Affektive, Angst- und Belastungsstörungen Flashcards

1
Q

Nenne 3 Störungen im Bereich der Stress- und Anpassungsstörungen

A
  • Anpassungsstörung
  • akute Belastungsreaktion
  • PTBS Posttraumatische Belastungsstörung
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2
Q

Welche 3 Kriterien werden für “Traumata” aufgrund inflationärer Benutzung des Begriffs von dem DSM-5 aufgestellt? (+Beispiele)

A
  • drohender Tod
  • sexuelle Gewalt
  • ernsthafte Verletzungen

zB:
Kriegserfahrung, Terroranschlag, Naturkatastrophen, Folter, Versterben von nahestehenden Personen

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3
Q

Beschreibe die Anpassungsstörung (4)

A
  • Reaktion auf ein einmaliges oder andauerndes belastendes Lebensereignis (Scheidung, finanzielle Not)
  • gekennzeichnet durch affektive Symptome, Veränderungen des Sozialverhaltens
  • Dauer weniger als 6 Monate
  • Symptomverbesserung wenn Situation oder deren Folgen abgeschlossen
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4
Q

Bei welchen 2 Stress- und Anpassungsstörungen muss im Vorfeld ein traumatisches Ereignis aufgetreten sein?

A
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • akute Belastungsreaktion
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5
Q

Beschreibe die posttraumatische Belastungsstörung (2, + 6 Kriterien)

A
  • Beginn spätestens 6 Monate nach Erlebnis
  • Beschwerden: Hypervigilanz, Intrusion, Flashbacks, Albträume

DSM-5 Kriterien:

  • Konfrontation mit traumatischem Erlebnis
  • Auftreten von Symptomen des Wiedererlebens
  • Vermeidung von trauma-kongruenten Reizen
  • negative Veränderung des Denkens+ Affekts
  • Veränderung der Erregung und Reaktivität
  • Dauer: länger als 1 Monat
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6
Q

Was ist Hypervigilanz?

A

erhöhte psychophysische Erregung, übermäßige Wachsamkeit/ Wachheit
kann mit Schlafstörungen und Schreckhaftigkeit einhergehen

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7
Q

Was ist Intrusion?

A

unkontollierbares Wiedererleben/-erinnern traumatischer Situationen

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8
Q

Was versteht man unter einem Flashback?

A

blitzartiges Wiedererleben einer vergangenen Situation, auch “Nachhallerinnerung”

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9
Q

Was ist das Traumagedächtnis?

A

Es wird davon ausgegangen, dass traumatische Ereignisse anders abgespeichert werden

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10
Q

PTBS: Nenne Beispiele für 1. Symptome des Wiedererlebens, 2. negative Veränderungen des Denkens und des Affekts, 3. Veränderung der Erregung und Reaktivität

A
  1. Albträume, Intrustion, Flashbacks
  2. Interessenverlust, negative Überzeugungen, Gedächtnislücken in Bezug auf das Trauma (Dissoziation)
  3. Reizbarkeit, Schreckhaftigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen
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11
Q

Beschreibe die Akute Belastungsstörung/ -reaktion und grenze sie von PTBS ab (5)

A
  • ugs. “Schock” oder “Krise”
  • auftreten innerhalb kurzer Zeit nach dem belastenden Ereignis (Minuten-Stunden)
  • Anhalten 2-3 Tage nach ICD-10, 3-30 Tage nach DSM-5
  • Symptome: Bewusstseinseinengung, Desorientierung
  • erhöhtes Risiko für Entstehung einer PTBS
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12
Q

Epidemiologie von PTBS (Geschlecht, Risikogruppen)

A
  • Frauen ca. 2x häufiger
  • Personen mit erhöhtem Risiko: Feuerwehr und Polizei, Kriegsveterane, Überlebende von sexuellem Missbrauch und Genozid
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13
Q

Wie unterscheiden sich die Art von erlebten Traumata zwischen Männer und Frauen?

A
  • Männer häufiger physische Gewalt, Unfälle, Naturkatastrophen
  • Frauen häufiger sexuelle Gewalt, lebensbedrohliche Erkrankungen
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14
Q

Nenne 4 häufige Komorbiditäten und die Lebenszeitprävalenz für komorbide psychische Störungen bei PTBS

A
  • affektive Störungen
  • Angststörungen
  • somatoforme Störungen
  • Substanzmissbrauch

Lebenszeitprävalenz für komorbide psychische Störung: 62-92%
Liegt eine psychische Störung vor, erhöht sich das Risiko für das erleben eines traumatischen Ereignisses ► Entwicklung von PTBS

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15
Q

Beschreibe den Verlauf von PTBS

A
  • tritt idR innerhalb der ersten 3 Monate nach einem Trauma auf
  • verläuft meist chronisch
  • Erhaltung durch Dissoziation und Vermeidungsverhalten (unbewusst)
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16
Q

Wie effektiv erweist sich psychotherapeutische Behandlung bei PTBS

A

nur etwa die Hälfte der Betroffenen weist nach 2 Jahren keine Symptome mehr auf

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17
Q

Was ist Dissoziation?

