Affektive, Angst- und Belastungsstörungen Flashcards
(112 cards)
Nenne 3 Störungen im Bereich der Stress- und Anpassungsstörungen
- Anpassungsstörung
- akute Belastungsreaktion
- PTBS Posttraumatische Belastungsstörung
Welche 3 Kriterien werden für “Traumata” aufgrund inflationärer Benutzung des Begriffs von dem DSM-5 aufgestellt? (+Beispiele)
- drohender Tod
- sexuelle Gewalt
- ernsthafte Verletzungen
zB:
Kriegserfahrung, Terroranschlag, Naturkatastrophen, Folter, Versterben von nahestehenden Personen
Beschreibe die Anpassungsstörung (4)
- Reaktion auf ein einmaliges oder andauerndes belastendes Lebensereignis (Scheidung, finanzielle Not)
- gekennzeichnet durch affektive Symptome, Veränderungen des Sozialverhaltens
- Dauer weniger als 6 Monate
- Symptomverbesserung wenn Situation oder deren Folgen abgeschlossen
Bei welchen 2 Stress- und Anpassungsstörungen muss im Vorfeld ein traumatisches Ereignis aufgetreten sein?
- Posttraumatische Belastungsstörung
- akute Belastungsreaktion
Beschreibe die posttraumatische Belastungsstörung (2, + 6 Kriterien)
- Beginn spätestens 6 Monate nach Erlebnis
- Beschwerden: Hypervigilanz, Intrusion, Flashbacks, Albträume
DSM-5 Kriterien:
- Konfrontation mit traumatischem Erlebnis
- Auftreten von Symptomen des Wiedererlebens
- Vermeidung von trauma-kongruenten Reizen
- negative Veränderung des Denkens+ Affekts
- Veränderung der Erregung und Reaktivität
- Dauer: länger als 1 Monat
Was ist Hypervigilanz?
erhöhte psychophysische Erregung, übermäßige Wachsamkeit/ Wachheit
kann mit Schlafstörungen und Schreckhaftigkeit einhergehen
Was ist Intrusion?
unkontollierbares Wiedererleben/-erinnern traumatischer Situationen
Was versteht man unter einem Flashback?
blitzartiges Wiedererleben einer vergangenen Situation, auch “Nachhallerinnerung”
Was ist das Traumagedächtnis?
Es wird davon ausgegangen, dass traumatische Ereignisse anders abgespeichert werden
PTBS: Nenne Beispiele für 1. Symptome des Wiedererlebens, 2. negative Veränderungen des Denkens und des Affekts, 3. Veränderung der Erregung und Reaktivität
- Albträume, Intrustion, Flashbacks
- Interessenverlust, negative Überzeugungen, Gedächtnislücken in Bezug auf das Trauma (Dissoziation)
- Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen
Beschreibe die Akute Belastungsstörung/ -reaktion und grenze sie von PTBS ab (5)
- ugs. “Schock” oder “Krise”
- auftreten innerhalb kurzer Zeit nach dem belastenden Ereignis (Minuten-Stunden)
- Anhalten 2-3 Tage nach ICD-10, 3-30 Tage nach DSM-5
- Symptome: Bewusstseinseinengung, Desorientierung
- erhöhtes Risiko für Entstehung einer PTBS
Epidemiologie von PTBS (Geschlecht, Risikogruppen)
- Frauen ca. 2x häufiger
- Personen mit erhöhtem Risiko: Feuerwehr und Polizei, Kriegsveterane, Überlebende von sexuellem Missbrauch und Genozid
Wie unterscheiden sich die Art von erlebten Traumata zwischen Männer und Frauen?
- Männer häufiger physische Gewalt, Unfälle, Naturkatastrophen
- Frauen häufiger sexuelle Gewalt, lebensbedrohliche Erkrankungen
Nenne 4 häufige Komorbiditäten und die Lebenszeitprävalenz für komorbide psychische Störungen bei PTBS
- affektive Störungen
- Angststörungen
- somatoforme Störungen
- Substanzmissbrauch
Lebenszeitprävalenz für komorbide psychische Störung: 62-92%
Liegt eine psychische Störung vor, erhöht sich das Risiko für das erleben eines traumatischen Ereignisses ► Entwicklung von PTBS
Beschreibe den Verlauf von PTBS
- tritt idR innerhalb der ersten 3 Monate nach einem Trauma auf
- verläuft meist chronisch
- Erhaltung durch Dissoziation und Vermeidungsverhalten (unbewusst)
Wie effektiv erweist sich psychotherapeutische Behandlung bei PTBS
nur etwa die Hälfte der Betroffenen weist nach 2 Jahren keine Symptome mehr auf
Was ist Dissoziation?
(unbewusste) Veränderung des Raum- und Zeiterlebens, zB “neben sich stehen” oder Gedächtnislücken (Folge traumatischen Ereignisses)
Beschreibe das Furchtstrukturmodell nach Foa und Kozak (drei)
- Fokus auf das Traumagedächtnis
- Enstehung einer Furchtstruktur, nachdem die “grundlegen Bedürfnisse nach Schutz und Sicherheit massiv erschüttert wurden”, da dies Auswirkungen auf die Abspeicherung des Ereignis hat
- Äußere Reize/ innere Reaktionsweisen dienen als Trigger, die Elemente des Furchtgedächtnisses aktivieren und Symptome einer PTBS auslösen
Was bestimmt nach dem Modell der chronischen PTBS nach Ehlers und Clark die Entstehung der Störung
- primär entscheidet die Bewertung des traumatischen Ereignisses über die Entstehung der PTBS
Beschreibe das “Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen” nach Maercker
- 4 Faktorengruppen: Risiko-/Schutzfaktoren, Ereignisfaktoren (Traumaschwere und initiale Reaktion), Aufrechterhaltungsfaktoren, gesundheitsfördernde Faktoren
- Faktoren beeinflussen posttraumatische Prozesse, und die Konsequenzen der Störung
Nenne 6 Risikofaktoren für die Entwicklung von PTBS nach dem “Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen” nach Maercker
- frühere Traumata
- hoher Schweregrad des Traumas
- jüngeres Alter
- weibliches Geschlecht
- geringe Intelligenz/ Bildung
- Persönlichkeitseigenschaften wie Neurotizismus
Nenne 3 ätiologische Modelle zu PTBS
- Furchtstukturmodell nach Foa und Kozak
- Modell der chronischen posttraumatischen Belastungsstörung nach Ehlers und Clark
- Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen
Beschreibe neuroendokrinologische Faktoren im Bezug auf PTBS (4)
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse)
- Aktivierung der biologischen Stressreaktion (Hormone aus Hypothalamus und Hypophyse regen die Produktion von Glukokortikoiden (va Cortisol) in der Nebennierenrinde an
- bei PTBS: Hyperkortikolismus unmittelbar nach dem Trauma (höhere Ausschüttung von Cortisol, nach einiger Zeit Hypokortikolismus (niedriges Cortisollevel)
- Hypokortikolismus erhöht Vulnerabilität für PTBS
- höhere Konzentration an Katecholaminen (zB Noradrenalin) bei PTBS = höhrere Alarmbereitschaft
Was sind Katecholamine, nenne 3 Beispiele
- chemische Stoffe die als Neurotransmitter und Hormone wirken
- Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin