausschließlich mit psychologischen Störungen, während das ICD-10 alle Krankheiten im deutschen Gesundheitssystem (besonders für Krankenkassen) kategorisiert

40
Q

Was unterscheidet ein kategoriales Klassifikationssystem von einem dimensionalen Ansatz? (3)

A
  • kategorial unterscheidet nur in “krank” und “nicht krank”, was zu Stigmatisierung führen kann
  • dimensionales unterscheidet den Schweregrad psychischer Symptome besser
  • sowohl DSM 5 als auch ICD 11 verfolgen den kategorialen Ansatz
41
Q

Was ist Rezidiv?

A

Wiederauftreten einer Störung

42
Q

Welche Vorgehen werden in der Diagnostik unterschieden?

A

Störungsübergreifende- und störungsorientierte Vorgehen

43
Q

Nenne störungsübergreifende Ansätze der Diagnostik (2)

A

SORKC-Verhaltensgleichung/ -Modell/ -Analyse nach Kanfer und Saslow
BASIC-ID (Multimodale Therapieplanung nach Lazarus

44
Q

Beschreibe die SORKC-Analyse nach Kanfer und Saslow (6)

A
  • lerntheoretisches Modell
  • problematisches Verhalten (R), resultierend aus Bedingungen (Stimuli S), Verstärkung/ Verringerung durch Konsequenzen (C), Organismusvariable (O) relevante Eigenschaften der Person (Charakteristika, Schemata, Genetik)
  • “K-Variable” Kontingenz- Verstärkungsplan// Häufigkeit, mit der Konsequenzen auftreten
45
Q

Welches Vorgehen schlagen Tuschen-Caffier und Gemmeren bei der Erhebung diagnostischer Informationen vor (5) (parallels to the SORKC Model)

A
  • Definition des Problemverhaltens
  • Beschreibung des Problemverhaltens unter Beachtung der Ebenen kognitiv, emotional, physiologisch, behavioral
  • Identifikation der vorausgehenden problemverhaltensrelevanten Stimuli (intern, extern)
  • Analyse der folgenden kurz- und langfristigen Konsequenzen
  • Berücksichtigung situationsübergreifender Faktoren (Grundüberzeugungen, Motive, Werte der Person)
46
Q

Auf welche 4 Ebenen wird Problemverhalten unterteilt

A

kognitiv, emotional, physiologisch, behavioral

47
Q

Beschreibe die Multimodale Therapieplanung nach Lazarus (8)

A
  • Ziel: Ansatz, der die Individualität möglichst umfassend abbildet

7 Modalitäten:

  • Behavior (Verhalten)
  • Affect
  • Sensation (Empfindungen)
  • Imagery (Vorstellungen)
  • Cognition
  • Interpersonal Relationships
  • Drugs and Biological Factors
48
Q

Nenne Beispiele, was zu den 7 Modalitäten nach der BASIC-ID von Lazarus gehört

A

B - offene Verhaltensweisen
A - Emotionen, Stimmungen, starke Gefühle
S - Sehen, Hören, Tastgefühl
I - Träume, Erinnerungen, Vorstellungen von Gegenwart und Zukunft
C - Ideen, Werte, Meinungen, Einstellungen
I - Lebenspartner, Freunde, Verwandte, Kollegen
D - gesundheitlicher/ medizinischer Zustand

49
Q

Beschreibe die Zwei-Faktoren-Theorie nach Mowrer und wofür sie relevant ist (4)

A
  • zwei Prozesse der Konditionierung:
    1. klassische Konditionierung/ Kopplung von einem Stimulus mit einem (Angst-)Reiz (zB traumatisches Erlebnis in Verbindung mit einer Lokalität)
    1. operante Konditionierung: Vermeidung der Lokalität führt zum Ausbleiben der Angstreaktion
  • relevant für Ätiologie von Störungen, erklärt die Entstehung und Aufrechterhaltung
50
Q

Nenne die 3 häufigsten Arten psychischer Störungen

A
  • depressive Störungen
  • Angststörungen
  • somatoforme Störungen