A

(unbewusste) Veränderung des Raum- und Zeiterlebens, zB “neben sich stehen” oder Gedächtnislücken (Folge traumatischen Ereignisses)

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18
Q

Beschreibe das Furchtstrukturmodell nach Foa und Kozak (drei)

A
  • Fokus auf das Traumagedächtnis
  • Enstehung einer Furchtstruktur, nachdem die “grundlegen Bedürfnisse nach Schutz und Sicherheit massiv erschüttert wurden”, da dies Auswirkungen auf die Abspeicherung des Ereignis hat
  • Äußere Reize/ innere Reaktionsweisen dienen als Trigger, die Elemente des Furchtgedächtnisses aktivieren und Symptome einer PTBS auslösen
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19
Q

Was bestimmt nach dem Modell der chronischen PTBS nach Ehlers und Clark die Entstehung der Störung

A
  • primär entscheidet die Bewertung des traumatischen Ereignisses über die Entstehung der PTBS
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20
Q

Beschreibe das “Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen” nach Maercker

A
  • 4 Faktorengruppen: Risiko-/Schutzfaktoren, Ereignisfaktoren (Traumaschwere und initiale Reaktion), Aufrechterhaltungsfaktoren, gesundheitsfördernde Faktoren
  • Faktoren beeinflussen posttraumatische Prozesse, und die Konsequenzen der Störung
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21
Q

Nenne 6 Risikofaktoren für die Entwicklung von PTBS nach dem “Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen” nach Maercker

A
  • frühere Traumata
  • hoher Schweregrad des Traumas
  • jüngeres Alter
  • weibliches Geschlecht
  • geringe Intelligenz/ Bildung
  • Persönlichkeitseigenschaften wie Neurotizismus
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22
Q

Nenne 3 ätiologische Modelle zu PTBS

A
  • Furchtstukturmodell nach Foa und Kozak
  • Modell der chronischen posttraumatischen Belastungsstörung nach Ehlers und Clark
  • Rahmenmodell der Ätiologie von Traumafolgen
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23
Q

Beschreibe neuroendokrinologische Faktoren im Bezug auf PTBS (4)

A

Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse)

  • Aktivierung der biologischen Stressreaktion (Hormone aus Hypothalamus und Hypophyse regen die Produktion von Glukokortikoiden (va Cortisol) in der Nebennierenrinde an
  • bei PTBS: Hyperkortikolismus unmittelbar nach dem Trauma (höhere Ausschüttung von Cortisol, nach einiger Zeit Hypokortikolismus (niedriges Cortisollevel)
  • Hypokortikolismus erhöht Vulnerabilität für PTBS
  • höhere Konzentration an Katecholaminen (zB Noradrenalin) bei PTBS = höhrere Alarmbereitschaft
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24
Q

Was sind Katecholamine, nenne 3 Beispiele

A
  • chemische Stoffe die als Neurotransmitter und Hormone wirken
  • Dopamin, Noradrenalin, Adrenalin
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25
Q

Welche neuromorphologische Erkenntnis konnte im Bezug auf Angststörungen und PTBS gefunden werden?

A

Sowohl bei Angststörungen als auch bei PTBS ist die Amygdala im Bezug auf traumaassoziierte Reize hyperaktiv

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26
Q

Was ist Neuromorphologie?

A

Die Gestalt/ äußere Form des Gehirns
- untersucht Veränderungen in der Struktur des Gehirns

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27
Q

Welche Gehirnregion ist bei PTBS hyperaktiv und welche ist oppositiv betroffen?

A

a) Amygdala (Angstzentrum, Mandelkerne) hyperaktiv
b) Hippocampus (autobiografisches Gedächtnis, Stressreaktion) ist in Volumen reduziert

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28
Q

Welchen eigentlichen Zweck hat Angst?

A

Überlebenssicherung// Schutzfunktion

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29
Q

Nenne die 5 Angststörungen (nach ICD-10)

A
  • spezifische Phobie
  • soziale Angststörung/ Phobie
  • Panikstörung
  • Agoraphobie
  • generalisierte Angststörung
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30
Q

Beschreibe die spezifische Phobie, nenne die 3 Typen und die Lebenszeitprävalenz

A
  • übermäßige Angst vor einem spezifischen Objekt oder Situation
  • 3 Typen: Tiertypus, Umwelttypus, und Blut-, Spritzen- und Verletzungstypus
  • Lebenszeitprävalenz: 13%
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31
Q

Nenne 4 häufige spezifische Phobien

A
  • Spritzen
  • Tiere
  • Höhen (Akrophobie)
  • Blut sehen
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32
Q

Was ist Akrophobie?

A

eine spezifische Phobie
Angst vor Höhen

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33
Q

Beschreibe die Soziale Angststörung / soziale Phobie (2)

A
  • Angst vor negativer Bewertung in sozialen Situationen
  • “Erwartungsangst” (Angst vor angstauslösenden Situationen - negative Erwartungshaltung)
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34
Q

Beschreibe die Panikstörungund ein Kriterium (2+1)

A
  • wiederholtes Auftreten von unerwarteten Panikattacken (Kernsymptom)
  • keine eigenständige Störung sondern ein Symptom im Rahmen anderer Störungen
  • mindestens einen Monat entweder Besorgnis um das Auftreten von Panikattacken oder Vermeidungsverhalten
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35
Q

Was zeichnet eine Panikattacke aus? (2)

A

Sie tritt plötzlich, ohne Vorwarnung auf und erreicht idR in ca 10 Minuten ihren Höhepunkt

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36
Q

Nenne die 13 Symptome einer Panikattacke. Wie viele müssen zur Diagnose einer Panikattacke erfüllt sein?

A

vier oder mehr der folgenden Symptome:

  • Palpitationen
  • Schwitzen
  • Zittern
  • Kurzatmigkeit/ Atemnot
    .
  • Erstickungsgefühl
  • Schmerzen oder Enge in der Brust
  • Übelkeit/ Magen-Darm-Beschwerden
    .
  • Schwindel, Benommenheit
  • Kälteschauer oder Hitzegefühl
  • Parästhesien (unangenehme Körperempfindung)
    .
  • Derealisation oder Depersonalisation
  • Angst vor Kontrollverlust/ Insanity
  • Angst zu Sterben
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37
Q

Beschreibe die Agoraphobie (what?,komorbidität), nenne die 5 Situationen, an denen die ICD-10 sie festmacht

A
  • Sorge, in einer persönlichen Notsituation nicht fliehen-, keine Hilfe erreichen-, oder einer peinlichen Situation nicht entkommen zu können
  • Komorbidität mit Panikstörungen: ca die Hälfte

.
Angst vor mindestens 2/5 Situationen:

  • Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel
  • auf offenen Plätzen sein
  • in geschlossenen öffentlichen Räumen sein
  • Schlange stehen/ Menschenmengen
  • allein außer Haus sein
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38
Q

Beschreibe die Generalisierte Angststörung (GAS) (what, topics) und nenne die 6 “Kernsymptome”

A
  • übermäßige Sorge im Hinblick auf mehrere zukünftige Ereignisse und Tätigkeiten
  • Themen zB: Alltagsprobleme, Beruf, Beziehungen, Gesundheit
  • häufig Auftreten schon in Adoleszenz, meist chronisch

drei oder mehr Symptome:

  • Leichte Ermüdbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Muskelspannung
  • Ruhelosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
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39
Q

Epidemiologie von Angststörungen (Komorbidität, geschlechtsverteilungen 3)

A
  • Komorbiditätsrate Angststörung+Depressionen=60%
  • Frauen ca doppelt so häufig Angststörungen
  • soziale Angststörung geschlechtlich ca gleichverteilt
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40
Q

Ätiologie Angststörungen: Nenne 4 allgemeine Einflussfaktoren

A
  • Lernen (Zwei-Faktoren-Theorie, Modelllernen)
  • biologische Faktoren (Vulnerabilität, Hyperaktivität des zentralen Angstkreises)
  • Persönlichkeitseigenschaften (Verhaltenshemmung, Neurotizismus
  • kognitive Faktoren (negative Überzeugungen, Wahrnehmungsverzerrungen (selektiv zB))
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41
Q

Beschreibe die Relevanz von Modelllernen und genetischer Vulnerabilität auf Angststörungen (3)

A

Modelllernen:

  • Kind entwickelt sehr wahrscheinlich eine Angst, die ein Elternteil vorlebt

evolutionsbedingte Preparedness

  • “physiologische Lernbereitschaft”
  • Wahrscheinlichkeit einer Angststörung ist 4-6x höher, wenn ein Verwandter ersten Grades betroffen ist
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42
Q

Was ist Epigenetik und was hat sie mit Angststörungen zu tun? (3)

A
  • Vererbbare Veränderungen der Genexpression, unter Wechselwirkung von Genom und Umwelt
  • Veränderung der Aktivität eines Gens aufgrund von Umweltfaktoren, ohne Veränderung der DNA
  • ► Vererbbarkeit von persönlich relevanten Ängsten ig whatever
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43
Q

Wofür ist der mediale präfrontale Kortex verantwortlich? (4)

A
  • Top-Down-Regulation der Angstreatkion
  • empfängt Informationen aus dem Hippocampus und dem Thalamus
  • Weiterleitung zur Amygdala
  • Störung der Verbindung dieser Regionen kann eine effektive Angstregulation und die Löschung der Angst verhindern
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44
Q

Welche Gehirnregionen sind für Angststörungen relevant (2)

A

Amygdala und medialer präfrontaler Kortex

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45
Q

Nenne 2 (Persönlichkeits-)Faktoren, die als zentrale Prädikatoren für Angststörungen und Depressionen gelten

A
  • behaviorale Inhibition
  • Neurotizismus (emotionale Labilität, negativere Gefühlslage)
46
Q

Mit welcher Art von Störung haben Angststörungen viele Überschneidungen?

A

Zwangsstörungen :)

47
Q

Beschreibe Zwangsstörungen (3)

A
  • ritualisierte Zwangshandlungen aufgrund aufdringlicher Gedanken (Zwangsgedanken)
  • zB: mehrmals kontrollieren, ob der Herd aus ist, weil “was wenn der Herd doch noch an ist und alles abbrennt)
  • Handlungen werden als quälend empfunden und stehen in keinem realistischen Bezug zu den “möglichen Konsequenzen” (übertrieben)
48
Q

Wie viele Betroffene einer Zwangsstörung glauben, dass ihre Zwangshandlungen tatsächlich sinnvoll seien?

A

nur etwa ca 4%

49
Q

Nenne die 2 häufigsten Unterformen von Zwangshandlungen und 3 weitere

A

Kontrollzwänge (wiederholtes prüfen, ob der Herd ausgeschaltet ist) und Waschzwänge (Desinfizieren der Hände, mehrfaches Duschen)
Wiederhol- und Zählzwänge, Ordnungszwänge, Sammelzwänge

50
Q

Welche Gemeinsamkeiten tun sich kulturunabhängig beim Inhalt pathologischer Zwänge auf? Sie drehen sich häufig um…. (9)

A
  • Tod
  • Gewalt
  • Unglück
  • sozial unangemessenes Verhalten
  • Verunreinigung
  • Ordnung und Symmetrie
  • Religion
  • Sexualität
  • Unsinn
51
Q

Welche Störungsbilder werden dem Spektrum der Zwangsstörungen nach DSM-5 zugeordnet (4)

A
  • körperdysmorphe Störung (im ICD-10 als somatoforme Störung)
  • pathologisches Horten
  • Trichotillomanie
  • Dermatillomanie
52
Q

Was sind Trichotillomanie und Dermatillomanie?

A

Trichotillomanie: pathologisches ausreißen der Haare
Dermatillomanie: pathologisches zupfen/ quetschen der Haut (Skin-Picking-Disorder)

53
Q

Epidemiologie von Zwangsstörungen: Geschlechtsunterschiede und Komorbiditäten(4)

A
  • Frauen und Männer gleich, jedoch Frauen häufiger Wasch- und Männer häufiger Kontrollzwänge
  • Komorbidität Angststörung, Depression, Tic-Störung, Alkohol- oder Substanzabhängigkeit
54
Q

Welche Gruppe von Patienten mit Zwangsstörung ist besonders häufig von einer Tic-Störung betroffen

A

besonders häufig Männer mit einem frühen Störungsbeginn

55
Q

Beschreibe den Unterschied zwischen Angst- und Zwangsstörungen (und ihre Gemeinsamkeiten) (3)

A
  • beide weisen Vermeidungsverhalten, wiederkehrende Gedanken und Sicherhaltsverhalten auf
  • GAS: Sorgen realitätsnah und werden als dem Ich zugehörig empfunden (Ich-Syntonie)
  • Zwangss.: Zwangsgedanken übertrieben und nicht dem Ich zugehörig empfunden (Ich-Dystonie)
56
Q

Ätiologie: Nenne 4 Erklärungsperspektiven für Zwangsstörungen

A
  • (Neuro-)Biologie
  • Psychosoziale Faktoren
  • Psychologische Entwicklungsmodelle
  • Kognitionen
57
Q

Erläutere (Neuro-)Biologische Faktoren für die Ätiologie von Zwangsstörungen (5)

A
  • Erblichkeit etwa 40-50%
  • Veränderte Hirnareale (orbitofrontaler Kortex, Nucleus Caudatus, anteriores Cingulum)
  • Modell der CSTC-Regelkreise
  • Annahme, der CSTC-Regelkreis verändert ist, resultierend in einer Hyperaktivität des Thalamus
  • ►Hyperaktivität des Thalamus = Störung des thalamischen Filterprozesses
58
Q

Welche 3 Hirnareale sind bei Zwangsstörungen verändert?

A
  • orbitofrontaler Kortex
  • Nucleus Caudatus
  • anteriores Cingulum
59
Q

Erläutere Psychosoziale Faktoren in der Ätiologie von Zwangsstörungen (3)

A
  • angeborene Lernbereitschaft (begründet in dem Fakt, dass sich Zwangsgedanken weltweit um spezifische Themen drehen)
  • Übersprungshandlungen von Tieren (Handlung ohne Sinn, die jedoch Anspannung reduziert)
  • Gedankenunterdrückung: Versuch, einen Gedanken zu unterdrücken, führt zu erhöhter Präsenz ebendieses im Bewusstsein
60
Q

Erläutere Psychologische Entwicklungsmodelle der Zwangsstörung (Ätiologie)

A
  • Zwei-Faktoren-Modell von Mowrer erklärt die Aufrechterhaltung von Zwangsstörungen
  • unangenehme Gefühle (Angst, Ekel) können durch die Zwangshandlung nachlassen
61
Q

Beschreibe die veränderten Kognitionen bei Zwangshandlungen (Ätiologie) (4)

A
  • negative Erwartungshaltung Kognitionsverzerrung in Richtung negativer Ereignisse
  • Verzerrung Magisches Denken (Verantwortung übernehmen für Dinge, die außerhalb der Kontrolle liegen)
  • thought-action-fusion Überzeugung, dass allein das mehrmalige Denken zur Umsetzung führt
  • Verlust des Vertrauens in das eigene Gedächtnis
62
Q

In welche Kategorien wird die Gruppe der affektiven Störungen unterteilt? (2)

A
  • unipolare affektive Störungen (depressive Störungen)
  • bipolare affektive Störungen
63
Q

Welche Störungen werden nach DSM-5 den unipolaren Störungen zugeordnet? (2)

A
  • Major Depression
  • andauernde depressive Störung (Dysthymie)
64
Q

Wie groß ist der Anteil an von depressiven Personen in allen Suizidversuchen?

A

50% der Suizidversuchen werden durch depressive Personen begangen

65
Q

Nenne die 3 Kriterien einer Major Depression nach DSM-5

A
  • Mindestens fünf (von 9 definierten) Symptomen, in denen entweder 1. depressive Verstimmung oder 2. Verlust an Interesse oder Freude vorkommen muss.
  • Symptome verursachen klinisch signifikante Leiden/ Beeinträchtigungen in wichtigen Funktionsbereichen (beruf, sozial)
  • Episode ist nicht auf die physiologischen Wirkungen einer Substanz oder Krankheit zurückzuführen
66
Q

Anhand welcher 9 Symptome wird die Major Depression im DSM-5 diagnostiziert? Wie viele müssen erfüllt sein?

A

insgesamt 5, aber es muss eins der ersten beiden Symptome auftreten

  1. Depressive Verstimmung (die meiste Zeit des Tages an fast allen Tagen)
  2. vermindertes Interesse oder Freude (andauernd, and fast allem)
  3. signifikante Gewichtsveränderung/ Appetitänderung
  4. Insomnie oder Hypersomnie (“an fast allen Tagen”)
  5. beobachtbare Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung “afaT”
  6. Müdigkeit oder Energieverlust afaT
  7. Gefühle der Wertlosigkeit und übermäßige Schuldgefühle afaT
  8. Denk- und oder Konzentrationsschwierigkeiten, verringerte Entscheidungsfähigkeit afaT
  9. Wiederkehrende Gedanken an den Tod
67
Q

Neben den 3 Kriterien einer Major Depression nach dem DSM-5, welche Kriterien werden bei der Diagnose noch kodiert? (4)

A
  • Schweregrad der Episode
  • (Nicht-)Auftreten psychotischer Symptome
  • Remissionsstatus (reduction or dissapearance)
  • mögliches wiederholtes Auftreten einer depressiven Episode
68
Q

Was unterscheidet eine Dysthymie von einer Major Depression?

A

Dauer von mehr als 2 Jahren

69
Q

Nenne die 5 Symptome, die für eine Dysthymie nach dem DSM-5 kodiert sind. Wie viele müssen ohne größere Unterbrechungen auftreten?

A

mindestens 2:

  • veränderter Appetit
  • gestörter Schlaf
  • Energieverlust
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühle der Hoffnungslosigkeit
70
Q

Wie wird diagnostisch zwischen einer leichten und einer schweren Major Depression unterschieden? (nach DSM-5)

A

bei 4-5 Symptomen leichte Depression
bei 6-7 mittelgradige
ab 8 schwere

71
Q

Welche 2 weiteren Kodierungsmöglichkeiten gibt es nach dem DSM-5 für Major Depressionen bspw.

A

es können bspw ängstliche Symptome oder saisonale Einflüsse (Winterdepression) zusätzlich kodiert werden

72
Q

Epidemiologie der unipolaren Störungen (depressiven Störungen) (Prävalenzen, Alters- und Geschlechtsunterschied, Komorbiditäten (3))

A
  • häufigste auftretende psychische Erkrankung: Lebenszeitprävalenz 28,2%
  • Prävalenz ist bei 18-29-jährigen 3x höher als bei 60+
  • Frauen doppelt so häufig
  • Komorbiditäten: Angststörungen (60-70%), substanzbezogene und somatoforme Störungen
73
Q

Wie wird die erhöhte Komorbidität bei unipolaren Störungen mit körperlichen Erkrankungen wie Herzerkrankungen, Schlaganfällen, Parkinson und Demez erklärt?

A

Es wird von einer Wechselwirkung zwischen den psychischen und körperlichen Erkrankungssymptomen ausgegangen

74
Q

Welche Faktoren begünstigen einen negativen Verlauf einer Major Depression (Ätiologie) (6)

A
  • junges Alter bei Erstmanifestation
  • hoher Schweregrad
  • unvollständige Remission zwischen Episoden
  • vorausgehende dysthyme Störung (Double Depression)
  • familiär bedingte Prädisposition
  • komorbide Angststörungen, Substanzstörungen und medizinische Krankheitsfaktoren
75
Q

Was ist eine Double Depression?

A

Überlagerung einer Major Depression und einer dysthymen Störung

76
Q

Welche Faktoren erhöhen das Risiko, an einer Depression zu erkranken nach der WHO? )(5)

A
  • Armut
  • Arbeitslosigkeit
  • stressreiche Lebensereignisse
  • körperliche Erkrankung
  • Probleme durch Substanzkonsum
77
Q

Welches Modell wird zur Erklärung von Depressionen genutzt (Ätiologie)?

A

Vulnerabilitäts-Stress-Modell

78
Q

Erkläre Depressionen anhand des Vulnerabilitäts-Stress-Modell

A

Vulnerabilitäten

  • soziale Vorgeschichte wie Bildung, Familie, Wohlstand
  • intraindividuelle: Alter, Geschlecht, Persönlichkeit, Krankheiten etc

Auslöser (Trigger) in Kombination mit modifizierenden Variablen

  • Trigger: Stress, Veränderungen
  • mods: vorherige Störungen, Bewältigungsstrategien, entwicklungsbiologische Veränderungen
  • ►Depression

Folgen (Verlauf)

  • akut: berufliche und Interaktionsprobleme, soziale Isolation
  • Langzeit: Hoffnungslosigkeit, mangelnde soziale Fähigkeiten, Zunahme der Vulnerabilität
79
Q

Nenne 3 Bereiche ätiologischer Faktoren depressiver Störungen, für die gute Evidenz vorliegt.

A
  • biologische Komponenten
  • soziale Komponenten
  • psychologische Komponenten
80
Q

Beschreibe drei biologische ätiologische Faktoren depressiver Störungen

A
  • Genetik: Erblichkeit bei ca 35%
  • Neuroendokrinologie: Störung der Regulation der Stressachse (Hypothalamus-Hypophysen–Nebennierenrinden(HPA)-Achse) erhöhte Ausschüttung von Cortisol, Veränderung der Schilddrüsen-Funktion
  • Neuropsychologie: veränderte Hirnareal-aktivität, zB: Amygdala, anteriores Cingulum, Hippocampus, und Belohnungszentrum Nucleus accumbens
81
Q

In welchen Hirnarealen ist eine veränderte Aktivität bei depressiven Störungen zu vermerken (4)

A

Hirnareale, die mit Emotionswahrnehmung und -regulierung verbunden sind

  • Amygdala
  • anteriores Cingulum
  • Hippocampus

und das Belohnungszentrum

  • Nucleus accumbens
82
Q

Beschreibe 3 soziale ätiologische Komponenten bei depressiven Störungen

A
  • kritische Lebensereignisse (Missbrauch in der Kindheit, Verlust
  • mangelnde soziale Unterstützung und feindseliges Familienklima erhöhen das Depressionsrisiko
  • Verlust von positiven Verstärkern
83
Q

Nenne zwei psychologische ätiologische Komponenten bei depressiven Störungen

A
  • verzerrte/ negative Kognitionen
  • Hoffnungslosigkeit
84
Q

Nenne 3 psychologische Theorien zur Entstehung und Aufrechterhaltung depressiver Störungen

A
  • kognitives Depressionsmodell nach Aaron T. Beck
  • Modell der erlernten Hilflosigkeit, aus dem Shuttle-Box-Experimenten nach Seligman
  • Verstärker-Verlust-Theorie nach Lewinsohn
85
Q

Beschreibe das kognitive Depressionsmodell nach Aaron T. Beck (2)

A
  • eines der ersten kognitiven Entstehungsmodelle
  • 3 Komponenten einer Depression: negative Schemata, kognitive Verzerrungen, und negative, kognitive Triade
86
Q

Was ist die kogntive Triade?

A

Bezieht sich auf die negativen Kognitionen im Falle einer Depression, die sowohl das Selbst, die Umwelt, als auch die Zukunft betreffen

87
Q

Beschreibe das Shuttle-Box-Experiment und welches Modell daraus hervorgeht

A
  • Zwei Boxen, die durch einen Durchgang miteinander verbunden sind. Zeigte, dass Hunde, die zuvor lange unkontrollierbaren Stromschlägen ausgesetzt wurden (auf beiden Seiten, keine Fluchtmöglichkeit), mit Hilflosigkeit reagieren (auf einer Seite sitzen bleiben)
  • Modell der erlernten Hilflosigkeit
88
Q

Wie steht das Modell der erlernten Hilflosigkeit in Bezug zu depressiven Störungen (3)

A
  • depressive Personen führen Ursachen negativer Ereignisse auf internale, globale und stabile Ursachen zurück, wie zB: “Ich bin dumm”
  • aus diesem ungünstigen Attributionsstil entwickelt sich eine negative Erwartungshaltung der eigenen Kontroll- und Handlungsfähigkeit gegenüber
  • erweitert um das “Erleben von Hoffnungslosigkeit” als bedeutsamer Auslöser von depressiven Episoden
89
Q

Um was wurde das Modell der erlernten Hilfslosigkeit von Abramson, Alloy und Metalsky erweitert

A

um das Erleben von Hoffnungslosigkeit, welches heute als bedeutsamer Auslöser einer depressiven Episode gilt

90
Q

Beschreibe die Verstärker-Verlust-Theorie nach Lewinsohn

A
  • psychologische Ursache für depressive Störungen sei geringes Auftreten positiver Verstärker durch soziale Interaktion
  • negative Spirale: depressive Personen treiben mit ihrem Verhalten andere von sich weg ► weiterer Verlust positiver Verstärker
91
Q

Was macht bipolare Störungen aus?

A

depressive Episoden sowie manische Episoden folgen aufeinander oder treten gleichzeitig auf (gemischte Episoden)

92
Q

Was zeichnet eine Manie oder Hypomanie aus? (3+2)

A

Manie

  • Episode anhaltend erhöhter, expansiver oder gereizter Stimmung / “Hochstimmung”
  • Handeln ist unüberlegt, waghalsig und risikoreich
  • erhöhter Rededrang, Ideenflucht (beschleunigter Redefluss, häufiger Themenwechsel)

Hypomanie

  • weniger stark ausgeprägt als die Manie
  • es entstehen keine größeren beruflichen, finanziellen oder gesundheitlichen Probleme für die betroffenen
93
Q

Nenne die 7 Kriterien einer manischen/hypomanischen Episode nach DSM-5

A
  • übersteigertes Selbstwertgefühl oder Größenideen
  • vermindertes Schlafbedürfnis
  • vermehrte Gesprächigkeit oder Rededrang
  • Ideenflucht oder subjektives Gefühl des Gedankenrasens
  • erhöhte Ablenkbarkeit (beobachtet oder empfunden)
  • Zunahme zielgerichteter Aktivität oder psychomotorische Unruhe
  • übermäßige Beschäftigung mit Aktivitäten, die wahrscheinlich unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen (poor financial decisions, sexual adventures)
94
Q

Nenne die 5 verschiedenen “Pole”/ Episoden einer bipolaren Störung

A
  • Euthymie (normale Stimmung
  • depressive Episode
  • hypomanische Episode
  • manische Episode
  • gemischte Episode (manie und depression)
95
Q

Welche 3 Formen bipolarer Störungen werden nach DSM-5 unterschieden?

A
  • Bipolar-I-Störung
  • Bipolar-II-Störung
  • Zyklomanie
96
Q

Beschreibe die Bipolar-I-Störung, die Bipolar-II-Störung und die Zyklomanie

A
  • Bipolar-I-Störung: auftreten einer singulären manischen Episode oder mindestens einer manischen- und min. einer depressiven Episode
  • Bipolar-II-Störung: auftreten mind. einer hypomanischen- und mind. einer depressiven Episode, keine manischen Episoden
  • Zyklomanie: auftreten mehrerer affektiver (depressiver/manischer) Symptome über einen langanhaltenden Zeitraum (min. 2 Jahre), jedoch keine vollständige Erfüllung der Kriterien für eine depressive/ manische Episode
97
Q

Was ist Rapid Cycling?

A

in Bezug auf bipolare Störungen (BP-I und BP-II)
mindestens vier depressive, manische oder hypomanische Episoden pro Jahr

98
Q

Epidemiologie bipolarer Störungen (5: general, erstmanifestation, Komorbiditätsrate, Suizid, besondere Risikogruppe)

A
  • Annahme: hohe Dunkelziffer/ fälschlicher unipolarer Diagnosen
  • Erstmanifestation meist zwischen 15-20
  • mindestens 50% der Betroffenen haben eine Komorbidität mit einer weiteren Störung
  • Suizidrisiko um 15x erhöht, etwa 25% aller Suizide sind auf bipolare Störungen zurückzuführen
  • eineiige Zwillinge zeigen ein 4x erhöhtes Risiko (40-70%) im Vergleich zu zweieiigen Zwillingen
99
Q

Warum wird davon ausgegangen, das bipolare Störungen stark unterdiagnostiziert sind?

A
  • vorerst als unipolare Störung diagnostiziert, da noch keine manische Episode aufgetreten ist
  • hypomanische Episoden fliegen unterm Radar, da sie nicht als krankhaft wahrgenommen werden
100
Q

Was ist Pathophysiologie?

A

Lehre von krankhaft veränderten Körperfunktionen

101
Q

Anhand welches Modells werden bipolare Störungen ätiologisch erklärt?

A
  • Vulnerabilitäs-Stress-Modell
102
Q

Ätiologie bipolarer Störungen: Erblichkeit/ genetische Faktoren, neurologische Veränderungen, vermutete Faktoren (insg 5)

A
  • Erblichkeit ca 80%
  • erhöhte Aktivierung des Belohnungssystems und des Behavioral-Activation-Systems (BAS) ► euphorische Stimmung, Energie, Erfolge
  • Beginn einer manischen Episode durch Störung des zirkadianischen Rythmus gekennzeichnet, possible biological, social and psychological consequences of sleep?
  • psychologische oder soziale Stressfaktoren als Auslöser
  • Annahme, dass kritische Lebensereignisse/ Stress einen instabilen zirkadianen Rythmus auslösen, was einen Teufelskreis auslöst
103
Q

Unterscheide Suizid, Suizidalität, und nicht suizidales, selbstverletzendes Verhalten

A

Suizid

  • zielgerichtetes Verhalten, den eigenen Tod und ggf den Tod anderer Menschen (erweiterter Suizid) herbeizuführen

Suizidalität

  • psychischer Zustand
  • Gedanken und Verhaltensweisen, die sich um die Herbeiführung des eigenen Todes drehen

Nicht suizidales, selbstverletzendes Verhalten

  • häufig im Rahmen einer Borderline-Persönlichkeitsstärung
  • nicht zielgerichtet zum Suizid, jedoch risikoreich
104
Q

Geschlechtsspezifische unterschiede in Suizidrate und -versuche: (4)

A
  • Männer begehen 3 mal häufiger Suizid, Frauen versuchen es 3x häufiger

Erklärung:

  • Suizidversuch junger Frauen kann als “Hilferuf” verstanden werden
  • Männer verwenden eher “harte” Methoden (Sturz, Erschießen), während Frauen eher “weiche” Methoden verwenden (Gas, Medikamente) ► Frauen haben eine größere Chance, rechtzeitig gerettet zu werden
  • traditionelle Geschlechterrollen und ihre Anforderungen an Männer (toxische Maskulinität) führen bereits bei männlichen Jugendlichen zu einer erhöhten Suizidrate
105
Q

Suizid ist die zweithäufigste Todesursache bei Personen zwischen 15 und 29.
Nenne Risikokriterien, die mit Suizid in Verbindung stehen: (9)

A
  • Alter über 45
  • Männliches Geschlecht
  • Ende einer Partnerschaft
  • bestehende Arbeitslosigkeit
  • Alleinlebende Personen
  • Isolation und Kontakthemmung’
  • Suizidankündigung
  • Frühere Suizidversuche
  • Suizide in der Familie
106
Q

Welche Gruppe Jugendlicher hat eine besonders hohe Suizidversuch-rate?

A

vier- bis fünf-fach erhöhte Rate an Suizidversuchen bei Jugendlichen mit Transidentität

107
Q

Mit welchen psychischen Störungen geht ein erhöhtes Suizidrisiko einher? (5)

A
  • Borderline-Persönlichkeitsstörung
  • Schizophrenie
  • Störungen der Impulskontrolle
  • Substanzmissbrauch
  • posstraumatische Belastungsstörung
108
Q

Wie viele Personen, die eine Suizidversuch unternehmen, sind von einer psychischen Störung betroffen?

A

90%

109
Q

Beschreibe das Modell des präsuizidalen Syndroms nach Ringel

A

3 Phasen

  • 1.Stadium: Einengung: sozialer Rückzug, Gefühle der Wertlosigkeit, Verlust von Kontrolle über das eigene Leben
  • 2.Stadium: Aggressionsumkehr: zuerst gegen äußere Faktoren, dann zunehmend Aggression gegen Selbst
  • 3.Stadium: Suizidfantasien: fortschreitende innere Distanz zum Leben, Entwicklung von vagen Fantasien zu konkreten Plänen
110
Q

Nenne 5 Fragen zur Abklärung des Suizidrisikos

A
  • Haben sie in letzter Zeit daran gedacht, nicht mehr leben zu wollen?
  • Haben sie daran gedacht, sich etwas anzutun?
  • Wüssten wie schon, wie sie es tun würden?
  • Welche Gründe haben Sie, weiterzuleben?
  • Wie nahe sind Sie daran, die suizidalen Gedanken in handeln umzuwandeln?
111
Q

Welche Medikamente sollte man einer suizidalen depressiven Person nicht geben?

A

Bei depressiven Patienten kann die Gabe aktivierender Medikamente zur Umsetzung von suizidalen Gedanken führen. Vorsicht geboten

112
Q

Präventationsstrategien/ Interventionen von Suizidalität (4)

A
  • Kriseninterventionen (zB Medikation)
  • Stabilisierung des Patienten (durch zB eine tragfähige therapeutische Beziehung)
  • “Gründe für das Leben sammeln”
  • “Non-Suizid-Vertrag”